Seite 100 von 135

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 01:09
von Gelöschter Nutzer
Arbeitsrecht und Versicherungsrecht auf Seiten der Arbeitnehmer und Versicherten sind ja keine schlechten Ziele, würde ich meinen. Genug Fälle wird es wahrscheinlich schon geben. Jedenfalls kenne ich auch in der viel kleineren Schweiz Anwälte, die sich nur auf diese Fachbereiche konzentrieren. Solche Fachanwälte werden dann auch von den Beratungsstellen eigens empfohlen. Genug Arbeit gibt es da sicherlich. Das Ganze wurde nur etwas übertrieben marktwirtschaftlich ausformuliert, wahrscheinlich von demjenigen, der die Website administriert. Es klingt nicht gerade fachlich, das soll es wohl auch nicht, damit es auch der einfache Durchschnittsbürger als Zielgruppe versteht. Vermutlich machen sie schon noch Anderes, aber nichts, wofür speziell geworben werden müsste (z. B. Strafrecht).

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 01:12
von [enigma]
i live in tokyo hat geschrieben:
Weitere Sprachen: Englisch
Finde ich heutzutage eher schlecht als recht, das noch zu erwähnen. Selbst im Ref habe ich das nicht erwähnt, weil ja zumindest Englisch das Mindestmaß an Fremdsprachen für einen Anwalt ist.
Erwähnt das hier jemand bei Bewerbungen und/oder eigenem Kanzleiprofil?
Ich habe es erwähnt und halte das auch für üblich. Natürlich hatte jeder Jurist Englisch in der Schule. Das heißt noch lange nicht, dass man damit komplizierteren Konversationen oder sogar Verhandlungen folgen oder sich daran beteiligen könnte. Zwei Ref-Kollegen sagten von sich selbst, kaum Englisch zu sprechen. Einer macht jetzt deshalb nen Sprachkurs und anschließend LLM in England.

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 10:15
von James Monroe
halb eins hat geschrieben: ... wobei, abgesehen vom besonders geschwurbelten Marketingblabla, der Internetauftritt an sich nun nicht besonders freakig ist.
Candor hat geschrieben:Das Ganze wurde nur etwas übertrieben marktwirtschaftlich ausformuliert, wahrscheinlich von demjenigen, der die Website administriert. Es klingt nicht gerade fachlich, das soll es wohl auch nicht, damit es auch der einfache Durchschnittsbürger als Zielgruppe versteht. Vermutlich machen sie schon noch Anderes, aber nichts, wofür speziell geworben werden müsste (z. B. Strafrecht).
Es muss ja auch nicht fachlich klingen, aber die Grammatikfehler und der Satzbau sind haarsträubend.

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 10:28
von Gelöschter Nutzer
@James Monroe
Vermutlich haben die aufgelisteten Anwälte nichts davon selbst gelesen und überlassen so was komplett der Websiteadministration.
Ich hab sogar schon erlebt, wie einem Kandidaten, der sich politisch zur Wahl aufgestellt hatte, nicht einmal auffiel, dass jemand in seiner Partei bei den Werbeplakaten pfuschte und seinen Namen falsch schrieb. :D

Dieses Geschwurbel kommt von http://www.moskito.de
wie aus dem Impressum ersichtlich ist: https://www.ra-wittig.de/impressum/

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 10:38
von Honigkuchenpferd
[enigma] hat geschrieben:
i live in tokyo hat geschrieben:
Weitere Sprachen: Englisch
Finde ich heutzutage eher schlecht als recht, das noch zu erwähnen. Selbst im Ref habe ich das nicht erwähnt, weil ja zumindest Englisch das Mindestmaß an Fremdsprachen für einen Anwalt ist.
Erwähnt das hier jemand bei Bewerbungen und/oder eigenem Kanzleiprofil?
Ich habe es erwähnt und halte das auch für üblich. Natürlich hatte jeder Jurist Englisch in der Schule. Das heißt noch lange nicht, dass man damit komplizierteren Konversationen oder sogar Verhandlungen folgen oder sich daran beteiligen könnte. Zwei Ref-Kollegen sagten von sich selbst, kaum Englisch zu sprechen. Einer macht jetzt deshalb nen Sprachkurs und anschließend LLM in England.
Da hat [enigma] recht. Wenn du überhaupt nichts dazu angibst, woher soll man dann wissen, dass deine Englischkenntnisse mehr umfassen als vielleicht ein paar Brocken aus dem Schulunterricht? Insofern sind Angaben - insbesondere auch zum Niveau - sinnvoll (und idealerweise gaukelt man dann auch nicht eine Sprachbeherrschung vor, die man gar nicht hat).

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 15:59
von in dubio
Candor hat geschrieben: Dieses Geschwurbel kommt von http://www.moskito.de
wie aus dem Impressum ersichtlich ist: https://www.ra-wittig.de/impressum/
Naja, da steht ja v.a., dass die Agentur das Design gemacht hat. Über Inhalt steht da nix. Und selbst wenn es so wäre: natürlich haben die Anwälte das Geschwurbel inhaltlich zu verantworten. Ich sehe drei Möglichkeiten:
1. Die Anwälte haben die grammatik- und stil-originellen Texte selbst verbrochen.
2. Die Agentur hat die Texte verbrochen, den Anwälten ist der Unfug aber nicht aufgefallen.
3. Die Agentur hat die Texte verbrochen, den Anwälten ist der Unfug aufgefallen, es ist ihnen aber egal.
Da finde ich Variante 1 noch am wenigsten schlimm.

