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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 15:54
von hlubenow
Mal ganz einfach: Laßt den Nationalismus und was weiß ich noch alles mal raus.

- Was, wenn man einfach heute für die Zukunft will, daß Zuwanderung nur in der Art und in dem Umfang geschieht, wie wir mit unseren Gesetzen und unseren Grenzschutzbehörden es wollen, und sonst nicht.
- Und was, wenn man nicht will, daß Deutschland die Schulden anderer Länder bezahlt.

Nur diese zwei Punkte, weiter nichts, kein Wagner, kein Hitler, gar nichts, nur diese zwei Fragen. Wen soll man nach dieser Rede von Schulz (von der es völlig egal ist, ob RT sie ausstrahlt oder die Tagesschau) dann wählen? Welche Partei bietet das an?

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 18:52
von [enigma]
Die AfD war diese Partei, bevor die Nationalisten und Rassisten sie übernommen haben. Seitdem kann man da eben nicht mehr trennen oder irgendwas "rauslassen".

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 21:15
von Einwendungsduschgriff
hlubenow hat geschrieben:kein Wagner
Richard oder Franz-Josef? Das muss man ja angesichts der aktuellen Bildungslage in diesem Forum wie auch in der Gesellschaft fragen.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 21:36
von Samson
hlubenow hat geschrieben:So, der Wahlkampf ist eröffnet, Schulz bekennt Farbe:

https://www.youtube.com/watch?v=-DY3vazPo6I

Kein Unterschied zu Merkel. Tja. Das war's dann, "Sankt Martin". ::roll:
Abgesehen davon, dass man Schulz ggf. wieder Pathos und fehlende konkrete Inhalte vorwerfen kann (wobei man sich streiten kann, ob dies bei einer derartigen Rede zu verlangen ist) würde ich jeden Satz für Applauswürdig halten. Was stört dich konkret?

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 21:47
von [enigma]
Samson hat geschrieben: Abgesehen davon, dass man Schulz ggf. wieder Pathos und fehlende konkrete Inhalte vorwerfen kann (wobei man sich streiten kann, ob dies bei einer derartigen Rede zu verlangen ist) würde ich jeden Satz für Applauswürdig halten. Was stört dich konkret?
Dass er der AfD die Stimmen abgräbt.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 21:55
von Gelöschter Nutzer
hlubenow hat geschrieben:Mal ganz einfach: Laßt den Nationalismus und was weiß ich noch alles mal raus.

- Was, wenn man einfach heute für die Zukunft will, daß Zuwanderung nur in der Art und in dem Umfang geschieht, wie wir mit unseren Gesetzen und unseren Grenzschutzbehörden es wollen, und sonst nicht.
- Und was, wenn man nicht will, daß Deutschland die Schulden anderer Länder bezahlt.

Nur diese zwei Punkte, weiter nichts, kein Wagner, kein Hitler, gar nichts, nur diese zwei Fragen. Wen soll man nach dieser Rede von Schulz (von der es völlig egal ist, ob RT sie ausstrahlt oder die Tagesschau) dann wählen? Welche Partei bietet das an?
In den "normalen" konservativen Parteien der Mitte fährt man mit konservativen Ansichten ohne Fremdenfeindlichkeit am besten. Es braucht eben den vernünftigen Dialog und keine Hetze. Damit setzt man sich automatisch ins Unrecht. In der Schweiz wandten sich viele ehemalige SVP-Fans nach der Ernüchterung der Mitte, CVP vor allem.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 21:56
von Gelöschter Nutzer
Der Mitte zu, kann nicht editieren.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 23:34
von hlubenow
Einwendungsduschgriff hat geschrieben:
hlubenow hat geschrieben:kein Wagner
Richard oder Franz-Josef? Das muss man ja angesichts der aktuellen Bildungslage in diesem Forum wie auch in der Gesellschaft fragen.
Richard in diesem Fall. Damit meinte ich sog. "National-Romantiker". Also all die Ideologien, Geistesströmungen und Traditionen mal weglassen und nur über diese beiden Zukunftsfragen von heute nachdenken.
Samson hat geschrieben:Abgesehen davon, dass man Schulz ggf. wieder Pathos und fehlende konkrete Inhalte vorwerfen kann (wobei man sich streiten kann, ob dies bei einer derartigen Rede zu verlangen ist) würde ich jeden Satz für Applauswürdig halten. Was stört dich konkret?
Eben, die beiden Fragen. Er will ein gesteigertes Einstehen Deutschlands für die Schulden der anderen europäischen Staaten wie Griechenland (so verstehe ich seine erste Worte dort). Das widerspricht den Verträgen. Merkel hat die Regelungen umgangen, Schulz will so weitermachen. Wahrscheinlich will er die bestehenden Regelungen ändern. Das stört mich. Ich will vielmehr, daß man sie so läßt und sich daran hält.
Zum anderen werden die Migrantenströme derzeit nur durch den Türkei-Deal und das Schließen der Balkanroute durch Regierungen wie die Orbans von uns ferngehalten. Mich stört, daß Schulz Orban und auch die CSU dafür kritisiert.
Auch hier will er Merkels Weg, für den das Wort "umstritten" noch viel zu schwach ist, offenbar fortsetzen.
Mit den Sachargumenten der AfD setzt Schulz sich gar nicht auseinander. Stattdessen macht er einfach einen Nazivergleich und sagt bäh (ebenso Steinmeier heute, s.u.). Damit macht er es sich zu einfach.

