Glauben an Gott?

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OJ1988
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von OJ1988 »

Samson hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:Wie kann man eigentlich Satzfetzen wie "das fühlbar Seiende" schreiben und dann noch auf "Absenden" klicken?
Weil es neben dem Verstand auch noch eine Intuition und eine sensorische Empfindungs- und Gefühlsebene gibt?
Dass Religion "gefühlte Wahrheit" ist, war mir auch schon klar. Bei dieser Schlichtheit erübrigt sich aber jede Metaphysik.
Du bist unsensibel.

Liebe ist auch "gefühlte Wahrheit". Trotzdem füllt Heine Bände mit seiner wortreichen Beschreibung damit verbundenen Leidens. Wieso man derartiges so rüde abkanzeln muss erschließt sich mir nicht. Die Formulierung "das fühlbar Seiende" hat etwas lyrisches, gefällt mir gut und erinnert irgendwie spontan an Heidegger, was wahrscheinlich Quatsch ist.
Heine hätte nie im Leben etwas von dem "fühlbar Seienden" gefaselt. Das ist schlicht Gefasel - das man dann auch so nennen darf. Zum 'safe space' gehts da hinten links.
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Mr_Black
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Re: AW: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Mr_Black »

Candor hat geschrieben:Jesus war selbst Jude, weshalb sich auch Juden mit ihm beschäftigen: http://www.laschoresch.org/ueber-uns/ra ... areth.html und https://www.youtube.com/watch?v=WZsqSlRjSd0
Was ist mit Mohammed, der zeitlich nach Jesus Gottes Wort verkündet hat?
- Söldner des Rechts -
Orkan der Rechtspflege
Gelöschter Nutzer

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

OJ1988 hat geschrieben:Heine hätte nie im Leben etwas von dem "fühlbar Seienden" gefaselt. Das ist schlicht Gefasel - das man dann auch so nennen darf. Zum 'safe space' gehts da hinten links.
Das Seiende ist ein philosophischer Begriff, siehe unter Stichwort Sein-Seiende http://www.philosophie-woerterbuch.de/o ... erterbuch/
Samson
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Samson »

Candor hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:Heine hätte nie im Leben etwas von dem "fühlbar Seienden" gefaselt. Das ist schlicht Gefasel - das man dann auch so nennen darf. Zum 'safe space' gehts da hinten links.
Das Seiende ist ein philosophischer Begriff, siehe unter Stichwort Sein-Seiende http://www.philosophie-woerterbuch.de/o ... erterbuch/
Ehrlich gesagt halte ich die gesamte Ontologie für substanzloses Geschwätz. Die ganze Richtung Existentialismus-Ontologie gibt der Philosophie etwas Pseudowissenschaftliches.
Samson
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Samson »

OJ1988 hat geschrieben:
Heine hätte nie im Leben etwas von dem "fühlbar Seienden" gefaselt. Das ist schlicht Gefasel - das man dann auch so nennen darf. Zum 'safe space' gehts da hinten links.
Es IST Gefasel. Aber es ist schön.
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Levi
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Re: AW: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Levi »

Samson hat geschrieben:
Levi hat geschrieben:Es gilt der Grundsatz: Wenn du es erkennen kannst oder verstehst, dann ist es nicht Gott.
Gibt es außer dem Argument, dass du und Bonhoeffer das sagen, noch irgendein Argument für diesen Standpunkt? Ich halte das für absolut unhaltbar.
Das ist nicht nur der Standpunkt von Bonhoeffer und mir, sondern - in unterschiedlichen Variationen - weit verbreitet, ja eigentlich jüdisch-christlicher Mainstream.

