Jurawelt-Forum

also mir scheint, dass hier einige missverständnisse vorliegen.

zum einen ist mir nicht ganz klar woher die ominösen 14 semester kommen, die hier teilweise in den raum gestellt wurden.
ich habe nie getrödelt, sondern immer den musterlehrplan erfüllt, der beide möglichkeiten vorsieht. insofern schreibe ich jetzt anfang des zehnten semesters (oktober) im ersten regulären versuch die pflichtfachprüfung, fange sodann mit der seminararbeit an und schreibe am ende des semesters zwei der SPB klausuren. im nächsten semester folgt zum anfang ( hoffentlich ) die mündliche prüfung und zum ende die übrigen 2 SPB klausuren. damit bin ich nach 11 semestern vollständig mit dem studium durch, sollte ich noch einen wiederholungsversuch brauchen, wären es 12.

das empfinde ich weder als besonders lang noch als irgendwie unangemessen. immerhin waren vor der einführung der SPB die regelstudienzeiten auch bei 10 semestern.

weiterhin mag das finanzierungsargument zwar an sich greifen, jedoch ist es keineswegs allgemeinverbindlich und hängt doch stark von der jeweiligen persönlichen situation ab. bei mir war es schon immer abgemacht, dass jegliche aufwendungen, die in irgend einer weise günstig für meine bildung sind, von meinen eltern übernommen werden. dazu gehört auch der LLM,nicht aber etwaige luxusaufwendungen wie urlaube, abendliches weggehen oder luxusaufwendungen. diese habe ich mir schon immer selbst erarbeitet.
während einer möglichen promotion würde ich schon eher versuchen mich selbst zu finanzieren, allein schon deshalb, weil es dazu möglichkeiten gibt, die einem nebenbei zukünftige möglichkeiten eröffnen, wie zB. die promotionsbegleitende tätigkeit in einer kanzlei.

dass ich aber bis dahin die finanzierung durch meine eltern in kauf nehme finde ich keineswegs verwerflich, denn selbstverständlich ist auch, dass ich im gegenzug lebenslang für sie mit der mir ermöglichten ausbildung sorgen werde, so wie sie das ihrerzeit getan haben.

und zur frage des alters: bei guten verlauf ( also kein wiederholungsversuch ) bin ich 25 wenn ich das studium beende. angesichts der tatsache, dass ich regulär 13 schuljahre absolvierte und anschließend ein jahr zivildienst abgeleistet habe, finde ich das nicht besonders viel. und angesichts der angestrebten weiterqualifikationen ist auch ein berufseinstiegsalter von 30-31 jahren in keiner weise ungewöhnlich.

Wo studierst du denn? Bei unserem regulären Studienplan ist man nach 8 Semestern (inkl. Schwerpunkt und 1 Jahr Examensvorbereitung) durch, wobei die Meisten wegen Erasmus etc. 9 machen, was dann auch die Durchschnittstudienzeit ist.

Und nein, das soll nicht heissen dass das bei uns irgendwie "besser" gehandhabt wird. Finde es nur interessant, dass die einzelnen Unis den (im Prinzip ja gleichen) Stoff dann doch sehr unterschiedlich verteilen.

AdamCarter hat geschrieben:Wo studierst du denn? Bei unserem regulären Studienplan ist man nach 8 Semestern (inkl. Schwerpunkt und 1 Jahr Examensvorbereitung) durch, wobei die Meisten wegen Erasmus etc. 9 machen, was dann auch die Durchschnittstudienzeit ist.

Und nein, das soll nicht heissen dass das bei uns irgendwie "besser" gehandhabt wird. Finde es nur interessant, dass die einzelnen Unis den (im Prinzip ja gleichen) Stoff dann doch sehr unterschiedlich verteilen.

Es wird auch bei dir so sein, dass du dich bis zum Ende des 8. Semesters zum Examen angemeldet haben musst, du schreibst dann meist so 2 Monate später in der Mitte des 9. Semesters und um die fünf Monate später ist dann deine mündliche Prüfung, also gegen Ende des 9., eher Anfang des 10. Semesters. "Durch" bist du erst dann (mental meist schon vorher )

AdamCarter hat geschrieben:Wo studierst du denn? Bei unserem regulären Studienplan ist man nach 8 Semestern (inkl. Schwerpunkt und 1 Jahr Examensvorbereitung) durch, wobei die Meisten wegen Erasmus etc. 9 machen, was dann auch die Durchschnittstudienzeit ist.

