Fachanwaltskurse-alle gleich hoch angesehen?

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Gelöschter Nutzer

Fachanwaltskurse-alle gleich hoch angesehen?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo liebe Leute,

kann mir jemand von Euch sagen, welcher Fachanwaltskursanbieter von den Kanzleien am meisten anerkannt wird?
Einem Bekannten von mir wurde bei einem Vorstellungsgespräch in einer Kanzlei gesagt, dass wenn er vor habe einen Fachanwaltskurs zu machen, er nicht einen von diesen "Internet-FA-Kursen" machen solle. Wahrscheinlich meinte er damit, dass Präsenzkurse besser seien bzw. einen besser qualifizieren würden?!
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Wie gut/effektiv sind denn die Kurse von der Steuer & Wirtschafts-Akademie und der Hagen Law School?

Vielen Dank
Syd26
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Re: Fachanwaltskurse-alle gleich hoch angesehen?

Beitrag von Syd26 »

Meinst Du das jetzt fachlich oder kommt es Dir nur auf den Anbieter an?

Ich denke, vom Fachgebiet her ist es fast egal, welchen Fachanwalt man macht, wenn man darin seine Erfüllung findet.

Zum Anbieter kann ich nicht viel sagen, ich hatte damals einen Kurs über die AA bei einem regionalen Anbieter besucht. Negative Erfahrungen habe ich damit nicht gemacht. Kann aber auch daran liegen, dass dieser Kurs hier recht bekannt ist.

Einen richtigen Vergleich wird man aber sowieso nur erhalten, wenn man Kollegen kennt, die mehrere FA-Titel führen und diese bei unterschiedlichen Anbietern gemacht wurden.
"Eine Verschiebung eines Termins setzt jedoch denklogisch voraus, dass vorher ein fester Termin vereinbart worden ist."
Jerome David Salinger
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Re: Fachanwaltskurse-alle gleich hoch angesehen?

Beitrag von Jerome David Salinger »

Syd26 hat geschrieben:Einen richtigen Vergleich wird man aber sowieso nur erhalten, wenn man Kollegen kennt, die mehrere FA-Titel führen und diese bei unterschiedlichen Anbietern gemacht wurden.
Hallo,

ich habe beim ARBER-Verlag als auch bei den Juristischen Fachseminaren (JFA) insg. drei FA-Kurse belegt. JFA fand ich unterm Strich etwas besser (wegen der Referenten). Natürlich hängt die Einschätzung sehr von den Referenten ab. Letzterer Anbieter hatte Referenten, die ich im Schnitt besser fand als beim ARBER-Verlag. Dies kann aber sicherlich bei anderen Fachgebieten wieder anders sein.

Mitentscheidend kann natürlich der Preis sein und wann die Präsenztage sind. ARBER: Donnerstag bis Samstag. JFA: Freitag bis Sonntag. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Für mich war auch ein weicher Faktor wichtig: Finden die Kurse in Hotels statt, die man sich schlichtweg nicht leisten will (140,00 Euro/Nacht z.B.)? Falls nein: Sind in der Nähe günstigere Hotels?

Die JFA waren mit der Klausurenkorrektur deutlich schneller als ARBER. Meine Urkunde hatte ich bereits drei Wochen nach Beendigung des Kurses.

Im Endeffekt: Dem Arbeitgeber (also uns) ist es egal, bei welchem Anbieter der Kurs belegt worden ist.

Beste Grüße,
J.D. Salinger
Gelöschter Nutzer

Re: Fachanwaltskurse-alle gleich hoch angesehen?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo,

meine Frage war dahingehend gestellt, ob die Arbeitgeber hinsichtlich der Wertigkeit, einmal einen Unterschied machen, bei welchem Anbieter der Kurs gemacht wurde und hinsichtlich der Tatsache, ob es sich um einen Präsenz-FA-Kurs handelt, oder um einen FA-Kurs der ausschließlich per Fernstudium gemacht wird.

Euren Beiträgen entnehme ich, dass es dem Arbeitgeber wohl egal ist bei welchem Anbieter der FA-Kurs gemacht wurde. Aber gilt dies denn gleichermaßen im Vergleich zu FA-Kursen, die auschließlich per "In-House-studies" absolviert werden, wie eben bei denen bei der Fernuni Hagen?

Ich könnte mir vorstellen, dass die Arbeitgeber meinen, dass einem in Präsenz-FA-Kursen mehr Wissen vermittelt wird, als es einem per Selbststudium möglich ist und daher die Präsenzkurse bevorzugen?

