Wechsel des OLG-Bezirks

[Gelöschter Nutzer]

Hallo zusammen,

ich wende mich an Euch, weil ich weder im Internet noch in meinem Umfeld an die mich interessierende Information gelangen konnte: Welche Möglichkeiten hat man in der Justiz, den OLG-Bezirk/das Bundesland zu wechseln? Wie ist das ausgestaltet? Wann ist das möglich?

Ich weiß nicht, warum diese Frage so ungern gesehen wird. Mir wurde nun schon mal gesagt, ich solle mich doch über die Planungssicherheit, die der Beruf bietet, freuen. Ich finde jedoch die zeitlichen Perspektiven (drei Jahre Probezeit, dann Verplanung auf eine Stelle für mindestens fünf Jahre) für einen Menschen in meinem Alter (Ende 20) eher heftig.

Ich hoffe, Ihr könnt mir weiter helfen.

Viele Grüße!

[batman]

Über welches Bundesland sprechen wir?

[Gelöschter Nutzer]

NRW (OLG-Bezirk Hamm).
Habe das Forum hier jetzt noch mal etwas genauer durchforstet. Mein Eindruck danach ist, dass es in Sachen Mobilität nicht gut aussehen dürfte. Irgendwo habe ich auch gelesen, man habe bei der Einstellung eine Verpflichtung unterzeichnet, dass man den Bezirk innerhalb der ersten drei Jahre nicht aus persönlichen Gründen wechseln werde. Das kann sein (der Tag war extrem schlauchend/lang, und man musste am Ende sehr vieles unterschreiben). Ist das denn wohl wirksam/bindend? Mich schreckt einfach die Vorstellung, jetzt schon eine räumliche Entscheidung für mein gesamtes Arbeitsleben getroffen zu haben.
Es kann doch nicht sein, dass überall in der Berufswelt Flexibilität gefordert wird und gute Noten mit Unflexibilität bestraft werden.

Vielen Dank für die Hilfe, ich bin ganz Ohr (und werd jetzt auch mal ins LBG schauen).

[Gelöschter Nutzer]

Für die dann doch zahlreichen Mitleser. Habe soeben dies hier entdeckt:

http://www.justizforum.nrw.de/forumdisplay.php?f=29 (Verwaister Link automatisch entfernt)

[Shelton]

Für die dann doch zahlreichen Mitleser. Habe soeben dies hier entdeckt:

http://www.justizforum.nrw.de/forumdisplay.php?f=29 (Verwaister Link automatisch entfernt)

Erhoffe dir nicht zu viel davon. Bereits der siebte Thread ist schon aus 2009.

[batman]

Ich findet es immer bemerkenswert, wenn sich Leute über Versetzungen den Kopf zerbrechen, die noch gar nicht im öffentlichen Dienst beschäftigt sind. Ich kenne das OLG Hamm nicht persönlich, aber soweit ich weiß, sind örtliche Wechsel dort während der Probezeit durchaus üblich oder sogar an der Tagesordnung. Du wirst dort nirgends festgekettet.
Nach der Verplanung sind Wechsel (Versetzungen) innerhalb eines Bundeslandes machbar und insbes. mit sozialen Aspekten gut begründbar. Wechsel in ein anderes Bundesland sind schwieriger und erfordern häufig einen Tauschpartner. Die Möglichkeit der Abordnung ist hier schon x-mal angesprochen worden.

[Gelöschter Nutzer]

Ich finde vielmehr bemerkenswert, dass diese Frage immer so schlecht ankommt. Gerade für die Leute, die noch nicht im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, bedeutet es eine extreme Umstellung, nicht mehr frei in Deutschland umziehen zu dürfen. Da ich nur Freunde habe, die in der freien Wirtschaft tätig und damit völlig mobil sind (da wird überlegt, von Düsseldorf nach Hamburg zu gehen etc.), ist es für mich Neuland, plötzlich auf einen OLG-Bezirk beschränkt zu sein und nicht ohne Berufsverlust und andere Unannehmlichkeiten entscheiden zu können, nächstes Jahr bspw. nach Berlin zu ziehen.
Wenn dann die Informationspolitik der Justiz so schlecht ist, muss man sich nicht wundern, dass öfter Nachfragen kommen. Wo lese ich denn was zum Thema Abordnung? Dass ich nachfrage, soll überhaupt nicht bedeuten, dass ich mit dem Tätigkeitsfeld meines Jobs unzufrieden bin. Es geht nur darum, dass ich räumliche Veränderungen nicht im Vorhinein für einen Zeitraum von drei und dann fünf Jahren ausschließen möchte. Wenn man 45 ist, kann man das vielleicht machen, aber mit Ende 20? Auf diese Weise ist man dann ganz schnell 45, ohne räumlich flexibel gewesen zu sein.
Trotzdem bin ich dankbar für alle Informationen.

[Spencer]

Ich kann deine Bedenken sehr gut nachvollziehen!
Es gibt eben Menschen, die empfinden bereits 1 Umzug in ihrem Leben als Berohung ihrer sozialen Wurzeln und andere empfinden es als bedrückend, an einem Ort festzusitzen.
Bisher kenne ich aber nur Leute, die es als Vorteil des Richterdaseins begreifen, dass man gegen seinen Willen nicht durchs ganze BLand geschickt werden kann; bei Landesbeamten z.B. ist das genau anders herum.

Inwiefern für einen Richter die Möglichkeit der Abordnung tatsächlich besteht, d.h. wie schwierig/leicht es ist, sich z.B. an Ministerien, Prüfungsämter etc. abordnen zu lassen, würde mich auch mal interessieren.

[batman]

Inwiefern für einen Richter die Möglichkeit der Abordnung tatsächlich besteht, d.h. wie schwierig/leicht es ist, sich z.B. an Ministerien, Prüfungsämter etc. abordnen zu lassen, würde mich auch mal interessieren.

Da unterscheiden sich die Bundesländer m.W. sehr, die Chancen sind bspw. in Bayern höher als in Sachsen. Manche Ländern fördern Abordnungen durchaus, andere verschweigen die Möglichkeiten bewusst. In jedem Fall ist Eigeninitiative des Richters/StA/Beamten gefragt, d.h. Erkundigungen einholen (nicht in Foren, sonderen beim OLG/JM).

[Gelöschter Nutzer]

Werd ich tun, nicht sofort, aber es ist ja schon mal schön, diese Perspektive zu sehen. Vielen Dank dafür!