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Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 19:23
von [enigma]
Urs Blank hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Wenn "der Staat" aber neutral sein soll, dann ist nun aber auch jede Abweichung von der neutralen Mitte automatisch rechts bzw links. Damit musst du dann auch leben, wenn du gerade keine Bewertung wünschst. Im Übrigen lässt sich eine Wertneutralität nie exakt durchführen; ist auch mE nicht zwingend erforderlich, sofern sich die bestehenden Strömungen der Gesellschaft entsprechend widerspiegeln. Zu deren Identifizierung und ggf Gewichtung eignen sich mE Wahlergebnisse bzw. Sitzverteilungen in Parlamenten hervorragend: Wenn die Mehrheit des Volkes bspw 60% aller abgegebenen Stimmen auf "Links" entfallen lässt, kann sich auch der "staatliche Rundfunk" daran orientieren, denn eine exakt mittige Orientierung würde einen eher "rechten" Eindruck entstehen lassen.
Deinem Beitrag liegt m. E. ein Missverständnis staatlicher Neutralität zugrunde. Diese bedeutet nicht, sich "mittig" zu orientieren, sondern eine Unparteilichkeit gegenüber allen politischen Richtungen, also gegenüber linken, rechten und solchen der Mitte.

Dass Medien letztlich nie "exakt" neutral sein können, ist eine medientheoretische Binse - indes fordert dies auch niemand ernsthaft. Einiges wäre schon gewonnen, wenn beim ör Rundfunk (den wir alle mitbezahlen müssen) wenigstens das ehrliche Bemühen erkennbar wäre, differenziert zu berichten - dies ist leider vielfach nicht der Fall. Beispiel hier in NRW die beliebte "Aktuelle Stunde" (Namensähnlichkeit mit einer früheren Nachrichtensendung des Ostens wahrscheinlich rein zufällig): Es gibt praktisch keine Nachricht ohne "Spin". Selbst im Grunde unpolitische Beiträge lassen stets erkennen, was die Autoren für richtig halten - mit purer Absicht, denn das Spielen auf der Empörungs- und Emotionsklaviatur dürfte den Quoten wohl mehr nutzen als ausgewogene (und damit tendenziell langweiligere) Berichterstattung.
Ausgewogene Berichterstattung bedeutet natürlich nicht, dass jeder Beitrag ausgewogen sein muss und keinen "Spin" haben darf. Natürlich muss Journalisten auch ein Freiraum für Kommentierung und Interpretation bleiben. Und es ist ja nun nicht so, als gebe es im ör Rundfunk keine deutlich konservativen Formate und Stimmen.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 19:39
von Urs Blank
[enigma] hat geschrieben:Natürlich muss Journalisten auch ein Freiraum für Kommentierung und Interpretation bleiben. Und es ist ja nun nicht so, als gebe es im ör Rundfunk keine deutlich konservativen Formate und Stimmen.
Ich stimme dir zu 100 % zu. Nur: Den Freiraum für Kommentierung und Interpretation sehe ich in den meisten Medien aktuell am wenigsten bedroht. Ob Spon, ZON, die FAZ oder der WDR: Sie quellen doch über vor tendenziösen Meinungsartikeln bzw. -berichten. Demgegenüber wünsche ich mir ein Mehr an "wahrhaftiger" Berichterstattung, die ein vollständiges Bild bietet - jedenfalls bei den ör Anstalten, bei denen ich nicht einfach das Abo kündigen kann.

