Wiederholungsversuch als "Makel"?

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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showbee
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von showbee »

also nach einem rep-vollkurs noch 5 monate vorbereitungszeit zu haben... soll es denn in 11 monaten besser werden, wenn das vergessen einsetzt? ich kenne eine person, die hatte nach 14 semestern endlich geschrieben und verkackt. dann folgten weitere 5 semester lernen und sie musste antreten, weil die prüfungsordnungen geändert wurden, nach altem recht war es die letzte chance. sie hat nun im 20. semester die mündliche gehabt und mit einem knappen ausreichend bestanden. 8 semester examensvorbereitung am stück haben es dann auch nicht gebracht. 3 semester sollte echt das maximum sein. normal schafft man es auch mit 2 semestern vorbereitung.
"I suspect that if a million monkeys were put in front of a million typewriters, by Wednesday one of them would have come up with an improved version of the Income Tax Assessment Act" CASE P132 [1982] ATC 660, 662, AUSTRALIA
Gelöschter Nutzer

Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

1 Jahr langt. Ein hartes, heftiges Jahr. Aber es langt.
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showbee
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von showbee »

JM hat geschrieben:1 Jahr langt. Ein hartes, heftiges Jahr. Aber es langt.
Naja, wenn nun ein Jahr Rep vorbei ist, ist die Messe schon gesungen. Ich hab nur 10 Monate gehabt, da ich Teil des SP und Vorbereitung (ohne Rep) nebeneinander gemacht habe. Es geht alles, so man nur will. Es heißt ja auch so schön, der Wille versetzt Berge... Bild
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Eagnai
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von Eagnai »

Ich würde im März antreten. Wenn du mit dem Rep durch bist und jetzt noch fünf bis fünfeinhalb Monate Zeit zum freien Lernen hast, dann sollte das eigentlich mehr als genug Zeit sein.

Ich persönlich habe sowieso die Erfahrung gemacht, dass man zwar natürlich einen soliden Wissens-Grundstock braucht, dass zuviel Wissen aber manchmal auch eher schaden kann und dass man vor allem nicht mehr Wissen erlangt, wenn man sich länger vorbereitet, weil man zwar neues Wissen anhäuft, aber altes gleichzeitig auch wieder vergisst.

Und insbesondere wenn du sowieso noch einen Notenverbesserungsversuch schreiben kannst, würde ich lieber sofort reingehen und im Zweifel dann den Verbesserungsversuch noch anhängen.

Davon muss ja im Übrigen auch niemand erfahren... ich selbst hatte zum Beispiel im Juli Mündliche des Freiversuchs und habe jetzt im September direkt den Verbesserungsversuch geschrieben. Die fünf oder sechs Monate, die mich das an zusätzlicher Zeit kostet, fallen nachher sicher nicht besonders auf, wenn der Verbesserungsversuch (wie es wahrscheinlich ist) keine Verbesserung bringt.
Froschkönigin
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von Froschkönigin »

Eagnai hat geschrieben:wenn der Verbesserungsversuch (wie es wahrscheinlich ist) keine Verbesserung bringt.
.
Manchmal denke ich, ich sollte Jura studieren. Und dann fällt's mir wieder ein.
Eagnai
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von Eagnai »

Äh... Punkt? :-k
Froschkönigin
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von Froschkönigin »

Ja, Punkt. Spiegelt genau meine Meinung wieder.
Manchmal denke ich, ich sollte Jura studieren. Und dann fällt's mir wieder ein.
lucyyy
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von lucyyy »

Hallo nochmal,

sorry, kann leider nicht so oft online gehen ::oops: ...

Danke für eure Antworten.

Im Moment ist meine Tendenz im kommenden März zu schreiben, denn eigentlich konnte ich aus dem Rep so einiges mitnehmen konnte (war wohl eher der Strebertyp, der immer mitgemacht hat *schäm*), mir fehlte es leider an der Disziplin in der Nachbereitung.
Naja, ich denke, ich werde es schon irgendwie schaffen im März ins Examen zu gehen, mir fehlt im Moment nur leicht das Selbstvertrauen und wenn es wirklich ganz arg schief geht, dann weiß ich ja jetzt, dass der Wiederholungsversuch mir nicht mein Leben lang hinterherhängen wird.
Aber erstens ist in 5 Monaten noch einiges machbar und zweitens macht es wahrscheinlich auch Sinn nicht zu lange nach dem Rep zu warten, weil auch da das Vergessen irgendwann einsetzen wird.

