Der US-Spionageskandal
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Re: Der US-Spionageskandal
Ist es Beispielklau wenn man den Eintrag eines Anderen nicht gesehen und ausgewertet hatte? Ich denke nicht.
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- doctor
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Re: Der US-Spionageskandal
Weil ich das gerade auch im Anwaltsforum thematisiert habe, dann auch hier an passenderer Stelle.
https://netzpolitik.org/2015/interne-ko ... rheimlicht
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- Pillendreher
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Re: Der US-Spionageskandal
Nein, aber ein Affront sondergleichen. Ich erwarte dass meine Einträge immer ausgewertet werden.Mr_Black hat geschrieben: Ist es Beispielklau wenn man den Eintrag eines Anderen nicht gesehen und ausgewertet hatte? Ich denke nicht.
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Re: Der US-Spionageskandal
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Re: Der US-Spionageskandal
Selbstverständlich. Reine Symbolaktion zur Wahrung des eigenen Gesichts gegenüber dem Volk. Dabei sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass jeder jeden ausspioniert, beziehungsweise es versucht. Schon Kohl wusste das und fuhr stundenlang zu abgelegenen Telefonzellen, um mit Gorbi zu telefonieren. Umso naiver ist natürlich das Verhalten Merkels mit ihrem Otto-Normalverbraucher-Handy. Dass man es den USA übel nimmt, in diesem Spiel nun mal am erfolgreichsten zu sein, ist irgendwie kindisch. Zumindest was die Spionage unter Regierungen angeht, nicht die massive Datensammlung. Bevor man sich ernsthaft und glaubwürdig über sowas aufregen kann, müssten F und D erstmal selbst aufhören, Verbündete auszuspionieren. Das ist aber ganz offensichtlich nicht der Fall. Warum sollte es die USA also kümmern, was die Europäer zu ihrer Spionage sagen?doctor hat geschrieben:Ob das in F so ausgeht wie in DE?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/a-1040423.html
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Re: Der US-Spionageskandal
Ja ich glaub auch, dass da eher der Neid auf die US-Fähigkeiten bei den Regierenden in Frankreich mitschwingt
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Re: Der US-Spionageskandal
Davon kann man getrost ausgehen bei der "grande nation", die mittlerweile selbst in der EU allerhöchstens die zweite Geige spielt. Hinzu kommt die Blamage für die eigene Spionageabwehr.
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Re: Der US-Spionageskandal
Regierungsspionage ist ja schön und gut. Was aber Amerika nicht versteht (und Du auch nicht): Da man wegen das nach 2001 maßlos aufgeblähten Geheimdienstapparates (und wohl auch technologischer Fortschritte wie Internet, Massenspeichermedien etc.) nicht mehr in der Lage ist, derartige Veröffentlichungen zu unterbinden (also den eigenen Laden professionell zusammenzuhalten), richtet man einen gewaltigen politischen Flurschaden innerhalb der westlichen Welt an, der über die diplomatische Ebene weit hinausreicht. Die ohnehin seit geraumer Zeit angespannten Beziehungen zu einigen wichtigen Partnerländern werden so langsam aber sicher zerrüttet, was eigentlich niemand wollen kann (außer den Gegnern des Westens).[enigma] hat geschrieben:Selbstverständlich. Reine Symbolaktion zur Wahrung des eigenen Gesichts gegenüber dem Volk. Dabei sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass jeder jeden ausspioniert, beziehungsweise es versucht. Schon Kohl wusste das und fuhr stundenlang zu abgelegenen Telefonzellen, um mit Gorbi zu telefonieren. Umso naiver ist natürlich das Verhalten Merkels mit ihrem Otto-Normalverbraucher-Handy. Dass man es den USA übel nimmt, in diesem Spiel nun mal am erfolgreichsten zu sein, ist irgendwie kindisch. Zumindest was die Spionage unter Regierungen angeht, nicht die massive Datensammlung. Bevor man sich ernsthaft und glaubwürdig über sowas aufregen kann, müssten F und D erstmal selbst aufhören, Verbündete auszuspionieren. Das ist aber ganz offensichtlich nicht der Fall. Warum sollte es die USA also kümmern, was die Europäer zu ihrer Spionage sagen?doctor hat geschrieben:Ob das in F so ausgeht wie in DE?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/a-1040423.html