Auf eine dezidiert "konservative" Berichterstattung lege ich dagegen gar keinen Wert. Überhaupt ist die FAZ keinen Deut besser als ihre Kumpels von der anderen Straßenseite. Um mal ein Beispiel zu wählen, das nicht gar so parteipolitisch besetzt ist: Deren letztjährige Berichterstattung im Feuilleton über den juristischen Streit um Ausschüttungen der VG Wort war auf eine geradezu peinliche Weise einseitig.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2017, 20:10
von [enigma]
Urs Blank hat geschrieben: Ob Spon, ZON, die FAZ oder der WDR: Sie quellen doch über vor tendenziösen Meinungsartikeln bzw. -berichten.
Meinungsartikel sind ja immer tendenziös ;) Und mE auch völlig in Ordnung, solange klar wird, dass es sich um die Meinung des konkreten Autors handelt. Ich stimme zu, dass Berichte insbesondere im ör Rundfunk teilweise nicht klar genug von Meinungen getrennt werden. Insgesamt finde ich es aber noch erträglich, da ich mich durchaus in der Lage fühle, mir anhand der objektiven Informationen ein eigenes Urteil über die meisten Gegenstände der Berichterstattung zu bilden.

Gerade die Berichterstattung der FAZ zur Flüchtlingskrise ist mE ein gutes Beispiel, für insgesamt (!) ausgewogene Berichterstattung. Da hatte man in beide Richtungen jeweils genug Artikel und Meinungen, teilweise sogar in der gleichen Ausgabe. Die Artikel waren qualitativ nicht immer auf dem gleichen Niveau, aber wirklich tendenziös fand ich das nicht, auch wenn viele Artikel eine andere Meinung vertreten haben, als ich. Wenn ich wirklich rein objektive Informationen ohne jegliche Subjektivität haben will, muss ich halt Agenturmeldungen lesen.

Absurd finde ich es allerdings (und damit meine ich nicht dich), dem ör Rundfunk Einseitigkeit vorzuwerfen und dann Junge Freiheit, RT und Co zu lesen. Und ich habe durchaus den Eindruck, dass die heftigste Kritik an den Mainstreammedien vornehmlich aus dieser Ecke kommt. Was nicht bedeutet, dass die Kritik immer ungerechtfertigt ist.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 09:59
von Tibor
Zur Bundeswehr-Diskussion bitte hier entlang: http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php?f=57&t=55039

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Donnerstag 11. Mai 2017, 09:59
von Tibor
Zur Bundeswehr-Diskussion bitte hier entlang: http://forum.jurawelt.com/viewtopic.php?f=57&t=55039

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Dienstag 16. Mai 2017, 23:46
von hlubenow
Tagesschau, nach der NRW-Wahl:
Schon bald wird es erste Sondierungsgespräche mit der FDP geben. Doch deren Chef Christian Lindner bleibt noch auf Abstand. Es gebe große Differenzen, besonders bei der Industrie- und Integrationspolitik:
Christian Lindner hat geschrieben:Uns interessiert, ob es jenseits der großen Koalition in Berlin, wo die Konturen der CDU völlig verschwommen sind, es noch eine andere CDU gibt.
Gibt es: Nennt sich AfD. ;)

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Sonntag 18. Juni 2017, 18:29
von hlubenow
Hamburg (1,8) + Berlin (3,5) + München (1,5) = 6,8

https://www.merkur.de/politik/bild-bis- ... 42447.html

https://www.youtube.com/watch?v=IX7zBtVu-6s

"Wir sind weise und erkennen das Ende, wir sind geistig insolvent, Ende Gelände."

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Sonntag 18. Juni 2017, 18:34
von [enigma]
hlubenow hat geschrieben:Hamburg (1,8) + Berlin (3,5) + München (1,5) = 6,8
Klingt nach den Umfragewerten der AfD.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Dienstag 20. Juni 2017, 16:41
von hlubenow
Also, ich hoffe ja, daß die Meldung irgendwie nicht richtig ist.
Wie soll man sich das sonst vorstellen, 6,6 Millionen Leute auf dem Weg?
Zum Vergleich: Die 6. Armee bei Stalingrad hatte ca. 300.000 Mann, die nicht versorgt werden konnten.
Wie sollen 6,6 Millionen Leute - die 22fache Menge - versorgt werden, erstmal sogar unabhängig davon, ob hier oder dort?
Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen und würde mich über aussagekräftige Bilder der Nachrichtensendungen über die gegenwärtige Lage vor Ort freuen. Denn eine Nachricht dürfte das doch sein, oder?

