Unterschied Großkanzleien
Moderator: Verwaltung
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Unterschied Großkanzleien
Hallo, liebe Leute!
Mein Berufseinstieg ist zwar noch über zwei Jahre hin, aber trotzdem:
Wie sehr unterscheiden sich die Großkanzleien untereinander überhaupt (noch)?
Arbeitszeiten sind wohl kaum irgendwo unter 60h/Woche.
Partnerchancen sind überall besch.....eiden.
Teilzeitoptionen stehen doch in aller Regel nur auf dem Papier oder man ist danach "verbrannt"?!
Am Ende bleibt im Wesentlichen "nur" das Geld, oder? Warum sollte man dann z.B. zu Hengeler (80K) oder CMS (70K) gehen, wenn man in so mancher Ami-Butze 50%-100% mehr bekommen kann (Bonus berücksichtigt).
Danke für Eure Einschätzungen!
Mein Berufseinstieg ist zwar noch über zwei Jahre hin, aber trotzdem:
Wie sehr unterscheiden sich die Großkanzleien untereinander überhaupt (noch)?
Arbeitszeiten sind wohl kaum irgendwo unter 60h/Woche.
Partnerchancen sind überall besch.....eiden.
Teilzeitoptionen stehen doch in aller Regel nur auf dem Papier oder man ist danach "verbrannt"?!
Am Ende bleibt im Wesentlichen "nur" das Geld, oder? Warum sollte man dann z.B. zu Hengeler (80K) oder CMS (70K) gehen, wenn man in so mancher Ami-Butze 50%-100% mehr bekommen kann (Bonus berücksichtigt).
Danke für Eure Einschätzungen!
- Kritschgau
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Komnmt es dir explizit auf eine "Groß"-Kanzlei? Für mich ist zB eher entscheidend, ob die Mandate in dem Gebiet, das mich reizen würde "groß" sind. Die größe des Mandats (und damit der Grad an herausforderung, Spannung etc) hängt nämlich nicht zwingend von der Kanzleigröße ab. ich werde mich jedenfalls nur bei mittleren oder kleineren Kanzleien bewerben, die dafür eine ausgesprochene Spezialisierung in meinem Gebiet aufweisen. Nach meiner Erfahrung sind die Arbeitsbedingungen mitunter deutlich angenehmer als in einer klassischen Großkanzlei, die Bezahlung ist wenn überhaupt nur unwesentlich schlechter.
Wenn es dich allerdings wirklich zu einer "echten" Großkanzlei zieht, dürften die Unterschiede tatsächlich marginal sein. Gelobt wird von Anfängern insbesondere allerdings CMS (da habe ich aber keinen eigenen Einblick).
Wenn es dich allerdings wirklich zu einer "echten" Großkanzlei zieht, dürften die Unterschiede tatsächlich marginal sein. Gelobt wird von Anfängern insbesondere allerdings CMS (da habe ich aber keinen eigenen Einblick).
Erst Pflicht dann Kür!
- Kritschgau
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- Kritschgau
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Ich spreche nicht von "mittelständischen", sondern von "mittleren" Kanzleien, die sich eben spezialisiert (nicht notwendig auf nur ein Gebiet, hauptsache auch auf mein Gebiet ) haben und daher von den Mandaten mit den Großkanzleien vergleichbar sind. Die Angebote, die ich in solchen Kanzleien hatte, lagen alle in dem Bereich, den man von den Rankings so kennt. Aber ich bin ja vorerst dem Ruf der Wissenschaft gefolgt...kolossal hat geschrieben:ach so und im übrigen finde ich die bezahlung schon erheblich schlechter bei den kleinen und mittelständischen oder sprichst du nun explizit nur von boutiquen?
Erst Pflicht dann Kür!
Ich hab von einer Freundin aus den USA gehört dass die dort extrem nach Anwälten suchen, und als Einstiegsgehalt 120 000 anbieten + Bonus usw.
Ich wurde auf dem falschen Kontinent geboren :-/
Kennt sich jemand von euch mit Arbeitserlaubnissen aus? Die USA haben ja so strenge Visa regelungen und mich würds interessieren dass wenn man z.B. ein Angebot von einer US Kanzlei bekommt ob es schwierig ist eine Arbeitserlaubnis zu bekommen.... weiss jemand was???
Ich wurde auf dem falschen Kontinent geboren :-/
Kennt sich jemand von euch mit Arbeitserlaubnissen aus? Die USA haben ja so strenge Visa regelungen und mich würds interessieren dass wenn man z.B. ein Angebot von einer US Kanzlei bekommt ob es schwierig ist eine Arbeitserlaubnis zu bekommen.... weiss jemand was???
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- Fleissige(r) Schreiber(in)
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Naja wenn Du Dir mache Anfangsgehälter derzeit in Deutschland ansiehst nimmt sich das beim aktuellen §-€ Verhältnis wenig bis quasi nichts. Shark tank von Montag bis MontagMAP hat geschrieben:Ich hab von einer Freundin aus den USA gehört dass die dort extrem nach Anwälten suchen, und als Einstiegsgehalt 120 000 anbieten + Bonus usw.