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Re: Der US-Spionageskandal
Das verstehe ich sehr wohl. Und ich finde es einerseits scheiße, dass den USA ihre auf Militär und Geheimdienste gestützte Macht wichtiger ist, als ihr guter Ruf. Die Welt wäre tatsächlich ein besserer Ort, wenn die USA ihre Macht stets besonnen und zum Wohle der ganzen Menschheit einsetzen würden. Aber welches Land macht das schon? Deutschland ganz sicher nicht. Auch wir unterstützen diktatorische, menschenverachtende Regime, wenn es uns in den Kram passt, wie spähen Verbündete aus und profitieren von der Armut in der Dritten Welt. Wir sind keinen Deut besser als die USA, die agieren nur eben auf einer größeren Skala.Scaevola hat geschrieben:
Regierungsspionage ist ja schön und gut. Was aber Amerika nicht versteht (und Du auch nicht): Da man wegen das nach 2001 maßlos aufgeblähten Geheimdienstapparates (und wohl auch technologischer Fortschritte wie Internet, Massenspeichermedien etc.) nicht mehr in der Lage ist, derartige Veröffentlichungen zu unterbinden (also den eigenen Laden professionell zusammenzuhalten), richtet man einen gewaltigen politischen Flurschaden innerhalb der westlichen Welt an, der über die diplomatische Ebene weit hinausreicht. Die ohnehin seit geraumer Zeit angespannten Beziehungen zu einigen wichtigen Partnerländern werden so langsam aber sicher zerrüttet, was eigentlich niemand wollen kann (außer den Gegnern des Westens).
Letztendlich kann ich das Verhalten der USA nicht immer gut heißen, aber immerhin nachvollziehen. Denn das Szenario, das du beschreibst, existiert so ja nicht. Die USA sind als Schutzmacht für Europa absolut unverzichtbar. Das mögen einige Bürger nicht begreifen, die Regierungen verstehen es sehr wohl. Alternativen gibt es nicht. Daraus ergibt sich einfach eine sehr komfortable Machtposition für die USA, die sie schamlos ausnutzen. Putin würde das auch gerne machen, nur fehlt es da halt an der Machtposition. Dabei gehen die USA aber immerhin verantwortungsbewusster vor, als sämtliche lokalen und globalen Supermächte vor ihnen. Ich persönlich schätze mich eben glücklich, dass die Sorge um meine Verbindungsdaten im Internet derzeit meine größte ist. Den Luxus haben Milliarden von anderen Menschen auf der Welt nicht.
Zuletzt geändert von [enigma] am Donnerstag 25. Juni 2015, 00:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der US-Spionageskandal
Zum einen sehe ich zumindest die Möglichkeit, dass sich in Europa zunehmend Mehrheiten beispielsweise für einen Nato-Austritt oder eine sonstwie geartete Abwendung von den USA finden. Ob das sinnvoll wäre, darüber kann man natürlich streiten. Als "absolut unverzichtbar" würde ich den Schutzschirm der USA jedenfalls nicht bezeichnen, auch wenn Moskau sicherlich alles daran setzt, einen Verzicht auf das atlantische Bündnis als Schnapsidee erscheinen zu lassen.[enigma] hat geschrieben:
Letztendlich kann ich das Verhalten der USA nicht immer gut heißen, aber immerhin nachvollziehen. Denn das Szenario, das du beschreibst, existiert so ja nicht. Die USA sind als Schutzmacht für Europa absolut unverzichtbar. Das mögen einige Bürger nicht begreifen, die Regierungen verstehen es sehr wohl. Alternativen gibt es nicht. Daraus ergibt sich einfach eine sehr komfortable Machtposition für die USA, die sie schamlos ausnutzen. Dabei gehen sie aber immerhin verantwortungsbewusster vor, als sämtliche lokalen und globalen Supermächte vor ihnen. Ich persönlich schätze mich eben glücklich, dass die Sorge um meine Verbindungsdaten im Internet derzeit meine größte ist. Den Luxus haben Milliarden von anderen Menschen auf der Welt nicht.