Ich habe den Eindruck, dass die meisten einen Präsenz-FA-Kurs belegen und zwar auch selbst diejenigen, die bereits in einer Kanzlei arbeiten und deren Arbeitgeber scheinbar aufgrund der Qualität der Präsenz-FA-Kurse im Gegensatz zu FA-Kursen per Fernstudium, in Kauf nehmen, dass der Arbeitnehmer ein paar Tage wegen des Kurses ausfällt.
Den Vorteil der Hagen Law School sehe ich aber einfach in der Flexibilität. Ich habe gerade mein 2.Staatsexamen hinter mir und bewerbe mich nun schon seit 2 Monaten ohne Erfolg. Deswegen würde ich gerne einen FA-Kurs machen... die Präsenz-FA-Kurse, die mich interessieren würden, beginnen aber erst im nächsten Frühjahr bzw. teils erst im Sommer und solange möchte ich eigentlich nicht warten. Ein einziger Präsenz-FA-Kurs (Arbeitsrecht) beginnt am 10.1. bei der SWA, dauert allerdings 3 Monate und zwar Vollzeit (Mo-Fr). Und da denke ich mir, dass wenn ich vor Abschluss des Kurses einen Job finde, ich den Kurs aufgeben müsste und somit alles umsonst gewesen wäre- wohingegen beim FA-Kurs der Hagen Law School dieser unproblematisch neben der Arbeit fortgeführt werden könnte.
Zudem hätte man- wählte man den Vollzeit-Kurs- noch nicht mals Zeit, um zu Vorstellungsgesprächen zu gehen oder sich effektiv auch während der Woche zu bewerben.

Viele Grüße
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Tikka
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Re: Fachanwaltskurse-alle gleich hoch angesehen?

Beitrag von Tikka »

Also das mag jetzt nicht repräsentativ sein, aber zumindest mein Arbeitgeber, sowie die anderer bekannter Kollegen die den FA Kurs neben der Arbeit machen wurde freigestellt ob Präsenz oder Fernkurs, was dafür spricht, das es relativ egal ist. Inhaltlich wird ohnehin das gleiche abgeprüft.
Keine Experimente! Wählt Adenauer.
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Achim
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Re: Fachanwaltskurse-alle gleich hoch angesehen?

Beitrag von Achim »

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Gelöschter Nutzer

Re: Fachanwaltskurse-alle gleich hoch angesehen?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Der dreimonatige SWA-Kurs hat zumindest nach dem, was ich so mitbekommen habe, nicht so einen guten Ruf. War bis vor einiger Zeit noch der einzige von der Arbeitsagentur geförderte FA-Kurs und es saßen in den Vollzeitkursen praktisch nur arbeitslose Assessoren. Der Kurs ist eine Mischung aus drei Rechtsgebieten, darunter Arbeitsrecht und Steuerrecht, so dass es wohl teilweise Schwierigkeiten bei den Kammern mit der Anerkennung gegeben haben soll.
rheinlaender
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Re: Fachanwaltskurse-alle gleich hoch angesehen?

Beitrag von rheinlaender »

@TE:
Wo ist das Problem mit Präsenzkursen? Ich selbst habe auch gerade das 2.Examen gemacht und kurz vorher mit dem FA-Lehrgang Strafrecht bei den Juristischen Fachseminaren angefangen. Die Kurse laufen an 6 langen Wochenenden jeweils Fr bis So. Da sollte man doch eigentlich jeden Arbeitgeber davon überzeugen, dass man alle paar Wochen mal den Freitag "aussetzen" muss, oder?

Aus meiner eigenen Erfahrung (und wenn ich die zur Verfügung gestellten Arbeitsmaterialien so durchsehe) sehe ich in einem Präsenzkurs den Vorteil, dass man da einfach mehr mitbekommt und (gerade im Strafrecht) sieht, was so alles möglich ist. Die mitgelieferten Skripte geben das so nicht her. Und dann ist bei einem Fernkurs ja auch noch die Frage, ob es Hinweise auf die Klausur gibt.
Zitat Chefreferendar: "Ich bin so gut bei der Vernehmung, dass die Zuhörer die Atmung anhalten und dass diese Ruhe einkehrt, dass man das Herzklopfen des Zeugen hören kann. Die sollen alle Angst vor mir haben."
indulcejubilo
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Beitrag von indulcejubilo »

Der Steuer-FA ist bei "Wald&Wiesen-Mandanten" höher angesehen, weil es nach komplexer Kenntnis, Steuerberater, Finanzamt klingt. Und da normale Bürgen meist nur mit Behörden wie dem Finanzamt näheren Kontakt haben, kennen Sie auch diese als "komplizierte Materie" (FA Kapitalmarktrecht: Auch komplexe Materie, aber wer kennt die BaFin?).

Für Insider genau umgekehrt: Da hat der St-FA fast keinen Wert ("kleiner Crash-Kurs zum Warmwerden"), wenn, dann gleich StBerater.
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