Re: Französische Präsidentschaftswahl 2017
Verfasst: Montag 24. April 2017, 02:25
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Ja ... Es kann aber auch Le Pen Präsidentin werden, und sich die EU insgesamt auflösen. Ich würde sagen, die Chancen sind ungefähr 50:50.immer locker bleiben hat geschrieben:Na also, geht doch. Jetzt kann Macron Präsident werden und das Kerneuropa zusammen bleiben.
Macron hatte jetzt 23,9%, Le Pen 21,4%. Eine großartige Mehrheit ist beides nicht. 54,7% haben andere gewählt, 22% sind nicht zur Wahl gegangen. Wie sich diese übrigen Prozent auf die beiden verteilen werden, ist mE noch nicht klar.Survivor hat geschrieben:Das würde nur dann gelten, wenn diejenigen, die Macron in der ersten Runde nicht gewählt haben und für die Le Pen unwählbar ist, in der zweiten Runde nicht zur Wahl gehen. Davon ist aber wohl nicht auszugehen. Macron wird Unterstützung auch von denjenigen erhalten, die ihn für das kleinere Übel halten. Und das dürften einige Wähler sein.
Das hoffe ich natürlich, die letzte Wahl in den USA hat allerdings gezeigt, dass man sich darauf nicht verlassen kann. Wobei Macron immerhin mehr Begeisterungspotenzial hat als Clinton.Survivor hat geschrieben:Das würde nur dann gelten, wenn diejenigen, die Macron in der ersten Runde nicht gewählt haben und für die Le Pen unwählbar ist, in der zweiten Runde nicht zur Wahl gehen. Davon ist aber wohl nicht auszugehen. Macron wird Unterstützung auch von denjenigen erhalten, die ihn für das kleinere Übel halten. Und das dürften einige Wähler sein.
Na ja, es ist schon sehr unwahrscheinlich, dass sich eine Mehrheit davon diesmal für Le Pen entscheiden wird:hlubenow hat geschrieben:Macron hatte jetzt 23,9%, Le Pen 21,4%. Eine großartige Mehrheit ist beides nicht. 54,7% haben andere gewählt, 22% sind nicht zur Wahl gegangen. Wie sich diese übrigen Prozent auf die beiden verteilen werden, ist mE noch nicht klar.
Honigkuchenpferd hat geschrieben:Na ja, es ist schon sehr unwahrscheinlich, dass sich eine Mehrheit davon diesmal für Le Pen entscheiden wird:
http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl ... 85094.html
Der Zorn der Armen konnte in Frankreich ja noch nie (Verwaister Link https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5d/Eugène_Delacroix_-_Le_28_Juillet._La_Liberté_guidant_le_peuple.jpg/1276px-Eugène_Delacroix_-_Le_28_Juillet._La_Liberté_guidant_le_peuple.jpg automatisch entfernt) die Verhältnisse umwälzen ...FAZ hat geschrieben:Die Armen wählten rechtsextrem
Mag sein.Honigkuchenpferd hat geschrieben:Gut möglich, dass sie 2022 siegt, aber diesmal mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.
Wir haben heute natürlich andere Probleme. Die aber ebenso Unruhen auslösen können, wenn sie nicht gelöst werden.Honigkuchenpferd hat geschrieben:Im Übrigen ist der Vergleich mit der Französischen Revolution völlig schief. Und das gilt auch für die Julirevolution.
Keiner hat eine Glaskugel, aber ich wage die Spekulation, dass LePen mit der Wahl erstmal erledigt ist. Das Europäische Parlament hat wegen zwei französischen Strafverfahren die Immunität aufgehoben, da gibt es innerhalb der nächsten 5 Jahre bestimmt eine Anklage. Natürlich stört das ihre Anhänger nicht, aber in Frankreich muss man ja im 2. Wahlgang die Mehrheit bekommen und dafür ist das glaube ich nicht hilfreich.Honigkuchenpferd hat geschrieben:Gut möglich, dass sie 2022 siegt, aber diesmal mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.
Die Wähler, die Macron als das kleinste Übel gesehen haben, haben ihm die entscheidenden Stimmen für den Einzug in die Stichwahl gebracht und werden ihm nun zum Sieg in der Stichwahl verhelfen. In den USA wurde Clinton von vielen als das kleinere Übel gesehen, von vielen aber als das größere Übel, das war ihr Problem gegen den ebenfalls unbeliebten Trump.[enigma] hat geschrieben:Das hoffe ich natürlich, die letzte Wahl in den USA hat allerdings gezeigt, dass man sich darauf nicht verlassen kann.Survivor hat geschrieben:Das würde nur dann gelten, wenn diejenigen, die Macron in der ersten Runde nicht gewählt haben und für die Le Pen unwählbar ist, in der zweiten Runde nicht zur Wahl gehen. Davon ist aber wohl nicht auszugehen. Macron wird Unterstützung auch von denjenigen erhalten, die ihn für das kleinere Übel halten. Und das dürften einige Wähler sein.
Das wiederum ist nicht der Fall.[enigma] hat geschrieben:Wobei Macron immerhin mehr Begeisterungspotenzial hat als Clinton.
Zum einen würde sich die EU auch dann nicht zwingend auflösen, wenn Le Pen Präsidentin würde. Zum anderen ist die Chance, dass sie gewählt wird eher 1:1000. Die Lage ist eindeutig, sie hat praktisch keine Chance. Diesmal. Beim nächsten Mal kann es anders aussehen, das liegt im Ungewissen.hlubenow hat geschrieben:Ja ... Es kann aber auch Le Pen Präsidentin werden, und sich die EU insgesamt auflösen. Ich würde sagen, die Chancen sind ungefähr 50:50.
"Dieser Tag wird lange in Erinnerung bleiben: Er hat das Ende Kenobis gesehen, und sieht nun das Ende der Rebellion."JS hat geschrieben:Die Wähler, die Macron als das kleinste Übel gesehen haben, haben ihm die entscheidenden Stimmen für den Einzug in die Stichwahl gebracht und werden ihm nun zum Sieg in der Stichwahl verhelfen.
Meine Bemerkung bezog sich ja auch auf die von ILB.JS hat geschrieben:Zum einen würde sich die EU auch dann nicht zwingend auflösen, wenn Le Pen Präsidentin würde.
Wenn es zu so einem Referendum kommen sollte wäre dessen Ergebnis aus heutiger Sicht offen. Letztes Jahr waren in einer Umfrage 39 % der Franzosen für einen Austritt. Tendentiell denke ich, dass sich dafür keine Mehrheit finden würde, aber wie gesagt, seriös festlegen kann man sich dazu nicht. Die Frage steht auch aktuell nicht an. Wahrscheinlicher erscheint mir ein Austritt Italiens. Ansonsten sehe ich es auch so, dass ein Austritt Frankreichs aus der EU das Ende derselbigen wahrscheinlich machen würde.hlubenow hat geschrieben: Aber soweit ich weiß, hat Le Pen für den Fall ihrer Wahl ein Referendum über den Austritt aus der EU in Aussicht gestellt. Sollten die Franzosen ihr auch darin folgen, dürfte die EU ohne England und Frankreich kaum noch aufrechzuerhalten sein.
Das wäre dann ja nur noch ein Bund unter der Vorherrschaft Deutschlands. Ich glaube nicht, daß die anderen EU-Staaten das wollen würden. Und Deutschland sollte so eine Rolle auch nicht haben wollen.