Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle
Verfasst: Montag 27. Juni 2011, 19:23
irgendwie hatten wie längere zeit keinen thread mehr für examenszeit geplagte...vor allem jetzt bei ca. 80 grad im schatten, wenn alle am see liegen oder so und man selbst sitzt sich im seminar den hintern platt.
daher hier mal ein thread in dem man ernsthaft über die examenszeit plaudern kann oder einfach nur frust ablassen.
ich fang mal mit dem ernsthaften plaudern an:
wer schafft es eigentlich ernsthaft auf diese ominösen 8 stunden netto am tag, die irgendwie dauernd im raum rumschwirren? wer hat sich das ausgedacht? könnt ihr euch jeden tag 8 stunden lang konzentrieren? ich meine, es ist ja eine sache 8 oder von mir aus auch 10 oder 12 stunden zu arbeiten, auch juristisch zu arbeiten. aber LERNEN ist so ziemlich das anstrengendste und schwierigste wozu das gehirn in der lage ist, also das aufnehmen, verarbeiten, ordnen neuer informationen.
wenn ich an einem tag mal 3-4 stunden wirklich konzentriert stoff aufnehme, neue dinge verstanden habe und sich mein wissen vergrößert, kann ich schon recht zufrieden sein. aber irgendwie habe ich ständig das gefühl nicht genug zu machen, denn 3/4 der leute kommen um 8 und gehen um 20 uhr. was machen sie die ganze zeit da? die gehena uch nicht ständig kaffee trinken oder mensen, die sitzen da und lesen. bestimmt 8-10 stunden am tag. ist mein gehirn mangelhaft, oder was ist da los bei den kollegen?
zweitens: examenspanik. wer kennt sie nicht, die wunderschönen momente, in denen man der überzeugung ist, dass man das niemals schaffen wird. ich schreib in so ca. 4 monaten ( mitte oktober ) und kann mir kaum vorstellen, dass ich bis dahin vernünftig fälle lösen kann. materiell bin ich eigentlich recht fit, mittlerweile gibt es auch kaum eine lösung, sei es im KK oder im fallbuch, die ich nicht nachvollziehen oder verstehen kann. aber sitzt man vor dem blanken sachverhalt denkt man sich trotzdem jedes mal: aha, toll. nie gesehen - keine ahnung ( bester fall ) ODER aha...irgendwie schonmal gesehen...kann mich nicht errinern ( schlimmster fall weil frustrierend ).
nur einmal möchte ich in eine klausur gehen und sehen: ha, kenn ich alles, kann ich alles, kurz skizze machen und dann schön locker runterschreiben...aber das wird wohl nicht passieren, oder?
und drittens: ( jetzt kommt das frustablassen ) was kann man gegen komilitonen tun? schlimm genug, dass sich kaum über etwas anderes als jura unterhalten wird, das ständige geprotze geht auch sehr gegen den strich. "was, du wiederholst nur mit dem musielack? das ist doch viel zu wenig, also den medicus BR sollte man schon so 1-2 mal komplett durcharbeiten!" und derlei mehr.
was ich daran nicht verstehe: soll es wirklich sinnvoll sein, sich "probleme" zu merken? kann das irgendwer, sich alle probleme im z.B. schuldrecht merken? also ich weiß nicht wie das bei euch ist, aber ich bin froh, dass ich mir meine telefonnummer merken kann. ich kann entweder verstehen, wo ein problem im anspruchsaufbau herkommt, welche interessen betroffen sind und aus welchen rechtsfolgen sich diese problematiken ergeben. oder ich kann es eben nicht verstehen, dann kann ich es zwar lernen, aber in zwei wochen habe ich das zu 100% vergessen.
deswegen verstehe ich nie den einwand "oh das ist aber nicht tiefgehend genug das buch". ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn man, um beim beispiel zu bleiben, den musielak einmal durchgearbeitet und VERSTANDEN hat, man mit irgend einer schuldrechtsklausur ein problem haben wird. auch wenn da probleme auftauchen, die man noch nie gesehen hat. die entstehen doch nicht im luftleeren raum, sondern ergeben sich entweder zwingend aus der systematik des jeweiligen anspruchs oder halt nicht, dann können sie aber so bedeutend nicht sein.
naja so viel zum thema lust und frust, haut rein, schreibt mit - völlig ohne sinn und konzept
abschlussfrage: was kann man sich in 4 monaten wohl noch reinprügeln? meinungen im bekanntenkreis gehen ausseinander von "in 4 monaten kannst du so ziemlich alles wiederholen" bis "ohoh. das wird aber knapp BGB AT nochmal komplett zu schaffen" mein stand: alles mal im rep gehört und versucht nachzuarbeiten/mitzuarbeiten. in örecht allerdings erfolgreicher als im zivilrecht. dafür ist komischerweise im zivilrecht mehr hängengeblieben, bzw klappt die falllösung einfach besser, im örecht haperts am ersten entscheidenden einstieg.
jedenfalls jetzt große wiederholrunde. bgb at, schuldR at soweit durch. örecht staatsorga, grundrechte soweit durch. als nächstes also verwaltungsrecht AT und schuldrecht BT. probeklausuren so zwischen 4 und 9 mit paar ausrutschern nach unten, aber von sicherheit kann keine rede sein. ( und von ganz ohne hilfe auch nicht, ein gaaaanz kleiner kurzer blick ins skript "wie war nochmal der aufbau" ist doch zu verlockend. wobei das am juli endgültig zu unterbleiben hat. hab ich mir jedenfalls vorgenommen. hach, die beichte tat gut, jetzt kommen bestimmt die rügen eingeflogen )
momentane verfassung: wenn ich glück habe, kann ich mit sowas wie 4 punkten aus dem massaker kommen. ohne glück wirds wohl nix. dabei hatte ich mal ganz gute noten, back in the days
daher hier mal ein thread in dem man ernsthaft über die examenszeit plaudern kann oder einfach nur frust ablassen.
