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Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Donnerstag 10. Juli 2014, 20:27
von EinHeinz
Moin,

erfreulicherweise hat es geklappt, dass ich ab Herbst an einer Promotion basteln darf. In meinen Augen guter, renomierter Doktorvater, Thema steht, gefällt, nicht zu breit, hat schönen Praxisbezug.

Die große Frage - wo bekomm ich Kohle her. Ich denke mal, dass ich anfangs drei Tage arbeiten möchte. Ich habe etwas Bammel, dass ich in Großkanzleien nicht rein komme, da eben bescheidene 7,2-7,8 Pkt im Examen.(staatlich im Freischuss gar nur 6,2). Könnte mir da ein Empfehlungsschreiben vom Prof und ggf meinem alten Chef (auch Prof) helfen?

Der zweite Punkt der mich stört, dass an den GK Standorten die Wohnungssituation arg bescheiden ist, so dass ich auch mittlere Städte in Betracht ziehen würde. Gibt es auch kleinere Kanzleien die sich HiWis leisten? Lässt sich das überhaupt von der Große ableiten?

Wie viel Vorlaufzeit muss man zur Bewerbung einplanen? Ich habe erst im September ein Zeugnis und würde gern im November starten.

Gibt es sonst noch Tipps zur Finanzierungsgeschichte?

PS: Promotion zum Aktiengesetz. Thematisch bin ich für Gesellschaftsrecht und Unternehmensfinanzierung offen.

Re: Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Donnerstag 10. Juli 2014, 20:49
von Kroate
Glückwunsch, hört sich sehr gut an!

Also leicht wirst du es nicht haben in einer Gk unterzukommen.Aber was hast Du zu verlieren? Kosten entstehen ja heutzutage nicht mehr. Oder willst Du die Note aus dem Verbesserungsversuch abwarten?

Am Lehrstuhl kannst/willst du nicht arbeiten?

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Re: Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Donnerstag 10. Juli 2014, 20:58
von EinHeinz
Auf den Verbesserungsversuch möchte ich nicht warten. Ich weiß ja auch nicht ob es besser wird (ich habe einfach keinen Spaß an dem allgemeinen Jura Kram der in Klausuren gefordert ist und dementsprechend faul).

An dem Lehrstuhl arbeitet niemand unter 12,5 Pkt insgesamt - da muss ich passen. :D

Re: Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Donnerstag 10. Juli 2014, 22:34
von Pillendreher
Schön, dass es geklappt hat! Ich kann zwar nichts zur Finanzierung sagen, aber eine Frage hätte ich dann doch: 12,5?! 8-[

Re: Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Freitag 11. Juli 2014, 09:45
von falsus
Ich kann Dir nicht sagen, wie es mit Tier 1 aussieht, aber aus der Nahbereichsempirie und eigener Kanzleierfahrung kann ich Dir nur raten, Dich zu bewerben. Stellen werden in der Regel nach Rechtsbereich ausgeschrieben. Wenn Du da irgendwo Vorkenntnisse hast, dürften "fast" 8 Punkte nicht überall das Ausschlusskriterium sein. Die mir persönlich bekannten GKen leben zu guten Teilen vom akademischen Unterbau, den man nicht hätte, wenn man nur > 9 Punkte nehmen würde.

Re: Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Freitag 11. Juli 2014, 14:27
von T0bi
Probiere es doch mal bei ein paar GKen. In dem Team, dem ich angehöre, würde es schlecht aussehen. Empfehlungsschreiben reißt es nicht raus. Problem ist halt auch, dass die WissMit-Stellen aufgrund der guten Konditionen auch für Leute interessant sind, die perspektivisch nicht in die GK wollen. Aber probieren kann man es doch in jedem Fall.

November dürfte überall machbar sein, 2-3 Monate Vorlauf reichen.

Deine anvisierten Tätigkeitsbereiche sind stark projektgetrieben. Mache dir daher vorher Gedanken darüber, ob du auch mit einem Modell "3 Monate 5-Tage-Woche, 3 Monate frei, pp." leben könntest. Damit arbeiten die gerne, wenn man nicht gerade gezielt eine Know How-Stelle zu besetzen hat. Für mich wäre das nichts gewesen.

Re: Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Freitag 11. Juli 2014, 14:42
von falsus
T0bi hat geschrieben:Problem ist halt auch, dass die WissMit-Stellen aufgrund der guten Konditionen auch für Leute interessant sind, die perspektivisch nicht in die GK wollen. Aber probieren kann man es doch in jedem Fall.
Man darf den immensen Personalbedarf nicht unterschätzen. Teils differeriert die Notenhürde sogar von Team zu Team, bzws. Partner zu Partner.

Re: Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Freitag 11. Juli 2014, 14:47
von T0bi
Also hier ist der Personalbedarf nicht so immens, das kann ich auch praxisgruppenübergreifend sagen. Über den Daumen gepeilt 0,25-0,33 WissMits pro Associate (bisschen abhängig von der Leverage in der Gruppe) bei einer durchschnittlichen Verweildauer von, würde ich sagen, 2 Jahren. Viele, die hier anfangen, werkeln sogar erst einmal an ihrem Exposé. Aber wie gesagt: Probieren kann man es. Wenn gerade eine Stelle zu besetzen ist, ist nichts unmöglich.

Re: Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Freitag 11. Juli 2014, 15:43
von Herr Schraeg
@ EinHeinz: Erst einmal Glückwunsch!

Hier wäre eine Bewerbung als HiWi auch problematisch, aber ein Bewerbungsversuch bei verschiedenen GKs kostet nichts und schadet nicht. Also probieren.

Du solltest aber auch Deiner anderen Idee - Unterstützung einer kleineren Kanzlei - nähertreten. Ich hatte während des Referendariats mit einer Nebentätigkeit bei einer Einzelanwältin auf dem platten Land, die nur Familienrecht machte, ganz gut verdient. Du brauchst "nur" einen Anwalt, der schon relativ weit vom Examen weg ist, deshalb eine juristische Recherche und Beurteilung nicht mehr leisten will oder kann und das vor allem auch erkennt. Eine Blindbewerbung bei den lokalen Platzhirschen in der Provinz ist daher sinnvoll.

Re: Finanzierung Promotion HiWi

Verfasst: Freitag 11. Juli 2014, 16:27
von Trente Steele82
Auch von mir erstmal herzlichen Glückwunsch!

Zu GKen kann ich nicht viel sagen. Zur Idee mit kleineren Kanzleien, was immer das auch heißen mag:

In meiner alten Kanzlei (ca. 30 Anwälte) hatte fast jede Abteilung mindestens einen wissenschaftlichen Mitarbeiter (promotionsbegleitend) für Recherche, Veröffentlichungen, Aktenarbeit etc.. Es ist denke ich gut möglich in kleineren Kanzleien eine entsprechende wiss Mit-Stelle zu bekommen.

Zu der Frage nach der Stadt:

Dazu hatte ich ja in deinem anderen Thread was geschrieben. Gerade im Gebiet Rheinland/Ruhrgebiet ist es möglich, in einer großen Stadt in einer GK zu arbeiten und fürs günstige Wohnen in eine kleinere Stadt am Rand zu ziehen. Auch wenn man ab und an auf Bus und Bahn schimpft, in der Regel sind sie sehr verlässlich und man braucht kein Auto um (vergleichsweise schnell) von Stadt A zu Stadt B zu gelangen.