Möglichkeiten mit erstem Examen

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Nietnagel
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Möglichkeiten mit erstem Examen

Beitrag von Nietnagel »

Hy.

ich hänge gerade im 1. Examen. Ich habe vor 6 Jahren eigentlich angefangen Jura zu studieren um in die Verwaltung zu gehen. Hatte also nie vor Richter / Anwalt zu werden.

Letztens war ich beim Arbeitsamt und der Berater meinte, i.d.R. sollte man sein 2 Examen machen, da die anderen Aussichten eher gering sind.

Wie sind denn eure Erfahrungen damit ?
Für mich steht zumindest fest, dass ich ungerne das Referendariat machen würde, denn ich kann mir zum einen nicht vorstellen als Anwalt zu arbeiten, und zweitens geht man mit dem Referendariat ja ein hohes Risiko ein, denn hat man es erstmal, ist man für andere Sachen als die Volljuristenlaufbahn "überqualifiziert". Dazu kommt noch das Risko, durchzufallen, das ja immer mitschwebt.

Hatte zunächst gedacht an

Polizei
oder evt. Weiterbildung Richtung Verwaltungswissenschaft / Fachhochschulen

Bin für alle möglichen Vorschläge / Alternativen zum Referendarsdienst offen, Brainstorming :D
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

auch wenn das nicht so die antwort auf deine frage ist....

aber man macht referendariat doch nicht nur um anwalt zu werden. gibt 3 monate verwaltungsstation, wahlstattion ....willst du wirklich sachberaberiter in der verwaltung sein oder verwaltungRECHT machen?

wenn du einfach verwaltung machen willst, dann würd ich mir tatsächlich einfach die fachhochschulen in verwaltungsrecht anschauen... in berlin gibts eine mit master usw abschlüssen und einen aufbaustudiengang für europäisches verwaltungsmanagment....kostet aber was
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Kritschgau
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Beitrag von Kritschgau »

Das Problem der Überqualifikation seh ich nicht so. Erstmal zwingt dich keiner Richter oder Anwalt zu werden. Du kannst dich als Volljurist ganz wunderbar in die staatliche oder kommunale Verwaltung bewerben und wirst ein schönes Leben haben. Sicher mit etwas mehr Verantwortung als jemand, der "nur" Diplomjurist mit verwaltungszusatzausbildung oder sonstwas ist, dafür aber auch mit besserem Gehalt.
Das Risiko beim 2. examen durchzufallen schätze ich in etwa so hoch ein, wie eine Weiterbildung oder ein FH-Studium nicht oder nur schlecht zu schaffen. Sicher ist jedenfalls, dass die Durchfallquoten deutlich (!) niedriger als im ersten examen liegen. Wenn ich an das denke, was du so im Ö-rechtsforum postest, habe ich aber nicht das Gefühl, dass Nietnagel eine totale Niete ist ;-) (auch wenn du bisweilen vielleicht etwas zu sehr in die details gehst, bevor du dich mit den Grundlagen befasst hast - aber das ist ein allgemeines Problem der Examensvorbereitung).

Wenn du aber nun wirklich so gar nicht Volljurist werden willst, dann stehen neben den schon genannten Möglichkeiten natürlich auch noch vor allem Jobs in der Versicherungswirtschaft zur Wahl. Öfters schon habe ich jetzt auch Anzeigen von Verlagshäusern gesehen, die solche Leute suchen. Und wenn alles nicht hgilft, musst du halt zu MLP :)
Erst Pflicht dann Kür!
Eagnai
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Beitrag von Eagnai »

Hm, Polizei... irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es da so schrecklich viele freie Stellen gibt für Leute mit abgeschlossenem Studium... oder weiß jemand mehr über die Chancen, da tatsächlich irgendwo genommen zu werden?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hi,
ich komme selbst aus der Verwaltung (habe zunächst die Ausbildung im gehobenen Dienst gemacht) und absolviere im August die Mündliche fürs 2. Staatsexamen. Alleine mit dem 1. Staatsexamen kommst Du normalerweise nicht in die höhere Laufbahn in der Verwaltung. Deshalb habe ich ja auch noch einmal 1. und 2. Staatsexamen drauf gesattelt.

Als Sachbearbeiter im gehobenen Dienst hat man darüber hinaus auch nicht so große Spielräume. Rechtliche Gutachten erstellt man so gut wie gar nicht. Und auch die Beantwortung von rechtlichen Fragen muss man meistens den Volljuristen überlassen (ist alles ziemlich streng organisiert).

