Existenzängste kurz vor der Prüfung
Verfasst: Mittwoch 28. Juni 2017, 23:25
Hallo,
vor knapp einem Jahr postete ich einen Thread in dem ich um Rat bzgl. des Lernens richtete. Konkret ging es dort um eine zivilrechtliche Prüfung im Hauptstudium zu den Themenbereichen Gesellschaftsrecht, Handelsrecht und Arbeitsrecht an der HU Berlin.
Ich erhielt viele nützliche Tipps, setze sie um und doch kam es damals zur Katastrophe: einen Tag vor der Prüfung erhielt ich wohl aus Gründen von Angst und Anspannung eine Art Herzanfall oder Herzattacke, wobei mein Puls auf 200+ stieg, die Atmung extrem schwer fiel und ich sogar das Bewusstsein verlor. Glücklicherweise passierte dies vor einer großen Arztpraxis und nach einer Untersuchung in einem Krankenhaus wurde ich entlassen. Am folgenden Tag ging ich trotz Ängste in die Prüfung, wobei ich zuvor mit Emotionen kämpfen musste und wie ein kopfloses Huhn agierte; ich lief durch die Straßen um den Audimax und schimpfte, weinte und trat gegen Wände. Auf Druck von Kommilitonen ging ich dennoch in die Prüfung. Ergebnis: 2p.
Ein Jahr später, nun im 6. Semester stehe ich vor derselben Prüfung und werde in den 2. Versuch (von 3) gehen. Meinen Schwerpunkt habe ich gemacht und in der Zeit auch einige Prüfungen geschafft, doch diese hier, wahrscheinlich aufgrund der Ereignisse der 1. Versuchs und das eben der 2. Versuch ist, bringt mich in eine vergleichbare emotionale Achterbahn zwischen "Ich bin besser vorbereitet und diesmal kriege ich es hin" und dem - ohne Untertreibung - in Betracht ziehen von Selbstmord im Falle eines Versagens im 3. Versuch. Ich habe öfters Panikanfälle, in dessen Verlauf ich hemmungslos weinen muss. (ich bin halt die Art von Person, die sich aus seinem Studium definiert und ehrlich gesagt: weder habe ich etwas anderes noch kann ich etwas anderes als das Studium; ich stünde, im Alter von 26, ohne nichts da und könnte einfach aus Scham mich nicht mehr blicken lassen, wohl wahrscheinlich meine soziale Umgebung ändern müssen, da meine Umgebung, v.a. Eltern und Freunde viel von mir halten und ich will sie nicht enttäuschen und als der Idiot da stehen nach drei Jahren Studium).
Ich bin offen, weil ich um nichts anderes bitte als konstruktive Beiträge, die mich nicht verarschen, da ich zurzeit nur noch für diese Prüfung existiere. Ich kann über den Prüfungstermin hinaus mir nicht einmal vorstellen, was kommt.
Wie lerne ich im Gegensatz zu letztem male: ich habe mir das Schwabe-Fallbuch gekauft und arbeite es durch, in dem ich mir das Buch hauptsächlich aufmerksam durchlese, vor allem mit Augenmerk auf den Gutachtenstill, aber auch auf das darin vermittelte Wissen mit dem Grund, dass viele meinen, der Schwabe, der reiche aus. Meine selbstgemachten Skripte, mit dem verkürzten Inhalt aus Lehrbüchern, habe ich erstmal nach hinten geschoben. Ich nehme regelmäßig an AGs teil und habe auch eine Lerngruppe, aber jedes mal, wenn ich glaube das ich was gelernt habe - mag es noch so klein sein - vergesse ich es wieder binnen weniger Stunden, ganz gleich wie sehr ich mich anstrenge. Es bleibt nichts hängen. Ärztliche Beratung verlief für mich unbefriedigend, da man mir immer nur sagt, ich solle es doch nicht so ernst nehmen und mich nicht so anstellen bzw. man kommt mit nichts anderem als diesem dämlichen verständnisvollen Nicken, bei dem man sich verarscht vorkommt.
Was soll ich in den kommenden 26 Tagen konkret tun? Was wird von mir erwartet in der Prüfung? Letzteres, weil ich das Gefühl habe, es wird von jemandem das unmögliche verlangt, also das Wissen eines BGH-Richters und die Praxis eines alten Hasen - und das nur um zu bestehen. Niemand in der Uni kann mir sagen, was verlangt wird. Ich fühle mich irgendwie alleinegelassen und brauche irgendeine Referenz diesbezüglich - ganzgleich wie dünn dieser Referenzpunkt ist.
