famulus hat geschrieben:Nuja, Inhalte und Rhetorik der Faschisten greift er sich zumindest sehr gern auf:
"Thüringer! Deutsche! 3.000 Jahre Europa. 1.000 Jahre Deutschland – ich gebe euch nicht her!"
Meinst Du denn, wer Deutschland nicht hergeben wolle, sei deshalb Nazi?
"Ich will, dass Deutschland nicht nur eine tausendjährige Vergangenheit hat. Ich will, dass Deutschland auch eine tausendjährige Zukunft hat."
Selbe Sache: Wer wolle, daß Deutschland bestehenbleibe, sei Nazi? Um Demokrat zu sein, sei es also zwingend, den Untergang des Landes herbeizuführen oder es fremden Völkern zu überlassen? Das kann es wohl nicht sein.
"Wissen Sie, das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt. Wir wissen aber natürlich, dass es in der Geschichte kein Schwarz und kein Weiß gibt. Und dass es viele Grautöne gibt."
Ja gut, zweifelhafte Aussage. Das mit den Grautönen stimmt aber sicherlich, wenn z.B. Genscher in der NSDAP war oder Helmut Schmidt seine Uniform zu "leer" erschien.
Wenn ein Mensch absolut böse sein kann, dann war Hitler sicherlich näher dran als sonst jemand.
Die Frage ist nur, was sich für uns heute daraus ergibt. Müssen wir uns deshalb abschaffen? Ich meine, nein.
Und ich vermute, das ist es auch, was Höcke mit dem Zitat sagen wollte.
"Der Syrer, der zu uns kommt, der hat noch sein Syrien. Der Afghane, der zu uns kommt, der hat noch sein Afghanistan. Und der Senegalese, der zu uns kommt, der hat noch seinen Senegal. Wenn wir unser Deutschland verloren haben, haben wir keine Heimat mehr!"
"Der Syrer hat noch sein Syrien" fand ich zuerst lächerlich, da die meisten syrischen Städte ja zerbombt sind. Aber auch hier wird klar, was gemeint ist: Selbst wenn ein Land zerbombt ist, wie Deutschland 1945, kann es wieder aufgebaut werden. "Die Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk bleibt bestehen" (Stalin).
Wenn aber ein Volk durch mangelhafte Geburtenraten, Verschenken der Staatsbürgerschaft und Verdrängung durch Fremde binnen 30 oder 50 Jahren aufgelöst wird wie eine Brausetablette im Wasserglas, dann ist der Effekt auf die Dauer verheerender, als wenn das Land zerbombt würde.
"Sigmar Gabriel, dieser Volksverderber, anders kann ich ihn nicht nennen."
Kann an dieser Aussage keinen Nazi-Bezug erkennen. Alle, die die obige Entwicklung befördern, tun dem Volk nunmal nicht gut. Das kann man schlecht bestreiten.
Dagegen der Amtseid im GG: "... meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, ...".
Ist das GG dann also auch Nazi? Wohl kaum.
"Ich weise euch einen langen und entbehrungsreichen Weg, ich weise dieser Partei einen langen und entbehrungsreichen Weg, aber es ist der einzige Weg, der zu einem vollständigen Sieg führt, und dieses Land braucht einen vollständigen Sieg der AfD."
So wird Wahlkampf gemacht. Will man einen Wahlkampf nicht gewinnen? Will man nicht siegen? Dann kann man gleich einpacken, egal welcher Couleur man angehört.
Natürlich wollte man 1945 einen Schlußstrich ziehen und mit vorkonstitutionellen Dingen so wenig wie möglich zu tun haben. Natürlich gab es Umerziehung, es gab ja ganz offiziell "Entnazifizierung". Das war auch nötig."Man wollte unsere Wurzeln roden. Und zusammen mit der dann nach 1945 begonnenen systematischen Umerziehung hat man das dann auch fast geschafft."
Was aber nicht nötig ist, ist die oben beschriebene Entwicklung. Die wie gesagt nicht nur Deutschland betrifft, sondern auch Frankreich und Schweden. Sowie England, das sich deshalb schon verabschiedet hat, um seine Zukunft wieder selbst in die Hand zu nehmen.
Das also sollen die Äußerungen sein, die Höcke als Nazi entlarven? Das war wohl nichts.
Hier, ich hab' noch einen für euch:
Was mögen die anderen Teile sein? Liberalismus? Kann ich mir schlecht vorstellen.Höcke hat geschrieben:... daß wir Konservative, und ich habe in meinem Denken große Teile Konservativismus, ..
Diese "anderen Teile" könnten einem bei Höcke möglicherweise Sorgen machen. Aber seine obigen Zitate nicht (bis auf das zu Hitler, aber man soll auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen).