Schlechtes Examen - Kompensation

[TimAdomeit]

Hallo Leute,

ich habe zu dieser Frage explizit nun nichts gefunden, bin aber "neu" und von daher bitte ich um Nachsicht.

Also:

Wie kann man mäßige Examensnoten kompensieren? Gehen wir einmal davon aus, dass man ein ausreichend hat, aber dennoch hochmotiviert und intelligent ist.

Jaja, ich weiß, bestimmt sind hier alle mit nem "sehr gut" in beiden Examina gesegnet, aber es gibt auch Fragen die sich der ein oder andere vielleicht nicht traut zu stellen - den Job übernehm ich mal gerne.

- Kann eine Promotion dies aufwerten (ja klar, aber ist es zweckmäßig?)
- sollte man über "einfachere" Jobs im Alltag Berufserfahrung sammeln um damit zu "punkten"
- LL.M. in D machen? (Ich gehe mal davon aus, dass man wenig Kaiptal hat)
- sollte man sich in die Praktikumsknechtschaft begeben und unter ner Brücke wohnen?
- Zeitarbeit eine Alternative?
- ab welchem Alter sollte man an eine Umschulung denken, weil einen eh keine Sau mehr nehmen wird?

Dabei vielleicht auf unterschiedliche Strategien geblickt, die sind freilich für die Antworten auch relevant:

1) Ich will einfach nur irgendwo arbeiten, scheiß auf Jura - das Mistzeug
2) Ich will trotz schlechter Examen durchstarten, mann ich habs voll drauf - Associate, Senior, Partner --- her damit
3) Ich bin gerne mein eigener Chef - also mach ich ne Kanzlei auf und hoffe andere halten was von mir.
4) Ich will jetzt Prof. werden! Geht das mit schlechten Noten?


Ich hoffe wir bekommen ein paar hilfreiche Tipps zusammen!

Ich schalte mich später dann mit ein, hab ja meine eigenen Ansichten dazu, will aber keine Richtung vorgeben

Viele Grüße

TimAdomeit

[Spencer]

die Grossen zumindest nehmen keinen mit einer 4, selbst bei dr. bzw. llm.
Deshalb würde ich mir den Erwerb dieser Titel sparen. Die unterste Grenze liegt bei denen (laut Aussage eines Partners) bei 2x7 P., aber nur mit einer Ausbildung im SteuerR (FA) oder etwas ähnlich hochwertigem (StB).

In der Zeitarbeit hingegen wird nicht auf die Note geschaut, sondern nur, ob die Qualifikation auf die Stelle passt. Da werden auch reihenweise Leute mit 4,x P. eingeladen, wobei auch die Persönlichkeit eine grosse Rolle spielt. Nach einigen Monaten winkt dann aber häufig eine Festanstellung, auch in namhaften Unternehmen !

An deiner Stelle würde ich mich also um die fachliche Spezialisierung, kombiniert mit Berufserfahrung in diesem Bereich (eventuell auch erst einmal gegen weniger gute Bezahlung) kümmern.

[Gelöschter Nutzer]

Ich habe gehört mit einem guten Abi kann man viel ausgleichen.

Nein im ernst, hast Du zweimal ausreichend oder einmal und fragst schon aus sorge nach.

[TimAdomeit]

Hi,

ich frag hauptsächlich aus einem "Helfersyndrom" nach
Außerdem finde ich, dass es realistisch ist sich mit solchen Fragen zu beschäftigen. Aber gerade hier besteht eine gewisse Skepsis oder Verschämtheit solche Fragen auch zu erörtern, man könnt sich ja ein Forenimage des "Loosers" aufbauen

Ich kenne zwei Fälle von hochbegabten Juristen, die wegen Prüfungsangst bspw. im Examen schlechte Ergebnisse erzielten, aber universitär fast nur 15+ Punkte schrieben.
Einen Fall kenne ich von einem Absolventen, der ein mäßiges 1. hatte mit 5,x und das 2. Examen ebenfalls mit 5,x ablegte - nur leider wurde seine Freundin während des Referendariates vergewaltigt und das überschattete die gesamte folgende Ausbildung - von der Examensvorbereitung ganz zu schweigen. Er ist aber hochbegabt und Mitglied bei Mensa mit einem IQ von 138.

Mir geht es darum für solche Personen hier einige Tipps zusammen zu bekommen, nach denen sie vielleicht nicht zu fragen trauen.