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Dienstag 20. Juni 2017, 19:45
von Vorkriegsjugend
In Schleswig-Holstein ist problemlos genug Platz, keine Sorge. Vielleicht belebt der Zuzug ja die Elmshorner Innenstadt.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 06:49
von Tibor
Schade, dass hlubenow seine Antwort von heute Nacht gleich wieder gelöscht hat.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 08:59
von hlubenow
Tibor hat geschrieben:Schade, dass hlubenow seine Antwort von heute Nacht gleich wieder gelöscht hat.
Ich versuche mich daran zu halten, daß wir das Flüchtlingsthema nur kurz und am Rande (vielleicht mit der Darstellung erwähnenswerter Neuigkeiten), aber nicht allzu intensiv diskutieren. Was nicht immer leicht ist, wenn man so wie von Vorkriegsjugend direkt angegangen und provoziert wird. Sonst mach' das Thema halt nochmal auf, dann schlagen wir uns wieder seitenweise (verbal) die Köpfe ein. ;)
Es hat ja auch keinen Sinn: Es ist ein Thema von historischer Bedeutung, bei dem die Fronten aber offenbar extrem verhärtet sind. Und letztlich können wir es mit unseren kleinen Diskussionen auch überhaupt nicht lösen.
Es ist heute ein Thema für Demonstrationen und Gegendemonstrationen, und was Bismarck über Fragen dieser Art gesagt hat, will ich schon wieder gar nicht posten.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 11:31
von [enigma]
hlubenow hat geschrieben: Es ist heute ein Thema für Demonstrationen und Gegendemonstrationen
Man kann von den Linksextremen der 68er ja halten, was man will. Aber die hatten immerhin gute Redner. Da konnte ich es noch verstehen, dass pseudointellektuelle Studenten und Hippies Beifall geklatscht haben. Dass solche uninspirierten, uncharismatischen Trantüten aber mehr als 5 Zuhörer um sich versammeln, grenzt an ein Wunder.

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Montag 10. Juli 2017, 02:52
von hlubenow
Keine "Brandrede" (wie dort genannt), aber eine gute Rede:

https://youtu.be/7_uKGSKh5n8?t=1229

Auch von Anfang:
https://www.youtube.com/watch?v=7_uKGSKh5n8

Re: Die Anti-Euro-Partei und ihre Späße

Verfasst: Montag 17. Juli 2017, 16:28
von hlubenow
Dieser (Gauck) hat entweder versagt - oder er meinte schon seinen Buchtitel "Freiheit" so wie die DDR "Demokratisch" in "Deutsche Demokratische Republik" meinte.

Dieser (Meuthen) hingegen hat seine Werte noch:
https://www.youtube.com/watch?v=s7MmvZ0TruY
Meuthen hat geschrieben:Ich weiß, daß Freiheitlichkeit nur funktionieren kann, wo die Basis "Rechtsstaatlichkeit" gegeben ist. Und was wir in diesem Land erleben, ist eine schleichende Aushöhlung des Rechtsstaats. Und wenn der Rechtsstaat den Bach runter geht, dann verlieren wir unsere Freiheitlichkeit. Übrigens auch andere große Werte wie Frieden. Aber Freiheit braucht Recht. Ohne Recht kann es nicht gehen. Das sage ich als Ökonom, ich bin ja gar kein Jurist.
Wie tatsächliche Juristen jemanden, der so eine politische Position vertritt, nicht unterstützen, sondern ihm sogar entgegenarbeiten, ist mir schleierhaft.

So wie es nach den beiden Landtagswahlen aussieht, wird wohl auch nach der Bundestagswahl entweder Merkel oder Schulz im Kanzleramt sein. Also nochmal vier Jahre Aushöhlung des Rechtsstaats. Selbst mit einer AfD-Opposition, Leute, ich sag's euch, das wird nicht gutgehen.