Hier sind es "planmäßig" auch 8 Semester + 1 Prüfungssemester (Besonderheiten wie in NRW, dass man den Versuch "nach dem 8. Semester" noch deutlich in die Mitte des 9. Semesters schieben kann, sollten wir mal außer Betracht lassen), d.h. fertig nach knapp 4.5 Jahren.
Mit einer Umkehrung der Reihenfolge Staatsteil - SPB also + 1 Semester (@Fyrion: Du gehst aber von einem regülaren 1. Versuch nach dem 9. Semester aus, oder? ).

Klar, das ist nicht tragisch, aber das Semester kann man durchaus besser verbringen (Erasmus ) - und blöd wird es halt, wenn es im Staatsteil im ersten Versuch nicht so gut läuft oder sich Prüfungen (und/oder deren Korrektur) im SPB verzögern - da hat man zu Beginn der Examensvorbereitung mehr zeitlichen Puffer als nach dem Staatsteil.

Die "14 Semester" kommen wohl - jenseits der bewussten Übertreibung, um dem Einwand "aber das ist doch (fast) normal" zu entgehen - daher, dass erfahrungsgemäß einige dann doch, wenn es auf die Prüfungen zugeht, etwas länger brauchen, so dass der Staatsteil das erste Mal nach dem 10. Fachsemester geschrieben wird - macht, wenn der SPB bereits absolviert ist, 11 oder (bei Verbesserungsversuch) 12 Fachsemester - wenn man den SPB noch machen muss (aber dennoch den ersten Versuch nicht früher wagt), dürfte man dann schnell bei 13 oder mehr Semestern sein. Und wenn man dann noch eventuell ein oder zwei Auslandssemester draufrechnet...

@Fyrion: Insofern, Kritik an diesem Modell richtet sich nicht explizit gegen Dich und Deine Fähigkeiten, wenn Du damit in einem Zeitrahmen, der Dir zusagt fertig wirst, schön. Aber es führt wohl tendentiell zu einer (unnötigen) Studienzeitverlängerung - und hier sollte sich jeder vorher überlegen, ob er dies möchte.

mal weiter im thread - berichte: heute extrem demotivierender tag. kennt hier jemand das gefühl, dass man zwar das gefühl hat auf die meisten materiellen fragen angemessen antworten zu können und die geläufigen standardkonstellationen zu kennen, jedoch in der anwendung am fall jedes mal wie der ochs vorm berg steht und auf einmal nichtmal mehr die zulässigkeit vernünftig auf die reihe bekommt?

zusätzliches erschwernis: die gruppe der schieber erhöht sich immer mehr. bis auf die abschichtler, die jetzt nicht mehr zurückkommen, überlegen immer mehr auf januar zu schieben. kommt für mich zwar nicht in betracht, aber das gefühl bis oktober examensreif zu sein will sich auch nicht gerade einstellen. höchstens reif für die klapse

Ach, sind doch noch volle 3 Monate, da kann man einiges schaffen. Wer jetzt schon von Oktober auf Januar schiebt, der schiebt auch im November dann weiter zum April. Man muss sich dem Examen auch stellen, wie ein Boxer dem Gegner, weglaufen gilt nicht!

Fyrion hat geschrieben:mal weiter im thread - berichte: heute extrem demotivierender tag. kennt hier jemand das gefühl, dass man zwar das gefühl hat auf die meisten materiellen fragen angemessen antworten zu können und die geläufigen standardkonstellationen zu kennen, jedoch in der anwendung am fall jedes mal wie der ochs vorm berg steht und auf einmal nichtmal mehr die zulässigkeit vernünftig auf die reihe bekommt?

zusätzliches erschwernis: die gruppe der schieber erhöht sich immer mehr. bis auf die abschichtler, die jetzt nicht mehr zurückkommen, überlegen immer mehr auf januar zu schieben. kommt für mich zwar nicht in betracht, aber das gefühl bis oktober examensreif zu sein will sich auch nicht gerade einstellen. höchstens reif für die klapse

zu erstens: kenn ich jetzt zwar nicht so, aber gerade für die zulässigkeit im vwProzR, hat man doch sein festes schema, dass man bei einzelnen klagen einfach bisschen erweitert/umstellt und dann halt noch 80 und 123 schema. und wenn im SV prozessuale probleme sind, wie meistens, dann überlegt man sich halt, wo am ehsten dieses prozessuale problem zu verorten ist, schreibt was dazu und gut ist. meistens ist die klage eh zulässig, was man bei der argumentativen ausarbeitung des "streits" im hinterkopf haben kann.

zu zweitens: examensreif habe ich mich eigtl nie gefühlt, denn es gab immer was, was man hätte noch machen sollen/können. aber ich glaube das ist bei fast allen so. zudem die examensklausuren idr auch so gestrickt sind, dass man ja durchaus einiges falsch machen kann und trotzdem noch ordentliche punkte auf eine klausur bekommen kann.

