Jurawelt-Forum

Hallo ihr Lieben

Ich schreibe im April 2. Examen. Ich denke zwar nicht dass ich durchfalle, aber wie das so ist kurz vorher verfällt man schonmal in leichte Panik.

Meine Frage jetzt: Der Ergänzungsvorbereitungsdienst in Schleswig dauert ja 4 Monate und ist Pflicht. Ich wohne in Hamburg, für mich wären das hin und retour 300km pro Tag, Wohnungen kosten auch Geld in Schleswig. wird man befreit wenn man sich den Spaß nicht leisten kann? Ich kann ja unsere gemeinsame Wohnung nicht kündigen wegen 4 Monaten (davon abgesehen dass es da auch Fristen gibt). Hat da das OLG einen Masterplan?

LG

Ich bezweifel, dass es das OLG Schleswig interessiert wo du wohnst. Es ist ja letztlich dein Privatvergnuegen, in Hamburg und nicht im Ausbildungsbezirk zu wohnen. Deren Loesung wird sein: Wer nicht am Ergaenzungsvorbereitungsdienst teilnimmt, der wird nicht zum Wiederholungsversuch zugelassen.

Im Zweifel wirst du deine Wohnung in Hamburg doch untervermieten koennen.

Naja, der Ausbildungsbezirk des OLG Schleswig ist jetzt auch nicht so klein, dass man - egal wo man wohnt - täglich nach Schleswig pendeln könnte. Zumal nicht jeder Referendar ein Auto hat.

Bei 9-14 Uhr wird Pendeln wohl zumutbar sein:

http://www.schleswig-holstein.de/DE/Justiz/OLG/Oberlandesgericht/Referendare/Referendarformulare/unterrichtsplan.pdf?__blob=publicationFile&v=2 (Verwaister Link automatisch entfernt)

i.Ü. liegt es doch im ureigenen Interesse des Durchfallers, an den AGs teilzunehmen. Es soll auch Pensionen / Hostels geben. Wenn man da gleich für mehrere Wochen jeweils 4 Nächte bucht, gibt's sicherlich auch Rabatz.

Untervermieten geht nicht, ich wohne mit meinem Freund zusammen und wir haben nur ein Schlafzimmer Ist ja auch nicht konkret, da ich hoffentlich nicht durchfalle, aber wenn ich Mal so darüber nachdenke wäre Durchfallen mein finanzieller Ruin. Ich kann gerade so mit unserem mikrigen Gehalt die Wohnung zahlen, aber eine zweite Wohnung/Zimmer etc ginge gar nicht, das müsste schon was für 100-150 Euro sein... Da müss es doch sowas wie einen Härteantrag geben (gibt es hier keine Betroffenen, die berichten können?). Natürlich ist die AG sinnvoll, aber was soll man machen wenn man es sich nicht leisten kann?!

Darlehen?

revo1919 hat geschrieben:Untervermieten geht nicht, ich wohne mit meinem Freund zusammen und wir haben nur ein Schlafzimmer Ist ja auch nicht konkret, da ich hoffentlich nicht durchfalle, aber wenn ich Mal so darüber nachdenke wäre Durchfallen mein finanzieller Ruin. Ich kann gerade so mit unserem mikrigen Gehalt die Wohnung zahlen, aber eine zweite Wohnung/Zimmer etc ginge gar nicht, das müsste schon was für 100-150 Euro sein... Da müss es doch sowas wie einen Härteantrag geben (gibt es hier keine Betroffenen, die berichten können?). Natürlich ist die AG sinnvoll, aber was soll man machen wenn man es sich nicht leisten kann?!