Zu Sprachkenntnissen: Im Lebenslauf sollten die schon rein. Mir würde das Feheln zumindest negativ auffallen. Auf die Kanzleihomepage dürfen die, je nach Kanzleiausrichtung, auch hin. Da sind m.E. exotischere Sprachkenntnisse sogar von Vorteil. Ich kenne einen Kollegen, der rudimentär Neugriechisch spricht und regelmäßig von Griechen mandatiert wird. Und das, obwohl sein Griechisch zu schlecht ist, um darin zu korrespondieren oder zu beraten. Die Mandanten fühlen sich aber ernst genommen, weil durch die Sprachkenntnisse eine gewisse Grundaffinität glaubhaft gemacht wird, die über Rhodos-Urlaub und Ouzo-Trinken beim Griechen um die Ecke hinausgehen. Hier halte ich einen Hinweis auf "Griechisch-Grundkenntnisse" auf der Webseite für absolut legitim. Wenn im gleichen Atemzug aber nicht auch zusätzlich Englisch angegeben wäre, fände ich das seltsam.
Englisch als Korrespondenzsprache ist übrigens - auch heute noch - in kleinen und mittleren Kanzleien nicht Standard. Um mit dem Kamzlei-Internetauftritt gezielt englischsprachige Mandanten anzusprechen, reicht es aber sicher nicht aus, auf Deutsch anzugeben, man spreche auch Englisch. Da sollte schon auch ein englischsprachiger Internetauftritt vorhanden sein.

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 16:25
von immer locker bleiben
in dubio hat geschrieben:
Candor hat geschrieben: Dieses Geschwurbel kommt von http://www.moskito.de
wie aus dem Impressum ersichtlich ist: https://www.ra-wittig.de/impressum/
Naja, da steht ja v.a., dass die Agentur das Design gemacht hat. Über Inhalt steht da nix. Und selbst wenn es so wäre: natürlich haben die Anwälte das Geschwurbel inhaltlich zu verantworten.
Da es nicht darauf ankommt, ob der Köder dem Angler schmeckt, sondern der Köder dem Fisch schmecken muss, ist es vielleicht auch nur auf die Einschätzung der sprachlichen Erwartungen der Zielgruppe zurückzuführen. ;)

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 16:36
von Gelöschter Nutzer
Dass die Agentur das Geschwurbel verbrochen hat, ist mehr als wahrscheinlich, da sie im gleichen Geschwurbelstil genau das anbietet auf ihrer Website.

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 17:10
von thh
Candor hat geschrieben: Vermutlich machen sie schon noch Anderes, aber nichts, wofür speziell geworben werden müsste (z. B. Strafrecht).
Du meinst, auf den Webseiten wird bewusst gelogen? Das halte ich ja für einen nicht unerheblichen Vorwurf.

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 17:27
von Mietspantrakt
https://www.ra-wittig.de/anwaelte/ra-kahlau hat geschrieben:Aufgrund seines Wissens, seiner taktischen Fähigkeiten und seiner guten Sprachbeherrschung ist er als einer der schnellsten, die eigenverantwortlich auch größere Mandante übernehmen und führen dürfen.
:alright

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 17:28
von immer locker bleiben
thh hat geschrieben:
Candor hat geschrieben: Vermutlich machen sie schon noch Anderes, aber nichts, wofür speziell geworben werden müsste (z. B. Strafrecht).
Du meinst, auf den Webseiten wird bewusst gelogen? Das halte ich ja für einen nicht unerheblichen Vorwurf.
Vielleicht liegt's auch daran, dass diese Marketing- und Kommunikationsdesign Fuzzis alle keine Ahnung. Die sind garantiert auch mit verantwortlich für diese neue Mode, überall auf Webseiten und im geschäftlichen Auftritt Gesellschaftszusätze wegzulassen wie "GmbH" oder "GmbH & Co. KG" ... ist denen offenbar schnuppe, ob dabei der Rechtsschein einer GbR entsteht.

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 20:05
von Gelöschter Nutzer
Vermutlich ist es ein übertrieben profiliertes Markenbranding auf Arbeits- und Versicherungsrecht, wie es auf der Agentur-Site beschrieben wird. Ansonsten könnte man anderweitige Fälle als beteiligter Anwalt ja auch außerhalb der Fachkanzlei annehmen. Von daher muss es nicht unbedingt gelogen sein.

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 23:05
von shr3d3x
"Rechtsanwalt AB, geboren in CD, hat schon durch sein Einser-Abi gezeigt, dass er hohe Ziele verfolgt. Die Universität in München hat er folgerichtig mit dem großen Prädikat abgeschlossen." :D

Hat sich bei schon jemals für den Abischnitt interessiert? Abgesehen von der Studiumsbewerbung ist mir das noch nie untergekommen. Habe mich vor einiger Zeit schonmal amüsiert, als eine relativ angesehene Professorin an der Uni meinte, dass jemand der einen Abischnitt schlechter als 2 hat, so gut wie keine Chance auf ein Prädikatsexmen hätte...

Bzgl. englisch:

ich habe neulich irgendwo gelesen, dass man wohl das Sprachniveau (http://www.europaeischer-referenzrahmen ... niveau.php) direkt mit angeben sollte. Weiß aber nicht, ob das allgemein so gesehen wird.

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 12:39
von Mietspantrakt
wusste gar nicht, dass das "gut" jetzt "grosses praedikat" heisst. was ist dann "sehr gut"? mega praedikat?

Re: Freakige Kanzleiseiten

Verfasst: Donnerstag 27. Juli 2017, 12:42
von Herr Anwalt
Ich hatte mal bei Prof. Dr. Tatjana Hörnle 14 Punkte in der Strafrecht Hausarbeit.
Werde dieses Faktum nun auf unsere Homepage setzen.