Das Referendariat ist darüber hinaus auch eine spannende Zeit. Du lernst andere Berufsfelder kennen und weißt dann auch genau, warum du sie später nicht machen willst. Aber wer spielt denn nicht einmal gerne Staatsanwalt.
Während der Anwaltsstation kann man zumindest in Berlin auch 3 Monate im Unternehmen/Verein ableisten. Ich war beim Deutschen Institut für Urbanistik. Die beraten Kommunen bei allen wichtigen Projekten. Ich hatte somit auch mit Verwaltungsrecht zu tun. Du siehst, dass Referendariat ist gestaltbar.

Auch wenn das 2. Staatsexamen noch einmal ein Kraftakt ist, solltest Du es anpacken. Es sind auch nur zwei Jahre. Ein neues Studium an der FH dauerst sicherlich drei Jahre.

Gruß!
Gruß
Godis
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Beitrag von Godis »

Schließlich kommt es durchaus auch vor, dass Leute nach dem Referendariat den Anwaltsberuf ergreifen, obwohl sie das vorher für sich ausgeschlossen hätten, ohne dass die Berufwahl mangels anderer Perspektiven erfolgt wäre.
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

Bei allem Verständnis für einen gewissen Respekt vor dem Zweiten Examen (hier in Berlin fallen teilweise wirklich über ein Viertel der Leute durch): Letztlich ist das Referendariat doch eine sehr lockere Zeit ohne viel Stress.
gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}

Ortsbekannte Klugscheißer werden gebeten, diesen Post zu ignorieren.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

jurabilis hat geschrieben:Letztlich ist das Referendariat doch eine sehr lockere Zeit ohne viel Stress.
[-X [-X

Entweder bin ich im falschen Bundesland, oder ich mache was falsch. Die meisten Kollegen gehen mit mir zusammen auf'm Zahnfleisch. :D
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jurabilis
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Beitrag von jurabilis »

Nun übertreib mal nicht. In meiner Umgebung war das eine einzige vom Steuerzahler bezahlte Feier. Zwei Jahre lang.
gez. ...j! {Treffpunkt-Captain}

Ortsbekannte Klugscheißer werden gebeten, diesen Post zu ignorieren.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich hätte nach Berlin gehen sollen. :(
Vielleicht liegts an unserer sehr fordernden AG oder an den laufenden Sonderveranstaltungen, aber derzeit bin ich jeden Tag vollbeschäftigt.

Aber - da gebe ich meinen Vorrednern Recht - Spaß machen tut es durchaus und die Zeit vergeht wie im Flug.
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schlafkatze
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Beitrag von schlafkatze »

vielleicjht sollte man mal wieder die ironie flagge hissen? mein ref waren 2 jahre stress.
Der öffentliche Dienst braucht gar nicht für sich zu werben. Das ist wie Freibier auf der Wiesn, da braucht es auch keine konzertierten Marketinganstrengungen.
j 20.07.07
ollio2002
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hey,

Beitrag von ollio2002 »

jurabilis...dann freue ich mich schon mal auf die am 1.8. beginnende feier!
und vielleicht bist ja, wenn ich als ref angekrochen komme schon anwalt in deiner jetzigen kanzlei...kannst dann dem armen referendar einen ausgeben ;-)

grüße
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

"Letztlich ist das Referendariat doch eine sehr lockere Zeit ohne viel Stress!"


Das kommt auf die Stationen an. Bei manchen Staatsanwälten muss man z.B viel tun. In einigen Verwaltungsstationen braucht man dagegen nur einmal die Woche antanzen.

Außerdem habe ich wirklich viel für das Schriftliche getan und bin leider nicht mit der gewünschten Note raus gekommen! Und ich weiß nicht einmal, warum die Klausuren so schlecht ausgefallen sind. :-x :damnit:
:-x :-x

Nach den Vornoten hätte das nicht passieren dürfen. Ich hoffe, dass die Mündliche im August noch Punkte bringt.
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Olli
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Beitrag von Olli »

Man gebe mir doch mal bitte kurz einen Tipp, wo man eine Verwaltungsstation absolvieren kann und nur ein mal die Woche anzutanzen braucht...
In Bayern ist prinzipiell alles schwerer als im Rest der Republik, auch das Kilo Mehl. (Ara, 24.01.2012)

Morgenmagazin: Wir geben ab zur Tagesschau nach Hamburg. Auch eine sehr schöne Stadt.
Jens Riewa: Die schönste. Guten Morgen meine Damen und Herren.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Senantsverwaltung für Stadtentwicklung - Herr Heinzel
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