Schönen Abend noch und Danke im voraus für alle Beiträge.
Weltraumbaer.
vor knapp einem Jahr postete ich einen Thread in dem ich um Rat bzgl. des Lernens richtete. Konkret ging es dort um eine zivilrechtliche Prüfung im Hauptstudium zu den Themenbereichen Gesellschaftsrecht, Handelsrecht und Arbeitsrecht an der HU Berlin.
Ich erhielt viele nützliche Tipps, setze sie um und doch kam es damals zur Katastrophe: einen Tag vor der Prüfung erhielt ich wohl aus Gründen von Angst und Anspannung eine Art Herzanfall oder Herzattacke, wobei mein Puls auf 200+ stieg, die Atmung extrem schwer fiel und ich sogar das Bewusstsein verlor. Glücklicherweise passierte dies vor einer großen Arztpraxis und nach einer Untersuchung in einem Krankenhaus wurde ich entlassen. Am folgenden Tag ging ich trotz Ängste in die Prüfung, wobei ich zuvor mit Emotionen kämpfen musste und wie ein kopfloses Huhn agierte; ich lief durch die Straßen um den Audimax und schimpfte, weinte und trat gegen Wände. Auf Druck von Kommilitonen ging ich dennoch in die Prüfung. Ergebnis: 2p.
Ein Jahr später, nun im 6. Semester stehe ich vor derselben Prüfung und werde in den 2. Versuch (von 3) gehen. Meinen Schwerpunkt habe ich gemacht und in der Zeit auch einige Prüfungen geschafft, doch diese hier, wahrscheinlich aufgrund der Ereignisse der 1. Versuchs und das eben der 2. Versuch ist, bringt mich in eine vergleichbare emotionale Achterbahn zwischen "Ich bin besser vorbereitet und diesmal kriege ich es hin" und dem - ohne Untertreibung - in Betracht ziehen von Selbstmord im Falle eines Versagens im 3. Versuch. Ich habe öfters Panikanfälle, in dessen Verlauf ich hemmungslos weinen muss. (ich bin halt die Art von Person, die sich aus seinem Studium definiert und ehrlich gesagt: weder habe ich etwas anderes noch kann ich etwas anderes als das Studium; ich stünde, im Alter von 26, ohne nichts da und könnte einfach aus Scham mich nicht mehr blicken lassen, wohl wahrscheinlich meine soziale Umgebung ändern müssen, da meine Umgebung, v.a. Eltern und Freunde viel von mir halten und ich will sie nicht enttäuschen und als der Idiot da stehen nach drei Jahren Studium).
Ich bin offen, weil ich um nichts anderes bitte als konstruktive Beiträge, die mich nicht verarschen, da ich zurzeit nur noch für diese Prüfung existiere. Ich kann über den Prüfungstermin hinaus mir nicht einmal vorstellen, was kommt.
Wie lerne ich im Gegensatz zu letztem male: ich habe mir das Schwabe-Fallbuch gekauft und arbeite es durch, in dem ich mir das Buch hauptsächlich aufmerksam durchlese, vor allem mit Augenmerk auf den Gutachtenstill, aber auch auf das darin vermittelte Wissen mit dem Grund, dass viele meinen, der Schwabe, der reiche aus. Meine selbstgemachten Skripte, mit dem verkürzten Inhalt aus Lehrbüchern, habe ich erstmal nach hinten geschoben. Ich nehme regelmäßig an AGs teil und habe auch eine Lerngruppe, aber jedes mal, wenn ich glaube das ich was gelernt habe - mag es noch so klein sein - vergesse ich es wieder binnen weniger Stunden, ganz gleich wie sehr ich mich anstrenge. Es bleibt nichts hängen. Ärztliche Beratung verlief für mich unbefriedigend, da man mir immer nur sagt, ich solle es doch nicht so ernst nehmen und mich nicht so anstellen bzw. man kommt mit nichts anderem als diesem dämlichen verständnisvollen Nicken, bei dem man sich verarscht vorkommt.
Was soll ich in den kommenden 26 Tagen konkret tun? Was wird von mir erwartet in der Prüfung? Letzteres, weil ich das Gefühl habe, es wird von jemandem das unmögliche verlangt, also das Wissen eines BGH-Richters und die Praxis eines alten Hasen - und das nur um zu bestehen. Niemand in der Uni kann mir sagen, was verlangt wird. Ich fühle mich irgendwie alleinegelassen und brauche irgendeine Referenz diesbezüglich - ganzgleich wie dünn dieser Referenzpunkt ist.
Schönen Abend noch und Danke im voraus für alle Beiträge.
Weltraumbaer.