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Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Montag 4. Juli 2011, 08:43
von mesrine
Ich habe vor mit einem Dispens zu promovieren. Dies wäre möglich, sofern ich einen Prof. finde der mich betreut und einen solchen Dispens befürwortet (übrige Voraussetzugen liegen vor, bzw. mal außer acht gelassen).
Ich habe bereits eine sehr konkrete Vorstellung bezüglich des Themas, dieses müsste nun in einer kleinen wissenschaftlichen Arbeit dargestellt werden.

Meine Frage, wie würdet oder seid ihr vorgegangen?

Erst ganz abstrakt per Mail anfragen, ob es bei der betreffenden Person überhaupt mit Dispens in Frage kommt (da gibt es jedenfalls an meiner Fakultät faktisch sehr unterschiedliche Auffassungen) und mann die Unterlagen zukommen lassen darf?

Gleich das volle Paket zuschicken mit CV und wissenschaftlicher Darstellung des Themas?

Oder persönliches Gespräch?

Ich habe selbstredend eine Meinung zu den einzelnen Punkten und deren Vor- und Nachteile möchte hier aber nicht vorgreifen. Im Wesentlichen geht es darum nicht zu unverbindlich einfach mal so zu fragen und andererseits nicht mit der Tür in das Haus zu fallen.

Wäre für Ratschläge/Erfahrungsbericht sehr dankbar.

Grüße

Mesrine

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Montag 4. Juli 2011, 15:10
von Nietnagel
Frag bei seiner Sekretärin mal telefonisch nach, die wird sich mit dem gewohnten Verfahrensgang auskennen.

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Montag 4. Juli 2011, 15:13
von ToSaPhi
Ich würde ein persönliches Gespräch empfehlen - und zwar auf jeden Fall mit Exposé in der Tasche! Denn je vorbereiteter du wirkst, desto eher kannst du jemandem vermitteln, dass du es wirklich ernst meinst und das durchziehst.
Ich würde auch erst einmal alle mir zur Verfügung stehenden Kontakte ausnutzen (bestimmt kennst du einige Leute, die an einem Lehrstuhl arbeiten oder mal gearbeitet haben. Vielleicht können die was machen?).

Viel Erfolg!

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Dienstag 5. Juli 2011, 10:04
von sv9176
Dem kann ich nur zustimmen. Aussagekräftiges Exposé anfertigen (das wird ja sowieso nicht umsonst sein, wenn du auf jeden Fall mit deinem eigenen Thema promovieren willst und dann schadet es auch nicht, wenn du das jetzt schon machst; einen Prof, der das eigene Thema unterstützt, findet sich idR auch, wenn es denn genug hergibt und zu den Interessen des Profs passt) und vorher schon mal versuchen herauszubekommen, ob derjenige Prof, den du dir ausgesucht hast, grds. gewillt ist einen Dispens auszustellen. Damit würde ich aber nicht direkt bei ihm/ihr mit der Tür ins Haus fallen und es primär deshalb über andere Wege probieren, z.B. ehemalige Doktoranden oder WiMas, die du vielleicht gut kennst. Die Sekretärin würde ich erst danach in Betracht ziehen.

Gerade wenn du einen Dispens benötigst, solltest du unterstreichen können, dass du voll hinter der Sache stehst. Kann vielleicht auch davon abhängen, in welcher Hinsicht du einen Dispens benötigst - Examensnote oder Seminarschein. Mir würde es jedenfalls leichter fallen einen Dispens für einen Seminarschein auszustellen. Ob die Profs da allerdings einen Unterschied machen, weiß ich nicht.

Ich kenne jedenfalls einige Professoren, die einen Dispens ausstellen. Unwahrscheinlich ist das also nicht! Viel Erfolg... ;)

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Dienstag 5. Juli 2011, 22:32
von Andi79
ich würde den Weg über ein Seminar gehen.

a) man kommt so bereits an sein späteres Diss-Thema, falls interessant; zumidnest ist das kein unüblicher Weg

b) man kann seine Fähigkeiten so unter Beweis stellen und ins Gespräch kommen

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Mittwoch 6. Juli 2011, 10:02
von Samson
Andi79 hat geschrieben:ich würde den Weg über ein Seminar gehen.

a) man kommt so bereits an sein späteres Diss-Thema, falls interessant; zumidnest ist das kein unüblicher Weg

b) man kann seine Fähigkeiten so unter Beweis stellen und ins Gespräch kommen
Das bringt aber das Risiko, dass man einiges an Zeit ohne garantierten Nutzen aufwendet. Es kommt schließlich vor, dass Professoren zwar Seminare halten, aber im gegebenen Zeitpunkt keine Doktoranden annehmen. Zudem ist inzwischen eine "gute" Seminararbeit keine Selbstverständlichkeit.

