LLM vor oder nach dem Ref?

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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Gelöschter Nutzer

Re: LLM vor oder nach dem Ref?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Klar muss das jeder selbst wissen. Es gibt nur den Spruch: Erst die Arbeit dann das Vergnügen und den find ich richtig. Es war ja auch jeder nach seiner Meinung gefragt worden.
Ich war mit 26 mit dem Ref fertig und würde jetzt auf gar keinen Fall damit jetzt erst anfangen wollen.

Ich kann nur meine Erfahrungen weitergeben. Die Leute, die mit mir parallel das erste gemacht haben und promoviert haben beneiden mich jedenfalls jetzt, dass ich diese "schöne" Zeit noch vor mir habe.
Gelöschter Nutzer

Re: LLM vor oder nach dem Ref?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Promotionszeit soll ne schöne Zeit sein?!
Gelöschter Nutzer

Re: LLM vor oder nach dem Ref?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

In jedem Fall schöner als das Ref! Aber auch das ist wohl Ansichtssache. Mich interessiert jedenfalls Gesellschaftsrecht zehnmal mehr als Örecht und Strafrecht im Ref.
Am meisten nervt aber der Examensnotendruck im Ref. Wen das nicht stört, weil er eh sicher eine super Note macht oder weil ihm die Note egal ist, dem wird das Ref wohl sogar Spass machen! Für alle anderen ist das ein Krampf, der sich mittlerweile durch den Verbesserungsversuch noch in die Länge zieht. Mit Verbesserungsversuch dauert das Ganze dann drei Jahre(das dritte auch noch ohne Gehalt), tolle Sache!
Aber wie gesagt, dass ist meine persönliche Meinung. Kann nur jedem raten, das Ganze so schnell wie möglich hinter sich zu bringen!
Gelöschter Nutzer

Re: LLM vor oder nach dem Ref?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Gut, schöner als das Ref. Das ist aber vieles, darunter auch Nahtoderlebnisse in der Fremdenlegion.
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Ropebridgecrossing
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Re: LLM vor oder nach dem Ref?

Beitrag von Ropebridgecrossing »

jbsinger hat geschrieben:
daria hat geschrieben:ein anderes Argument für einen LLM nach dem 2. Examen könnten die besseren Chancen zum Networking für die Zukunft sein. Jmd., der direkt nach dem LLM in den Beruf einsteigt, wird die erworbenen Kontakte zu anderen Neueinsteigern besser "warm halten" können als jmd., der die Notwendigkeit oder den Nutzen dieser Kontakte noch gar nicht beurteilen kann oder kein Interesse hat, weil das doch nicht ganz kurze Referendariat mit dem nervigen 2. Examen noch vor ihm liegt.
Das ist ein guter Punkt, den ich nur bestätigen kann. Die Unis (jedenfalls hier in den USA) trichtern einem das networking auch regelrecht ein - man kann das klar besser nutzen, wenn man gleich durchstartet und nicht nochmal zwei Jahre Ref machen muss, in denen man die Kontakte eh nicht pflegt. Darüber hinaus steht man natürlich bei den Job Fairs gegenüber internationalen aber auch deutschen Kanzleien und Unternehmen einfach besser da, wenn man das 2. Examen schon im Sack hat.
Ich verstehe Euer Argument mit dem Networking nicht. Gerade im Referendariat ergeben sich doch durch die Stationen Kontakte, die in einen nahtlosen Berufseinstieg übergehen können. Nach einem Jahr kann sich doch niemand mehr an den Ex-Referendar erinnern, wenn in der ehemaligen Wahl- oder Anwaltstation eine Stelle frei wird. Bringen einen die internationalen Kontakte denn hinsichtlich des Berufseinstiegs (die sich etwa an einer amerikanischen Uni ergeben) wirklich weiter? Interessiert mich wirklich, da niemand in meinem näheren Freundes-/Bekanntenkreis einen LLM gemacht hat.
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Re: LLM vor oder nach dem Ref?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

