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Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Mittwoch 13. August 2014, 14:04
von Tikka
Der Autor des von Dir verlinkten Blogeintrages verschweigt einen weiteren wichtigen Grund:

Das vollkommene Desinteresse eines erheblichen Teils der promovierten Juristen einer tatsächlich hohen Verbreitung (oder allgemein der Rezeption).
(Würden die meisten aber auch kaum offen zugeben)

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Montag 25. August 2014, 11:21
von Ebbelwoi
Tikka hat geschrieben: Das vollkommene Desinteresse eines erheblichen Teils der promovierten Juristen einer tatsächlich hohen Verbreitung (oder allgemein der Rezeption).
(Würden die meisten aber auch kaum offen zugeben)
Ganz ehrlich, ich lerne während meiner Diss gerade die Segnungen von Open Access-Publikationen kennen und würde es sehr gerne auch "weitergeben". Aber solange es sich

a) die Verlage mit 3000+€ extra vergolden lassen und

b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen

gibts eben das gute Stück nur in der Bibliothek.

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Montag 25. August 2014, 11:37
von Roger Fisher
Doktorarbeit? Gibts den Blödsinn immer noch?

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Montag 25. August 2014, 11:46
von Tikka
Ebbelwoi hat geschrieben:b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen

gibts eben das gute Stück nur in der Bibliothek.
Das dürfte in der Tat einer der Gründe sein. Bei vielen anderen, die nur "für den Titel" promoviert haben, die mE nach einen nicht unerhablichen Anteil ausmachen, dürfte noch nicht einmal grundsätzliches Interesse gegeben sein, das "Wissen" weiterzugeben.

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Mittwoch 27. August 2014, 08:50
von thh
Tikka hat geschrieben:Der Autor des von Dir verlinkten Blogeintrages verschweigt einen weiteren wichtigen Grund:

Das vollkommene Desinteresse eines erheblichen Teils der promovierten Juristen einer tatsächlich hohen Verbreitung (oder allgemein der Rezeption).
(Würden die meisten aber auch kaum offen zugeben)
Ja, der Gedanke der "Visitenkartenpromotion" kam mir bei der Lektüre des Blogbeitrages auch ...

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Donnerstag 28. August 2014, 07:15
von jurabilis
Tikka hat geschrieben:
Ebbelwoi hat geschrieben:b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen

gibts eben das gute Stück nur in der Bibliothek.
Das dürfte in der Tat einer der Gründe sein. Bei vielen anderen, die nur "für den Titel" promoviert haben, die mE nach einen nicht unerhablichen Anteil ausmachen, dürfte noch nicht einmal grundsätzliches Interesse gegeben sein, das "Wissen" weiterzugeben.
Schade, ja.

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Freitag 29. August 2014, 12:41
von Torquemada
Ebbelwoi hat geschrieben:b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen ...
Wer schon während der Arbeit an der Diss. derart große Angst vor Vroniplag hat, sollte vielleicht besser die Sorgfalt der Bearbeitung erhöhen und braucht dann das Resultat auch nicht irgendwo möglichst unauffindbar zu verbuddeln.

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Sonntag 31. August 2014, 13:56
von Ebbelwoi
Torquemada hat geschrieben:
Ebbelwoi hat geschrieben:b) ich damit rechnen muss, dass in ein paar Jahren einige anonyme Schmierfinken mit Dreck werfen, nur weil ich einen Zahlendreher in der Fußnote habe oder ein Urteil mit entsprechendem Hinweis darauf in der Fußnote/im Text paraphrasiere anstatt die ganze Seite mit "aaO" und "ebd" zu verhunzen ...
Wer schon während der Arbeit an der Diss. derart große Angst vor Vroniplag hat, sollte vielleicht besser die Sorgfalt der Bearbeitung erhöhen und braucht dann das Resultat auch nicht irgendwo möglichst unauffindbar zu verbuddeln.
No Shit, Sherlock? Schon mal über eine Laufbahn als Ratgebertante nachgedacht?

Verbuddelt wird gar nix, das Teil wird ganz normal veröffentlicht, kostet schließlich immer noch genug. Wenn sympathische Menschen (oder auch Du) nett fragen gibts gerne auch eins von den zig Autorenexemplaren die ohnehin nur im Keller Staub ansetzen per Post.

Oder, um es umzuformulieren: Wer ein Interesse daran hat, sich zu meiner Diss zu äußern sollte vielleicht besser die Qualität der Bearbeitung erhöhen und den klassischen Weg der Rezension einschlagen. Oder eben selber in die Bib marschieren und fröhlich scannen.

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Mittwoch 10. September 2014, 10:43
von Nimm2
Ebbelwoi hat geschrieben:
Ganz ehrlich, ich lerne während meiner Diss gerade die Segnungen von Open Access-Publikationen kennen und würde es sehr gerne auch "weitergeben". Aber solange es sich

a) die Verlage mit 3000+€ extra vergolden lassen (...)
Ja, ich habe auch keine Rechte hierfür. Leider.

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Donnerstag 11. September 2014, 21:30
von jurabilis
Nimm2 hat geschrieben:
Ebbelwoi hat geschrieben:
Ganz ehrlich, ich lerne während meiner Diss gerade die Segnungen von Open Access-Publikationen kennen und würde es sehr gerne auch "weitergeben". Aber solange es sich

a) die Verlage mit 3000+€ extra vergolden lassen (...)
Ja, ich habe auch keine Rechte hierfür. Leider.
Rechte kann man sich einräumen lassen! Fragen lohnt oft!

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Freitag 12. September 2014, 09:37
von Nimm2
Vielleicht mache ich das. Wichtig war mir zuerst die Veröffentlichung. Erst Pflicht, dann Kür. Aber eine größere Summe ist es mir nicht wert.

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Samstag 13. September 2014, 21:57
von jurabilis
Es muss Dich gar nichts kosten.

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Sonntag 14. September 2014, 10:34
von Nimm2
Cool. Dann werde ich bei Gelegenheit nachfragen. Aber zunächst die Buchveröffentlichung... Ist es egozentrisch, seine Diss. der Familie unter den Weihnachtsbaum zu legen? :D

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Sonntag 14. September 2014, 10:52
von Tibor
Nimm2 hat geschrieben:Cool. Dann werde ich bei Gelegenheit nachfragen. Aber zunächst die Buchveröffentlichung... Ist es egozentrisch, seine Diss. der Familie unter den Weihnachtsbaum zu legen? :D
Bei Buchgaben an die Familie nie die Executive Summary vergessen: "Die Arbeit befasst sich mit einem äußerst komplizierten und schwer zu durchdringendem Problem des Schuldrechts. Schuldrecht ist Teil des Zivilrechts, wenn bspw Mutter sich mal wieder mit Nachbarin Käthe streitet. Und mein Latein habe ich auch verbessert: Ius vigilantibus scriptum."

Re: Verlage und Schriftenreihen

Verfasst: Dienstag 16. September 2014, 14:19
von Elim Garak
jurabilis hat geschrieben:Es muss Dich gar nichts kosten.
Salut!

Da es bei mir auch bald soweit ist...könntest Du das eventuell ausführen? Spezielle Verlage, Selbstpublikation, nett nachfragen?

Gerne auch per PN...