ich fang mal mit dem ernsthaften plaudern an:
wer schafft es eigentlich ernsthaft auf diese ominösen 8 stunden netto am tag, die irgendwie dauernd im raum rumschwirren? wer hat sich das ausgedacht? könnt ihr euch jeden tag 8 stunden lang konzentrieren? ich meine, es ist ja eine sache 8 oder von mir aus auch 10 oder 12 stunden zu arbeiten, auch juristisch zu arbeiten. aber LERNEN ist so ziemlich das anstrengendste und schwierigste wozu das gehirn in der lage ist, also das aufnehmen, verarbeiten, ordnen neuer informationen.
wenn ich an einem tag mal 3-4 stunden wirklich konzentriert stoff aufnehme, neue dinge verstanden habe und sich mein wissen vergrößert, kann ich schon recht zufrieden sein. aber irgendwie habe ich ständig das gefühl nicht genug zu machen, denn 3/4 der leute kommen um 8 und gehen um 20 uhr. was machen sie die ganze zeit da? die gehena uch nicht ständig kaffee trinken oder mensen, die sitzen da und lesen. bestimmt 8-10 stunden am tag. ist mein gehirn mangelhaft, oder was ist da los bei den kollegen?
zweitens: examenspanik. wer kennt sie nicht, die wunderschönen momente, in denen man der überzeugung ist, dass man das niemals schaffen wird. ich schreib in so ca. 4 monaten ( mitte oktober ) und kann mir kaum vorstellen, dass ich bis dahin vernünftig fälle lösen kann. materiell bin ich eigentlich recht fit, mittlerweile gibt es auch kaum eine lösung, sei es im KK oder im fallbuch, die ich nicht nachvollziehen oder verstehen kann. aber sitzt man vor dem blanken sachverhalt denkt man sich trotzdem jedes mal: aha, toll. nie gesehen - keine ahnung ( bester fall ) ODER aha...irgendwie schonmal gesehen...kann mich nicht errinern ( schlimmster fall weil frustrierend ).
nur einmal möchte ich in eine klausur gehen und sehen: ha, kenn ich alles, kann ich alles, kurz skizze machen und dann schön locker runterschreiben...aber das wird wohl nicht passieren, oder?
und drittens: ( jetzt kommt das frustablassen ) was kann man gegen komilitonen tun? schlimm genug, dass sich kaum über etwas anderes als jura unterhalten wird, das ständige geprotze geht auch sehr gegen den strich. "was, du wiederholst nur mit dem musielack? das ist doch viel zu wenig, also den medicus BR sollte man schon so 1-2 mal komplett durcharbeiten!" und derlei mehr.
was ich daran nicht verstehe: soll es wirklich sinnvoll sein, sich "probleme" zu merken? kann das irgendwer, sich alle probleme im z.B. schuldrecht merken? also ich weiß nicht wie das bei euch ist, aber ich bin froh, dass ich mir meine telefonnummer merken kann. ich kann entweder verstehen, wo ein problem im anspruchsaufbau herkommt, welche interessen betroffen sind und aus welchen rechtsfolgen sich diese problematiken ergeben. oder ich kann es eben nicht verstehen, dann kann ich es zwar lernen, aber in zwei wochen habe ich das zu 100% vergessen.
deswegen verstehe ich nie den einwand "oh das ist aber nicht tiefgehend genug das buch". ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn man, um beim beispiel zu bleiben, den musielak einmal durchgearbeitet und VERSTANDEN hat, man mit irgend einer schuldrechtsklausur ein problem haben wird. auch wenn da probleme auftauchen, die man noch nie gesehen hat. die entstehen doch nicht im luftleeren raum, sondern ergeben sich entweder zwingend aus der systematik des jeweiligen anspruchs oder halt nicht, dann können sie aber so bedeutend nicht sein.
naja so viel zum thema lust und frust, haut rein, schreibt mit - völlig ohne sinn und konzept
abschlussfrage: was kann man sich in 4 monaten wohl noch reinprügeln? meinungen im bekanntenkreis gehen ausseinander von "in 4 monaten kannst du so ziemlich alles wiederholen" bis "ohoh. das wird aber knapp BGB AT nochmal komplett zu schaffen" mein stand: alles mal im rep gehört und versucht nachzuarbeiten/mitzuarbeiten. in örecht allerdings erfolgreicher als im zivilrecht. dafür ist komischerweise im zivilrecht mehr hängengeblieben, bzw klappt die falllösung einfach besser, im örecht haperts am ersten entscheidenden einstieg.
jedenfalls jetzt große wiederholrunde. bgb at, schuldR at soweit durch. örecht staatsorga, grundrechte soweit durch. als nächstes also verwaltungsrecht AT und schuldrecht BT. probeklausuren so zwischen 4 und 9 mit paar ausrutschern nach unten, aber von sicherheit kann keine rede sein. ( und von ganz ohne hilfe auch nicht, ein gaaaanz kleiner kurzer blick ins skript "wie war nochmal der aufbau" ist doch zu verlockend. wobei das am juli endgültig zu unterbleiben hat. hab ich mir jedenfalls vorgenommen. hach, die beichte tat gut, jetzt kommen bestimmt die rügen eingeflogen )
momentane verfassung: wenn ich glück habe, kann ich mit sowas wie 4 punkten aus dem massaker kommen. ohne glück wirds wohl nix. dabei hatte ich mal ganz gute noten, back in the days