Möglichkeiten mit erstem Examen

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Ropebridgecrossing
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Beitrag von Ropebridgecrossing »

Die Diskussionen hier bezüglich Jobaussichten mit erstem StAEx laufen hier aber immer total theoretisch ab und münden meist in den allgemeinen Tenor, dass der Markt ja schon mit Volljuristen überschwemmt ist und man das zweite zumindest versuchen sollte. Fakt ist doch aber, dass in vielen Bundesländern eine große Anzahl an Referendaren endgültig durchs Zweite durchfällt und nach langen Jahren der Ausbildung mit bestenfalls einem Dipl. zurückbleiben. Diese Leute fallen doch nicht einfach vom Planeten. Irgend jemand hier muss doch Leute kennen, die sich nach vergeblichen Versuchen das Zweite zu machen, einen Job gesucht haben!? Das ewige Runtergebete, dass es für Dipl. Juristen keinen Arbeitsmarkt gebe, geht doch wohl total an den Statistiken für das zweite Staatsexamen vorbei!

Ich hätte es mir ehrlich gesagt auch überlegen sollen. Die letzten beiden Termine in meinem Bundesland waren happig, und nach dem Studium war ich blutjung, abenteuerlustig und anspruchslos bzgl. Jobs. Ausserdem war ich durch diverse Nebenjobs näher an einigen Möglichkeiten dran. Wenn ich im schlimmsten Fall mehrmals durchfalle, dann bin ich samt Wiederholungszeit älter als andere Uni Absolventen und habe den Makel des Examensversagers an mir haften.

](*,)
Nietnagel
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Beitrag von Nietnagel »

Ich würde gerne mal von den Examinierten, die schon arbeiten, wissen - wie der Arbeitsmarkt ist - und ob es jetzt verschwendetes Potential ist, wenn man Artfremd (s.o.) einsteigt - oder ob es evt. eher eine interessante Alternative zum gemeinhin als überschwemmt angesehen Berufsmarkt für Volljuristen ist ?
Pippen
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Beitrag von Pippen »

Ich kenne einen, der hat das 1.SE mit 4,0 bestanden und ist beim 2. SE durchgerauscht. Der hat bei irgendsoeinem gemeinnützigen Verein angefangen.

Ich denke, gerade diese Leute haben durchaus auch Chancen - durch das fehlende 2. SE sind sie deutlich billiger und anspruchsloser als ihre Volljuristenkollegen, ich hab schon von mancher Kanzlei gehört, die lieber für 1.000 € so jmd. beschäftigt, als für das Doppelte einen echten Volljuristen/RA. So muss man da mE auch werben als "Dipl-Jurist".

Fazit: Leute ohne 2.SE sind die Polen der Juristerei :)...und wer sich etwas auskennt, weiß, dass die in Dtschld. schnell und gut Arbeit finden (wenn auch nicht so gut bezahlt, aber derzeit sind die Preise ohnehin "versaut"). Kein Grund also für solcher Leute, den Kopf hängen zu lassen, zumal man mit Jura ja doch mehr machen kann als zB nach einem Germanstikstudium....
Nietnagel
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Beitrag von Nietnagel »

Pippen hat geschrieben: Fazit: Leute ohne 2.SE sind die Polen der Juristerei :)...und wer sich etwas auskennt, weiß, dass die in Dtschld. schnell und gut Arbeit finden
Note ist schon deutlich besser, nur mir gehts darum Beamter zu werden, und das ist als Volljurist derzeit ja quasi extrem schwierig. Daher meine Überlegung auf Ref. verzichten und statt dessen öffentlicher Dienst bzw. Weiterbildung in der Hinsicht und dann Beamter ?
Pippen
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Beitrag von Pippen »

Ja, diese Überlegung ist richtig, wenn es dir auf die Beamtenlaufbahn ankommt. Irgendwelche Verwaltungsschulen etc.pp. sind mit Sicherheit besser geeignet, da reinzukommen als über den Volljurist. Kenne da einige Leute, die das erfolgreich so gemacht habe....
AmunRe
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Beitrag von AmunRe »

Beamter! Standesbeamter? Schließer? Politesse?
Nietnagel
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Beitrag von Nietnagel »

Pippen hat geschrieben: Irgendwelche Verwaltungsschulen etc.pp. sind mit Sicherheit besser geeignet, da reinzukommen als über den Volljurist. Kenne da einige Leute, die das erfolgreich so gemacht habe....
Welchen weg haben die konkret eingeschlagen ? bzw. welche Fortbildungsmöglichkeit
Habe momentan bisher alles spezifische Sachen für den gehobenen Dienst gelesen (FH-Studium, meist 3 Jahre), Polizei hat z.B. FH's oder andere Verw. Behörden - die dort recht Fachspezifische Leute zeugen. Hab jetzt halt nen 7,5 er Examen - weder Fisch noch Fleisch - bin etwas ratlos - da als Volljurist, das für Beamter halt zu wenig ist und ich aber andererseits auch mich nicht direkt mit gehobener Dienst zufrieden geben will 8-[
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Ropebridgecrossing
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Beitrag von Ropebridgecrossing »

Ja, das würde mich auch brennend interessieren. Habe mal gehört, an der Verwaltungshochschule in Speyer gäbe es da Aufbaustudiengänge, im Internet aber nichts näheres dazu gefunden.
Bin gerade kurz vorm Zweiten und schiebe Panik, die bei den momentanen Durchfallquoten in unserem Bundesland auch gerechtfertigt erscheint. Hätte einfach gerne eine Perspektive bei der "worst case calculation". 8-[
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Einwendungsduschgriff
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Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Ropebridgecrossing hat geschrieben:Ja, das würde mich auch brennend interessieren. Habe mal gehört, an der Verwaltungshochschule in Speyer gäbe es da Aufbaustudiengänge, im Internet aber nichts näheres dazu gefunden.
Damit dürfte der Mag.rer.publ. gemeint sein: http://www.dhv-speyer.de/Studium/Aufbau/index.htm (Verwaister Link automatisch entfernt)
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
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Ropebridgecrossing
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Beitrag von Ropebridgecrossing »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:
Ropebridgecrossing hat geschrieben:Ja, das würde mich auch brennend interessieren. Habe mal gehört, an der Verwaltungshochschule in Speyer gäbe es da Aufbaustudiengänge, im Internet aber nichts näheres dazu gefunden.
Damit dürfte der Mag.rer.publ. gemeint sein: http://www.dhv-speyer.de/Studium/Aufbau/index.htm (Verwaister Link automatisch entfernt)
Du bist ja...
:hello1:
...super!
Vielen Dank! Hört sich interessant an!
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