Viele Grüße

TimAdomeit

[U-Turn]

Also ganz selbstlos, wie nett

[TimAdomeit]

Jaja, ich weiß, schlechte Eigenschaften für nen Juristen

Mein 2. liegt schon zu lange hinter mir, als dass sich da noch groß was machen ließe ^_^

[AnCuT]

ich würde etwas plump sagen: eine Zusatzqualifikation kann immer nicht schaden. Besser ein ausr. +zB LLM, als nur ein ausr.
Vor allem ist mir aus dem Bekanntenkreis bekannt, dass gerade die Personen mit 2x ausr es schwer haben den Berufsanfang zu machen um Berufserfahrung zu sammeln; oder sie werden auf "freier Basis" eingestellt, müssen selbst Ihre Mandate einheuern was ewig dauert. Eine lange Durststrecke. In dieser Zeit kann man sich sicherlich weiterbilden

[Gelöschter Nutzer]

also, ich kann aus meiner eigenen erfahrung sagen, dass der jetzige markt sehr gut für juristen aussieht. eine kollegin mit 2 mal (kl.) ausreichend war die erste von uns allen, die sofort einen job bekam. das rührte daher, dass sie sich frühzeitig spezialisiert hatte (steuerrecht, bilanzführung). einige gehen jetzt schnell noch den weg der fachanwaltslehrgänge, weil von der arbeitsagentur gesponsort. ich (kl. befr. staatsexamina, kein auslandsaufenthalt, oä.) habe nur 2 wochen gesucht (bawü). nach 5 vorstellungsgesprächen hatte ich 4 zusagen (kanzleien und unternehmen). die note war nicht unbedingt entscheidend, sondern vielmehr die person, insbes. soft skills.
einladungen zum vorstellungsgespräch kamen zu 70% der versendeten bewerbungen.

entscheidend war nach aussage der arbeitgeber das auftreten. sie legen sehr viel wert auf souveränität und sozialer kompetenz.
wichtig ist zunächst sich nicht als bewerber auf 2mal ausr. zu reduzieren und mit selbstbewußtsein aufzutreten. jetzt zu beginn würde ich sofort eine spezialisierung vornehmen. steuerrecht wäre natürlich am besten!!

[Einwendungsduschgriff]

also, ich kann aus meiner eigenen erfahrung sagen, dass der jetzige markt sehr gut für juristen aussieht. eine kollegin mit 2 mal (kl.) ausreichend war die erste von uns allen, die sofort einen job bekam. das rührte daher, dass sie sich frühzeitig spezialisiert hatte (steuerrecht, bilanzführung). einige gehen jetzt schnell noch den weg der fachanwaltslehrgänge, weil von der arbeitsagentur gesponsort. ich (kl. befr. staatsexamina, kein auslandsaufenthalt, oä.) habe nur 2 wochen gesucht (bawü). nach 5 vorstellungsgesprächen hatte ich 4 zusagen (kanzleien und unternehmen). die note war nicht unbedingt entscheidend, sondern vielmehr die person, insbes. soft skills.
einladungen zum vorstellungsgespräch kamen zu 70% der versendeten bewerbungen.

entscheidend war nach aussage der arbeitgeber das auftreten. sie legen sehr viel wert auf souveränität und sozialer kompetenz.
wichtig ist zunächst sich nicht als bewerber auf 2mal ausr. zu reduzieren und mit selbstbewußtsein aufzutreten. jetzt zu beginn würde ich sofort eine spezialisierung vornehmen. steuerrecht wäre natürlich am besten!!

?!?

[Kritschgau]

kl-ücklich?

[TimAdomeit]

Hi,

okok, klammern wir mal Steuerrecht aus, brrr. Steuerrechtler kommen irgendwie immer und überall unter, fragt mich nicht warum

Viele Grüße

TimAdomeit

[Motte]

vielleicht "kleines befriedigend". habe ich irgendwo schonmal gehört

[Olli]

Nein, Du meinst das kleine Prädikat, dass Ede Stoiber mit befriedigend hat...

[Motte]

Aha. Gut zu wissen Ich habe das echt im wirklichen Leben noch nie gehört. Also das "kleine befriedigend". Kommt noch

[Gelöschter Nutzer]

Stoiber hatte doch ne "sehr gut" im Examen.... oder hab ich da ne fehlinfo?