Präsident Trump und die US-Politik

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JS
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von JS »

[enigma] hat geschrieben:
JS hat geschrieben:
Tobias__21 hat geschrieben:Weiss jemand bei welchem Anbieter man auf ein Impeachment Verfahren wetten kann? Je nach Quote könnte sich das lohnen :D
https://sports.ladbrokes.com/de-de/betting/politik/international/us-elections/donald-trump-specials/225147663/ (Verwaister Link automatisch entfernt)
To Leave Office Via Impeachment Or Resignation Before End 1st Term 1.80
Dh. bei Amtsenthebung wegen Geisteskrankheit geht man leer aus? So unfair!
Das ist so, ja. Mittlerweile ist die Quote nur noch 1,66.

Demgegenüber: To Serve Full 1st Term 2.10

Ich persönlich bin zwar überhaupt nicht davon überzeugt, dass die Russland-Ermittlungen zur Aufdeckung von Straftaten von Trump führen. Ich denke eher, dass das nicht der Fall sein wird. Das ist aber auch nicht zwingend für Trumps Rücktritt. Die Tatsache der Ermittlungen an sich ist schon belastend. Ironischerweise trifft jetzt auf Trump zu, was er im Wahlkampf über Clinton sagte, dass bei ihr vier Jahre Skandale und Ermittlungen zu erwarten seien und man das nicht wollen könne. Trumps Umgang mit den Affären ist extrem unglücklich. Nicht nur das, er produziert am laufenden Band welche. Die Arbeit des Weißen Hauses wird dadurch massiv belastet. Es ist zu beobachten, dass sich selbst Trump-Unterstützer, seine Basis, beginnen von ihm abzuwenden. Und diejenigen, die ihm ohnehin in seinen eigenen Reihen schon kritisch gegenüberstanden trauen sich jetzt mehr, ihn zu kritisieren. Ich habe zwar damit gerechnet, dass Trump ein inkompetenter Präsident wird. Er hat diese Erwartungen aber locker übertroffen. Aktuell kann ich mir kaum vorstellen, wie er das auf Dauer weiter durchziehen will. Sein Ego braucht auch Streicheleinheiten. Wenn er die immer weniger bekommt und seine Zustimmungswerte noch weiter gesunken sind, wird er irgendwann keine Lust mehr haben und hinschmeißen. Das muss aber nicht unbedingt schon dieses Jahr sein.

Wünschenswert ist sein Rücktritt indes nicht, denn dann wird Mike Pence Präsident und wer weiß was für eine schreckliche Figur Vizepräsident.
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immer locker bleiben
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von immer locker bleiben »

Wir dürfen übrigens gespannt sein, was so alles aus dem Weißen Haus kommt, wenn Trump jetzt neun Tage weg ist. Dem Vernehmen nach soll die Gelegenheit ja genutzt werde, um ein paar Gesetzesvorhaben etwas souveräner und ohne eitle Ausbrüche des Präsidenten voranzubringen ...
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hlubenow
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von hlubenow »

JS hat geschrieben:Trumps Umgang mit den Affären ist extrem unglücklich. Nicht nur das, er produziert am laufenden Band welche.
Ich seh' da nichts, nur daß die Medien immer wieder verzweifelt versuchen, welche zu konstruieren.

Wäre in jeder Hinsicht besser, darauf nicht hereinzufallen. Das galt für Wulff, das gilt jetzt für Trump, und das gilt auch für künftige Fälle (ganz unabhängig von der politischen Couleur des Medien-Opfers). So billig sollte niemand sich seinen Präsidenten absägen lassen. War hier schon peinlich genug.
Honigkuchenpferd
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

JS hat geschrieben:Wünschenswert ist sein Rücktritt indes nicht, denn dann wird Mike Pence Präsident und wer weiß was für eine schreckliche Figur Vizepräsident.
Ich persönlich habe ja den Eindruck, dass Trump unter seinen Anhängern bisher kaum an Rückhalt verloren hat. Vieles davon ist m.E. mal wieder ein medialer Blaseneffekt bzw. Wunschdenken.

