Re: Durchziehen?
Verfasst: Freitag 16. Juni 2017, 18:31
Das hört sich nach einer sehr ungesunden Lebenssituation an. Keine Beurteilung ist es wert sich über einen solchen Zeitraum so zu quälen.
Das große Jura-Forum zur juristischen Diskussion
https://forum.jurawelt.com/
Die Frage ist ja, was passieren würde, wenn auf irgendeiner Excel-Tabelle am Ende 12:30 bis 14:30 steht.Iuridicus hat geschrieben:Ich kann meine Mittagspause nicht ausdehnen, da ich eine Stechkarte habe.
Das ist ja aber auch keine Lösung. Mich nervt es auch tierisch, wenn ich auf der Arbeit mal ein paar Stunden am Stück praktisch in der Gegend rumsitze, weil ich nichts zu tun habe oder auf jemanden warten muss, bevor ich mit etwas weitermachen kann.OJ1988 hat geschrieben:Verstehe das Problem ehrlich gesagt auch nur bedingt. Würde dann konsequent jede Mittagspause auf 2 Stunden dehnen (da dann noch Sport machen) und mir ansonsten Bücher mitnehmen. Oder ausgiebige Kaffeerunden. Oder Serien auf dem mitgebrachten Laptop schauen (sofern möglich). Oder oder oder.
Die Prämisse ist ja, dass man so oder so im Büro sein muss. Dann füllt man leere Zeiten besser irgendwie, als wirklich nur stumpf auf dem Bürostuhl zu sitzen. Nur darum geht es hier.Pillendreher hat geschrieben:Das ist ja aber auch keine Lösung. Mich nervt es auch tierisch, wenn ich auf der Arbeit mal ein paar Stunden am Stück praktisch in der Gegend rumsitze, weil ich nichts zu tun habe oder auf jemanden warten muss, bevor ich mit etwas weitermachen kann.OJ1988 hat geschrieben:Verstehe das Problem ehrlich gesagt auch nur bedingt. Würde dann konsequent jede Mittagspause auf 2 Stunden dehnen (da dann noch Sport machen) und mir ansonsten Bücher mitnehmen. Oder ausgiebige Kaffeerunden. Oder Serien auf dem mitgebrachten Laptop schauen (sofern möglich). Oder oder oder.
Faulenzen kann man auch zuhause; dafür muss man nicht im Büro sein.
Das ist mir klar, aber ich bezweifle dennoch, dass dies etwas am "Gemütszustand" von Iuridicus ändern wird. Vergeudet ist die Zeit am Ende so oder so. Ob er jetzt sein Strickzeug von zuhause mitnimmt, wird es dann auch nicht mehr "rausreissen".OJ1988 hat geschrieben:Die Prämisse ist ja, dass man so oder so im Büro sein muss. Dann füllt man leere Zeiten besser irgendwie, als wirklich nur stumpf auf dem Bürostuhl zu sitzen. Nur darum geht es hier.Pillendreher hat geschrieben:Das ist ja aber auch keine Lösung. Mich nervt es auch tierisch, wenn ich auf der Arbeit mal ein paar Stunden am Stück praktisch in der Gegend rumsitze, weil ich nichts zu tun habe oder auf jemanden warten muss, bevor ich mit etwas weitermachen kann.OJ1988 hat geschrieben:Verstehe das Problem ehrlich gesagt auch nur bedingt. Würde dann konsequent jede Mittagspause auf 2 Stunden dehnen (da dann noch Sport machen) und mir ansonsten Bücher mitnehmen. Oder ausgiebige Kaffeerunden. Oder Serien auf dem mitgebrachten Laptop schauen (sofern möglich). Oder oder oder.
Faulenzen kann man auch zuhause; dafür muss man nicht im Büro sein.
