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Re: Durchziehen?

Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 22:23
von OJ1988
Tibor hat geschrieben:Klausuren korrigieren ist doch auch auf Dauer tot langweilig, oder? Dann doch lieber Aufsätze schreiben oder bei irgendwelchen Fortbildungsinstituten als Dozent anheuern.
Kommt drauf an, wieviele man pro Charge nimmt. 40-50 sind schon sehr ermüdend, das stimmt. Aber das kann man ja selber steuern.

Re: Durchziehen?

Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 22:24
von Muirne
Geistig wahnsinnig anspruchsvoll ist es wirklich nicht. Bin auch froh, wenn es nach dem aktuellen Stapel für das nächste halbe Jahr rum ist.
Dozieren finde ich gut. Das kann man natürlich nicht während der Arbeitszeit, aber vorzubereiten gibt es da ja einiges.

Re: Durchziehen?

Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 22:57
von julée
OJ1988 hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben:Klausuren korrigieren ist doch auch auf Dauer tot langweilig, oder? Dann doch lieber Aufsätze schreiben oder bei irgendwelchen Fortbildungsinstituten als Dozent anheuern.
Kommt drauf an, wieviele man pro Charge nimmt. 40-50 sind schon sehr ermüdend, das stimmt. Aber das kann man ja selber steuern.
Kommt m. E. auch auf die Häufigkeit an. Ich bräuchte jetzt nicht wöchentlich 50 Klausuren, aber alle paar Monate mal ein Stapel Examensklausuren ist sicherlich eine interessante Abwechslung, insbesondere wenn man sonst wenig zu tun hat.

Re: Durchziehen?

Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 23:03
von Honigkuchenpferd
50 auf einmal sind aber einfach viel und werden dann schnell nervig. Das normale Pensum liegt ja auch eher bei 25-30, wenn es um Examensklausuren geht.

Re: Durchziehen?

Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 23:19
von Muirne
Ich nehm schon immer um die 50, sonst lohnt es nicht. Aber kommt ja auch darauf an, was man bekommt. :)
Der TE könnte sich öfter im Thread blicken lassen, sonst schweifen wir ab... usual business.

Re: Durchziehen?

Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 23:24
von Honigkuchenpferd
Bei Probeklausuren ist da natürlich was dran, bei echten Klausuren läuft es nach meiner Beobachtung in aller Regel auf die genannten 25-30 Stück hinaus. Und einige Fakultäten vergeben aus Gründen der Qualitätssicherung inzwischen auch nur noch ca. 30 Klausuren pro Korrekturassistent (hängt aber auch ganz davon ab, wie hoch der Bedarf ist und wie viele Leute zur Verfügung stehen).

Re: Durchziehen?

Verfasst: Montag 12. Juni 2017, 23:38
von Muirne
Da hast du natürlich Recht. Ich würde auch erwarten, dass echte Examensklausuren mit etwas mehr Zeitaufwand korrigiert werden als die Probeklausuren. Zumindest wäre das mein Anspruch.

Re: Durchziehen?

Verfasst: Dienstag 13. Juni 2017, 09:44
von Samson
Wieso muss man die freie Zeit überhaupt juristisch füllen? Ich habe bei meinem Secondment auch viel Leerlauf (und das ist die "freie" Wirtschaft) und freue mich, dass ich endlich mal wieder jeden Tag die FAZ schaffe; ansonsten lese ich viel Shakespeare.

Re: Durchziehen?

Verfasst: Dienstag 13. Juni 2017, 18:37
von Volki
Zeiterfassung ist scheiße. Hat man nix zu tun, sitzt man doof rum. Hat man viel zu tun, schreibt man Überstunden und dokumentiert, dass man mit seiner Zeit nicht klarkommt. Beides ist des höheren Dienstes unwürdig. Verstehe nicht, dass man das in vielen Oberbehörden nicht versteht.

Zum Problem: Sei umtriebig, zeige Eigeninitiative.

Beispiele:

Kaffeerunde gründen: Bringt locker eine Stunde am Tag.

Vorschlagen, die hausinterne Dokumentendatenbank/Infothek neu zu strukturieren: Bringt viele, viele Stunden Spaß mit der Windows-Suche.