Allerdings wäre es durchaus witzig, wenn Pence Präsident würde. Die meisten, die jetzt über Trump schimpfen und sich kaum etwas Schlimmeres vorzustellen vermögen, würden sich noch wundern. Im Vergleich zu Pence kann Trump als "moderat" gelten, und Pence ist nun wirklich mit allen republikanischen Wassern gewaschen.
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[enigma]
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Ich persönlich habe ja den Eindruck, dass Trump unter seinen Anhängern bisher kaum an Rückhalt verloren hat. Vieles davon ist m.E. mal wieder ein medialer Blaseneffekt bzw. Wunschdenken.
Er liegt mittlerweile bei unter 40 Prozent, Tendenz sinkend, seit der Comey Affäre geht's steil bergab. Insbesondere zieht das Disapprove Lager eben stark an, der Widerstand wird also größer.
http://www.realclearpolitics.com/epolls/other/president_trump_job_approval-6179.html (Verwaister Link automatisch entfernt)

Honigkuchenpferd hat geschrieben:Allerdings wäre es durchaus witzig, wenn Pence Präsident würde. Die meisten, die jetzt über Trump schimpfen und sich kaum etwas Schlimmeres vorzustellen vermögen, würden sich noch wundern. Im Vergleich zu Pence kann Trump als "moderat" gelten, und Pence ist nun wirklich mit allen republikanischen Wassern gewaschen.
Was wäre daran "witzig"? Ob Trump oder Pence, es kann wohl niemand Interesse daran haben, dass zB. die internationale Klimaschutzpolitik die nächsten 4-8 Jahre völlig still steht. Insofern sind beide Alternativen eher traurig. Es ist auch richtig, dass die Demokraten 2018 und 2020 bessere Chancen gegen Trump als Präsidenten haben dürften. Bleiben Trumps Eskapaden ohne Konsequenzen, führt das umgekehrt dazu, dass zukünftige Präsidenten, egal welcher Partei, keinen Anlass mehr hätten, sich nicht persönlich zu bereichern oder sich nicht dem Anschein der Korruption auszusetzen.
Zuletzt geändert von [enigma] am Freitag 19. Mai 2017, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:Er liegt mittlerweile bei unter 40 Prozent, Tendenz sinkend, seit der Comey Affäre geht's steil bergab.
http://www.realclearpolitics.com/epolls/other/president_trump_job_approval-6179.html (Verwaister Link automatisch entfernt)
Diese Umfragewerte sind immer mit Vorsicht zu genießen und sagen ohnehin wenig über die Anhänger Trumps aus. Er ist ja auch nicht von einer Mehrheit der Amerikaner gewählt worden...
Was wäre daran "witzig"?
Ich fände das durchaus ironisch und ganz ehrlich mit Blick auf so manchen hasserfüllten vermeintlichen "Liberalen" auch verdient.
Bleiben Trumps Eskapaden ohne Konsequenzen, führt das umgekehrt dazu, dass zukünftige Präsidenten, egal welcher Partei, keinen Anlass mehr hätten, sich nicht persönlich zu bereichern oder sich nicht dem Anschein der Korruption auszusetzen.
Tja, vielleicht hätte man dann mal nicht Clinton unterstützen sollen, nicht? Außerdem glaube ich, dass es ziemlich schwierig ist, George W. Bush zu überbieten.
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[enigma]
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Ich fände das durchaus ironisch und ganz ehrlich mit Blick auf so manchen hasserfüllten vermeintlichen "Liberalen" auch verdient.
Deine Schadenfreude ist also stärker als deine Sorge um möglicherweise verheerende politische und ökologische Entwicklungen? Eine solche Einstellung dürfte deutlich mehr zu Brexit, Trump und dem sonstigen politischen Mist beigetragen haben, als irgendwelche "Establishment-Kandidaten" und private Mailserver.
Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Bleiben Trumps Eskapaden ohne Konsequenzen, führt das umgekehrt dazu, dass zukünftige Präsidenten, egal welcher Partei, keinen Anlass mehr hätten, sich nicht persönlich zu bereichern oder sich nicht dem Anschein der Korruption auszusetzen.
