Eigene Wohnung oder eigenes Büro?
Verfasst: Montag 13. März 2017, 12:00
Hallo zusammen,
ich wende mich heute mit einer etwas unkonventionellen Fragestellung an die Forenteilnehmer. Ich leiste noch ca. 10 Monate Referendariatsdienst ab, bis ich 2018 meine schriftlichen Prüfungen habe. Ich habe recht ordentlich mitgearbeitet, meinen Kenntnisstand würde ich zum jetzigen Zeitpunkt dennoch als "durchwachsen" betrachten. Es sind sowohl hohe 2-stellige AG Klausuren, sowie untere Befriedigend dabei.
Daher würde ich gerne die Zügel in der Anwaltsstation anziehen, um mir nicht vorzuwerfen, nicht mein bestes gegeben zu habe.
Ich wohne derzeit in einer eigenen Wohnung im Haus meiner Familienangehörigen. Dort sind sowohl meine Großeltern, als auch die anderen Angehörigen ansässig und wohnen unmittelbar Tür an Tür mit mir.
Nun ist meine Familie herzallerliebst, aber leider besteht sie nicht aus Akademikern, die den Aufwand und den Lernschmerz vor dem Examen nachempfinden können. Ich komme mir oft gestört vor, es wird viel geklopft, ich muss nach der Arbeit auf dem Flur fast täglich aufgesetzt höfliche Konversation halten und kann nicht vor die Tür gehen, ohne meiner lieben Omi erzählen zu müssen, wie alles so läuft. Unverständnis und Fragen ala "wann bist du endlich fertig mit dem lernen" sind daher an der Tagesordnung.
Mittlerweile probiere ich das so gut es geht zu ignorieren und mich rar zu machen. Ein schönes Gefühl vor seiner Familie "flüchten" zu müssen, ist es auch nicht. Ich habe natürlich versucht, das Gespräch zu suchen, es dreht sich aber leider alles im Kreis und ist nach kurzer Zeit so wie vorher.
Daher habe ich mich entschlossen etwas zu ändern.
Ich lerne nicht gut in der Bibliothek, sondern viel lieber alleine, im Stillen. Am besten lernte ich bis jetzt im eigenen Büro, welches ich während der ÖR Station bezog. Ich hatte relativ viel Leerlauf in dieser Station und konnte super in diesem Büro lernen.
Da Geld als Referendar natürlich knapp ist, stellt sich mir die Frage, ob ich mir eine eigene Wohnung oder ein eigene Büro anmieten sollte.
Mit viel Glück, bekomme ich vielleicht sogar eine ruhige Dachgeschosswohnung in der Stadt. Riskant ist dann allerdings, dass man seine Nachbarn nie einschätzen kann und dass man Tag und Nacht in der selben Wohnung sitzt, zum lernen und zur Freizeit.
Die Alternative wäre, zuhause wohnen zu bleiben und tagsüber in mein eigenes Büro zum lernen zu fahren. Dann wäre meine Familie zwar immer noch da, ich hätte allerdings einen Raum, der weit weg von allem ist, und in dem ich mich ganz konzentrieren kann. Wenn ich dann nur nachmittags zuhause wäre und wüsste, egal ob mein Onkel gerade seine Küche renoviert, morgen früh fahre ich einfach ins Büro und habe Ruhe, belastet mich die Situation vielleicht weniger.
Monetär wären die beiden Optionen - eigenes Wohnung oder zuhause wohnen und eigenes Büro - sehr identisch, das tut sich also nichts.
Ich wollte nun einfach ein paar Gedanken dazu hören von Kollegen, da man selbst oft vor einer Wand steht, bis man seine Entscheidung wirklich treffen kann. Vielleicht habt ihr sogar ähnliche Erfahrungen (oder andere) bezüglich eurer Lernumgebung für das Ref. gemacht. Ich würde diese sehr gerne einmal hören.
Ich bedanke mich für eure Zeit
T
ich wende mich heute mit einer etwas unkonventionellen Fragestellung an die Forenteilnehmer. Ich leiste noch ca. 10 Monate Referendariatsdienst ab, bis ich 2018 meine schriftlichen Prüfungen habe. Ich habe recht ordentlich mitgearbeitet, meinen Kenntnisstand würde ich zum jetzigen Zeitpunkt dennoch als "durchwachsen" betrachten. Es sind sowohl hohe 2-stellige AG Klausuren, sowie untere Befriedigend dabei.
Daher würde ich gerne die Zügel in der Anwaltsstation anziehen, um mir nicht vorzuwerfen, nicht mein bestes gegeben zu habe.
Ich wohne derzeit in einer eigenen Wohnung im Haus meiner Familienangehörigen. Dort sind sowohl meine Großeltern, als auch die anderen Angehörigen ansässig und wohnen unmittelbar Tür an Tür mit mir.
Nun ist meine Familie herzallerliebst, aber leider besteht sie nicht aus Akademikern, die den Aufwand und den Lernschmerz vor dem Examen nachempfinden können. Ich komme mir oft gestört vor, es wird viel geklopft, ich muss nach der Arbeit auf dem Flur fast täglich aufgesetzt höfliche Konversation halten und kann nicht vor die Tür gehen, ohne meiner lieben Omi erzählen zu müssen, wie alles so läuft. Unverständnis und Fragen ala "wann bist du endlich fertig mit dem lernen" sind daher an der Tagesordnung.
Mittlerweile probiere ich das so gut es geht zu ignorieren und mich rar zu machen. Ein schönes Gefühl vor seiner Familie "flüchten" zu müssen, ist es auch nicht. Ich habe natürlich versucht, das Gespräch zu suchen, es dreht sich aber leider alles im Kreis und ist nach kurzer Zeit so wie vorher.
Daher habe ich mich entschlossen etwas zu ändern.
Ich lerne nicht gut in der Bibliothek, sondern viel lieber alleine, im Stillen. Am besten lernte ich bis jetzt im eigenen Büro, welches ich während der ÖR Station bezog. Ich hatte relativ viel Leerlauf in dieser Station und konnte super in diesem Büro lernen.
Da Geld als Referendar natürlich knapp ist, stellt sich mir die Frage, ob ich mir eine eigene Wohnung oder ein eigene Büro anmieten sollte.
Mit viel Glück, bekomme ich vielleicht sogar eine ruhige Dachgeschosswohnung in der Stadt. Riskant ist dann allerdings, dass man seine Nachbarn nie einschätzen kann und dass man Tag und Nacht in der selben Wohnung sitzt, zum lernen und zur Freizeit.
Die Alternative wäre, zuhause wohnen zu bleiben und tagsüber in mein eigenes Büro zum lernen zu fahren. Dann wäre meine Familie zwar immer noch da, ich hätte allerdings einen Raum, der weit weg von allem ist, und in dem ich mich ganz konzentrieren kann. Wenn ich dann nur nachmittags zuhause wäre und wüsste, egal ob mein Onkel gerade seine Küche renoviert, morgen früh fahre ich einfach ins Büro und habe Ruhe, belastet mich die Situation vielleicht weniger.
Monetär wären die beiden Optionen - eigenes Wohnung oder zuhause wohnen und eigenes Büro - sehr identisch, das tut sich also nichts.
Ich wollte nun einfach ein paar Gedanken dazu hören von Kollegen, da man selbst oft vor einer Wand steht, bis man seine Entscheidung wirklich treffen kann. Vielleicht habt ihr sogar ähnliche Erfahrungen (oder andere) bezüglich eurer Lernumgebung für das Ref. gemacht. Ich würde diese sehr gerne einmal hören.
Ich bedanke mich für eure Zeit
T