Gemeinsamen Runderlass mit dem MI konzipieren zur am 1.6. in Kraft getretenen Neuregelung der Einziehung / Vermögensabschöpfung: Bringt Legendenstatus. In your face, Langeweile.

Re: Durchziehen?

Verfasst: Dienstag 13. Juni 2017, 18:44
von thh
Volki hat geschrieben:Gemeinsamen Runderlass mit dem MI konzipieren zur am 1.6. in Kraft getretenen Neuregelung der Einziehung / Vermögensabschöpfung: Bringt Legendenstatus. In your face, Langeweile.
Einen Runderlass des Wiss. Dienstes des Landtages fände ich jetzt etwas skurril, aber wenn die Abgeordneten sich dann daran halten: jederzeit!

(Und es ist der 01.07., nicht der 01.06.)

Re: Durchziehen?

Verfasst: Dienstag 13. Juni 2017, 21:05
von Jussi Cogens
Volki hat geschrieben:Zum Problem: Sei umtriebig, zeige Eigeninitiative.
Vollkommen richtig.

Vollkommen off-topic: Wie schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen!

Re: Durchziehen?

Verfasst: Dienstag 13. Juni 2017, 21:27
von Volki
thh hat geschrieben:
Volki hat geschrieben:Gemeinsamen Runderlass mit dem MI konzipieren zur am 1.6. in Kraft getretenen Neuregelung der Einziehung / Vermögensabschöpfung: Bringt Legendenstatus. In your face, Langeweile.
Einen Runderlass des Wiss. Dienstes des Landtages fände ich jetzt etwas skurril, aber wenn die Abgeordneten sich dann daran halten: jederzeit!

(Und es ist der 01.07., nicht der 01.06.)
Korrekt, danke. Schlimm, wenn man sich eine Abordnung nur ans MJ vorstellen kann und in den Sommerferien wirksam werdende Gesetzesänderungen gar nicht ;-)

Re: Durchziehen?

Verfasst: Dienstag 13. Juni 2017, 21:29
von Volki
Jussi Cogens hat geschrieben:
Volki hat geschrieben:Zum Problem: Sei umtriebig, zeige Eigeninitiative.
Vollkommen richtig.

Vollkommen off-topic: Wie schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen!
:)

Re: Durchziehen?

Verfasst: Mittwoch 14. Juni 2017, 13:25
von Einwendungsduschgriff
Volki hat geschrieben:
Jussi Cogens hat geschrieben:
Volki hat geschrieben:Zum Problem: Sei umtriebig, zeige Eigeninitiative.
Vollkommen richtig.

Vollkommen off-topic: Wie schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen!
:)
Zu Euch beiden: schön, von Euch zu lesen!

Re: Durchziehen?

Verfasst: Freitag 16. Juni 2017, 16:58
von Iuridicus
Danke für die - ernstgemeinten - Posts.

Ich fühle mich jedoch immer mehr hin und her gerissen. Gerade heute vor dem Wochenende war es nicht mehr auszuhalten, da man die ganze Zeit auf die Uhr schaut, um ins Wochenende zu starten, jedoch nichts zu tun hat und nicht weiß, wie man sich die Zeit vertreiben soll. Ich hatte in dieser Woche - d.h. in 40 Arbeitsstunden - drei (!) kleinere Akten auf dem Tisch, die alle in kürzester Zeit zu bearbeiten gewesen wären. Ich weiß leider langsam nicht mehr weiter. Mir schlägt die ganze Sache dermaßen auf das Gemüt, es zermürbt mich und ich habe bereits jetzt schon wieder Bammel vor Montag, weil ich dann erneut acht Stunden rumbringen muss. Auf der anderen Seite scheue ich einen Abbruch er Abordnung, da ich befürchte, dass dies sich äußerst negativ auf die Regelbeurteilung auswirkt, obwohl mir - freilich bei Ableistung der Abordnung - eine hervorragende Note in Aussicht gestellt worden ist. Ich habe auch Angst davor, jetzt abzubrechen und dadurch den Grundstein dafür zu legen, dass ich immer Amtsrichter bleiben werde. Ich habe Angst davor, dann in zehn Jahren mit Ende 40 von Selbstzweifeln zerfressen zu werden (Was wäre wenn), andererseits zieht mich dieser Zeitvertreiberei dermaßen runter, dass es auf mein Privatleben umschlägt.