Tja, vielleicht hätte man dann mal nicht Clinton unterstützen sollen, nicht?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Selbst, wenn man dieser hanebüchenen "Trump ist die gerechte Strafe für Clinton" These folgt, bedeutet das natürlich nicht, dass sich Trump für seine Taten nicht verantworten muss.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:Deine Schadenfreude ist also stärker als deine Sorge um möglicherweise verheerende politische und ökologische Entwicklungen? Eine solche Einstellung dürfte deutlich mehr zu Brexit, Trump und dem sonstigen politischen Mist beigetragen haben, als irgendwelche "Establishment-Kandidaten" und private Mailserver.
Ich glaube eher, dass es genau diese unsägliche moralinsaure Verdreherei von Worten ist, die vielen Leuten auf den Keks geht. Ich jedenfalls finde sie völlig daneben.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Selbst, wenn man dieser hanebüchenen "Trump ist die gerechte Strafe für Clinton" These folgt, bedeutet das natürlich nicht, dass sich Trump für seine Taten nicht verantworten muss.
Nun ja, wenn man Clinton mit allerlei Rabulistik verteidigt - trotz auf der Hand liegender Korruption und massiver Verfehlungen im Amt -, sollte man dann schon konsequent sein und bei Trump keine Krokodilstränen vergießen. Andernfalls hat es wohl wenig mit der Sache zu tun. :-w
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:Deine Schadenfreude ist also stärker als deine Sorge um möglicherweise verheerende politische und ökologische Entwicklungen? Eine solche Einstellung dürfte deutlich mehr zu Brexit, Trump und dem sonstigen politischen Mist beigetragen haben, als irgendwelche "Establishment-Kandidaten" und private Mailserver.
Ich glaube eher, dass es genau diese unsägliche moralinsaure Verdreherei von Worten ist, die vielen Leuten auf den Keks geht. Ich jedenfalls finde sie völlig daneben.
Wo genau fühlst du deine Worte denn falsch verstanden oder verdreht?
Honigkuchenpferd hat geschrieben:Nun ja, wenn man Clinton mit allerlei Rabulistik verteidigt - trotz auf der Hand liegender Korruption und massiver Verfehlungen im Amt -, sollte man dann schon konsequent sein und bei Trump keine Krokodilstränen vergießen.
Ich sehe bei Clinton keine auf der Hand liegende Korruption. Ich halte die E-Mail-Affäre auch nicht für eine massive Verfehlung im Amt, insbesondere im Vergleich zu Trump. Ich sehe bei Trump ganz erhebliche Anzeichen für Korruption und Angriffe auf Gewaltenteilung und Demokratie. Das ist der Unterschied. Deine Verteidigung Trumps beschränkt sich bisher auf reinen und inhaltlich auch noch unzutreffenden Whataboutismus. Das kannst du sicher besser.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:Wo genau fühlst du deine Worte denn falsch verstanden oder verdreht?
Ich habe immer gesagt: Wenn man eine rationale Politik gemacht und nicht die berechtigten Anliegen normaler Bürger gering geachtet und sogar verächtlich gemacht hätte, dann wäre es zu alledem nicht gekommen. Insofern muss ich mir ganz sicher keine Vorwürfe machen, wenn ich mal etwas zynisch bin.
Ich sehe bei Clinton keine auf der Hand liegende Korruption. Ich halte die E-Mail-Affäre auch nicht für eine massive Verfehlung im Amt, insbesondere im Vergleich zu Trump. Ich sehe bei Trump ganz erhebliche Anzeichen für Korruption und Angriffe auf Gewaltenteilung und Demokratie. Das ist der Unterschied.
Das ist eben in keiner Weise nachvollziehbar. Die absurd hohen Honorare und sonstigen Zuwendungen, die Clinton unmittelbar oder mittelbar erhalten hat - vielfach auch aus dem Ausland, z.B. aus den Golfstaaten -, sprechen eine ganz klare Sprache. Es ist mir unbegreiflich, wie man sich da dumm stellen kann. Die E-Mail-Affäre war ebenfalls keine Petitesse und hat das Vertrauen vieler Menschen massiv erschüttert, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, und das zu Recht. Abgesehen davon siehst du natürlich auch noch über viele andere Dinge nonchalant hinweg, wie z.B. dass Clinton ausdrücklich die Manipulation von Wahlen propagiert hat.

