Freud' und Leid im Staatsdienst

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Gelöschter Nutzer

Freud' und Leid im Staatsdienst

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo liebe Forumsteilnehmer,

ich bin ein Ex-Großbuden-Anwalt der den Weg in den Staatsdienst genommen hat. Das Richtertum ist im Grunde mein Traumjob, die Sache macht mir wirklich, wirklich viel Spass.

Mein Problem an der ganzen Sache ist, dass ich in meinem kleinen Herzen doch sehr gerne Teamarbeit mache und, für mich selbst überraschend, mir das "kompetitive" Umfeld in der Großkanzlei doch sehr fehlt. Man wird dadurch angespornt und motiviert, sofern es menschlich zugeht - welches in meiner Kanzlei der Fall war; ich hatte sehr gute Kollegen. Wettbewerb muss ja nichts schlechtes sein.

Als Richter arbeitet man ja nun viel allein (Kammersitzungen sind ja die Ausnahme) und der Respekt für Deine Arbeit hält sich auch in Grenzen, da diese ja idR nicht von anderen geteilt wird (Respekt von Aussenstehenden ist einem sicher, aber darum geht es ja hier nicht).

Ich frage mich jetzt, ob das nur der erste Schreck ist, ich bin gerade mal sechs Monate Richter, oder ob man diesbezüglich halt eine gehörige Portion Selbstmotivation aufbauen und sich damit abfinden muss.

Ich denke jetzt darüber nach, wieder in einer Großbutze als Litigator anzufangen. Denn Prozeßbetrieb möchte ich keinesfalls mehr missen.

Lösungen kann ich hier natürlich nicht erwarten, da jedermann anders gestrickt ist, aber vielleicht haben noch andere eine derartige Sinnkrise durchgemacht und können ihre Erfahrungen mitteilen.

Gruss

Ulf
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Volki
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Beitrag von Volki »

Du schilderst den für viele sicherlich bei Lichte betrachtet größten Nachteil des Richterdaseins. Zu kompensieren ist das am Arbeitsplatz eigentlich nur durch ein enges und vertrauenswürdiges Miteinander mit den Kammerkollegen oder jedenfalls den gleichaltrigen Kollegen. Die vor- und nachmittäglichen Kaffeerunden, Mittagszirkel und ggfs. Justizstammtische dienen ja nicht nur dem Vernichten von sonst ungenutzer Arbeitszeit sondern zuvorderst als Teamersatz.

Das steht und fällt natürlich mit dem vorhandenen Kollegenmaterial und der eigenen Bereitschaft, sich auf nämliches einzulassen. Wenn beides grenzwertig gestaltet ist, hilft ggfs.

a) Verständnis seiner selbst als Dienstleister, also im Team mit dem Anwälten mit dem Ziel einer akzeptierten Streitbeendigung. Mitunter ist es erstaunlich, wie die sich freuen, wenn sie ernst genommen werden und nicht nur die Urteile entgegennehmen dürfen. Das gibt auch viel positives Feedbeack und befriedigt enorm, ist aber zeitaufwendig, zumal man sich entsprechend einen Namen machen und die Anwälte erst mühsam an sich gewöhnen muss. Rentiert sich aber, wenn man den Job, wie ausgeführt, als Service versteht.

b) Verständnis seiner selbst als Team mit Rechtspfleger und Geschäftsstelle. Ist sicher mit den alten Knochen nicht immer einfach und teilweise auch ausgeschlossen, aber insbesondere die jüngeren Kollegen in diesen Bereichen mit zum Teil halbakademischer oder sogar vollakademischer Ausbildung können ernstzunehmende und auch intellektuell auf Augenhöhe agierende Mitspieler sein, mit denen man auch sonst gut auskommt, inklusive Kafferunden.

c) Hol' Dir Deine Bestätigung außerhalb des Jobs in Familie oder Hobby.

d) Geh zur StA.
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

dann muss man aber auch dazu sagen, dass du in deiner Grossbude Glück hattest, dass es da kompetitive Teamarbeit gab. Ist auch häufig nicht der Fall.
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schneehase
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Beitrag von schneehase »

Volki hat geschrieben: Die vor- und nachmittäglichen Kaffeerunden, Mittagszirkel und ggfs. Justizstammtische dienen ja nicht nur dem Vernichten von sonst ungenutzer Arbeitszeit sondern zuvorderst als Teamersatz.
Großartig, muß ich gleich mal meinem Ex-Ausbilder berichten, ihm gehen nämlich langsam die Ausreden aus :D O:)
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Spencer
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Beitrag von Spencer »

