Promotion Unterstützung vom Staat ?

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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Gelöschter Nutzer

Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Demnächst unterbreche ich das Referendariat für ein Jahr, um in dieser Zeit meine Diss zu schreiben. Dieser sog. "Sonderurlaub zu Promotionszwecken" hat zur Konsequenz, dass nicht nur die monatliche Unterhaltsbeihilfe, die man als Referendar erhält, wegfällt, sondern ich mich auch während dieser Zeit selbst krankenversichern muss. Also jede Menge Kosten und (bis auf kleine Nebeneinkünfte) keine Einnahmen :( ... Daher meine Frage: Gibt es während des Sonderurlaubs Unterstützung vom Staat im Sinne von "Wohngeld", "Sozialhilfe" oder ähnliches ? Wo kann man dazu Informationen finden ? Danke
Gelöschter Nutzer

Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich befürchte, als akademische Elite wirst Du bald merken, dass Du dem Staat relativ egal bist. :(

Du darfst eine Nebentätigkeit haben - wie im Ref. selbst.
Kasimir
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Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Kasimir »

Falls du die Altersgrenze noch nicht überschritten hast (was bei bereits einem Jahr Ref) der Fall sein wird, hast du noch Anspruch auf Kindergeld.
Ansonsten bekommt man mit einer Note, die zur Promotion befähigt auch leicht einen Job in einer Großkanzlei oder an einem Lehrstuhl.

Aus welchem Bundesland kommst du denn? In NRW wird ein Sonderurlaub zur Fertigstellung der Diss nicht mehr genehmigt.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
Gelöschter Nutzer

Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Kasimir hat geschrieben:Falls du die Altersgrenze noch nicht überschritten hast (was bei bereits einem Jahr Ref) der Fall sein wird, hast du noch Anspruch auf Kindergeld.
Ansonsten bekommt man mit einer Note, die zur Promotion befähigt auch leicht einen Job in einer Großkanzlei oder an einem Lehrstuhl.
Dann wird das Jahr aber sehr, sehr knapp für die Diss.
Kasimir
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Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Kasimir »

JM hat geschrieben:
Kasimir hat geschrieben:Falls du die Altersgrenze noch nicht überschritten hast (was bei bereits einem Jahr Ref) der Fall sein wird, hast du noch Anspruch auf Kindergeld.
Ansonsten bekommt man mit einer Note, die zur Promotion befähigt auch leicht einen Job in einer Großkanzlei oder an einem Lehrstuhl.
Dann wird das Jahr aber sehr, sehr knapp für die Diss.
Klar, aber das sollte man sich vorher überlegen, oder?!
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
Gelöschter Nutzer

Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ja.
Gelöschter Nutzer

Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich bin Referendar in Hamburg. Hier besteht die Möglichkeit Sonderurlaub zu Promotionszwecken zu nehmen. Allerdings nur unter Wegfall der Bezüge und krankenversichert ist man dann auch nicht mehr!
Ich bin externer Doktorand und will es auch bleiben, selbst wenn die Möglichkeit einer Arbeit am Lehrstuhl besteht. Die Möglichkeit einer Nebentätigkeit in einer (Groß)kanzlei besteht natürlich, allerdings will ich mich das eine Jahr möglichst voll auf die Diss konzentrieren. Umso mehr Arbeit, umso weniger Zeit für die Promotion! Ein wenig Geld verdiene ich mit der Leitung von AG`s und der Korrektur von Klausuren. Schön wäre es natürlich, wenn ein paar Euros vom Staat dazu kämen. Für Kindergeld ist der Zug abgefahren, aber ich war der Meinung, dass zumindest die Möglichkeit bestehen müsste, Wohngeld zu beantragen. Gruß
Zuletzt geändert von Gelöschter Nutzer am Samstag 28. Juni 2008, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
Kasimir
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Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Kasimir »

Für mich ist das auch eine moralische Frage. Als gut qualifizierter und studierter Mensch möchte ich nicht dem Sozialsystem auf der Tasche liegen. Dieses soll nur für solche Leute da sein, die entweder aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können oder trotz größter Anstrengung keinen Arbeitsplatz finden.
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Gelöschter Nutzer

Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Für mich ist das keine Frage von Moral oder was auch immer, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen für staatliche Unterstützung vorliegen! Man beachte, dass man später genug Steuern zahlt. Dann kann man jetzt, wenn das Geld knapp ist, auch ggf. staatliche Hilfe in Anspruch nehmen. Allerdings ist es nicht mein Ziel eine derartige Diskussion in Gang zu setzen.
Gelöschter Nutzer

Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Genug Steuern zahlen, ok.
Aber dreh' es doch mal um: Du verdienst später auch umso mehr.
Gelöschter Nutzer

Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

...und zahle deshalb umso mehr Steuern!
ÖR-Spezine
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Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von ÖR-Spezine »

wollt ich auch gerad sagen: für mich steht mehr oder weniger fest, dass, wenn ich später mehr verdienen sollte, niemand sagen wird "na gut, dafür hat sie auch erst mit 30 ihr erstes gehalt bekommen"

es wird wohl leider eher so sein, dass mancher mein gehalt als "ungerecht" bezeichnen wird

zum Thema: wie siehts mit einem Stipendium aus?
Gelöschter Nutzer

Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich habe zwar ein Prädikatsexamen (VB), das allein aber wohl nicht für ein Stipendium ausreichen wird. Die Anforderungen sind soweit ich weiß auch sehr hoch, so dass nicht jeder "Durchschnittsdoktorand" ein solches bekommen wird.
Gelöschter Nutzer

Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich glaube eher, dass die Zeit ein Problem ist: Bis das bewilligt wird/würde, ist die Diss. 1/2-fertig.
Kasimir
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Re: Promotion Unterstützung vom Staat ?

Beitrag von Kasimir »

Warum machst du dir über die Finanzierung der Diss denn erst jetzt Gedanken? Das ist mE schon etwas blauäugig. Deswegen denke ich auch, dass es mit einem Stipendium so schnell nichts wird.

Auch wenn man später mehr Steuern bezahlt, bedeutet das doch nicht, dass man jetzt sich auf staatlichen Leistungen ausruht, obwohl man eigentlich arbeiten könnte. Das ist nun mal das System eines Sozialstaates. Und nein, ich bin weder links noch habe ich Rastas, sondern bin sogar CDU-Mitglied.
Eine Promotion ist doch letztendlich Privatvergnügen und das muss man auch selber finanzieren.
Aus eigener Erfahrung kann ich aus sagen, dass es durchaus abwechslungsreich sein kann, während der Diss in einer Kanzlei zu arbeiten. Da wirst du bestimmt auch kurzfristig etwas bekommen. Zur Not musst du die Diss dann nach dem Referendariat zu Ende schreiben.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
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