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Mittwoch 6. Juli 2011, 10:55
von Nietnagel
Samson hat geschrieben: Zudem ist inzwischen eine "gute" Seminararbeit keine Selbstverständlichkeit.
Richtig !
Im Idealfall sitzt man dann 2-3 Monate an einer Arbeit, die letztlich mit 11 Punkten bewertet wird und zu nichts nütze ist. Wenn man den Prof. daher nicht wirklich gut einschätzen kann, würde ich von diesen Seminararbeiten abraten.

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Montag 11. Juli 2011, 08:47
von Andi79
Nunja, wenn man einen Dispens möchte muss man eben auch dazu bereit sein zu investieren! Ich halte es gerade in diesem Fall, in dem es auf das persönliche Wohlwollen ankommt, für besonders geeignet, über ein Seminar vorzugehen. Klar, da muss man sich dann voll reinhängen, aber das sollte für jemanden der eine Diss schreiben möchte ja kein Thema sein....

Also: Interessantes (!) Seminar suchen, das sich für die Diss eignet, Seminar Schreiben, Vortrag halten, Prof wegen Diss. ansprechen, Exposee vorlegen, Diss. schreiben...das ist der Weg...

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Montag 11. Juli 2011, 08:59
von showbee
Andi79 hat geschrieben:Also: Interessantes (!) Seminar suchen, das sich für die Diss eignet, Seminar Schreiben, Vortrag halten, Prof wegen Diss. ansprechen, Exposee vorlegen, Diss. schreiben...das ist der Weg...
Nein, die Reihenfolge sollte anders sein:

Also: Interessantes (!) Seminar suchen, das sich für die Diss eignet, Prof wegen Diss. ansprechen, Seminar Schreiben, Vortrag halten, (u.U. Exposee vorlegen), Diss. schreiben

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Montag 11. Juli 2011, 09:29
von Andi79
Also als Prof (der ich leider nicht bin :D ) würde ich schon sehen wollen, dass jemand in Vorleistung geht. Und wie soll er denn einen guten Eindruck von jemandem haben, wenn er dessen Arbeitsweise und v.a. Motivation nicht kennt? Ich finde es besser vorab durch eine TOP Seminararbeit zu überzeugen und dann das heiße Eisen zu schmieden und ein anknüpfendes Gespräch zu suchen.
Ich würde da vollen Einsatz bringen \:D/

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Montag 11. Juli 2011, 09:37
von showbee
Ja, sollte diese Einschätzung nicht relativieren. Ich würde jedoch mit offenen Karten spielend ins Seminar gehen und vorher klar machen, warum man im Seminar teilnimmt, gerade wenn man schon das Examen hat.

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Montag 11. Juli 2011, 20:29
von Cardican
showbee hat geschrieben: Ich würde jedoch mit offenen Karten spielend ins Seminar gehen und vorher klar machen, warum man im Seminar teilnimmt, gerade wenn man schon das Examen hat.
richtig, sonst wird man vermutlich nichtmal zum Seminar zugelassen, wenn man bereits Jahre aus der Uni raus ist :D
Die Profs wissen ja genauso, dass keiner freiwillig eine Seminararbeit als Hobby schreibt...

Re: Promo mit Dispens, Vorgehen

Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2011, 20:08
von Gelöschter Nutzer
Zunächst würde ich mal in die Promotionsordnung der Uni gucken, unter welchen Voraussetzungen ein Dispens möglich ist. Hier sind die Voraussetzungen nämlich sehr unterschiedlich, z.B. Bonn mit mind. 7,5 Punkte Examen und einem "Gut" im Seminar oder HUBerlin mit Befriedigend (also ab 6.5)...
Viele Lehrstühle, zumindest war das bei mir so, haben eine Liste mit Themen, die sich als Promotion eignen, da viele Professoren nur Dissertationen in ihrem Forschungsschwerpunkt anbieten.
Im Übrgen stimme ich zu über das Sek einen persönlichen Termin zu vereinbaren und sein Thema inkl. Exposé und CV mitzunehmen. Falls man keine "gute" Seminarleistung vorweisen kann, diese aber notwendig ist, schlagen manche Professoren sogar eine Teilnahme bei ihrem nächsten Seminar vor...