Ja, klar. Nigeria und Indien und Pakistan. Ggf. noch Australien und Kanada oder wen meinst du? Ich sehe nicht, warum Kanada für GB von CETA abrücken sollte. Auch Indien und Pakistan dürften kaum in Jubelstimmung verfallen, mit Indien hatte die EU 5 Jahre verhandelt und nichts zu Stande gebracht. Nigeria hat zwar Rohstoffe, das Handelsvolumen mit GB ist aber - schon im Verhältnis zu anderen EU Staaten wie NL/ESP - zu vernachlässigen. Zudem dürfte Nigeria in Puncto Öl am längeren Hebel sitzen. Ich glaube wirklich, dass GB verkennt, dass sie allein zwar weniger strenge Regeln für ihren Markt vorsehen können, als es die EU macht. Damit könnte man bessere Konditionen verhandeln, allerdings müsste man dann auch sagen, wo man bisher erlangte Abstriche machen will. Denn die bisher adaptierten EU Regeln sind innerhalb von GB gerade noch nicht aufgehoben worden.Jura2Punkt0 hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. Februar 2019, 08:34 Was passieren wird? Wenn man GB zwingt werden sie zu ihren alten Tugenden und Kolonien zurückfinden. ... Weiterhin wird gerade anstrengend versucht die alte Idee des Commonwealthabkommens neu zu beleben. Über 2 Milliarden Menschen in 53 Ländern gehören diesem an, darunter einige der zukunftsträchtigsten und am schnellsten wachsenden.
Brexit-Referendum.
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Re: Brexit-Referendum.
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Re: Brexit-Referendum.
Zunächst einmal sprechen bereits die Zahlen - knapp 6 Wochen vorm Brexit - nicht dafür, dass die Welt darauf wartet, mit GB Handelsabkommen zu schließen. Zumal GB ja nicht nur irgendwelche Handelsabkommen abschließen möchte, sondern „bessere“ als die EU es bislang konnte, jedenfalls aber genauso gute Abkommen. Nur leider wittern eben auch die potentiellen Vertragspartner die Chance mit einem für sie besseren Handelsabkommen nach Hause zu gehen.
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Re: Brexit-Referendum.
Genau, aus Sicht der "Drittstaaten" ist GB ggf. allein weniger potent als als MS der EU. GB muss erst beweisen, dass sein Markt "besser" ist. Allein die Unwägbarkeiten des No-Deal-Brexit dürften eher für Verunsicherung sorgen. Bisher ist auch wohl - mehr oder weniger - eine 1:1 Übernahme des bestehenden Rechts vorgesehen, um einen reibungslosen Übergang und nicht generelles Chaos zu ermöglichen.
https://www.bbc.com/news/uk-politics-45912824
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Re: Brexit-Referendum.
Ungeachtet alles anderen liegen die USA für UK auch geographisch nicht wirklich günstig.stilzchenrumpel hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. Februar 2019, 09:05Klar, ein Handelsabkommen mit den USA wird für die Briten super sein.
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Re: Brexit-Referendum.
In Zeiten, in denen man über Wish für Centbeträge Sachen uas Hong Kong kommen lassen kann, scheint mir das ein äußerst dünnes Argument zu sein.
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Re: Brexit-Referendum.
Ändert nichts daran, dass die EU für GB der natürliche und wichtigste Handelspartner direkt vor der Haustür ist.
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Re: Brexit-Referendum.
Eben. GB müsste zunächst einmal ein gutes Abkommen mit seinem aktuell wichtigsten Handelspartner, nämlich der EU, abschließen; es macht wenig Sinn, komplett neue Handelspartnerschaften aufbauen zu wollen. Gleichzeitig gibt es insbesondere mit Nordirland und Gibraltar weitere schwierige Baustellen. Daneben gibt es dann etwa noch Überseegebiete für die ein harter Brexit echt Mist ist (siehe etwa: https://www.faz.net/aktuell/politik/ins ... 91025.html); sollte man sich bei Gelegenheit auch mal drum kümmern. Und dann ist die Ersetzung des gesammelten EU-Rechts eben doch nicht so trivial, als dass man sicher sein könnte, dass nach dem Brexit wirklich alles halbwegs vernünftig geregelt funktioniert. Mal abgesehen davon, dass man eine genauere Vorstellung davon haben müsste, was man denn wirklich konkret ändern möchte. Das scheint mir eher ein Projekt für mehrere Jahrzehnte mit ungewissem Ausgang zu sein.Tibor hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. Februar 2019, 11:41Genau, aus Sicht der "Drittstaaten" ist GB ggf. allein weniger potent als als MS der EU. GB muss erst beweisen, dass sein Markt "besser" ist. Allein die Unwägbarkeiten des No-Deal-Brexit dürften eher für Verunsicherung sorgen. Bisher ist auch wohl - mehr oder weniger - eine 1:1 Übernahme des bestehenden Rechts vorgesehen, um einen reibungslosen Übergang und nicht generelles Chaos zu ermöglichen.
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Re: Brexit-Referendum.
Unbenommen, ich wollte nur auf die geografische Komponente hinaus.
