ich studiere Jura und stehe recht nah am ersten Staatsexamen.
Da ich zur Zeit ein Praktikum in einer GK absolviere, kommen neuerdings immer wieder Gedanken, ob hier mein zukünftiger Beruf stattfinden soll... Aus diesem Grund habe ich mich hier angemeldet und wollte mit euch ein wenig diskutieren.
Es sah immer so aus, dass ich klassischer GK-Anwalt werden wollte, da ich, neben dem Interesse an der Anwaltstätigkeit und der Wirtschaft, auch sehr interessiert an Materiellem bin.
Mir war auch immer klar, dass die Arbeit in der GK zeitlich sehr anspruchsvoll ist, bisher wollte ich dies wegen dem entsprechenden Geldwert auch immer in Kauf nehmen.
Wie gesagt, zur Zeit absolviere ich ein Praktikum in so einer schönen Großbude... Und seitdem ich "live" mitbekomme, wie sehr die Associates geknebelt werden, überlege ich, ob es noch das Richtige für mich. Ich habe mir das GK-Leben so vorgestellt, dass ich morgens um halb 9 anfange und abends um 19 Uhr aufhöre... Weit gefehlt, wie es mir jetzt scheint. Die Anwälte fangen zwar erst gegen 9 an, hören aber auch erst abends um 21 Uhr auf. Außerdem wird wohl auch öfters mal am Wochenende rangeklotzt, was mir auch nur semi gefällt.
Alles gefällt mir nicht mehr so, es ist einfach anders, als ich es mir vorgestellt habe.
Aus diesem Grund lese ich jetzt schon seit ein paar Wochen heimlich, still und leise hier im Forum mit. Der Richterberuf scheint eine reizvolle Alternative zu sein, lässt sich jedoch überhaupt nicht mit der des GKAnwalts vergleichen.
Meine aktuelle Vorstellung der beruflichen Rahmenbedingungen eines Richters sieht so aus:
- Jobsicherheit und daraus resultierende Planungssicherheit (sehr relevant, da ich eine Familienmensch bin)
- ansehnliche Pension
- Gesellschaftliches Ansehen (nicht relevant)
- angenehme Arbeitszeiten (= nicht so unangenehm wie GK) mit der Möglichkeit auf Freizeit
- für die Qualifikation (nahezu immer zwei PräExa) ein sehr dürftiges Gehalt (relativ zu anderen Mgl.)
Ich habe sämtliche Diskussionen (hier auch ein Dankeschön an User "wilfer") zu ähnlichen Themen verfolgt und gelesen... Nicht wirklich ersichtlich geworden ist, wie es mit den Aufstiegschancen als Richter aussieht.
Theoretisch gibt es ja 10 Besoldungsgruppen (http://de.wikipedia.org/wiki/Besoldungsordnung_R), R9 und R10 sind zu 99,99% ausgeschlossen, aber wie sieht es mit den anderen Stufen aus, wenn ich euch sage, dass ich ein sehr ehrgeiziger und zielorientierter Mensch bin und auch jetzt schon weiß, dass ich nicht an den BGH möchte (Karlsruhe
). Ist ein Aufstieg realistisch? (Und falls ja, in welchen Zeitraum).Ich überlege, ob ich das Leben, dass ich mir mit drei Kindern vorstelle, als Richter führen kann.
Ich freue mich auf Antworten und grüße,
MickeyONeil
, oder 
?