Juristische Sackgasse
Verfasst: Samstag 10. Juni 2017, 11:58
Hi,
ich weiss nicht, ob dies hier das richtige Forum ist, aber ich bräuchte mal ein wenig Lebenshilfe von euch:
Ich habe gerade das erste Staatsexamen abgeschlossen auch auch einigermaßen erfolgreich (12,x). Aber inzwischen habe ich einfach keinen Bock mehr auf diesen juristischen Mikrokosmos.
Dachte ich während des Studiums noch halbwegs, dass dieses - ich nenne es einmal "juristisches Fachidiotentum" - in der Praxis aufhört habe ich dank einiger WiMi-Tätigkeiten (auch in GK'en) leider das Gegenteil erfahren müssen.
Ich bin gelangweilt von der Neigung vieler Juristen, wirklich alles - bis in den Alltag hinein - juristisch betrachten und subsumieren zu müssen. Keinerlei Empathie, keine kreativen Denkansätze, einfach stumpfes subsumieren unter Grundsätze, über die scheinbar gesellschaftlicher Konsens besteht. Dabei beziehe ich mich auf Diskussionen über Moral, Politik, Philosophie und Kunst, nicht über Jura, wo ich dieses strenge Käfigdenken ja akzeptiere. Immer mehr habe ich das Gefühl, dass das Jurastudium wirklich nur den Zweck hat, systemstützende Führungspersonen heranzuziehen, ohne kritisches Hinterfragen der Gesetze und der diese produzierende Strukturen. Dazu kommt dieser Standesdünkel, gerade unter Prädikatsjuristen, obwohl das Jurastudium doch eigentlich nichts ist außer ein intellektuell triviales Wertungsspiel.
Unter diesen Vorzeichen habe ich gar keine Lust mehr aufs Ref. Aber was kann man mit einem ersten Staatsexamen anfangen, was eher in die kreativ-künstlerische Richtung geht? Oder soll ich das Ref doch durchziehen und darauf hoffen, später doch eine nichtjuristische Tätigkeit zu finden, quasi als Quereinsteiger?
Klar kann man mir vorwerfen, dass ich mir das auch früher hätte überlegen können. Aber das Jurastudium an sich fand ich eben nicht schlimm, da ich einfach viele Sachen nebenher gemacht habe (Ausland, andere Vorleseung, karitative Tätigkeiten).
Über Denkansätze von euch würde ich mich freuen. Und wenn das Thema hier nicht hinpasst, bitte verschieben. Danke!
ich weiss nicht, ob dies hier das richtige Forum ist, aber ich bräuchte mal ein wenig Lebenshilfe von euch:
Ich habe gerade das erste Staatsexamen abgeschlossen auch auch einigermaßen erfolgreich (12,x). Aber inzwischen habe ich einfach keinen Bock mehr auf diesen juristischen Mikrokosmos.
Dachte ich während des Studiums noch halbwegs, dass dieses - ich nenne es einmal "juristisches Fachidiotentum" - in der Praxis aufhört habe ich dank einiger WiMi-Tätigkeiten (auch in GK'en) leider das Gegenteil erfahren müssen.
Ich bin gelangweilt von der Neigung vieler Juristen, wirklich alles - bis in den Alltag hinein - juristisch betrachten und subsumieren zu müssen. Keinerlei Empathie, keine kreativen Denkansätze, einfach stumpfes subsumieren unter Grundsätze, über die scheinbar gesellschaftlicher Konsens besteht. Dabei beziehe ich mich auf Diskussionen über Moral, Politik, Philosophie und Kunst, nicht über Jura, wo ich dieses strenge Käfigdenken ja akzeptiere. Immer mehr habe ich das Gefühl, dass das Jurastudium wirklich nur den Zweck hat, systemstützende Führungspersonen heranzuziehen, ohne kritisches Hinterfragen der Gesetze und der diese produzierende Strukturen. Dazu kommt dieser Standesdünkel, gerade unter Prädikatsjuristen, obwohl das Jurastudium doch eigentlich nichts ist außer ein intellektuell triviales Wertungsspiel.
Unter diesen Vorzeichen habe ich gar keine Lust mehr aufs Ref. Aber was kann man mit einem ersten Staatsexamen anfangen, was eher in die kreativ-künstlerische Richtung geht? Oder soll ich das Ref doch durchziehen und darauf hoffen, später doch eine nichtjuristische Tätigkeit zu finden, quasi als Quereinsteiger?
Klar kann man mir vorwerfen, dass ich mir das auch früher hätte überlegen können. Aber das Jurastudium an sich fand ich eben nicht schlimm, da ich einfach viele Sachen nebenher gemacht habe (Ausland, andere Vorleseung, karitative Tätigkeiten).
Über Denkansätze von euch würde ich mich freuen. Und wenn das Thema hier nicht hinpasst, bitte verschieben. Danke!