Re: Gender Mainstreaming
Verfasst: Dienstag 1. März 2016, 17:25
Keine Sorge, die erhalten schlimmstenfalls gutbezahlte C4-Professuren oder werden Bundestagsabgeordnete der Grünen. Also alles halb so wild
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Auszug:Gangsta-Rap ist besonders in Deutschland stark männlich dominiert und als Musikgenre kommerziell sehr erfolgreich. Er gilt als eine der wenigen Zonen bislang weitestgehend unbedrohter Männlichkeitsentwürfe.
Die Ende des Jahres 2011 in Erscheinung getretene Gangsta-Rapperin Schwesta Ewa könnte gerade aufgrund ihres biologischen Geschlechts die Chance nutzen, Männlichkeitskonzeptionen und Vorstellungen von Weiblichkeit im Gangsta-Rap infrage zu stellen. Doch welche Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit stellen Männer und Frauen in der Praxis genau auf? Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage werden primär die soziologischen Konzepte zu hegemonialer Männlichkeit (Connell), Habitus (Bourdieu) und männlichem Geschlechtshabitus (Meuser) herangezogen.
https://publishup.uni-potsdam.de/opus4- ... docId/8163
Schwesta Ewa wandelt bereits durch die Übernahme von
Prinzipien der hegemonialen Männlichkeit die im Gangsta-Rap
üblichen Vorstellungen und Fremdkonstruktionen von Weiblichkeit
ab. Infolge dessen wird eine relativ komplexe alternative
femininity entwickelt. Schwesta Ewas legitime Zugehörigkeit
zum Gangsta-Rap wird z. B. über die Konstruktion einer harten,
gewaltbereiten, von ‚Straßenexpertise‘ gekennzeichneten
Weiblichkeit abgesichert. Sie wird als Mitglied einer homosozialen
Männergemeinschaft, die aus bekannten Gangsta-Rap-
Interpreten besteht, anerkannt. Speziell ihre Zugehörigkeit zum
weiblichen Geschlecht sowie die Tätigkeit als Prostituierte geben
Schwesta Ewa die Möglichkeit, Männlichkeit besonders stark abwerten
zu können. Die Weiblichkeitskonstruktion, die mit Kategorisierungen
wie ‚Hure‘ oder ‚Nutte‘ einhergeht, wird als positiv
resignifiziert, da sie u. a. ökonomisch äußerst erfolgreich ist.
Gelebte Grundrechte sind was tolles.Mr_Black hat geschrieben:Auszug:Gangsta-Rap ist besonders in Deutschland stark männlich dominiert und als Musikgenre kommerziell sehr erfolgreich. Er gilt als eine der wenigen Zonen bislang weitestgehend unbedrohter Männlichkeitsentwürfe.
Die Ende des Jahres 2011 in Erscheinung getretene Gangsta-Rapperin Schwesta Ewa könnte gerade aufgrund ihres biologischen Geschlechts die Chance nutzen, Männlichkeitskonzeptionen und Vorstellungen von Weiblichkeit im Gangsta-Rap infrage zu stellen. Doch welche Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit stellen Männer und Frauen in der Praxis genau auf? Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage werden primär die soziologischen Konzepte zu hegemonialer Männlichkeit (Connell), Habitus (Bourdieu) und männlichem Geschlechtshabitus (Meuser) herangezogen.