Ich bin jetzt seit 3 1/2 Monaten als Referendar an einem AG und frage mich immer öfter: Woher nimmt man als Richter die Motivation, sich auch noch nach 5, 10, 15 Jahren ständig in neue Fälle einzulesen ? Mir würde bei diesem Beruf einfach das Erfolgserlebnis fehlen. Kaum hat man einen Fall abgehakt, kommt die nächste Akte von dem Stapel neben dem Schreibtisch dran und kaum ist der Stapel abgearbeitet, kommt der Gerichtsdiener mit dem nächsten Stapel in die kleine Amtsstube gerollt und das Tag aus Tag ein. Und alles vor dem Hintergrund steigender Arbeitsbelastung und stagnierenden Gehalts.

Der große Vorteil ist m.E. die Unabhängigkeit, die man in diesem Beruf genießt, aber auch die hat ja anscheindend ihre Schattenseiten.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

@spencer:

Wenn man nur Akten sieht, ist das die falsche Bezugsgröße. Es geht um die Menschen, die vor einem sitzen. Und die sind für jedes einzelne Verfahren Motivation genug.
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Ropebridgecrossing
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Beitrag von Ropebridgecrossing »

Ex-Hanauer hat geschrieben:@spencer:

Wenn man nur Akten sieht, ist das die falsche Bezugsgröße. Es geht um die Menschen, die vor einem sitzen. Und die sind für jedes einzelne Verfahren Motivation genug.
Müsste so sein. Aber erstens kannst du den Menschen, die vor dir sitzen, nicht immer Gerechtigkeit zu Teil werden lassen und wie wie kannst du dir sonst die vielen frustrierten Menschen im Richterdienst erklären? Ich hatte am Amtsgericht den Eindruck, dass viele am öffentlichen Dienst geradezu kaputt gehen. Schien mir immer so, dass der allzu sichere Schoß des Staates und die Unangreifbarkeit sowie die fehlenden Erfolgserlebnisse die mit diesem Beruf einhergeht, die persönliche Entwicklung manch eines hoffnungsvollen Juristen nach und nach eindämmen.
Spencer
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Beitrag von Spencer »

Unser Repetitor meinte einmal:

"Wenn sie ein ordentliches Examen machen, dann haben sie die Wahl:
Entweder unterschreiben Sie bei einer Großkanzlei ihren Vertrag mit Blut und verkaufen damit ihre Seele an den Teufel , ihre Kinder lernen Sie irgendwann einmal kennen, haben dafür aber ständig Erfolgsdruck und -erlebnisse, oder Sie gehen zum Staat, haben pünktlich Feierabend, wachen allerdings eines Morgens auf und sind ein Pantoffel".

Das ist zwar etwas holzschnittartig dargestellt, aber ein Funken Wahrheit ist glaube ich schon dran :D

Ich glaube, ich werde einmal Einzelanwalt, ständig finanziell klamm, aber frei, und für Notfälle immer den Flachmann in der Schublade :)
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

@ropebridgecrossing:

Ich entscheide nicht, um Gerechtigkeit walten zu lassen. Gerechtigkeit ist eine Frage des Blickwinkels. Mein Anspruch ist, die Menschen vor mir fair und mit Respekt innerhalb der gegebenen Rechtsordnung zu behandeln. Wer verliert, muß aus dem Ergebnis meiner Arbeit in verständlichen Worten erkennen können, warum sie oder er verloren hat.

Natürlich gibt es frustrierte Menschen im Staatsdienst. Ich habe wenige in meinem Umfeld. Da ich auch die Großkanzlei-Perspektive kenne, sehe ich im Justizdienst weitaus weniger Frustrierte als in der Kanzlei. Ich habe Kolleginnen und Kollegen, die innerhalb vertretbarer Arbeitszeiten Spaß an ihrem Beruf haben, und sich zwischen Beruf und Familie im Gleichgewicht befinden. Wer schon mal die mittägliche Anwaltsralley auf der Freßgass in Frankfurt erlebt hat - Mutti rollt mit Kinderwagen in der Mittagspause an, damit Vati den Kleinen wenigstens eine Stunde am Tag sieht - weiß, wovon ich rede.

Unangreifbar ist in meinem Kollegenkreis keiner, und es fühlt sich auch keiner so. Wir diskutieren viel, versuchen, uns vom jeweiligen Level weiter zu entwickeln und wissen eigentlich alle, was wir an unserem Beruf haben. Erfolgserlebnisse? Sorry, ich habe jeden Tag welche, und es sind im Vergleich zur Großkanzlei Ereignisse, die für Menschen wichtig und von Bedeutung sind. Ich kann die Auswirkungen meines Handelns jeden Tag sehen, und das ist - für mich - ein wirklich großer Ansporn. Ich habe jeden Tag das Gefühl, mich weiter zu entwickeln. Und mich und meine Arbeitszeit nutzt keiner aus. Es gibt übrigens genug dienstliche und außerdienstliche Aktivitäten, um gerade nicht zu verkümmern.

