Re: Automobilität
Verfasst: Montag 23. April 2018, 12:12
... und für 7 gesammelte Flaschen gab es im Plus (kennt die Jugend gar nicht mehr) ein Sternburg Export!
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Einkaufswägen waren billiger.famulus hat geschrieben:Wir sind damals nachts ganz alleine mitm Bollerwagen losgezogen...
jurabilis hat geschrieben:Melde: ich liebe meinen neuen A4 (!).
Hast Du dich dafür etwa verschuldet?????jurabilis hat geschrieben:Melde: ich liebe meinen neuen A4 (!).
Mir hattn ja nüscht. Nich ma Einkaufswagen.Muirne hat geschrieben:Einkaufswägen waren billiger.famulus hat geschrieben:Wir sind damals nachts ganz alleine mitm Bollerwagen losgezogen...
Ja und in gute Restaurants gehe ich trotzdem. Dafür hab ich als Schüler und Studi gelebt wie ne Kirchenmaus. Jetzt wird mal kurz gelebt. Wann sonst, wenn nich jetzt. Wenn die Quallos kommen wird man noch sparsam genug werden müssen.Tobias__21 hat geschrieben:Diese Referendare...Haben Hunde, Autos, Gästezimmer und handgemalte Gemälde Früher sind die Referendare noch in einem alten Kartoffelsack ans Gericht gelaufen, egal ob es gerade geschneit oder gestürmt hat.
Ach richtig, der Osten. Wir mussten immer Strumpfhosen und Dosenananas verschicken. Aber wir hatten auch nix. Nur wenn Ostbesuch kam gabs endlich mal was ordentliches zu essen. Sogar Aldi-Kaviar und Aufschnitt.famulus hat geschrieben:Mir hattn ja nüscht. Nich ma Einkaufswagen.Muirne hat geschrieben:Einkaufswägen waren billiger.famulus hat geschrieben:Wir sind damals nachts ganz alleine mitm Bollerwagen losgezogen...
Ich gebe Dir ganz überwiegend recht. Gegenüber einem Auto, das in vielerlei Hinsicht "sinnvoll" ist, ist der Südseeurlaub (jedenfalls in betriebswirtschaftlicher Hinsicht) sicher das größere Übel. Konsumschulden sind indessen, denke ich, hier eher in volkswirtschaftlicher Hinsicht so zu verstehen, dass der Konsum den Kauf von Gütern des privaten Ge- oder Verbrauchs eben durch Konsumenten (Haushalte) meint. Das macht auch eher Sinn, nachdem ein Privatmensch kein Betrieb ist (wenn auch im weitesten Sinne unternehmerisch tätig, nämlich in der privaten Haushaltsführung und Vermögensverwaltung). Im Unterschied zum Staubsaugervertreter kann der Verbraucher jedenfalls weder mit dem Auto unmittelbar seinen betrieblichen Umsatz/Gewinn erhöhen noch kann er (und das ist auch entscheidend, meine ich) die Abnutzung des "langlebigen Wirtschaftsguts" Auto steuerlich geltend machen (AfA, Unterhaltungskosten, Reparaturen usw.). Eine Investition ist der PKW für den Verbraucher daher allenfalls in ideeller Hinsicht. Im Übrigen ist er schlichtweg ein Luxus-/Konsumgut. Denn der Arbeitnehmer erhält stets Gehalt X, gleichviel, ob er zur Arbeit radelt oder fährt, und er wird sämtliche Kosten aus versteuertem Geld bezahlen müssen, und er muss natürlich die wirtschaftlichen Schäden eines Unfalls vollständig selbst tragen, kann also keine außergewöhnliche Abnutzung geltend machen.Tibor hat geschrieben:Nach BWL-Definition ist die Anschaffung eines Kfz kein Konsum. Es handelt sich um eine klassische langfristige Investition in ein langlebiges Wirtschaftsgut. Die Darlehensfinanzierung ist mitunter sogar wirtschaftlich sinnvoll, wenn durch die Ersatzbeschaffung ein Mehrwert erzielt wird (klassischer Fall wäre der größere LKW, mit dem man mehr Umsatz macht) oder die Kosten gesenkt werden (Zinsaufwendungen sind kleiner als Reparaturkosten bzw. Mehrkosten des lfd. Unterhalts des bisherigen Kfz). Die Darlehensbelastung kann zudem - keine Vollfinanzierung unterstellt - zudem idR so gestaltet werden, dass der Restwert des Kfz der Restschuld nahezu entspricht und man somit kein Risiko bzw. ein begrenztes Risiko hat.TobiasG hat geschrieben:Ich halte es für relativ bemerkenswert wie unreflektiert - und unwidersprochen - hier zu Konsumschulden geraten wird, ...
Ein klassisches Konsumdarlehen wäre es, wenn ich den 3-Wochen-Südseeurlaub auf Pump finanziere (aus dem Dispo).