JM hat geschrieben:Gut, schöner als das Ref. Das ist aber vieles, darunter auch Nahtoderlebnisse in der Fremdenlegion.
Der war gut! =D> =D>
Gelöschter Nutzer

Re: LLM vor oder nach dem Ref?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

[/quote]
Ich verstehe Euer Argument mit dem Networking nicht. Gerade im Referendariat ergeben sich doch durch die Stationen Kontakte, die in einen nahtlosen Berufseinstieg übergehen können. Nach einem Jahr kann sich doch niemand mehr an den Ex-Referendar erinnern, wenn in der ehemaligen Wahl- oder Anwaltstation eine Stelle frei wird. Bringen einen die internationalen Kontakte denn hinsichtlich des Berufseinstiegs (die sich etwa an einer amerikanischen Uni ergeben) wirklich weiter? Interessiert mich wirklich, da niemand in meinem näheren Freundes-/Bekanntenkreis einen LLM gemacht hat.[/quote]

Natürlich ist die Erinnerung an einen Ex-Referendar wie Du zutreffend sagst, nach einem zwischenzeitlichen Jahr LLM nicht mehr so frisch. Andererseits kannst Du davon ausgehen, dass jede Kanzlei, die Gefallen an einem ihrer Referendare gefunden hat, diesen bereits entweder vor dem LLM "verhaften" will oder aber zumindest den Kontakt für die Zeit nach dem LLM hält. Und darüber hinaus, wie viele Kanzleikontakte werden das sein? Zwei? Drei? Im Gegenzug erhält man während des LLM-Jahres unzählige Kontakte sowohl zu Kanzleien aber auch, und das halte ich eigentlich noch für viel entscheidender, zu Juristen aus allen Teilen der Welt. Ich denke diese Kontakte sind es, die sich -weniger für den Berufseinstieg als für die Zeit danach- im späteren Berufsleben als überaus wertvoll erweisen können, wenn sie hinreichend gepflegt werden. Die Leute, die heute mit Dir den LLM machen, sitzen morgen in Kanzleien, Unternehmen, Behörden oder auch Regierungen auf der ganzen Welt. Ich bin einfach der Meinung, dass man diese Art von Kontakten einfach besser am Leben erhalten kann, wenn man nicht noch einmal für zwei Jahre in der Versenkung des Referendariats verschwindet, wo einem der Kopf sicherlich woanders steht.
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Re: LLM vor oder nach dem Ref?

Beitrag von Einwendungsduschgriff »

Ob aber soviele deutsche LL.M.-Kandidaten sich derart international auch im Hinblick auf den Berufseinstieg orientieren?
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
Gelöschter Nutzer

Re: LLM vor oder nach dem Ref?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Ob aber soviele deutsche LL.M.-Kandidaten sich derart international auch im Hinblick auf den Berufseinstieg orientieren?
Die Frage ist natürlich berechtigt. Ob sich deutsche LLMs daran für den Berufseinstieg orientieren, das kann man sicher nicht generell so sagen. Wahrscheinlich ist es sogar nicht der Fall. Vorher macht man sich ja darüber meist nicht so die Gedanken, sondern sieht andere Vorteile (insbesondere bezüglich des Berufseinstiegs).
Was ich aber beobachte, ist, dass sich die deutschen und anderen LLMs jedenfalls während des LLM-Studiums dieser langfristigen Karrierechance bewusst geworden sind, die sich aus dieser Fülle an neuen Kontakten ergibt. Liegt natürlich auf der Hand, dass es mir zB leichter fällt, im Bedarfsfall für die Mandatsarbeit einen (guten) Anwalt etwa in China oder Südamerika anzusprechen, wenn ich da persönlich Leute kennengelernt habe. Ähnlich ist es mit Unternehmen oder Behörden - da hat man einfach einen leichteren Zugang, wenn man jemanden schon vom LLM kennt, der mittlerweile dort arbeitet. Dass das auch für das persönliche Fortkommen (zB Wechsel in andere Kanzlei oder Unternehmen im In- und Ausland) hilfreich sein kann, ist ohnehin klar.
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