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Re: Der US-Spionageskandal
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das passiert. Und wenn doch, wird man schnell merken, dass es ein Fehler war. Dabei dürften die wirtschaftlichen Schäden und Risiken viel größer und verheerender sein, als die militärischen. Die gesamte europäische Wirtschaft ist doch sehr auf die USA ausgerichtet. Ich wäre übrigens auch dafür, dass die Europäer mal selbstbewusster gegenüber den USA auftreten. Aber so, wie der Widerstand derzeit gehandhabt wird, ist das doch purer Dilettantismus. Da wird öffentlich geschimpft und gemahnt und hinter den Kulissen dann doch kooperiert, weil es uns (zumindest aus Sicht der Politik) eben doch nützt. Mit dem Freihandelsabkommen hätte man ein prima Druckmittel in der Hand. Da würde die deutsche Wirtschaft dann zwar Sturm laufen, aber da müsste die Politik eben mal Eier haben. Und sich erstmal selbst in der Art und Weise verhalten, wie man das anscheinend von den USA erwartet.Scaevola hat geschrieben: Zum einen sehe ich zumindest die Möglichkeit, dass sich in Europa zunehmend Mehrheiten beispielsweise für einen Nato-Austritt oder eine sonstwie geartete Abwendung von den USA finden. Ob das sinnvoll wäre, darüber kann man natürlich streiten. Als "absolut unverzichtbar" würde ich den Schutzschirm der USA jedenfalls nicht bezeichnen, auch wenn Moskau sicherlich alles daran setzt, einen Verzicht auf das atlantische Bündnis als Schnapsidee erscheinen zu lassen.
Wir bräuchten, obwohl ich sicher kein Kohl-Fan war, vielleicht mal wieder eine Art Clinton-Kohl Duo. Die Bush-Merkel Achse ist uns ja glücklicherweise zum größten Teil erspart geblieben.
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Re: Der US-Spionageskandal
Was haben die Franzosen denn gedacht? Etwa, dass Merkel das Recht, von den USA abgehört zu werden, exklusiv hatte?
Und an alle anderen Europäer: geht mal vorsorglich davon aus, dass ihr alle vom Regierungschef bis zur Putzfrau im Regierungsgebäude, Ziel von NSA und CIA wart und vermutlich auch noch seit.
Und an alle anderen Europäer: geht mal vorsorglich davon aus, dass ihr alle vom Regierungschef bis zur Putzfrau im Regierungsgebäude, Ziel von NSA und CIA wart und vermutlich auch noch seit.
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Re: Der US-Spionageskandal
Nicht nur von der NSA, sondern zumindest auch von DGSE und MI6. Die Namen der russischen und chinesischen Auslandsgeheimdienste sind mir entfallen. Wer bis zu Snowden vom Regierungschef bis zur Putzfrau im Regierungsgebäude davon ausging, die Geheimdienste auch befreundeter Staaten interessierten sich nicht für die eigene Tätigkeit, war ja wohl hochgradig naiv. Dafür sind deren ausländische Kollegen eben auch ein Ziel des BND, siehe Türkei.immer locker bleiben hat geschrieben:Was haben die Franzosen denn gedacht? Etwa, dass Merkel das Recht, von den USA abgehört zu werden, exklusiv hatte?
Und an alle anderen Europäer: geht mal vorsorglich davon aus, dass ihr alle vom Regierungschef bis zur Putzfrau im Regierungsgebäude, Ziel von NSA und CIA wart und vermutlich auch noch seit.
Man kann den Amis ja nicht mal vorwerfen, heimlich agiert zu haben. Länder, mit denen keine no-spy-Abkommen geschlossen werden, wissen doch genau, wie der Hase läuft. Dass Merkel das schon seit Jahren wusste und dennoch (!) unverschlüsselt telefonierte, ist doch der eigentliche Skandal.
Und nochmal: Es geht mir nur um die Regierungsspionage. Die Datensammlung von europäischen Bürgern ist ein ganz anderes Thema. Aber auch da sind die Europäer dann eben gefordert, entsprechenden Schutz zu gewährleisten. Derzeit erkenne ich nicht mal die Absicht dazu.
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Re: Der US-Spionageskandal
Die Generation ist da nicht richtig sensibilisiert, es soll da eine ähnlich einflussreiche Person auf der anderen Seite des Atlantik geben, die über Jahre ihren privaten E-Mail Account dienstlich genutzt hat, ohne sich dabei irgend etwas zu denken.[enigma] hat geschrieben:Dass Merkel das schon seit Jahren wusste und dennoch (!) unverschlüsselt telefonierte, ist doch der eigentliche Skandal.