Eingangs war von Selbstmotivation die Rede - das ist auch aus meiner Sicht der Schlüssel zu allem. Wer zum Jagen getragen werden muß, wird im Justizdienst sicher nicht glücklich.
AmunRe
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Beitrag von AmunRe »

Spencer hat geschrieben:Unser Repetitor meinte einmal:

"Wenn sie ein ordentliches Examen machen, dann haben sie die Wahl:
Entweder unterschreiben Sie bei einer Großkanzlei ihren Vertrag mit Blut und verkaufen damit ihre Seele an den Teufel , ihre Kinder lernen Sie irgendwann einmal kennen, haben dafür aber ständig Erfolgsdruck und -erlebnisse, oder Sie gehen zum Staat, haben pünktlich Feierabend, wachen allerdings eines Morgens auf und sind ein Pantoffel".

Das ist zwar etwas holzschnittartig dargestellt, aber ein Funken Wahrheit ist glaube ich schon dran :D

Ich glaube, ich werde einmal Einzelanwalt, ständig finanziell klamm, aber frei, und für Notfälle immer den Flachmann in der Schublade :)
lol!! Treffend ausgedrückt...

Ich meine, dass die Freiheit als Richter auch negatives bewirken kann. Da man sich, wenn man es nicht aus eigenem Antrieb tut, auf niemanden einstellen muss und niemandem Rechenschaft schuldig ist, kann man letztlich ungehemmt auch die negativen Seiten der eigenen Persönlichkeit (sei es Eitelkeit oder Faulheit, Borniertheit oder Sozialneid oder was auch immer) ausleben. Man kann ungestraft Marotten entwickeln und praktizieren. Sehr viele Richter, die ich kennen gelernt habe, waren so.

Dagegen ist man als Anwalt, wenn man Erfolg haben will, gezwungen, sich auf viele verschiedene Menschen und Situationen einzustellen und überall einen guten Eindruck zu machen (also ggf. überall einen anderen!). Das kann den Charakter auch negativ verändern: es gibt genug oberflächliche Schauspieler, die nach außen freundlich, nach innen aber despotisch sind. Dafür dürfte es - insgesamt betrachtet - das bei weitem interessantere Berufsleben sein, da man auch jenseits des rein juristischen ständig mit neuen Situationen konfrontiert wird. Das hält das Gehirn fit! Man muss nur darauf achten, dass Erfolgsdruck und Erfolgserlebnisse sich ausgleichen, sonst ist es der reine Frusst.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

AmunRe hat geschrieben:Man kann ungestraft Marotten entwickeln und praktizieren. Sehr viele Richter, die ich kennen gelernt habe, waren so.
Das kann ich so unterschreiben. Kann es übrigens sein, dass Beamte eher dazu neigen sich auch körperlich gehen zu lassen, während man nicht wenige ältere (Top-)Anwälte finden kann, die vor physischer Ausgewogenheit als pendant zur geistigen Belastbarkeit geradezu strotzen?

Ich glaube es kommt auf den Menschen an - manche können ohne Wettbewerb und Erfolgsdruck nicht arbeiten. Andere können auch im Umfeld des öffentlichen Dienstes aufblühen und ihr Verantwortungsbewusstsein für die Tätigkeit bis zum Ende ausleben und in engagierte Arbeit ummünzen. Andere entdecken später, dass ihre geglaubte Neigung eine andere ist.

Zumindest erlebe ich es gerade so als Praktikant in der Ministerialverwaltung. Einzelne waren wohl recht frustriert, nach 5-10 Arbeitsjahren immer noch Referent zu sein obwohl sie leistungsbereit waren, und haben sich über ihre Entscheidung geärgert. Als dann die Kinder kamen und die wunderbaren Teilzeitmodelle entdeckt wurden, ist die Einstellung umgekippt.