Last but not least: Die Entscheidung, wofür ich freie Mittel ausgebe (Darlehenstilgung eines hübschen Autos bzw. Urlaub und Miete von Carsharing) ist eine höchstpersönliche Entscheidung. Man darf nie von sich selbst auf Andere schließen. Ich habe auch immer gern mein eigenes Kfz vor Ort und "greifbar". Sobald man nicht ganz zentral in einer Großstadt wohnt ist auch der ÖPNV & die Carsharing-Situation nicht mehr ganz so rosig. Auch die Lebensumstände können sehr unterschiedlich sein. Im Winter möchte ich um 7:10 Uhr das Auto nicht missen, wenn es bei 3 Grad Celsius aus Kübeln regnet und die Kinder zur Schule müssen. Da will man keinen Meter umsonst zur Bushhaltestelle bzw. shares Car laufen. Das ist alles eine Frage, womit man "Lebensqualität" gewinnt.
Klar, ganz ökonomisch kann man das nicht betrachten. Ich gebe aber zu bedenken, dass die sog. Entfernungspauschale von 30ct je Entfernungs-km zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte besteht. In der Höhe wird ein beruflich veranlasster Aufwand des Kfz unterstellt, der nicht der Besteuerung unterbleibt, weil nur das Netto (Bruttolohn minus Aufwand) der Einkommensteuer unterliegt. Insoweit ist es schon eine "Investition", ob nun in Schuhe, Fahrrad, ÖPNV-Ticket oder Auto. Es ist natürlich nur eine "Mischveranlassung", aber idR bereits "wirtschaftlich" nachvollziehbar, wenn man seiner bleibenden täglichen Freizeit auch einen Wert beimisst. Wenn ich bspw. mit dem Auto zur Arbeit und zurück am Tag nur jeweils 1h benötige, dafür aber per Fußweg & ÖPNV insgesamt 2h aufwenden muss, muss ich auch diese Mehrwegezeit den höheren Kosten gegenüber stellen, gerade wenn man Kinder hat, ist gerade die Zeit am Morgen/Abend "mehr wert", weil die Kinder eben deutlich mehr Schlaf benötigen und nicht wie die junge Freundin noch um 20 Uhr für Small-Talk nach getaner Arbeit zur Verfügung steht. Andere Veranlassungsmomente sind natürlich auch gegeben: Wunsch nach frischer Luft auf dem Rad, Hass auf Stau auf der Straße, ökologisches Bewusstsein hinsichtlich Diesel-Kfz bis hin zur Frage, ob man sich "verschulden" will.TobiasG hat geschrieben:... Im Unterschied zum Staubsaugervertreter kann der Verbraucher jedenfalls weder mit dem Auto unmittelbar seinen betrieblichen Umsatz/Gewinn erhöhen noch kann er (und das ist auch entscheidend, meine ich) die Abnutzung des "langlebigen Wirtschaftsguts" Auto steuerlich geltend machen (AfA, Unterhaltungskosten, Reparaturen usw.). Eine Investition ist der PKW für den Verbraucher daher allenfalls in ideeller Hinsicht. Im Übrigen ist er schlichtweg ein Luxus-/Konsumgut. Denn der Arbeitnehmer erhält stets Gehalt X, gleichviel, ob er zur Arbeit radelt oder fährt, und er wird sämtliche Kosten aus versteuertem Geld bezahlen müssen, und er muss natürlich die wirtschaftlichen Schäden eines Unfalls vollständig selbst tragen, kann also keine außergewöhnliche Abnutzung geltend machen. ...
Ist bei mir tatsächlich gerade so.Tibor hat geschrieben:Es ist natürlich nur eine "Mischveranlassung", aber idR bereits "wirtschaftlich" nachvollziehbar, wenn man seiner bleibenden täglichen Freizeit auch einen Wert beimisst. Wenn ich bspw. mit dem Auto zur Arbeit und zurück am Tag nur jeweils 1h benötige, dafür aber per Fußweg & ÖPNV insgesamt 2h aufwenden muss, muss ich auch diese Mehrwegezeit den höheren Kosten gegenüber stellen, gerade wenn man Kinder hat, ist gerade die Zeit am Morgen/Abend "mehr wert", weil die Kinder eben deutlich mehr Schlaf benötigen und nicht wie die junge Freundin noch um 20 Uhr für Small-Talk nach getaner Arbeit zur Verfügung steht. Andere Veranlassungsmomente sind natürlich auch gegeben: Wunsch nach frischer Luft auf dem Rad, Hass auf Stau auf der Straße, ökologisches Bewusstsein hinsichtlich Diesel-Kfz bis hin zur Frage, ob man sich "verschulden" will.
Ich würde mir zum Beispiel kein Eigenheim finanzieren. Finanzieren würde ich, was ich mir auch so irgendwie noch sofort leisten könnte.Und bezüglich Schulden ist halt jeder anders. Manch einer würde nur ein Darlehen für ein Haus aufnehmen und erst dann, wenn er wenigstens 20% der Baukosten als Eigenmittel angespart hat, der nächste finanziert 110% der Baukosten, andere kaufen alle 3 Jahre einen Neuwagen auf Pump und setzen auf geringeren Wertverzehr als Tilgung und manch einer kauft sogar Kühlschrank und Laptop für 300 € auf Verbraucherkredit. Was sinnvoll ist, kann man selten objektiv beurteilen.
Wofür würdest du dann Zinsen an den Finanzierer zahlen? Um die Barmittel zu schonen?Muirne hat geschrieben: Ich würde mir zum Beispiel kein Eigenheim finanzieren. Finanzieren würde ich, was ich mir auch so irgendwie noch sofort leisten könnte.