Exemplarisch ist hier z. B. die berühmte Szene aus der alttestamentlichen Mose-Überlieferung in 2. Mose 33, 18-23 zu nennen:
Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! Und der HERR sprach: Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen und will vor dir kundtun den Namen des HERRN: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann will ich meine Hand von dir tun und du darfst hinter mir her sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.
Dieses Bild des Mose, der in der Felspalte am Gottesberg (Sinai/Horeb) steht und Gott nachblickt, ist ein Gleichnis für alle Gotteserfahrung und Sinnfindung: Wohl kann der Glaubende in seinem eigenen Geschick und im Lauf der Welt insgesamt Signale der Gegenwart Gottes entdecken, aber immer nur im Nachhinein und immer nur als Ausdeutung des Geschehens. Erst im nachträglichen Reflektieren erkennt man, was dahinter ist.

Im Spiegel des Glaubens entziffern sich uns hier und da einige Punkte unseres Lebens und der Welt. Aber wir sehen dabei nicht Gott selbst, sondern rationalisieren nur sein Wirken. Hinsichtlich Gott selbst gilt dagegen der mehrfach in der Bibel wiederholte Satz: "Niemand hat Gott jemals gesehen." (z. B. Joh 1,18)
Remus
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Remus »

Samson hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:
Heine hätte nie im Leben etwas von dem "fühlbar Seienden" gefaselt. Das ist schlicht Gefasel - das man dann auch so nennen darf. Zum 'safe space' gehts da hinten links.
Es IST Gefasel. Aber es ist schön.
Willkommen in der Rechtswissenschaft ;)
Gelöschter Nutzer

Re: AW: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Mr_Black hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:Jesus war selbst Jude, weshalb sich auch Juden mit ihm beschäftigen: http://www.laschoresch.org/ueber-uns/ra ... areth.html und https://www.youtube.com/watch?v=WZsqSlRjSd0
Was ist mit Mohammed, der zeitlich nach Jesus Gottes Wort verkündet hat?
Die Moslems anerkennen Jesus auch als Propheten. Ich persönlich gehe gern auf die Wurzeln zurück, die sehe ich im jüdischen Kontext der Bibel. Der jüdische Jesus hat sich auf den Gott der hebräischen Bibel bezogen, d. h. der christliche Gott kann nicht ein anderer sein als derjenige in der hebräischen Bibel, worauf sich die Juden beziehen. Da sich Christen auf den Juden Jesus beziehen, berufen sie sich eigentlich auf die jüdische Religion, wie sie Jesus vertreten hat bzw. bauen ihre Interpretationen auf dem Juden Jesus auf, der ganz sicher nicht alles unterschrieben hätte, was in seinem Namen verkündet wurde und wird.
Samson
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Re: AW: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Samson »

[quote="Levi"]
Das ist nicht nur der Standpunkt von Bonhoeffer und mir, sondern - in unterschiedlichen Variationen - weit verbreitet, ja eigentlich jüdisch-christlicher Mainstream.

Dafür wäre ein über eine Bibelstelle hinausgehender Beleg hilfreich.
Gelöschter Nutzer

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Samson hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:Heine hätte nie im Leben etwas von dem "fühlbar Seienden" gefaselt. Das ist schlicht Gefasel - das man dann auch so nennen darf. Zum 'safe space' gehts da hinten links.
Das Seiende ist ein philosophischer Begriff, siehe unter Stichwort Sein-Seiende http://www.philosophie-woerterbuch.de/o ... erterbuch/
Ehrlich gesagt halte ich die gesamte Ontologie für substanzloses Geschwätz. Die ganze Richtung Existentialismus-Ontologie gibt der Philosophie etwas Pseudowissenschaftliches.
Die Philosophie ist ein weites Feld, worin man sich verlieren kann und wovon man nur in osmotischer Dosierung profitiert. Die Rechtswissenschaften führen dagegen ins konkrete Leben, was auch ich bevorzuge. ;)
Samson
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Samson »

