Abinote relevant?

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Monne
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Abinote relevant?

Beitrag von Monne »

Hallo,

mich würde mal interessieren, wie hoch ihr den Stellenwert der Abinote bei einer Bewerbung für eine Großkanzlei einschätzt? Leider habe ich damals mein Abi ziemlich auf die leichte Schulter genommen. Dazu kam ein einigermaßen - na sagen wir - nicht gerade förderlicher Freundeskreis. Jedenfalls habe ich mich im Studium und Ref dann mehr dahinter geklemmt und es lief auch prompt um einiges besser.
Angenommen :D ich hätte neben schlechten Abi zwei Mal Prädikat vorzuweisen, dazu Auslandsaufenthalt während des Studiums (Unternehmen) und in der Wahlstation in den USA (Großbude), denkt ihr ich muss mich im Vorstellungsgespräch auf unangenehme Fragen hinsichtlich des Abizeugnisses einstellen? Auslöser ist der Fakt, dass ein Kollege jetzt zwei Gespräche hinter sich gebracht hat und er von beiden berichtete, dass im Gespräch das Abi zur Sprache kam!

Monne
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AnCuT
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Beitrag von AnCuT »

gegenfrage:
und wenn es so wäre, dass bei den Großkanzleien das Abi eine Rolle spielt, würdest Du Dich unter den ansonsten gegebenen Voraussetzungen nicht doch in einer Großebude bewerben?
Am Abi kannst Du eh nichts mehr ändern, aber sich zu bewerben würde ich trotzdem versuchen. Vielleicht hast Du Glück.

Im übrigen dürfte die Abinote nicht vorrangig ausschlaggeben sein.
ElGraf
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Beitrag von ElGraf »

Im Ernst: Das kann keine ernst gemeinte Frage sein, oder? Was hatte der Kollege denn für ein Abi? 3,9? Mit zwei Prädikaten und dem ganzen anderen Kram die Abinote überhaupt zu thematisieren - es sei denn, als humoristische Einlage, erscheint mir absolut abwegig.
Monne
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Beitrag von Monne »

Die Frage ist auf jeden Fall ernst gemeint! Was der Kollege für eine Abinote hat, weiß ich nicht. Ich gebe ja nur wieder, was er mir erzählt hat, nämlich dass er auf seine Abinote angesprochen wurde. Daraus ziehe ich halt meine Schlüsse und frage mich, ob das bei meinen übrigen Qualis zum Problem werden kann. Deshalb wollte ich ja auch wissen, welchen Stellenwert die Abinote bei der Bewerbung eingenommen hat (Erfahrungswerte - wurden auch andere auf die Abinote angesprochen?). Abhalten wird mich das von einer Bewerbung natürlich nicht!
Pat Bateman
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Beitrag von Pat Bateman »

Hallo,
hatte mich vor einiger Zeit auch mit dieser Frage zu beschäftigen. Ich kann Dich aber beruhigen. Trotz meines mehr als mäßigen Abis habe ich von allen Kanzleien (alle Magic Circle) ein Angebot bekommen. Allein ausschlaggebend sind die Examensnoten und Deine sonstigen Qualifikationen (Promotion etc.). Allerdings sagte ein Partner scherzhaft, dass er noch nie jemanden gesehen habe, der so ein schlechtes Abi und zugleich so ein gutes Examen gemacht hat.
Mach Dir also keine Sorgen und bewirb Dich einfach.
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Christian aus Mainz
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Beitrag von Christian aus Mainz »

ich würde die frage nach dem abischnitt ganz entspannt angehen, egal wie schlecht er ist. sag einfach, dass dir damals andere dinge wichtiger waren und alles ist ok und nachvollziehbar.

cam
das leben gibt es auch nicht in light.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich finde die Abinote durchaus wichtig und würde, wenn ich Bewerbungsgespräche führen würde, ein schlechtes Zeugnis oder auch schlechte Einzelleistungen auf jeden Fall zur Sprache bringen. Allein um schon zu sehen, wie der Bewerber darauf reagiert. So viel Möglichkeiten gibt es ja nicht:
1) Die Lehrer waren schuld
2) Der Schüler selbst war schuld:
a) zu faul
b) zu doof
Bei zwei Prädikaten spielt die tatsächliche Note aber keine Rolle mehr. Aber grundsätzlich skeptisch wär ich bei einem schlechten Abizeugnis immer.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Also ich hab mich bisher nur für die Ref-Station bei Großkanzleien beworben. Die Gespräche liefen alle wie folgt ab:

1. Ich fasse meinen Lebenslauf zusammen und der Gegenüber stellt zu manchen Punkten Fragen. Fast alle sind kurz auf den Abischnitt eingegangen und meinten nur das der ziemlich gut sei. (Ob das jetzt irgendeinen Einfluß auf die Bewerbung hatte weiß ich auch nicht.)

