Jurawelt-Forum

Leider sieht es eher so aus, dass Remain heute gewinnen wird. Das ist schade, denn ich glaube, dass Leave besser für die EU und Europa wäre. Was meint ihr?

Remain ist besser; so oder so wird es kein weiter so wie bisher geben können.

Tibor hat geschrieben:Remain ist besser

Warum?

Tibor hat geschrieben:so oder so wird es kein weiter so wie bisher geben können.

Das stimmt. Meine Befürchtung ist aber, dass es eben doch ein weiter so geben wird, obwohl das eigentlich nicht geht. Der Brexit würde Veränderungen erzwingen. Außerdem sind die Briten, mit Ausnahme der Schotten (die dann eben austreten und separat beitreten sollen), mit der EU nicht kompatibel. Da solls halt eine Wirtschaftskooperation geben und gut.

Ich halte auch das ganze Gerede von Jobverlusten für übertrieben. Wie es weiter geht würde doch zentral davon abhängen, wie die Austrittsverhandlungen verlaufen. Da wird auf Remain-Seite viel Angst verbreitet. Und dass man die Briten links liegen lassen würde glaubt doch keiner bei Verstand.

JS hat geschrieben:

Tibor hat geschrieben:Remain ist besser

Warum?

Tibor hat geschrieben:so oder so wird es kein weiter so wie bisher geben können.

Das stimmt. Meine Befürchtung ist aber, dass es eben doch ein weiter so geben wird, obwohl das eigentlich nicht geht. Der Brexit würde Veränderungen erzwingen. Außerdem sind die Briten, mit Ausnahme der Schotten (die dann eben austreten und separat beitreten sollen), mit der EU nicht kompatibel. Da solls halt eine Wirtschaftskooperation geben und gut.

Ich halte auch das ganze Gerede von Jobverlusten für übertrieben. Wie es weiter geht würde doch zentral davon abhängen, wie die Austrittsverhandlungen verlaufen. Da wird auf Remain-Seite viel Angst verbreitet. Und dass man die Briten links liegen lassen würde glaubt doch keiner bei Verstand.

Angst und Übertreibungen werden von beiden Seiten verbreitet. Ganz spurlos würde ein Brexit sicher nicht an UK vorbeigehen, immerhin werden die anderen Mitglieder schon deshalb ein Exempel statuieren, um den reihenweisen Austritt anderer Mitglieder zu verhindern. Da hätte UK in den Austrittsverhandlungen einfach richtig schlechte Karten, Wirtschaftskooperation wird es sicher geben, aber defintiv nicht in Form des unbeschränkten Marktzugriffs wie Vollmitglieder aber ohne die Verpflichtungen, wie es dem Brexit-Lager vorschwebt.

Wie schlimm es wirklich kommen würde, kann niemand sagen. Das Risiko ist deshalb durchaus hoch, ich würde auch für Remain stimmen. Immerhin hat man dann zumindest die Möglichkeit, die Regeln des Markts mitzugestalten, anstatt einseitig von den EU-Mitgliedern abhängig zu sein.

[enigma] hat geschrieben:Angst und Übertreibungen werden von beiden Seiten verbreitet.

Das ist richtig. Die Hetze gegen Ausländer von Teilen der Leave-Seite zum Beispiel.

[enigma] hat geschrieben:Angst und Übertreibungen werden von beiden Seiten verbreitet. Ganz spurlos würde ein Brexit sicher nicht an UK vorbeigehen, immerhin werden die anderen Mitglieder schon deshalb ein Exempel statuieren, um den reihenweisen Austritt anderer Mitglieder zu verhindern. Da hätte UK in den Austrittsverhandlungen einfach richtig schlechte Karten.

Wie gesagt glaube ich das nicht. Und wenn es doch so wäre wäre es auch nicht schlecht.

In jedem Fall muss die EU in Zukunft eine Gemeinschaft werden. Wer da nicht mitmachen will, und die Briten wollen das nicht, soll gehen. Wenn es weiter dabei bleibt, dass nationale Egoismen in der EU vorherrschend sind, wäre das sehr problematisch. Die Flüchtlingskrise hat gezeigt, wie schlecht es um die EU steht.

JS hat geschrieben:Außerdem sind die Briten, mit Ausnahme der Schotten (die dann eben austreten und separat beitreten sollen), mit der EU nicht kompatibel.

Mit der EWG hat es Jahrzehnte lang doch ziemlich gut geklappt...

[enigma] hat geschrieben:immerhin werden die anderen Mitglieder schon deshalb ein Exempel statuieren, um den reihenweisen Austritt anderer Mitglieder zu verhindern. Da hätte UK in den Austrittsverhandlungen einfach richtig schlechte Karten.

Wohl kaum. Eher säßen bei den "Austrittsverhandlungen" noch Peppe Grillo, Marine Le Pen und Geert Wilders mit am Tisch. An einem Staat ein "Exempel zu statuieren", wenn er von seinem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch macht (das diesbezüglich mittlerweile auch ausdrücklich in Art. 50 EU anerkannt worden ist), hieße im Übrigen erst recht, den Gedanken, der mal hinter diesem Projekt stand, in der Mülltonne zu entsorgen. Der Zugang zum Binnenmarkt könnte nicht deutlich hinter der Schweiz zurückbleiben.

Honigkuchenpferd hat geschrieben: Wohl kaum. Eher säßen bei den "Austrittsverhandlungen" noch Peppe Grillo, Marine Le Pen und Geert Wilders mit am Tisch. An einem Staat ein "Exempel zu statuieren", wenn er von seinem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch macht (das diesbezüglich mittlerweile auch ausdrücklich in Art. 50 EU anerkannt worden ist), hieße im Übrigen erst recht, den Gedanken, der mal hinter diesem Projekt stand, in der Mülltonne zu entsorgen. Der Zugang zum Binnenmarkt könnte nicht deutlich hinter der Schweiz zurückbleiben.

Das wäre in der Tat höchst unfair und kontraproduktiv. Ich halte dieses Szenario deshalb für hochwahrscheinlich

Tagesschaukommentar:

Wenn die Briten gehen, dann bleiben sie dennoch wichtige Partner in der Nato und ein Land, an dessen wirtschaftlichem Niedergang niemand Interesse haben kann. Und wenn sie bleiben, dann werden sie als gespaltenes Land erst recht Extrawürste fordern, und Europa wird sich fragen müssen, wieviel davon es sich erlauben kann, ohne sich selbst zu zerstören.

Insofern:

Brexit wäre für alle Beteiligten ziemlicher Mist (harmlos ausgedrückt). Hoffentlich geht's gut.

Ich hatte befürchtet, dass Remain deutlich gewinnen wird. Man kann jetzt schon sagen, dass das nicht passieren wird.

Das Bild wird langsam klarer. Leave wird wohl gewinnen. Es sieht nach einer deutlichen Mehrheit für Leave in Wales und England aus.

Leave jetzt 300T votes vorn.

Die Sache ist praktisch gelaufen. Ungefähr die Hälfte ist ausgezählt. Leave hat gewonnen.

Erste Auswirkungen: http://www.bbc.com/news/business-36611512