Mietspantrakt hat geschrieben:ich habe mehrere jahre in einem stadtteil mit einem migrantenanteil von 45% gelebt und habe mich sehr wohl gefuehlt dort. ob jemand atheist, christ oder muslim ist, interessiert mich so lange nicht, so lange er mich nicht von seinem glauben auf penetrante weise ueberzeugen will. die meisten muslime, die ich in meinem leben kennengelernt habe, haben um ihre religion keinen bohei gemacht, viele waren genauso saekularisiert wie der durchschnittliche deutsche "christ".
Sicher. Persönliche Eindrücke machen zwar was aus, aber können dennoch nicht allein Maßstab sein, um ein gesellschaftliches Problem zu beurteilen.
Ich hatte vielleicht mit 500 Leuten in den letzten Jahren zu tun, und keiner davon hat mich beklaut. Auf der Straße hat mich glücklicherweise auch keiner beraubt.
Deshalb würde ich dennoch nicht dafür eintreten, die Strafvorschriften zu Diebstahl und Raub oder die Polizei insgesamt abzuschaffen, weil das ja alles viel zu hart und doch alles "Friede, Freude, Eierkuchen" sei (mir ist ja nichts passiert).
Es gibt hier Terroristen wie Atta, Amri, usw., die aus ihrer Religion sehr wohl einen Bohei machen. Und natürlich sind die Zahlenverhältnisse von Muslimen zu Christen/Atheisten von Bedeutung. Vor allem muß klar sein, wer die Herrschaft über das Land ausübt. Wenn bei Dir ein Migrantenanteil von 45% war, so war doch immer noch klar, daß sich das Leben in Deutschland abspielt und sich nach deutschem Recht richtet, das auch jederzeit durchgesetzt werden kann. Dies muß auch in Zukunft gewahrt bleiben.
Die ganze Diskussion wurde aber schon geführt, sie beginnt
hier, und auf den etlichen Seiten wurde das meiste schon gesagt.
Mietspantrakt hat geschrieben:wuerde der durchschnittliche afd waehler aber einmal so unmittelbar mit ihrer neoliberale positionierung konfrontiert werden, gegenueber der diejenige der fdp ein witz ist wuerde doch der 0815 "merkel muss weg"-schreier von seinem glauben abfallen
Das könnte sogar sein. Ich bin aber sehr froh, daß die AfD vielleicht national und konservativ oder auch national und liberal ist.
Ich habe kürzlich auch jemanden gehört, dem das nicht gefällt, und der lieber national und sozialistisch hätte (also Wagenknecht und Kipping plus Nationalismus). Es ist bekannt, daß diese Kombination sehr zugkräftig sein kann, aber die will ich ganz und gar nicht. Insofern bin ich froh, daß die AfD gerade das nicht bietet.
Also, im
Interview war Tilo Jung voller Vorurteile und bestätigte eigentlich alle schlechten Meinungen über den gegenwärtigen Journalismus in der Hauptstadt.
Mietspantrakt hat geschrieben:auch wenn meine politischen positionen diametral zu den ihren sind: sie wirkt dort viel sympathischer, als sie sonst in der presse (aber auch in wahlkampfreden) rueberkommt. ueber politische positionen kann man sich so viel besser informieren als in marktschreierischen fernseh"duellen" (ganz schrecklich: slomka).
Genau. Ich war eben bei einer Wahlkampfveranstaltung aller Wahlkreiskandidaten mit Ausnahme desjenigen der AfD (der Veranstalter hatte ihn bewußt nicht eingeladen). Also, die "anderen" geben sich auch schon irgendwie Mühe. Sie scheinen gefangen in ihren Zahlen und Statistiken, Regulierungsmöglichkeiten (an der Steuerschraube drehen oder auch nicht). Dadurch wirken sie sehr grau und auch ziemlich abgehoben. Beinahe alle haben Mühe, mit Merkel umzugehen und versuchen sich so durchzuwurschteln. Sie müssen irgendwie mit der Wirtschaft umgehen, z.B. mehr regulieren oder was machen, damit die Wirtschaft besser läuft. Dabei sind die Unternehmen schon längst weit, weit weg, globalisiert, auf fernen Märkten. Damit sollen die kleinen Wahlkreispolitiker nun umgehen, dann noch mit der AfD und dem Zorn der Wähler, ob von links oder von rechts, und sind mit all dem ziemlich überfordert. So gerade mein Eindruck.
Wir brauchen mehr Toleranz, mehr Verständnis für den Andersdenkenden. Insofern finde ich gut, daß Du von Storch ganz sympathisch findest, auch wenn Du anderer Meinung bist und sie sicherlich nicht wählst.
Aber einen Gedankenaustausch, eine Verständigung sollte es geben, das wäre konstruktiv.
Leider verweigert sich insbesondere Merkel dieser ständig. Sie erläutert nie, was sie denkt oder plant.
Helmut Schmidt hat das damals immer getan, hat dem Volk immer Bericht erstattet. Das war gut!