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Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Montag 17. April 2017, 12:43
von OJ1988
Ich habe mir zugegeben nicht jeden Beitrag durchgelesen. Dann noch mein Senf zum "nächsten Versuch": Wenn du das materielle Wissen einigermaßen drauf hast - geschenkt, dass man immer Lücken hat - würde ich eher ein halbes als ein ganzes Jahr dranhängen und mich dort auf Klausuren konzentrieren (die dir im Übrigen ja auch deine Lücken im materiellen Recht aufzeigen). Bei einem Jahr dürfte irgendwann recht bald die Luft raus sein, wenn du schon 18 Monate Lernen hinter dir hast und siehst, wie es bei allen Kollegen und Freunden weitergeht.

Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Montag 17. April 2017, 15:39
von freutmann
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Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Montag 17. April 2017, 15:47
von JulezLaw
Zum allgemeinen Vorgehen hast du ja schon einige Tipps bekommen.

Ich habe damals den juracademy-Klausurenkurs gemacht und fand ihn ziemlich gut, sowohl von der Korrektur her als auch im Hinblick darauf, dass man die Klausuren am PC schreiben kann (was bei mir aufgrund bestehender Probleme beim handschriftlichen Verfassen langer Texte sehr hilfreich war). Nichtsdestotrotz solltest du dann aber erst recht regelmäßig auch handschriftlich Klausuren innerhalb der fünf Stunden verfassen - am PC schreibt man deutlich schneller und ermüdet wesentlich langsamer. Du bekommst sonst Probleme mit dem Zeitmanagement.

Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Montag 17. April 2017, 15:51
von freutmann
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Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Montag 17. April 2017, 15:55
von JulezLaw
Puh... So pauschal kann man das schwer sagen. Ich fand sie vom Schwierigkeitsgrad her eigentlich meist realistisch, manchmal war mir nur die Korrektur ein wenig zu wohlwollend (war vielleicht aber auch nur Einbildung, habe den Kurs erst ca. 6 Monate vorm Examen begonnen, da war ich schon auf einem relativ guten Stand).

Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Montag 17. April 2017, 21:35
von freutmann
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Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Montag 17. April 2017, 22:35
von Tobias__21
Bei uns gibt es eine Klausurenwerkstatt an der Uni. Dort werden einzelne Klausuren komplett analysiert und mit den Kandidaten im Einzelgespräch besprochen. Vielleicht gibt es ja so etwas auch an Deiner Uni?

Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Dienstag 18. April 2017, 08:06
von Theopa
Neben den Klausuren würde ich auch zu wesentlich häufigeren Wiederholungen raten. Wenn ich den Ausgangspost richtig verstehe, hast du 16 Monate gelernt und dann in nur zwei Monaten alles (!) wiederholt. Manche mögen ein sehr gutes Gedächtnis haben, bei den Meisten sind aber wesentlich mehr Wiederholungen notwendig um etwas wirklich zu beherrschen.

Unterhalb des hohen VB bzw. Gut genügt mE ohnehin ein fundiertes Basiswissen (inkl. Aufbauschemata) ohne besonders vertiefte materielle Kenntnisse, sofern dieses dafür wirklich gut sitzt. Retrospektiv würde ich das letzte Jahr auf 6 Monate "Aneignen" und 3 Wiederholungsphasen (3, 2 und einen Monat) aufteilen.

Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Dienstag 18. April 2017, 08:54
von freutmann
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Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Dienstag 18. April 2017, 09:02
von OJ1988
freutmann hat geschrieben:
Theopa hat geschrieben:Neben den Klausuren würde ich auch zu wesentlich häufigeren Wiederholungen raten. Wenn ich den Ausgangspost richtig verstehe, hast du 16 Monate gelernt und dann in nur zwei Monaten alles (!) wiederholt. Manche mögen ein sehr gutes Gedächtnis haben, bei den Meisten sind aber wesentlich mehr Wiederholungen notwendig um etwas wirklich zu beherrschen.

Unterhalb des hohen VB bzw. Gut genügt mE ohnehin ein fundiertes Basiswissen (inkl. Aufbauschemata) ohne besonders vertiefte materielle Kenntnisse, sofern dieses dafür wirklich gut sitzt. Retrospektiv würde ich das letzte Jahr auf 6 Monate "Aneignen" und 3 Wiederholungsphasen (3, 2 und einen Monat) aufteilen.

Danke.

Ja, das war mein Vorgehen. Das hatte zur Folge, dass ich alles "dem Sinn nach" verinnerlicht habe, auch hätte erklären können, "was denn was ist". Nur als ich beispielsweise dann wirklich mal präzise definieren musste in den Klausuren, bin ich an meine Grenzen gestoßen (Paradebeispiel Gefahrenbegriffe im Polizei- und Ordnungsrecht).

Insofern hast du glaube ich vollkommen Recht, auch an dem Ende hat es gehapert.

Ich habe nämlich die ganzen Unterlagen aus meinem kommerziellen Repetitorium auf Karteikarten übertragen (Nebengebiete aus Zeitgründen dann am Laptop in Skriptform umgesetzt), das hat ewig lange gedauert.

Besten Gruß
Ich finde ich es sehr löblich, wie ehrlich du dein Lernverhalten hier reflektierst.

Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Dienstag 18. April 2017, 18:10
von freutmann
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Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Freitag 2. November 2018, 16:48
von freutmann
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Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Samstag 3. November 2018, 15:02
von valemmrich
Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung! 👌🏻

Re: Klausuren - der entscheidende Faktor?

Verfasst: Samstag 3. November 2018, 15:19
von OJ1988
freutmann hat geschrieben: Freitag 2. November 2018, 16:48 Nachdem man mich hier so nett mit Hilfestellungen versorgt hat, dachte ich mir, dass ich mal preisgebe, wie alles nun verlaufen ist.

Ich habe mich nochmal gut 7 Monate auf das Examen vorbereitet, die ersten 3 davon habe ich genutzt, um das materielle Recht ein letztes Mal zu wiederholen. Das hab ich allerdings weniger mit Karteikarten als mit dem genauen Studium der Fälle aus dem Repetitorium getan. Im Anschluss bzw. parallel habe ich dann den Klausurenkurs der Uni unter Echtbedingungen mitgenommen (waren am Ende genau 36 Probeklausuren) und auch sonst bildete das Skizzieren von Altklausuren einen nicht unerheblichen Teil meiner Vorbereitung.

Am Ende stehen nun auf meinem Zeugnis 9,6 Punkte im staatlichen Teil (vollbefriedigend).

Es hat sich also gelohnt, sollte jemand mal ein paar Ratschläge für seinen zweiten Anlauf brauchen, stehe ich zur Verfügung.

Besten Gruß
Sauber!