Was soll das fuer ein Haertefall sein? "Zuschuss fuer Referendare, die lieber in Hamburg wohnen, weil es da zwar teurer, aber schoener ist."? Sorry, aber das ist doch zum einen ein hypothetisches Szenario und zum anderen ein Luxusproblem. Dein Freund koennte ja in der Zeit vielleicht etwas mehr von der Wohnung zahlen, damit du dir ein Zimmer in Schleswig leisten kannst. Falls er noch studiert, kann er ja vielleicht noch etwas mehr arbeiten, in der Zeit. Ihr werdet euch ja ohnehin nicht so oft sehen. Als Referendar eine eigene Wohnung und nicht nur ein WG-Zimmer zu haben, ist eben Luxus und das muss man sich auch leisten koennen. Wieso sollte die Allgemeinheit das finanzieren? Und wenn dir das Szenario vorher bewusst war, dann haettest du ja auch Geld aus der Anwalts- oder Wahlstation zuruecklegen koennen.

Es ist normal, dass man vor dem Examen etwas durchdreht. Mach erst mal in Ruhe die Klausuren und konzentriere dich jetzt auf das Lernen, anstatt dich mit solchen Dingen abzulenken.

Naja, wenn ich es richtig verstanden haben, müssen alle Referendare aus Schleswig-Holstein zum Ergänzungsvorbereitungsdienst nach Schleswig. Insofern betrifft das "Wohnungsproblem" alle Referendare, die nicht zufälligerweise in Schleswig oder Umgebung wohnen, dh die "Luxusentscheidung" lieber in HH zu wohnen ist nur ein kleiner Teil des Problems.

Für den Fall der Fälle wird sich aber sicherlich eine Lösung finden lassen (es wird ja mehr Referendare mit dem gleichen Problem geben). Und es ist ja auch während der Wahlstation noch ein bisschen Zeit zum Sparen - für einen Urlaub oder vorsorglich für das Schreckensszenario "Bootcamp".

Der RE von HH nach Schleswig fährt 2h; wenn die AG idR von 9-14 Uhr sind, ist das machbar. Zudem kann man 4h im Zug sinnvoll zur direkten Nach- und Vorarbeit nutzen.

Kasimir hat geschrieben:Als Referendar eine eigene Wohnung und nicht nur ein WG-Zimmer zu haben, ist eben Luxus und das muss man sich auch leisten koennen. Wieso sollte die Allgemeinheit das finanzieren?

Von "finanzieren" redet ja nun keiner. Die Ausgangsfrage war doch lediglich, ob man von der Anwesenheit beim Ergänzungsvorbereitungsdienst befreit werden kann, und nicht, ob einem jemand die Wohnung zahlt.

Naja, später geht es um den "finanziellen Ruin". Das ist wohl überspitzt, denn ein finanzieller Ruin droht ja wohl eher, wenn man auch den 2. Versuch nicht schafft.

Tibor hat geschrieben:Naja, später geht es um den "finanziellen Ruin". Das ist wohl überspitzt, denn ein finanzieller Ruin droht ja wohl eher, wenn man auch den 2. Versuch nicht schafft.

Wenn Du die Prüfung hier versägst, ja, dann war's das mit dem Job hier! Dann hast Du hier ein komplettes Jahr verschenkt und dann ist die Frage, ob Dich überhaupt noch jemand nimmt. Da kann man sich doch mal n Ticken zusammen reißen!

@Tibor: Letzteres schließt nicht aus, dass er nicht schon vorher droht. Natürlich wäre es dumm, sich vom Ergänzungsvorbereitungsdienst befreien zu lassen. Aber mich hätte es im Ref zugegebenermaßen auch vor eine Herausforderung gestellt, mit den laufenden monatlichen Einnahmen auch noch eine Zweitwohnung à min. 200-300 € zu finanzieren.

Zumal Schleswig nun wirklich nicht zu den hochpreisigsten Gegenden zählt.

revo1919 hat geschrieben: Natürlich ist die AG sinnvoll, aber was soll man machen wenn man es sich nicht leisten kann?!

Was haben wir doch alle mal im Studium gelernt, Geld hat man zu haben.

Was mich, trotz aller Examenspanik, immer wieder wundert, was angehende Volljuristen doch allen Ernstes für Fragen in diesem Forum stellen. Für Erstsemester hätte ich ja noch Verständnis.