Was vor allem schadet: Sich über Dinge aufregen, die man nicht ändern kann oder aus anderen Gründen nicht ändern möchte. Dann ist es vorrangig eine Einstellungsfrage. Aber auch den "frame" kann man ändern, wenn man möchte. Im Übrigen sehe ich es nie als verschwendete Zeit an, wenn ich genau das machen kann, was ich möchte.Pillendreher hat geschrieben:Das ist mir klar, aber ich bezweifle dennoch, dass dies etwas am "Gemütszustand" von Iuridicus ändern wird. Vergeudet ist die Zeit am Ende so oder so. Ob er jetzt sein Strickzeug von zuhause mitnimmt, wird es dann auch nicht mehr "rausreissen".OJ1988 hat geschrieben:Die Prämisse ist ja, dass man so oder so im Büro sein muss. Dann füllt man leere Zeiten besser irgendwie, als wirklich nur stumpf auf dem Bürostuhl zu sitzen. Nur darum geht es hier.Pillendreher hat geschrieben:Das ist ja aber auch keine Lösung. Mich nervt es auch tierisch, wenn ich auf der Arbeit mal ein paar Stunden am Stück praktisch in der Gegend rumsitze, weil ich nichts zu tun habe oder auf jemanden warten muss, bevor ich mit etwas weitermachen kann.OJ1988 hat geschrieben:Verstehe das Problem ehrlich gesagt auch nur bedingt. Würde dann konsequent jede Mittagspause auf 2 Stunden dehnen (da dann noch Sport machen) und mir ansonsten Bücher mitnehmen. Oder ausgiebige Kaffeerunden. Oder Serien auf dem mitgebrachten Laptop schauen (sofern möglich). Oder oder oder.
Faulenzen kann man auch zuhause; dafür muss man nicht im Büro sein.
Es gibt auch eine Holschuld bei der Arbeit. Dieses passive Warten auf zugewiesene Akten ist nicht überall die richtige Strategie. Bei einem überlasteten Gericht wird das sicher nicht der Fall sein, aber in allen anderen Bereichen wird erwartet, dass jemand von sich aus handelt und sich ausreichend informiert über anfallende Arbeit bzw. selbst sieht, woran noch gearbeitet werden muss.Iuridicus hat geschrieben:Danke für die - ernstgemeinten - Posts.
Ich fühle mich jedoch immer mehr hin und her gerissen. Gerade heute vor dem Wochenende war es nicht mehr auszuhalten, da man die ganze Zeit auf die Uhr schaut, um ins Wochenende zu starten, jedoch nichts zu tun hat und nicht weiß, wie man sich die Zeit vertreiben soll. Ich hatte in dieser Woche - d.h. in 40 Arbeitsstunden - drei (!) kleinere Akten auf dem Tisch, die alle in kürzester Zeit zu bearbeiten gewesen wären. Ich weiß leider langsam nicht mehr weiter. Mir schlägt die ganze Sache dermaßen auf das Gemüt, es zermürbt mich und ich habe bereits jetzt schon wieder Bammel vor Montag, weil ich dann erneut acht Stunden rumbringen muss. Auf der anderen Seite scheue ich einen Abbruch er Abordnung, da ich befürchte, dass dies sich äußerst negativ auf die Regelbeurteilung auswirkt, obwohl mir - freilich bei Ableistung der Abordnung - eine hervorragende Note in Aussicht gestellt worden ist. Ich habe auch Angst davor, jetzt abzubrechen und dadurch den Grundstein dafür zu legen, dass ich immer Amtsrichter bleiben werde. Ich habe Angst davor, dann in zehn Jahren mit Ende 40 von Selbstzweifeln zerfressen zu werden (Was wäre wenn), andererseits zieht mich dieser Zeitvertreiberei dermaßen runter, dass es auf mein Privatleben umschlägt.
Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz. Mag ja sein, dass Du außergewöhnlich schnell und effektiv arbeitest, aber mit drei kleineren Anfragen pro Woche kann man doch eigentlich keine ganze Stelle rechtfertigen...Iuridicus hat geschrieben:Bereits zwei Mal habe ich auch schon vorgefühlt in Bezug auf mehr Arbeit, aber es gibt nicht mehr.
Das könnte man ja dann u.U. auch etwas "diplomatischer" formulieren, also nicht gleich mit "Ich bin so unglücklich" anfangen, sondern ansprechen, dass du ziemlich unterfordert bist, weil keine Arbeit rüberkommt. Dem Vernehmen nach scheint dir die Tätigkeit ja zu gefallen, oder?julée hat geschrieben:Ein Gespräch mit Deinem Präsidenten wie man diese Situation möglicherweise ändern könnte, kommt für Dich nicht in Betracht? Wenn er so große Stücke auf Dich hält, dürfte er doch vielleicht Verständnis dafür haben, dass Du mit Deinem gegenwärtigen Beschäftigungszustand nicht sonderlich glücklich bist. Vielleicht findet sich auch eine allseits annehmbare, nicht karriereschädliche Lösung?