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Re: Brexit-Referendum.
Man sollte erkennen, dass eine 46-jährige Integration nicht binnen 2, 4 oder gar 10 Jahren leicht zurückgedreht werden kann.Liz hat geschrieben:Und dann ist die Ersetzung des gesammelten EU-Rechts eben doch nicht so trivial, ...
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Re: Brexit-Referendum.
Da kommt eh in letzter Sekunde noch Bewegung in die Verhandlungen. Nur bis dahin wird keiner zuerst zucken. Wer zuerst zuckt, wird in der letzten Sekunden noch mal zum Zucken gezwungen ...
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Re: Brexit-Referendum.
Man man man, ein hin und her ist das. Was meint ihr, verlängert die EU die Ausstiegsfrist? Wenn ja bis wann? Spannend ist es ja auch durch die EU-Wahl. Lässt man die noch mitwählen, falls es doch länger dauert? Die können ja nicht mehr als eine Schamfrist ohne Vertretung im Parlament sein? Oder setzt man den Brexit auf einen Tag vor der EU-Wahl?
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Re: Brexit-Referendum.
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Re: Brexit-Referendum.
Was soll denn eine Frist bringen? Beide Seiten wissen, dass der Austritt ohne umfassendes Abkommen geschehen wird. Die Briten wollen die Vergünstigungen behalten aber die Bedingungen hierfür nicht erfüllen. Und die EU sagt nein. Eine der wenigen EU Entscheidungen die ich richtig finde.
Was gerade passiert ist pokern mit offenen Karten, denn jeder weiß worauf das hinaus läuft. Ob noch heute oder morgen. Vielleicht wechseln die Briten noch May aus um zu zeigen schaut mal jetzt müsst ihr euch auch bewegen.
Und die Begründung oh ja also mit ohne Abkommen bringen die Iren Nordiren und Engländer sich um. Äääh ja. Sollen sie doch. Wenn das einzige was sie davon abhält sich und ihre Kinder abzuschlachten ein Abkommen ist, dann ist denen eh nicht mehr zu helfen.
Jeder weiß was passiert, wenn die EU den Briten nachgibt. Der erleichterte Zugang öffnet Tür und Tor für die gesamte Welt. Darauf spekuliert auch der Ami. Handelsabkommen mit GB und die Amis verschiffen über die Einfuhr nach GB direkt in die EU. Daher sind die so nervös die Amis. Das Handelsabkommen mit GB steht ja schon. Und über GB hätte der gesamte Commonwealth Zugang zum EU Markt.
Und die EU wäre schön blöd das zuzulassen.
Daher wird, selbst wenn es noch ne Frist und noch ne Frist gibt, das Ergebnis das gleiche bleiben. Nichts.
Was gerade passiert ist pokern mit offenen Karten, denn jeder weiß worauf das hinaus läuft. Ob noch heute oder morgen. Vielleicht wechseln die Briten noch May aus um zu zeigen schaut mal jetzt müsst ihr euch auch bewegen.
Und die Begründung oh ja also mit ohne Abkommen bringen die Iren Nordiren und Engländer sich um. Äääh ja. Sollen sie doch. Wenn das einzige was sie davon abhält sich und ihre Kinder abzuschlachten ein Abkommen ist, dann ist denen eh nicht mehr zu helfen.
Jeder weiß was passiert, wenn die EU den Briten nachgibt. Der erleichterte Zugang öffnet Tür und Tor für die gesamte Welt. Darauf spekuliert auch der Ami. Handelsabkommen mit GB und die Amis verschiffen über die Einfuhr nach GB direkt in die EU. Daher sind die so nervös die Amis. Das Handelsabkommen mit GB steht ja schon. Und über GB hätte der gesamte Commonwealth Zugang zum EU Markt.
Und die EU wäre schön blöd das zuzulassen.
Daher wird, selbst wenn es noch ne Frist und noch ne Frist gibt, das Ergebnis das gleiche bleiben. Nichts.
Die Ausführungen in den Schriftsätzen erschöpfen sich zudem über weite Teile in persönlichen Angriffen auf Angehörige der Justiz; sie sind weit überwiegend obszöner, vulgärer und beleidigender Natur.
BVerfG, v. 23.10.18 -2 BvR 2153/18-Rn.(6)
BVerfG, v. 23.10.18 -2 BvR 2153/18-Rn.(6)
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Re: Brexit-Referendum.
Mein Wunsch wäre ein klare Entscheidung bis zum 29.03.2019 - keine Verlängerung.Tibor hat geschrieben: ↑Freitag 15. März 2019, 08:43 Man man man, ein hin und her ist das. Was meint ihr, verlängert die EU die Ausstiegsfrist? Wenn ja bis wann? Spannend ist es ja auch durch die EU-Wahl. Lässt man die noch mitwählen, falls es doch länger dauert? Die können ja nicht mehr als eine Schamfrist ohne Vertretung im Parlament sein? Oder setzt man den Brexit auf einen Tag vor der EU-Wahl?
Leider fürchte ich, dass Sie am Ende noch irgendwie zucken ... hoffentlich max. bis zur Europawahl ...