Jurawelt-Forum

Tibor hat geschrieben:

hlubenow hat geschrieben:...
Aber doch nie und nimmer bei irgendwelchen sozialversicherungsgesteuerten Ärzten!!!
Dann sind wir nämlich wirklich im Bereich der Euthanasie. Wenn die Behandlung zu teuer wird, ziehen die Ärzte - auch noch gegen den ausdrücklichen Willen der gesetzlichen Vertreter - den Stecker. ...
Denn wenn der Verdacht aufkommt, daß es in diese Richtung geht, ...

Du bist doch derjenige, der hier irgendwelche finanziellen Erwägungen unterstellt, obgleich dafür keinerlei Anhaltspunkte vorliegen. Es besteht also keinerlei "Verdacht", es besteht nur in deinem Kopf eine irrationale und durch nichts begründete Angst.

Ah, ja? Wahrscheinlich hat der britische Richter das auch den Eltern gesagt, als er das Todesurteil ihres Kindes verlesen hat.
"Wir, der Staat, ordnen hiermit den Tod Ihres Kindes an (das ohne diese Anordnung noch einige Zeit weiterleben könnte), und wenn Ihnen das nicht gefällt, haben Sie wohl eine irrationale und durch nichts begründete Angst."
Alles klar.
Hier geht es um Euthanasie. Ob schon finanziell motiviert oder in diesem Fall gerade mal noch nicht, spielt keine Rolle. Wehret den Anfängen!

Nein, das ist immer noch passive Sterbehilfe, weil die Lebensfunktionen des Kindes nur noch künstlich aufrecht erhalten werden und es sterben würde ohne diese künstliche Konservierung der Lebenserhaltungsfunktionen. Eine solche Entscheidung wäre auch in Deutschland denkbar.

hlubenow hat geschrieben:Und wenn er sich nicht mehr äußern kann, vielleicht gerade noch bei seinem gesetzlichen Vertreter, wenn anzunehmen ist, daß dies dem Willen des Vertretenen entspricht.
Aber doch nie und nimmer bei irgendwelchen sozialversicherungsgesteuerten Ärzten!!!
Dann sind wir nämlich wirklich im Bereich der Euthanasie. Wenn die Behandlung zu teuer wird, ziehen die Ärzte - auch noch gegen den ausdrücklichen Willen der gesetzlichen Vertreter - den Stecker.

Und was ist, wenn die gesetzlichen Vertreter so mit selbst und ihren Bedürfnissen beschäftigt sind, dass sie darüber vergessen, was sie dem Betroffenen, der sich nicht äußern kann, antun, weil sie nicht loslassen können? Genau um die Frage geht es doch, wenn Angehörige - verständlicherweise - immer weitere lebensverlängernde Maßnahmen wünschen, die dem Betroffenen selbst jedoch möglicherweise nur Schmerzen und Leid ohne Aussicht auf Heilung bringen.

Ich habe jedenfalls höchsten Respekt vor dem Richter und jedem anderen Richter, der in einer ähnlichen Situation ist, und so eine Entscheidung treffen muss und kann. Ich würde um keinen Preis tauschen wollen.

Siehe dazu auch http://www.bbc.com/news/uk-england-london-39568388

https://www.youtube.com/watch?v=WlhV80QPUuI
https://www.youtube.com/watch?v=pVSf5QlSmA8

https://www.youtube.com/watch?v=yEKDYIYMgBc
http://www.montypython.net/scripts/allthing.php

Nachtrag: Die Musik oben war von John Rutter.
Die Hymne aus dem 19. Jahrhundert mit demselben Text, auf die sich Monty Python bezogen, war diese:
https://www.youtube.com/watch?v=y0fY2OZr3gA
Die dritte Strophe lautet dort auch noch:

The rich man in his castle,
The poor man at his gate,
God made them high and lowly,
And ordered their estate.

@hlubenow
Interessante Links, willst Du damit einen möglichen Glaubenskonflikt ausdrücken oder ist das einfach Spaß und Wortspiel?

Hat Gott Humor? Ich denke JA.

Auch wenn ich nicht katholisch bin, rührt mich ein mir bekannter Franziskanermönch, der ein Leben lang Obdachlosen, Drogensüchtigen und Männern auf Bewährung half, ihren Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Auch in der Kirche setzt er sich zu ihnen und in seinem letzten Besuch der Messe ging der mittlerweile 88-Jährige Hand in Hand mit einem immer wieder straffällig gewordenen Mann, der seinen Beichtvater vergöttert. Der Mönch wird bald sterben, er ist totkrank.

Candor hat geschrieben:Interessante Links, willst Du damit einen möglichen Glaubenskonflikt ausdrücken oder ist das einfach Spaß und Wortspiel?

Beides. Monty Python wollten das ausdrücken, ich zitiere ja nur.
Ich sehe da aber keinen großen Konflikt: Wenn es Gott gibt, ist er für die Schöpfung sowohl der guten als auch der schlechten Dinge verantwortlich. Und dann ist da auch noch der Teufel.

Man muß auch mal größer denken: Als vor 70 Millionen Jahren die Dinosaurier durch den Meteoriten ausgelöscht wurden, konnten sie ja nichts dafür, und auch nichts dagegen tun.
Ebensowenig wir, wenn in 1,4 Millionen Jahren diese Sonne vorbeikommt, und uns wahrscheinlich dasselbe passiert.
Kosmische Katastrophen - Wer ist verantwortlich (der Mensch diesmal sicher nicht)? Niemand? Gott? Der Teufel? Eins davon muß es sein.

Candor hat geschrieben:Hat Gott Humor? Ich denke JA.

Martin Gore hat geschrieben:I think that god's
got a sick sense of humor
and when I die
I expect to find him laughing

hlubenow hat geschrieben:Man muß auch mal größer denken: Als vor 70 Millionen Jahren die Dinosaurier durch den Meteoriten ausgelöscht wurden, konnten sie ja nichts dafür, und auch nichts dagegen tun.
Ebensowenig wir, wenn in 1,4 Millionen Jahren diese Sonne vorbeikommt, und uns wahrscheinlich dasselbe passiert.
Kosmische Katastrophen - Wer ist verantwortlich (der Mensch diesmal sicher nicht)? Niemand? Gott? Der Teufel? Eins davon muß es sein.

Typisch deutsches Denken: zuerst nach einem Schuldigen fragen.

In Wirklichkeit ist die Antwort auf die Frage nach der Verantwortung/Schuld hier völlig irrelevant. Die interessante Frage lautet vielmehr: Was bedeutet das für mich?

Levi hat geschrieben:Die interessante Frage lautet vielmehr: Was bedeutet das für mich?

Typisch betriebswirtschaftliches Denken!

Was soll das schon bedeuten?
https://www.zdf.de/wissen/frag-den-lesc ... m-100.html
Möglicherweise dasselbe wie bei den Dinosauriern.

Es wird wohl kein kosmisches Ereignis nötig sein, um die Menschheit auszulöschen. Das schafft der Mensch ganz allein.

Meine 10-jährige Nichte ist nun Ministrantin der Katholischen Kirche. Natürlich hab ich jetzt einen Heidenrespekt vor ihr, was ihr gut gefällt.

Wieso hast du deshalb Respekt vor ihr?