LG von lucyyy (die jetzt erstmal den Lernplan für März weiter durchzieht :))
Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen. ;-)
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von lene »

lucyyy hat geschrieben:denn eigentlich konnte ich aus dem Rep so einiges mitnehmen konnte (war wohl eher der Strebertyp, der immer mitgemacht hat *schäm*)
:eeeek: :eeeek: :eeeek:

wieso *schäm*?

geht man nicht gerade deshalb zum rep und bezahlt sich fast tot, um was zu lernen?
Lektüre des Gesetzes erleichtert die Rechtsfindung
Zauberberg
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von Zauberberg »

Hey,
will auch mal meinen Senf dazu geben.
Also als Makel taucht es natürlich nicht offiziell auf, es sei denn, du machst Dein Examen während des Refs. Die einzigen, die es auf jeden Fall ausser Dir selbst mal mitbekommen, ist die Prüfungskommission in der mündlichen Prüfung des zweiten Versuchs. Ansonsten kriegts aber keiner mit.
Ich kann jedoch aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung meiner Freundin berichten, dass so ein Wiederholungsversuch unter Umständen ne harte Sache ist.
Im Zweifel macht man ihn nicht und es gehört noch mal viel mehr Disziplin dazu als für den regulären Versuch. Klar, wenn Du mit 4,0 beim ersten Versuch raus gehst, dann macht man es wohl noch mal. Aber sobald man mit -sagen wir- 7,0 oder 7,5 rausgeht.... hat man dann echt noch die Motivation den ganzen Scheiß noch mal zu machen? Oder denkt man sich dann nicht viel mehr? Mmmh, eigentlich hab ichs drauf, ist halt nen bisschen was schief gelaufen, aber letztlich kommts eh auf das 2. Examen an, ich mach jetzt gleich Ref. Ich kenne einige, die diese Motivation -gerade in diesem Notenbereich- nicht mehr hatten.
Noch mal ganz anders sieht es aus, wenn man beim Freiversuch durchfällt. Das kratzt doch erheblich am Selbstbewusstsein und danach kommt wohl die härteste Zeit seines Lebens. So geschehen bei meiner Freundin, die im Wiederholungsversuch dann allerdings 8,3 gemacht hat.
Frage: Muss man sich so ein Durchfallen echt geben?
Im Ergebnis muss ich mittlerweile sagen, dass man nicht auf Teufel komm raus den Freiversuch machen sollte, obwohl ich von der Tendenz schon eher zum Freiversuch raten würde. Fit fühlt man sich echt nie. Für eine halbwegs gute Einschätzung helfen m.E. immer Klausurenkurse. Man sollte zum einen schon ne ganze Menge an Klausuren geschrieben haben. Sind dann seit 1 -3 Monaten nahezu sämtliche Klausuren über 4 Punkte, manche waren auch mal im vb-Bereich, ist man auf jeden Fall fit und dann sollte man es auch wagen!
Eagnai
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Re: Wiederholungsversuch als "Makel"?

Beitrag von Eagnai »

Zauberberg hat geschrieben:Ich kann jedoch aus eigener Erfahrung und aus der Erfahrung meiner Freundin berichten, dass so ein Wiederholungsversuch unter Umständen ne harte Sache ist.
Im Zweifel macht man ihn nicht und es gehört noch mal viel mehr Disziplin dazu als für den regulären Versuch. Klar, wenn Du mit 4,0 beim ersten Versuch raus gehst, dann macht man es wohl noch mal. Aber sobald man mit -sagen wir- 7,0 oder 7,5 rausgeht.... hat man dann echt noch die Motivation den ganzen Scheiß noch mal zu machen? Oder denkt man sich dann nicht viel mehr? Mmmh, eigentlich hab ichs drauf, ist halt nen bisschen was schief gelaufen, aber letztlich kommts eh auf das 2. Examen an, ich mach jetzt gleich Ref. Ich kenne einige, die diese Motivation -gerade in diesem Notenbereich- nicht mehr hatten.
Also, ich persönlich habe eigentlich eher andere Erfahrungen gemacht... ich hatte im Juli Mündliche des Freiversuchs und habe mich dann direkt eine Woche später zum nächstmöglichen Termin wieder gemeldet, so dass ich den Verbesserungsversuch jetzt im September geschrieben habe. Dadurch, dass dann nur zwei Monate zwischen Mündlicher und den nächsten Klausuren lagen, hatte ich eigentlich keine großen Motivationsprobleme - ich habe einfach ein paar Sachen nochmal wiederholt und dann fingen schon die Klausuren an.

Und ich muss ganz ehrlich sagen - die Klausuren sind jetzt zwar eher schlecht gelaufen und eine Verbesserung dürfte dabei kaum rausspringen (was nicht weiter schlimm ist, weil ich mit meiner Freischuss-Note sehr gut leben kann), aber ich bereue es trotzdem nicht, nochmal geschrieben zu haben. Ich hätte mich wahrscheinlich den Rest meines Lebens geärgert, wenn ich es nicht versucht hätte, und mich immer gefragt, was wohl gewesen wäre, wenn.

Und wie gesagt, große Motivationsprobleme, nochmal ein paar Wochen/Monate was zu tun und dann einfach nochmal die Klausuren zu schreiben, hatte ich eigentlich nicht. (Wobei ich aber dazu sagen muss, dass ich nach neuem Recht geschrieben habe und das Ganze vielleicht anders ausgesehen hätte, wenn ich, wie nach altem Recht, auch noch eine HA hätte schreiben müssen.)

Ich denke, das ist eine individuelle Sache... das geht wohl jedem anders.
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