2. Die erzählen von Ihrer Kanzlei und wie meine Arbeit aussieht.

3. Ich sollte Fragen zu Punkt 2 stellen, falls ich welche hatte.

Die Nachfragen bei Punkt 1 waren aber harmlos. Also es wurde nicht nachgehakt warum ich nun dies oder das nicht gemacht habe. Es wurde also nicht gefragt, warum ich z.B. kein Praktikum bei einer Großkanzlei gemacht habe.

Insgesammt hatte ich den Eindruck, dass es ohnehin nicht um die fachliche Qulifikation ging (die mögen eher bei der Einladung zum Gespräch eine Rolle gespielt haben) als vielmehr darum, ob man nett rüberkommt und zur Kanzlei passt.

Hoffe das hilft Dir.
Monne
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Beitrag von Monne »

Danke für die Antworten!

Jetzt hab ich nen kleinen Eindruck bekommen und kann mich darauf einstellen! Falls es wirklich zur Sprache kommt, werde ich einfach bei der Wahrheit bleiben!
ElGraf
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Registriert: Sonntag 4. Juni 2006, 00:03

Beitrag von ElGraf »

Pat Bateman hat geschrieben: Allerdings sagte ein Partner scherzhaft, dass er noch nie jemanden gesehen habe, der so ein schlechtes Abi und zugleich so ein gutes Examen gemacht hat.
Genau so etwas meinte ich mit humoristischer Einlage.
Swann
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Beitrag von Swann »

Ich versuche mir auch gerade vorzustellen, wie der Personaler kopfschüttelnd die Bewerbung in den Händen hält und mit kummervoller Miene sagt: "Ja, dass Sie doppelt "VB" haben ist ja schön und gut, aber mir machen Ihre Leistungen in Religion in 12.2 Sorgen - wieso sind Sie damals denn auf 3 Punkte abgerutscht?"
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Mich überrascht, dass die einzelnen Leistungen offenbar angeguckt werden. Hätte gedacht da wird nur nebenbei kurz auf die Gesamtnote geschaut.

Was ist denn für ein ein schlechtes bzw. ansprechungswürdiges Abi? Was ist ein normales Abi, wo wirds außergewöhnlich gut?

Die Vergleichbarkeit von Abinoten hatten wir ja schon als Thema.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Schlecht:
-alles mit einer 3 vor dem Komma
-schlechte Einzelnoten in wichtigen Fächern, wie Deutsch, Englisch, Mathe und dem Lieblingsfach des Hiring Partner

Normal:
würde meinen, normal liegt bei einem Abi, das etwas besser als der allgemeine Durchschnitt ist. Durchschnitt liegt wohl so bei 2,5. Mit 2,3 wird man wohl ein durchschnittliches Juristenabi haben.

Außergewöhnlich gut: 1,0
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Kiesela
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Beitrag von Kiesela »

Unter 3 würde ich im Bereich schlecht sehen, außergewöhnlich gut besser 1,5. Normal so zwischen 2 und 2,5?
Nur noch Schnösel und Spießer.
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Kritschgau
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Beitrag von Kritschgau »

ElGraf hat geschrieben:
Pat Bateman hat geschrieben: Allerdings sagte ein Partner scherzhaft, dass er noch nie jemanden gesehen habe, der so ein schlechtes Abi und zugleich so ein gutes Examen gemacht hat.
Genau so etwas meinte ich mit humoristischer Einlage.
Das erinnert mich an mein Vorgespräch im Mündlichen im ersten Examen:

Vorsitzender: Sie waren also auf dem XY-Gymnasium? Da ist meine Tochter auch!
Kritschgau: Äh ja - gute Schule gell?
Vorsitzender: Ja, ja - ähem - wieso steht denn in Ihrem lebenslauf, dass sie da von 1988 - 1998 waren? Das sind ja zehn Jahre?
Kritschgau: Ja - öhm - also wissen Sie...das mit Latein und Mathe...und Griechisch...
Vorsitzender: Ah verstehe, naja ich sag immer: Nur Sieger drehen Ehrenrunden!
Erst Pflicht dann Kür!
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