Du misst fortwährend mit zweierlei Maß.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Du magst dich ja jetzt bestätigt fühlen. Ich kann trotzdem nicht nachvollziehen, wie man die derzeitige Situation angesichts dessen, was auf dem Spiel steht, lustig finden oder sich (übrigens nicht weniger hasserfüllt) über die Niederlage der "hasserfüllten Liberalen" freuen kann. Genau solche Einstellungen haben wie gesagt mit zu Brexit und Trump geführt. Du bist also mindestens genauso ein Teil des Problems, wie die andere Seite.

Ich messe bei Clinton und Trump nicht mit zweierlei Maß. Allerdings macht es für mich einen gewaltigen Unterschied, ob eine Politikerin absurd hohe (was ohnehin relativ ist) Redehonorare kassiert, oder ob der Präsident die Führung seines Unternehmens auf seine Kinder überträgt, die wiederum zu seinem Beraterteam gehören und bei Treffen mit Wirtschaftspolitikern mit am Tisch sitzen oder versucht, FBI-Ermittlungen gegen einen persönlichen Freund einstellen zu lassen oder Beamte feuert, die gegen ihn selbst ermitteln.

Das ist nicht mit zweierlei Maß gemessen, das sind einfach zwei völlig verschiedene Größen auf dem gleichen Maß.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von Honigkuchenpferd »

[enigma] hat geschrieben:Du magst dich ja jetzt bestätigt fühlen. Ich kann trotzdem nicht nachvollziehen, wie man die derzeitige Situation angesichts dessen, was auf dem Spiel steht, lustig finden oder sich (übrigens nicht weniger hasserfüllt) über die Niederlage der "hasserfüllten Liberalen" freuen kann. Genau solche Einstellungen haben wie gesagt mit zu Brexit und Trump geführt. Du bist also mindestens genauso ein Teil des Problems, wie die andere Seite.
Das stimmt natürlich nicht. Denn wie gesagt: Mit einer rationalen Politik hätte es diese Probleme nie gegeben. Ich denke eher, gerade auch Leute wie du haben sie heraufbeschworen - und lernen aus ihren Fehlern nicht. Da kann man nur noch zynisch sein.
Ich messe bei Clinton und Trump nicht mit zweierlei Maß. Allerdings macht es für mich einen gewaltigen Unterschied, ob eine Politikerin absurd hohe (was ohnehin relativ ist) Redehonorare kassiert, oder ob der Präsident die Führung seines Unternehmens auf seine Kinder überträgt, die wiederum zu seinem Beraterteam gehören und bei Treffen mit Wirtschaftspolitikern mit am Tisch sitzen oder versucht, FBI-Ermittlungen gegen einen persönlichen Freund einstellen zu lassen oder Beamte feuert, die gegen ihn selbst ermitteln.

Das ist nicht mit zweierlei Maß gemessen, das sind einfach zwei völlig verschiedene Größen auf dem gleichen Maß.
Nur wenn man selbst eine klare ideologische Ausrichtung hat. Du unterschlägst daher z.B. auch, mit welchen Fragwürdigkeiten die E-Mail-Affäre "beigelegt" wurde, unter anderem bekanntlich mit einem dubiosen Treffen in einem Flugzeug, wie Clinton während ihrer Amtszeit als Außenministerin gegen die zuvor eigens festgelegten Regeln verstieß usw.

Das zeigt doch, dass es dir nicht um die Sache geht, sondern eben spezifisch um Trump. Ich halte das eben für eine Doppelmoral. Und es war gerade das Aufbegehren gegen diese Art der Doppelmoral und Hybris, die Trump zum Sieg verholfen hat.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von JS »

Honigkuchenpferd hat geschrieben:
[enigma] hat geschrieben:Bleiben Trumps Eskapaden ohne Konsequenzen, führt das umgekehrt dazu, dass zukünftige Präsidenten, egal welcher Partei, keinen Anlass mehr hätten, sich nicht persönlich zu bereichern oder sich nicht dem Anschein der Korruption auszusetzen.
Tja, vielleicht hätte man dann mal nicht Clinton unterstützen sollen, nicht?
In der Tat. Wäre Clinton gewählt worden, hätten sich diejenigen bestätigt gefühlt, die meinen, dass man sich so wie sie bereichern kann. Enigmas Aussage passt eben auch auf Clinton. Mit dem Extrembeispiel Trump besteht nun die Chance auf eine Wende in der korruptionsdurchsetzten US-Politik. Es wird nicht ohne Konsequenzen bleiben, da bin ich zuversichtlich. Eher nicht rechtlich aber hinsichtlich seiner Zustimmungswerte.
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von hlubenow »

JS hat geschrieben:Wäre Clinton gewählt worden, hätten sich diejenigen bestätigt gefühlt, die meinen, dass man sich so wie sie bereichern kann.
Obama nicht zu vergessen:

https://www.theguardian.com/us-news/201 ... fitzgerald
http://www.independent.co.uk/news/world ... 07816.html

https://www.youtube.com/watch?v=S8AZB3HoNGM
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Re: Präsident Trump und die US-Politik

Beitrag von [enigma] »

Es ist wie gesagt völlig absurd, gut dotierte Reden von Ex-Präsidenten mit der eindeutigen Vermischung von eigener Familie, eigenen Geschäftsinteressen und dem aktuellen Präsidentenamt zu vergleichen. Keiner würde sich aufregen, wenn Trump nach seiner Amtszeit mit Vorträgen vor Bankern noch reicher wird, keinen regt es auf, dass er in der Vergangenheit Geld aus der Wirtschaft angenommen hat. Es geht um ganz andere Vorwürfe. Wer das nicht trennen kann, hat das Problem ganz offensichtlich nicht verstanden.

BTT:
Trump gab demnach weiter zu, wegen der Russland-Ermittlungen unter Druck geraten zu sein. Die Entlassung Comeys habe ihn von diesem Druck befreit.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 48596.html

:-k
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