Interessant in diesem Kontext finde ich, dass man teils durchaus vielfältige Herausforderungen im öff Dienst hat: In Bayern etwa wird doch rotiert, d.h. ein Richter muss vorher woanders gearbeitet haben, kann auch wieder zurückwechseln usw. Abgesehen von den vielen Rechtsbereichen und Bereichsreferaten, in die man wechseln und völlig neue Aufgabenstellungen bekommen kann. Wäre das nicht was?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich finde es total spannend, was Ihr über Eure persönlichen Eindrücke und Erfahrungen berichtet!
Gibt es hier auch noch jemanden, der über seine Erlebnisse im Dienste der StA berichten mag? Volki riet weiter oben "geh zur StA" - ist man dort tatsächlich nicht so abgeschirmt, eher in ein Team eingebunden etc.? Mir ist klar, dass das von Abteilung zu Abteilung ganz unterschiedlich ist... Während meiner Station habe ich nur positives erlebt - aber mich würden Eure Erfahrungen diesbezüglich sehr interessieren!
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Ropebridgecrossing
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Beitrag von Ropebridgecrossing »

AmunRe hat geschrieben:
Spencer hat geschrieben: Ich meine, dass die Freiheit als Richter auch negatives bewirken kann. Da man sich, wenn man es nicht aus eigenem Antrieb tut, auf niemanden einstellen muss und niemandem Rechenschaft schuldig ist, kann man letztlich ungehemmt auch die negativen Seiten der eigenen Persönlichkeit (sei es Eitelkeit oder Faulheit, Borniertheit oder Sozialneid oder was auch immer) ausleben. Man kann ungestraft Marotten entwickeln und praktizieren.
Genau diesen Eindruck kann ich von meiner Referendarenzeit am Gericht zu 100% bestätigen. Ich habe Menschen erlebt, die an ihrem Arbeitsplatz ungestraft über Ausländer hetzen durften, um 13 Uhr gingen oder essentielle Bestandteile eines fairen Verfahrens einfach ignorierten. Glücklich kamen sie mir trotzdem nicht vor.

Wobei, Ex-Hanauer, es gibt sicher nichts schöneres als einen Richter, der sich der Verantwortung seiner Tätigkeit bewusst ist und der sich im Dienste der Menschen sieht, die seinen Rat ersuchen. Es hat da auch sicher ein gewisser Generationswechsel stattgefunden. Ich hatte den Eindruck, dass sich die neue Generation von Richter viel eher als eine Art Dienstleister begreift, die sich Anerkennung und Bestätigung durch Leistung erarbeiten muss, und auch viel eher bereit ist, sich noch einmal beruflich zu verändern.
Charly
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Beitrag von Charly »

Ropebridgecrossing hat geschrieben: Ich habe Menschen erlebt, die an ihrem Arbeitsplatz ungestraft über Ausländer hetzen durften, um 13 Uhr gingen oder essentielle Bestandteile eines fairen Verfahrens einfach ignorierten. Glücklich kamen sie mir trotzdem nicht vor.
Bitte ?? Und ich dachte immer es sei diese Art Mensch, die abends friedlich einschläft.
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

@ropebridgecrossing:

In meinem recht kleinen Bezirk mit überschaubarer Anzahl von Anwälten, die bei Gericht auftreten, ist so etwas wie Engagement, Ansprechbarkeit, Verläßlichkeit usw. ein wichtiges Kriterium. Es macht die tägliche Arbeit immens leichter, Verfahren schneller, und den Umgang zwischen Richtern und Anwälten leichter. Ich finde es gut, dass das so ist, und es entspricht meinem Bild von meiner Arbeit. Die ZPO und die übrigen Verfahrensvorschriften sind für mich kein Mittel zur Bestrafung von Rechtsanwälten.

Mein Bundesland achtet seit längerem darauf, Bewerber mit anwaltlicher Erfahrung einzustellen. Wenn man mal auf der "anderen Seite" gestanden hat, ist der Dienstleistungsgedanke ausgeprägter.

@TerminatorII:

Ich habe in 18 Monaten insgesamt 6 richterliche Dezernate durchlaufen. Ich kann mich über fehlende Abwechslung bzw. Eintönigkeit meiner Tätigkeit nicht beklagten.

Mir paßt hier generell in den Beiträgen - insbesondere derjenigen, die im referendariat oder im Praktikum sind - die Schwarz-Weiß-Malerei nicht. Das Schöne an einer entsprechenden beruflichen Qualifikation ist doch, dass man sich in dem Bereich einarbeiten und beruflich ausleben kann, der einem persönlich liegt. Jeder Mensch ist anders. Dem einen gefallen Freiheit, Selbstmotivation und Hinwendung zu Menschen, den anderen liegen intensive anwaltliche Beratung, international komplizierte Vertragswerke, Wettbewerb als Arbeitsanreiz usw. Und keiner muß sich dabei - außer gegenüber sich selbst - für irgend etwas rechtfertigen. Und Sinnkrisen wie beim Threatersteller muß auch jeder mit sich selbst ausmachen.
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