Jurawelt-Forum

Mal eine Frage zur Selbsteinschätzung: Denkst Du, Du kannst vor Gericht / Behörden offensiv die Interessen Deines Mandanten vertreten?

Missy, so sorgenfrei ist das Leben als Angestellter auch nicht unbedingt

Deine Gedanken sind schon ganz richtig. Überstürzen darf man bei dem Thema wirklich nichts. Bei mir war es damals so, daß ich nach einem halben Jahr erfolgloser Suche nach einer Anstellung - wovon ich drei Monate auf die erwartete Zusage eines bestimmten Anwalts verschwendete - keine Lust mehr hatte, auf den für mich perfekten Arbeitgeber zu warten, und ich zufällig im lokalen Blatt des Anwaltvereins ein Inserat der Kanzlei, in der ich während des Studiums ein Praktikum gemacht hatte, fand, daß diese Kanzlei Büroräume zwecks Bürogemeinschaft zu vermieten hätte. Die Kanzlei hatte mir während des Praktikums ganz gut gefallen, ich kannte die Leute schon etwas und sie mich, und da dachte ich, nachdem ich dann auch noch ein Gespräch mit dem verantwortlichen Anwalt geführt hatte, das ist jetzt das Projekt, das ich angehen möchte. Ich habe mich dann auch erst gründlich belesen müssen und die Kanzlei gab mir die Zeit, die ich brauchte. Von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Start meines Büros vergingen fast fünf Monate, und die Zeit brauchte ich auch. In dieser Dimension solltest Du dann auch denken.

Fällt mir komischerweise leichter als meine eigenen Interessen zu vertreten.

Ich denke dass ich nicht dazu neige, die Sache des Mandanten zu meiner eigenen zu machen, aber ich halte das auch nicht unbedingt für eine gute Eigenschaft. Kollegen bei denen man das bemerkt, schießen oft weit übers Ziel hinaus und verhalten sich unprofessionell. Ich denke wenn man stets auf der Sachebene bleibt und nicht aus dem Blick verliert was möglich ist, und statt furchteinflößendem Gebaren lieber Argumente präsentiert, gibt man einen besseren Anwalt ab.

Ich hab auch mal ein Gesprächsführungstraining gemacht, das hilft bei sowas auch immer ungemein.

Wenn es notwendig ist, fällt es mir auch nicht unbedingt schwer, mal einen Satz geschliffene Worte auszupacken, allerdings zugegebenermaßen in Schriftsätzen leichter als von Angesicht zu Angesicht. Aber ich denke das lerne ich auch noch.

Gruß Missy

Ja, stimmt, bei Dir wäre die Ausgangslage eine etwas andere. Aber laß Dir trotzdem genug Zeit, so ein Unterfangen darf nicht mit heißer Nadel gestrickt werden.

ICH würde erst bei einer Versicherung oder Amt arbeiten, einen 1jahresvertrag vielleicht, in der dann folgenden Arbeitslosigkeit würde ich den Schritt vagen, denn dann haste wenigstens einen ordentlichen Existensgründerzuschuss und nicht sowas mickriges wie jetzt nach dem Ref. Und: in dem Jahr kannste die Theorie des DAV Dir so richtig aneignen...
Zumindest ist dies gerade meine Idee zu dem Ganzen (ich steck ja in ähnlichen Gedanken...)

Wo wohnst Du? Wenn Du aus Münster kommst, hätte ich da eine Kanzlei, die jemand sucht. Als FM

Ich wohne leider sehr weit weg von Münster, im Rhein-Main-Gebiet.

Aber danke

Gruß Missy

Hallo Missy,

ich finde eine Tätigkeit als FM und damit die Möglichkeit Berufserfahrung zu sammeln auf jeden Fall besser, als zu Hause zu hocken und die Monate verstreichen zu lassen, ohne dass etwas passiert!

Eine Lösung - um Scheinselbständigkeit vorzubeugen - wäre doch z.B., dass Du an 3-4 Tagen die Woche als FM für die Kanzlei arbeitest und Du dafür ein Fixgehalt bekommst. Zusätzlich könnte die Kanzlei Dir, als selbständige RAin, für die übrige Zeit kleinere (für die Kanzlei daher unattraktive) Mandate übertragen, die Du selbständig abrechnen würdest und auf diese Weise ggf. das möglicherweise nicht besonders hohe Fixgehalt ausgleichen. Beide Seiten hätten dann den Vorteil, dass eine Scheinselbständigkeit nicht mehr angenommen werden dürfte.

Auf jeden Fall viel Erfolg!!

[wegen Unangemessenheit editiert]

Gruß Missy

So. Die Geschichte ist gelaufen.

Ich habe sie mir selbst kaputt gemacht.

Der Kollege hat den Thread hier gefunden und glaubt nun, dass er mit mir nicht mehr vertrauensvoll zusammenarbeiten kann.

Das wird vermutlich auch Kreise ziehen, sich noch weiter herumsprechen.

Hier (!) kriege ich nun vermutlich überhaupt keinen Job mehr.

In meinem Übereifer ist mein Berufseinstieg damit wohl gelaufen. Zumindest hier im Rhein-Main-Gebiet.

Danke an alle die helfen wollten.

Gruß Missy

Hast du ihm deinen Nick af die Nase gebunden oder wie will er dich hier gefunden haben?

Und warum solltest du im Rhein-Main-Gebiet jetzt keinen Job mehr bekommen?

puh, das ist ja krass....

wie konnte er das kombinieren?

ein abstreiten deinerseits, dass du missy bist, wäre aussichtslos gewesen?

ich denke, dass dein zukünftiger fast-chef die ausnahme ist und hier rumstöbert und potentielle zukünftige mitarbeiter "entlarvt".

ziehe daraus keine schlüsse auf andere eventuelle arbeitgeber und lass den kopf nicht hängen!!

sorry leute, aber wann begreift ihr endlich, dass das internet kein schnuffelpuschelraum ist.
jeder sollte sich deshalb, nicht nur wie bei diesem beispiel hier, stets gut ueberlegen, welche
details er so veroeffentlicht. ihr wuerdet diese schliesslich sicher auch nicht in der taeglichen
bild-zeitung lesen wollen. denn fast sowas ist das hier.

omertà hat geschrieben:sorry leute, aber wann begreift ihr endlich, dass das internet kein schnuffelpuschelraum ist.
jeder sollte sich deshalb, nicht nur wie bei diesem beispiel hier, stets gut ueberlegen, welche
details er so veroeffentlicht. ihr wuerdet diese schliesslich sicher auch nicht in der taeglichen
bild-zeitung lesen wollen. denn fast sowas ist das hier.

Ich glaube, die Auflage der Bildzeitung ist dann doch etwas höher, als die Besucherzahl von jurawelt.com. Die Mehrzahl meiner ehemaligen AG-Kollegen kannte die Seite nicht einmal. Erstaunlich finde ich, dass ein eingessener Anwalt die Seite kennt und es dann schafft, den passenden Thread zu finden und dann den dort geschilderten Sachverhalt auf seinen Fall zu übertragen. Naja, vielleicht wurde er darauf gestoßen.

Man hört immer bestensfalls "Ich hab mal gegooglet und irgendwas in so nem Forum gefunden". Darauf würde ich mich nicht verlassen, am Ende sind das tägliche User.