Ich wurde auf dem falschen Kontinent geboren :-/
Kennt sich jemand von euch mit Arbeitserlaubnissen aus? Die USA haben ja so strenge Visa regelungen und mich würds interessieren dass wenn man z.B. ein Angebot von einer US Kanzlei bekommt ob es schwierig ist eine Arbeitserlaubnis zu bekommen.... weiss jemand was???
Soweit wie ich das mitbekomme, sind zuvorderst immer noch JDs gesucht, d.h. originäre juristische Ausbildung an amerikanischen Unis. Foreign Masters werden zwar gerne mal für ne Zeit genommen, aber auch nicht für ewig - meist in NY. Die bürokratischen Hürden zum H-Visum sind enorm hoch. Dennoch gibts auch Leute, die es drüben gepackt haben! Ich kenne z.B. jemand der es nach dem Master und der J1 Zeit geschafft hat eine Festanstellung als Counsel in der Rechtsabteilung eines größeren Unternehmens zu ergattern.
- Kiesela
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Naja, fuer $120,000 arbeiten wir hier nicht mehr. Davon kann man ja nix bezahlen. $160,000 plus Bonus ist zur Zeit das Einstiegsgehalt in den grossen Firmen an Ost- und Westkueste (= 35.000 EUR )MAP hat geschrieben:Ich hab von einer Freundin aus den USA gehört dass die dort extrem nach Anwälten suchen, und als Einstiegsgehalt 120 000 anbieten + Bonus usw.
Die Jobs sind meistens auf 9 Monate begrenzt (internship), man ist dann "international associate. Vereinzelt gibt es auch "permanent associate" positions. Voraussetzung sind exzellente dt. Examina (mind. 1 "gut") plus LLM an einer Top-Uni. Visa-Kram ist meistens unproblematisch, das regeln die Kanzleien fuer dich.
Beste Gruesse,
MrLaw
Was mich interessieren würde, was ihr über Unterschiede in den Arbeitsweisen berichten könnt. Gibt es Kanzleien bei denen man regelmäßig im Team arbeitet? Damit meine ich nicht, dass jeder eine Aufgabe bekommt und man die Ergebnisse dann kurz zusammenführt, sondern dass man auch die Lösungen gemeinsam erarbeitet. Der Gegensatz dazu ist, dass einem der Partner das Problem schildert und dann der einzelne Anwalt in seinem Zimmer darüber brütet unddann irgendwann mit Lösungsvorschlägen wieder beim Partner aufzutauchen.
Meine äußerst bescheidenen Erfahrungen zu diesem Thema sind nähmlich, dass es zum einen viel mehr Spaß macht, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten und man im Zweifel auch schneller fertig ist, weil jeder was zu einem Ansatz beisteuern kann und den anderen darauf hinweisen kann wenn er irgendwas übersehen hat. Aber soweit ich es erlebt habe lief es eher andersrum, jeder Anwalt bekommt irgendeine Aufgabe (z.B. einen Teilaspekt zu prüfen) und am Ende wird alles zusammengetragen. Natürlich gibt es Aufgaben die man alleine bearbeiten muss, aber Teamarbeit macht wesentlich mehr Spaß. Das ist eigentlich auch der einzige Grund warum ich mir vorstellen könnte in eine Großkanzlei zu gehen.
Zu der Ausgangsfrage: Es kommt wesentlich auf die Arbeitsatmosphäre an. Die ist viel wichtiger als 5.000€ mehr oder weniger im Jahr. Aber da gibt es auch erhebliche Unterschiede innerhalb einer Kanzlei.
Und bei manchen Transaktionskanzleien arbeitet man wohl vornehmlich an DD-Berichten, was zwischendurch mal ganz nett sein kann, aber auf die Dauer ungefähr so interessant ist, wie Büroklammerzählen.
Meine äußerst bescheidenen Erfahrungen zu diesem Thema sind nähmlich, dass es zum einen viel mehr Spaß macht, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten und man im Zweifel auch schneller fertig ist, weil jeder was zu einem Ansatz beisteuern kann und den anderen darauf hinweisen kann wenn er irgendwas übersehen hat. Aber soweit ich es erlebt habe lief es eher andersrum, jeder Anwalt bekommt irgendeine Aufgabe (z.B. einen Teilaspekt zu prüfen) und am Ende wird alles zusammengetragen. Natürlich gibt es Aufgaben die man alleine bearbeiten muss, aber Teamarbeit macht wesentlich mehr Spaß. Das ist eigentlich auch der einzige Grund warum ich mir vorstellen könnte in eine Großkanzlei zu gehen.
Zu der Ausgangsfrage: Es kommt wesentlich auf die Arbeitsatmosphäre an. Die ist viel wichtiger als 5.000€ mehr oder weniger im Jahr. Aber da gibt es auch erhebliche Unterschiede innerhalb einer Kanzlei.
Und bei manchen Transaktionskanzleien arbeitet man wohl vornehmlich an DD-Berichten, was zwischendurch mal ganz nett sein kann, aber auf die Dauer ungefähr so interessant ist, wie Büroklammerzählen.