Kolloquium - was passiert da??

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chris0
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Kolloquium - was passiert da??

Beitrag von chris0 »

Wer war schon bei einem Doktorandenkolloquium und kann ein bisschen was darüber erzählen?
Das eigene Thema vorstellen ist klar, aber was genau ist darunter zu verstehen und vor allem wie tief geht man in der Darstellung? Werden schon Thesen erwartet oder reicht es den Standpunkt darzustellen, den die Arbeit bislang erreicht hat? :-k
"die Zerrüttung der Ehe sei aus der Einstellung der Bekl zum ehelichen Verkehr entstanden.Sie habe ihm erklärt, sie empfinde nichts beim Geschlechtsverkehr u. sei imstande, dabei Zeitung zu lesen..der eheliche Verkehr sei eine reine Schweinerei"
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich war bisher an einem Kolloquium, da waren Art und Inhalt der Vorträge sehr unterschiedlich. Die meisten Vortragenden stellten zunächst sehr kurz (3-5 Min) ihr Thema vor, und sind dann auf einen einzelnen Aspekt näher eingegangen (5-10 Min). Anschliessend wurde darüber diskutiert (15-30 Min).
Thesen hatten nich alle, je nach Stand der Arbeit. Eingig wollten auch nur darüber diskutieren, wo eigentlich bei einer Frage das Problem liegt.
Alle hatten ein Hand-Out vorbereitet, das wir vor dem Kolloquium anschauen konnten - das finde ich ziemlich wichtig, sonst kannst Du in der kurzen Zeit nämlich nicht viel Interessantes bringen.

Alles halb so wild, bei mir war die Atmosphäre wirklich nett und konstruktiv, es wurde intensiv diskutiert und den meisten hat es wohl wirklich viel gebracht.
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immer locker bleiben
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Beitrag von immer locker bleiben »

In dem Doktorrandenkolloqium meines Doktorvaters kann im Grunde jeder machen was er will, hauptsache es steht im Zusammenhang mit der eigenen Arbeit ...
You might remember me from such posts as this.
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Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Wir hatten längere Vorträge (30 min.) und Diskussionen (eine Stunde pro Doktorand). Die Vorträge waren alle sehr unterschiedlich, was aber auch daran lag, dass von "so gut wie abgabefertig" bis "ich bin erst seit 3 Monaten dran" alles dabei war. Letztendlich war es egal, wie man das Thema dargestellt hat. Wer bestimmte Punkte intensiver besprechen wollte, hat das im Vortrag deutlich gemacht. Ein Handout hatte auch jeder dabei, hilfreich ist es ggf. auch, Normen abzudrucken, von denen man nicht erwarten kann, dass sie jeder dabei hat.
Insgesamt war das bei uns eine sehr konstruktive Sache und hat einigen noch mal ziemlich weitergeholfen.
chris0
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Beitrag von chris0 »

danke erstmal für die Schilderungen. Ich bin noch nicht so lange dabei und deshalb könnte ich halt noch nicht Thesen oder ähnliches präsentieren, sondern eher nur besonders kritische Punkte darstellen. Deshalb bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich den Vortrag aufbauen soll.

Können denn alle Doktoranden bei den anderen Themen richtig mitdiskutieren? Ich meine es sind doch häufig recht spezielle Sachen dabei?
Gelöschter Nutzer

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

chris0 hat geschrieben:
Können denn alle Doktoranden bei den anderen Themen richtig mitdiskutieren? Ich meine es sind doch häufig recht spezielle Sachen dabei?
Gerade, wenn man noch am Anfang ist, hat man von einer Diskussion besonders viel, denn dann ist man selbst noch nicht zu festgelegt und steckt noch nicht zu sehr in "kleinen" Detailproblemen drin, die die anderen nicht mehr auf die Schnelle nachvollziehen können. Ideen und Anregungen kamen bei uns aber jedenfalls für alle, auch die, die schon recht weit waren.
Ich würde an Deiner Stelle einfach vorstellen, was Du bis jetzt schon hast, also Dein Thema so genau wie möglich beschreiben, kurz darlegen, wie Du herangehen willst (z.B. grobe Gliederung vorstellen) und dann sagen, was Du schon bearbeitet hast und diskutieren möchtest oder womit Du noch Probleme hast bzw. wo Du noch nicht so richtig weißt, wie Du Problem xy anpacken sollst. Es ist doch erstaunlich, wie ein Blick von außen da helfen kann. Eine Kollegin von mir hatte z.B. vor dem Seminar zwar schon lauter Ideen, was alles in die Diss reinmuss, aber noch keine tolle Idee, wie sie das stringent gliedern könnte. Und nach der Diskussion hatte sie genügend Anregungen (die ja auch schon vom Doktorvater für gut befunden wurden), um einen schönen Aufbau zu bekommen.
chris0
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Beitrag von chris0 »

@kiki: das hört sich total super an, hoffe es wird dann bei mir so ähnlich laufen. Hatte gedacht es müssten event. schon Ergebnisse oder eben Thesen präsentiert werden. Dann bin ich schon mal ein wenig erleichtert.
Kann mir jetzt auch gut vorstellen, dass es wirklich hilfreich sein kann, danke.
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