Candor hat geschrieben:
Samson hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:Heine hätte nie im Leben etwas von dem "fühlbar Seienden" gefaselt. Das ist schlicht Gefasel - das man dann auch so nennen darf. Zum 'safe space' gehts da hinten links.
Das Seiende ist ein philosophischer Begriff, siehe unter Stichwort Sein-Seiende http://www.philosophie-woerterbuch.de/o ... erterbuch/
Ehrlich gesagt halte ich die gesamte Ontologie für substanzloses Geschwätz. Die ganze Richtung Existentialismus-Ontologie gibt der Philosophie etwas Pseudowissenschaftliches.
Die Philosophie ist ein weites Feld, worin man sich verlieren kann und wovon man nur in osmotischer Dosierung profitiert. Die Rechtswissenschaften führen dagegen ins konkrete Leben, was auch ich bevorzuge. ;)
Die Philosophie auch, wenn man die Autoren richtig auswählt (z.B. Popper; Wittgenstein; Hoerster; Singer....). Man muss nur zwischen Autoren differenzieren, die sinnige Gedanken über sinnige Themen in verständlicher, nachvollziehbarer Weise formulieren (wie die genannten) und Wortneblern (Heidegger; Schelling, Sartre etc.). Einen Grenzfall bilden Autoren, die eher Literaten als Philosophen sind, und bei denen wenigstens die Sprache genießbar ist (Nietzsche, Schopenhauer...)
Remus
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Remus »

Samson hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:
Samson hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:
OJ1988 hat geschrieben:Heine hätte nie im Leben etwas von dem "fühlbar Seienden" gefaselt. Das ist schlicht Gefasel - das man dann auch so nennen darf. Zum 'safe space' gehts da hinten links.
Das Seiende ist ein philosophischer Begriff, siehe unter Stichwort Sein-Seiende http://www.philosophie-woerterbuch.de/o ... erterbuch/
Ehrlich gesagt halte ich die gesamte Ontologie für substanzloses Geschwätz. Die ganze Richtung Existentialismus-Ontologie gibt der Philosophie etwas Pseudowissenschaftliches.
Die Philosophie ist ein weites Feld, worin man sich verlieren kann und wovon man nur in osmotischer Dosierung profitiert. Die Rechtswissenschaften führen dagegen ins konkrete Leben, was auch ich bevorzuge. ;)
Die Philosophie auch, wenn man die Autoren richtig auswählt (z.B. Popper; Wittgenstein; Hoerster; Singer....)
Zumal sich Rechtswissenschaft und Philosophie schwer absolut trennen lassen oder? :-k
Gelöschter Nutzer

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Samson hat geschrieben:
Candor hat geschrieben:Die Philosophie ist ein weites Feld, worin man sich verlieren kann und wovon man nur in osmotischer Dosierung profitiert. Die Rechtswissenschaften führen dagegen ins konkrete Leben, was auch ich bevorzuge. ;)
Die Philosophie auch, wenn man die Autoren richtig auswählt (z.B. Popper; Wittgenstein; Hoerster; Singer....). Man muss nur zwischen Autoren differenzieren, die sinnige Gedanken über sinnige Themen in verständlicher, nachvollziehbarer Weise formulieren (wie die genannten) und Wortneblern (Heidegger; Schelling, Sartre etc.). Einen Grenzfall bilden Autoren, die eher Literaten als Philosophen sind, und bei denen wenigstens die Sprache genießbar ist (Nietzsche, Schopenhauer...)
Ich mag die konkreten Sinnbilder der poetischen Hochliteratur und die Literaturwissenschaft, daraus lässt sich auch vieles ableiten. Bei den Religionen wird das Abstrakte gelebte Realität und Struktur. Daran lässt sich einiges ablesen in der konkreten Umsetzungskompetenz, was in der Philosophie blasse Theorie bleibt.
Gelöschter Nutzer

Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Remus hat geschrieben:Zumal sich Rechtswissenschaft und Philosophie schwer absolut trennen lassen oder? :-k
Ja, die Rechtsphilosophie wird aber schon konkreter.
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famulus
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Re: Manches muss einfach gemeldet werden

Beitrag von famulus »

Candor hat geschrieben:Bei den Religionen wird das Abstrakte gelebte Realität und Struktur. Daran lässt sich einiges ablesen in der konkreten Umsetzungskompetenz, was in der Philosophie blasse Theorie bleibt.
[loriot]Ach was!?[/loriot]
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
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