Wie soll Schulz so punkten? Wen diese Dinge stören, wird Schulz nicht wählen.
Aber auch wer sie für "applauswürdig" hält, braucht Schulz nicht zu wählen, denn dann hat er mit Merkel das Original.
Deshalb enttäuscht mich Schulz' Kurs, ich hatte vorsichtig gehofft, er würde einen Kurs wählen, mit dem er gegenüber Merkel ein eigenes Profil entwickeln und ein eigenes Politikangebot machen könnte, das vielleicht hätte interessant sein können.

Das ist auch lustig, Steinmeiers Antrittsrede heute:
Steinmeier hat geschrieben:Nie wieder darf eine politische Kraft so tun, als habe sie allein den Willen des Volkes gepachtet und alle anderen seien Lügner, Eindringlinge oder Verräter.
Damit meint er die AfD.
Aber die AfD sagt genau dasselbe: Die Bundestagsparteien und die Medien dürfen nicht so tun, als hätten sie allein die Wahrheit gepachtet und alle anderen Demokraten seien Lügner, Eindringlinge und Nazis.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 22. März 2017, 23:56
von hlubenow
[enigma] hat geschrieben:Die AfD war diese Partei, bevor die Nationalisten und Rassisten sie übernommen haben. Seitdem kann man da eben nicht mehr trennen oder irgendwas "rauslassen".
Es ist doch noch immer dasselbe Führungspersonal: Petry, von Storch, Meuthen, Pretzell, Glaser, Weidel oder auch Leute wie Nicolaus Fest.
Auch Gauland weiß gelegentlich zu überraschen. ;)
Alles gute Demokraten. Die solltest Du auch nicht so verunglimpfen.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Donnerstag 23. März 2017, 07:35
von Tibor
Er meint wohl eher die Lucke-Adam-Petry AfD von 2014/15 ...

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Montag 27. März 2017, 00:27
von JS

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Montag 27. März 2017, 11:06
von OJ1988
JS hat geschrieben:Sympathisches Petry-Foto:
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... jens-maier
Genosse XY hat den journalistischen Kampfauftrag hervorragend erfüllt. Er erhält dafür die Franz-Mehring-Ehrennadel.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Montag 27. März 2017, 12:43
von Gelöschter Nutzer
Also so aggressiv kenne ich politische Versammlungen nicht einmal, wenn man sich mit der Gegenseite trifft. Siehe Video im Link. Was war denn da los?

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Montag 27. März 2017, 14:10
von hlubenow
Candor hat geschrieben:Also so aggressiv kenne ich politische Versammlungen nicht einmal, wenn man sich mit der Gegenseite trifft. Siehe Video im Link. Was war denn da los?
Tja, keine Ahnung. Und warum nicht? Weil die "Zeit" zwar die Aggressivität gezeigt hat, aber nicht gesagt hat, worum es da überhaupt ging. Das nenne ich mal wieder faire Berichterstattung. ::roll:

Ansonsten geht es bei der AfD, wie man hört, schon häufig sehr kontrovers zu. Dennoch wurde dem/der Vorsitzenden z.B. noch kein Farbbeutel ans Ohr geworfen.
Oft wird ja auch gesagt, sie zerlege sich. Und in der Tat war der Austritt der Lucke-Fraktion sicher kein Zeichen von Geschlossenheit. Trotzdem besteht sie fort und ist bei Wahlen erfolgreich. Der Ausdruck der politischen Willensbildung (aka die Idee) ist offenbar stärker als die Zentrifugalkräfte, die es sicherlich gibt.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Montag 27. März 2017, 17:33
von [enigma]
hlubenow hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:Also so aggressiv kenne ich politische Versammlungen nicht einmal, wenn man sich mit der Gegenseite trifft. Siehe Video im Link. Was war denn da los?
Tja, keine Ahnung. Und warum nicht? Weil die "Zeit" zwar die Aggressivität gezeigt hat, aber nicht gesagt hat, worum es da überhaupt ging. Das nenne ich mal wieder faire Berichterstattung. ::roll:
Selbstverständlich steht im Artikel, worum es ging. Man sollte die Artikel halt lesen und nicht nur Videos und bunte Bildchen schauen. ::roll:
hlubenow hat geschrieben:Trotzdem besteht sie fort und ist bei Wahlen erfolgreich.
Wo denn? Im Saarland hat sie in den letzten Monaten fast die Hälfte ihrer Stimmen verloren. Im BTW-Trend bisher ein gutes Drittel. Fortbestehen ist ja kein Gradmesser für politischen Erfolg, das schaffen auch NPD und PBC.