berichte:

heute wieder hart frustriert. mit wiederholung von verwaltungsrecht angefangen. die zeit riss diese furchen auch in diesem gebiet
saß heute den halben tag vor dem detterbeck um die probleme rund um VAs mit nebenbestimmungen zu wiederholen und bin stattdessen wiederholt fast eingeschlafen...dabei war verwR mein lieblingsfach...komisch. noch 12,5 wochen. das einzige fach in dem ich zuversichtlich bin ist das gute alte strafrecht

PS: habe mir heute paar meter papiertapete gekauft und jetzt mein zimmer sowie reste der wg mit bestimmten schemata und einzelproblemen die mir einfach nicht im kopf hängen bleiben wollen vollgemalt. die mitbewohner bedanken sich, jetzt können auch sie bald einen FBA durchprüfen

Fyrion hat geschrieben:PS: habe mir heute paar meter papiertapete gekauft und jetzt mein zimmer sowie reste der wg mit bestimmten schemata und einzelproblemen die mir einfach nicht im kopf hängen bleiben wollen vollgemalt.

hmmm

das sollte ich mir wohl auch mal machen.

btw.
schlimmer als die erkenntnis, dass man doch "etwas" drauf hat, ist das gefühl, 5 minuten später festzustellen, dass man "nichts" kann!

was bin ich froh, wenn das ganze vorbei ist

TaxMan hat geschrieben:

Fyrion hat geschrieben:PS: habe mir heute paar meter papiertapete gekauft und jetzt mein zimmer sowie reste der wg mit bestimmten schemata und einzelproblemen die mir einfach nicht im kopf hängen bleiben wollen vollgemalt.

hmmm

das sollte ich mir wohl auch mal machen.

btw.
schlimmer als die erkenntnis, dass man doch "etwas" drauf hat, ist das gefühl, 5 minuten später festzustellen, dass man "nichts" kann!

was bin ich froh, wenn das ganze vorbei ist

das gefühl hab ich jeden dritten tag...da hat man was verstanden, denkt guuut "schuldrecht AT hab ich so langsam drauf" dann setzt man sich an einen examensfall und merkt nach erstellen der lösungsskizze "hups, nichtmal die hälfte getroffen. das wär wohl nix gewesen"...und dann auch noch immer der kleine mann im kopf der einem zuflüstert "du kannst noch schieben, schieb doch mal, januar sind 3 monate mehr. kooomm schieb. schieben ist nicht so schlimm. SCHIEB JETZT!"

bei mir gibt es kein schieben, leider, oder doch nächstes jahr ...

am nächsten freitag ergebnisse und bald mal loslernen für die mündliche in berlin gogogogogogogoo

na zumindest bist du dir sicher geladen zu werden

Fyrion hat geschrieben:na zumindest bist du dir sicher geladen zu werden

ja, eigentlich schon. morgen gibts ergebnisse. bin nur nicht sicher, ab welcher note ich mich freuen würde und ab welcher ich am boden zerstört bin.

ab 8,5 + recke ich natürlich die Faust in den Himmel, aber auch alles >8 ist auch gut. unter 8 wirds hart. hab eigentlich keine lust in der mündlichen noch viel zu bringen ;D

examensergebnisse voraussagen ist wie in die glaskugel schauen. ich würde mit der selbstgewissheit warten bis ich den brief im kasten habe

bestes beispiel mein kollege im letzten durchgang. der übelste zivilrechtsprofi, nie was einstelliges geschrieben und besonderes lieblingsgebiet ist erbrecht. kommt ne erbrechtsklausur und er ist super zufrieden damit. im endeffekt hatte er dort dann 2 punkte ( unerklärlich ) und in strafrecht, was er nie besonders konnte und mochte und wo er dachte, dass die klausur gründlich daneben ging, plötzlich 13.

des weiteren: habe neuen juristisch-psychologischen effekt entdeckt ( nach meiner großartigen theorie vom juristischen stockholmsyndrom ) den ghost-marker! anscheinend hat sich jemand des nachts in mein schlafgemach eingeschlichen, meinen detterbeck entwendet, mehrere wochen damit zugebracht meine exakte handschrift bis ins letzte detail zu erlernen, um dann das kapitel über öffentliche sachen ( welches ich noch NIE im leben gelesen habe! ) komplett zu markieren und mit randbemerkungen in meiner schrift zu versehen. anschließend brachte der täter das corpus delicti wieder an seinen ursprünglichen belegenheitsort...anscheinend nur um mich zu verwirren. das hat geklappt.