Re: Abschiebungen nach Afghanistan - postfaktisch die zweite
Verfasst: Dienstag 8. August 2017, 08:37
Der Name ist anscheinend Programm.juraidiot hat geschrieben:Ich fand die Flüchtlingspolitik von Merkel persönlich ja scheiße und werde in der nächsten Wahl auch AfD wählen, aber ich habe im Rahmen des Praktikums bei einige Asylverfahren zugeschaut und das ist schon hart, was da abgeht, also, wie sich da Schicksale entscheiden.
Ein Lehrerehepaar, dass glaubhaft machen konnte, von den Taliban aufgrund ihrer Berufstätigkeit verfolgt zu werden, hat Flüchtlingsstatus zuerkannt bekommen.
Viele Afghanen kamen aus dem Iran und haben dort von einer Verfolgungs- bzw Diskrimminierungsgeschichte berichtet. Insofern eine Abschiebung aber nach Afghanistan durchgeführt werden würde, ist das hierfür nicht relevant.
Hierbei kommt es dann darauf an, inwiefern noch familiäre Beziehungen nach Afghanistan bestehen, die ein Überleben dort ermöglichen.
Allerdings stellt sich diese Frage nur bei Familien, bei alleinstehenden Männern wird davon ausgegangen, dass sie sich schon irgendwie durchschlagen können.
Das ist natürlich eine miese Sache; im Endeffekt wurden also junge Männer hergelockt mit der Illusion hier eine reale Chance auf eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen, und nach tausenden Dollar für Schlepper und verlorener Lebenszeit werden sie in ein Land abgeschoben, dass sie seit ihrer Geburt nicht kennen.
Sowas kommt dabei raus, wenn man sich aus einem hysterischen Moralismus heraus weigert über die mittelfristigen Folgen seines Handelns nachzudenken.