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Re: Die elektronische Akte

Verfasst: Donnerstag 27. April 2017, 15:21
von Einwendungsduschgriff
hlubenow hat geschrieben:
Einwendungsduschgriff hat geschrieben:Asyl hier fast immer ohne.
The Law Is an Anagram of Wealth.
Macht in der Sache aber überhaupt keinen Unterschied...

Re: Die elektronische Akte

Verfasst: Donnerstag 27. April 2017, 20:14
von Atropos
Wunderbare Meldung bei Juve, die einige der hier diskutierten Aspekte enthält: Bayerisches Landgericht erlässt einstweilige Verfügung, wegen einer vermeintlich bestehenden kartellrechtlichen Ameldepflicht - Bundeskartellamt sieht das anders. Dann Probleme mit der Ladung, weil per Post statt per Fax rausgeschickt. Zum Glück ist es ein chinesischer Investor - viele chinesische Juraprofessoren sind so von der Konzeption des deutschen BGB begeistert, dass das deutsche Rechtssystem ein paar Ausrutscher vertragen kann ;)

Re: Die elektronische Akte

Verfasst: Freitag 28. April 2017, 09:31
von Syd26
Atropos hat geschrieben:Wunderbare Meldung bei Juve, die einige der hier diskutierten Aspekte enthält: Bayerisches Landgericht erlässt einstweilige Verfügung, wegen einer vermeintlich bestehenden kartellrechtlichen Ameldepflicht - Bundeskartellamt sieht das anders. Dann Probleme mit der Ladung, weil per Post statt per Fax rausgeschickt. Zum Glück ist es ein chinesischer Investor - viele chinesische Juraprofessoren sind so von der Konzeption des deutschen BGB begeistert, dass das deutsche Rechtssystem ein paar Ausrutscher vertragen kann ;)
Man sollte dazu sagen, dass dies nicht irgendein Bayerisches Landgericht war, sondern das LG Nürnberg-Fürth. Viele Anwaltskollegen vor Ort dürfte diese Posse nicht wirklich überraschen, wenn man schon mit dem erwähnten Richter zu tun hatte.

Re: Die elektronische Akte

Verfasst: Freitag 28. April 2017, 09:48
von Ara
Welcher Aspekt hier übrigens noch nicht bedacht wurde, bei uns im Alltag aber häufig Probleme macht: Format und Qualität der elektronischen Dateien.

Wir kriegen heute schon viel von der StA in digitaler Form bereitgestellt. Die Staatsanwaltschaft packt das auf DVDs und hat dann 1000 Seiten mit Farbfotos gerne mal in 1GB+, weil sie alles in mörderhoher DPI-Scannen, selbst die reinen Texte. Während der Speicherplatzverbrauch teilweise schon problematisch ist, können diese riesigen Dateien auch selbst auf leistungsstarke Laptops nicht mehr anständig gescrollt werden.

Das Runterkomprimieren von PDFs stellt sich ja immer problematisch dar und ist ja immer stark limitiert. Aus 2GB macht man keine 20MB. Eine von uns selbst gescannte Akte in Schwarz/Weiß, wo nur die Fotos in Farbe sind, hätte dagegen von Haus aus die 20MB und ist unproblematisch scrollbar.

Auch dahingehend, müsste man sich vermutlich auf irgendwas konformes einigen. Einerseits gibt es Aktenbestandteile die man mit geringer DPI in Schwarz/Weiß scannen kann und dann gibt es Aktenbestandteile, die zwingend in Farbe und hoher DPI sind.

Das Problem wird natürlich mit der Zeit weniger, weil man nicht mehr alles Scannen muss, sondern vieles direkt als digitale Datei einpflegt. Alle umfangreichen Verfahren wo aber viele Scans in die Datei müssen, werden aber auch weiterhin unter diesem Problem leiden.

Re: Die elektronische Akte

Verfasst: Samstag 29. April 2017, 12:26
von thh
Ara hat geschrieben:Welcher Aspekt hier übrigens noch nicht bedacht wurde, bei uns im Alltag aber häufig Probleme macht: Format und Qualität der elektronischen Dateien.
Ja, das kenne ich: gerade großformatige farbige Lichtbilder haben im Scan manchmal Muster und werden schwer erkennen. Andererseits werden auch sonst oft nur Mehrfertigungen der Akten ausgefolgt, da sieht man dann auf der Schwarz-Weiß-Kopie noch weniger ...
Ara hat geschrieben:Wir kriegen heute schon viel von der StA in digitaler Form bereitgestellt. Die Staatsanwaltschaft packt das auf DVDs und hat dann 1000 Seiten mit Farbfotos gerne mal in 1GB+, weil sie alles in mörderhoher DPI-Scannen, selbst die reinen Texte.
Autsch. Das ist hier offenbar genau umgekehrt. (Kein Scan mit mehr als 210 MB für Stehordner mit bis zu 600 Seiten im PDF).
Ara hat geschrieben:Während der Speicherplatzverbrauch teilweise schon problematisch ist, können diese riesigen Dateien auch selbst auf leistungsstarke Laptops nicht mehr anständig gescrollt werden.
Und wie macht das dann die StA selbst in der Sitzung? Üblicherweise verfügt die Justiz ja weder über die allerneuesten noch die teuersten IT-Geräte ...
Ara hat geschrieben:Auch dahingehend, müsste man sich vermutlich auf irgendwas konformes einigen. Einerseits gibt es Aktenbestandteile die man mit geringer DPI in Schwarz/Weiß scannen kann und dann gibt es Aktenbestandteile, die zwingend in Farbe und hoher DPI sind.
Das skaliert nur begrenzt, weil gerade bei der Justiz Personal eine knappe Ressource ist. Und da macht es schon einen erheblichen Unterschied, ob man einen Stehordner "en bloc" ausheften und in einen Großscanner packen kann, der dann automatisch PDFs mit OCR erzeugt, oder ob da je nach Seite unterschiedliche Einstellungen zu wählen sind.