https://publishup.uni-potsdam.de/opus4- ... docId/8163
Schwesta Ewa wandelt bereits durch die Übernahme von
Prinzipien der hegemonialen Männlichkeit die im Gangsta-Rap
üblichen Vorstellungen und Fremdkonstruktionen von Weiblichkeit
ab. Infolge dessen wird eine relativ komplexe alternative
femininity entwickelt. Schwesta Ewas legitime Zugehörigkeit
zum Gangsta-Rap wird z. B. über die Konstruktion einer harten,
gewaltbereiten, von ‚Straßenexpertise‘ gekennzeichneten
Weiblichkeit abgesichert. Sie wird als Mitglied einer homosozialen
Männergemeinschaft, die aus bekannten Gangsta-Rap-
Interpreten besteht, anerkannt. Speziell ihre Zugehörigkeit zum
weiblichen Geschlecht sowie die Tätigkeit als Prostituierte geben
Schwesta Ewa die Möglichkeit, Männlichkeit besonders stark abwerten
zu können. Die Weiblichkeitskonstruktion, die mit Kategorisierungen
wie ‚Hure‘ oder ‚Nutte‘ einhergeht, wird als positiv
resignifiziert, da sie u. a. ökonomisch äußerst erfolgreich ist.
Eine Herausforderung dabei ist, Transgeschlechtlichkeit generell nicht mit dem falschen Maß zu messen, beispielsweise nur daran, ob sie „subversiv“ ist. Diesen Fehler begeht Kritik, wenn sie non-binäre Geschlechter mit dem Aufkommen einer neoliberalistischen Aufweichung der Grenzen zwischen den Geschlechtern, die wir seit einer Weile erleben, diskreditiert und für nichtig erklärt.
Auch trans Menschen aufzutragen, das System Geschlecht von seiner Gewaltförmigkeit zu befreien, ist selbst gewaltvoll, denn dahinter versteckt sich die Annahme, Transgeschlechtlichkeit sei im Gegensatz zu Cisgeschlechtlichkeit eine rein voluntäre Performance oder ein Millennial-Spleen, hauptsächlich Wichtigtuerei oder auf politischen Effekt abzielend. Die meisten non-binären Personen sind vermutlich jedoch (schon aus Solidarität mit binären trans Personen) keine Gender-Abolitionist_innen, die also Geschlecht ganz abschaffen wollen, und spüren sehr deutlich, dass es kein einfaches Ausklinken aus dem binären Geschlechtersystem gibt. Das wiederum macht es schwer, unpolitisch trans zu sein.
https://medium.com/@brrrte/deserteur-innen-im-geschlechterkampf-b363c563d848 (Verwaister Link automatisch entfernt)
Das ist doch nun wirklich trivial: "Mann" und "Frau" sind kulturelle Konstruktionen, die der Mensch benutzt, um die Welt zu systematisieren und damit beherrschbar zu machen. In der Natur dagegen gibt es kein Schwarz und Weiß, sondern nur unendlich viele Graustufen.Suchender_ hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob das hier der richtige Thread ist, aber es gibt eine Sache, die ich nie so ganz verstanden habe:
Es wird ja von manchen gerne behauptet, dass (fast oder tatsächlich) alle "typischen" geschlechterspezifischen Eigenschaften wie Verhaltensweisen überhaupt nicht auf genetischen bzw. biologischen Unterschieden beruhen, sondern ausschließlich auf gesellschaftlicher Prägung.
Gleichzeitig wird von vielen Menschen, die derselben Personengruppe zugehörig sind, aber auch betont, dass Transsexuelle "von Natur aus" so sind, sich also ihre Vorstellung, dem anderen Geschlecht anzugehören, keinesfalls ausgesucht haben.
Das passt aber doch in der praktischen Umsetzung nicht so ganz zusammen: Wie kann man bspw. der Ansicht sein, ein "typisch weibliches" Verhalten einer transsexuellen Person (etwa was die Kleidung angeht) sei auf eine genetische, nicht beeinflussbare Tatsache ("wurde als Frau im Männerkörper geboren") zurückzuführen, wenn man gerade diese Verhaltensweise eigentlich überhaupt nicht als "typisch weiblich" ansieht (da man sie für rein gesellschaftlich geprägt hält)?
MaW: wenn viele Frauen etwas "typisch Weibliches" tun, dann sei das allein auf eine gesellschaftliche Prägung zurückzuführen. Wenn aber Transsexuelle sich "typisch weiblich" verhalten, dann sei das keine Wahl, sondern genetisch bedingt. Das passt doch nicht zusammen.