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Jura, die Basics

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 13:36
von mrmojo
Hallo,

ich würde gerne herausfinden was in Jura die Basics sind. Das Grundwissen quasi.
Als Beispiel würde ich es gerne an einem Instrument erklären, die Gitarre.

Die Gitarre zu spielen ist eine komplexe Sache. Sowohl die notwendige Hand/Gehirnkoordination als auch die Kreativität sind zu erlernen
Wenn ich es ganz runterbreche, dann bedeutet es also die Finger möglichst effizient/entspannt über die Seiten zu bewegen um Töne und Melodien zu spielen die sich schön anhören.
Ob es ein Akkord, ein Riff ist..Hammer on oder Hammer off oder Tonfolgen.
Alles Werkzeuge und Mittel um das worum es geht zu differenzieren, nämlich dem Erzeugen von schönen Klängen.

Jetzt kommen wir zu Jura zurück.
Was genau bedeutet Jura auf der unteresten Stufe?
Was ist bei Jura, was die Hand/Gehirn Koordiniation beim Gitarrespielen ist?

Re: Jura, die Basics

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 13:44
von Tibor
Sprache lesen, schreiben und verstehen.

Re: Jura, die Basics

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 13:54
von Muirne
Ich würde ja sagen die Methodenlehre, Rechtsgeschichte und das gesamte Grundlagenstudium als Minimum. Ich denke aber, dass am Ende auch nur wenige wirklich gut auf der Klaviatur spielen können und man bei sich üblicherweise auch nach vielen Jahren der Ausbildung und Praxis zahlreiche Unzulänglichkeiten finden kann - auch und gerade bzgl. der Grundlagen. Jura bedeutet oft Dinge nicht zu wissen, aber zu lernen mit diesem Nichtwissen und Problemen umzugehen. Das erfordert neben Übung ein Grundlagenverständnis. Jura ist mE ein typischer Allrounder.

Re: Jura, die Basics

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 14:10
von Theopa
Um grob bei dem musikalischen Vergleich zu bleiben:

Mit jeder Gitarre die dir gegeben wird jedes dir unbekannte (!) Musikstück nach kurzem Üben wenigstens halbwegs brauchbar nach Noten spielen zu können sind die wichtigsten Basics und das erste Ziel. Ob du dich zwischendurch mehrfach verspielst interessiert erst einmal nicht.

Viele versuchen jedoch einfach eine maximale Zahl an Liedern perfekt auswendig zu lernen und scheitern dann an dem Unbekannten.

Re: Jura, die Basics

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 14:21
von Solar
Theopa hat geschrieben:Viele versuchen jedoch einfach eine maximale Zahl an Liedern perfekt auswendig zu lernen und scheitern dann an dem Unbekannten.
Schön gesagt.

Ich würde sagen: Sprache, Logik, Intuition und ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn.

Re: Jura, die Basics

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 20:36
von Honigkuchenpferd
Sicherlich die Auslegung und dazu gehörige Methodenlehre. Die allermeisten Leute können das aber nicht theoretisch lernen, sondern nur anhand konkreter Rechtsgebiete und konkreter Fälle. Und so soll das Studium ja eigentlich auch funktionieren: Du sollst lernen, unbekannte Rechtsprobleme eigenständig zu lösen. Dazu schaut man sich an, wie andere (zumeist wohlbekannte) Rechtsprobleme - zB im BGB AT - gelöst haben.

Re: Jura, die Basics

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 20:51
von Tobias__21
Methodenlehre halte ich auch für sehr sehr wichtig. Ich habe mich zu Anfang des Studiums zu sehr darauf versteift viele Einzelprobleme zu lernen und habe den Weg zur Lösung sträflich vernachlässigt. Später bin ich dann dazu übergegangen mir selbst die Frage zu stellen, was denn wäre wenn man irgendeine Variable des Problems / Falles ändert und wie sich das dann auf die Lösung auswirkt. Mit der Zeit konnte ich dann immer besser mit unbekannten Fallgestaltungen umgehen. Auch im Examen wird man meistens unbekannte Probleme bekommen, bzw. vielleicht sogar ein bekanntes Problem, dass aber irgendwo abgeändert wurde, so dass die bekannte Lösung nicht passt. Das sollte das Ziel sein, unbekannte Sachverhalte eigenständig einer vertretbaren Lösung zuzuführen. Das dauert natürlich seine Zeit, also nicht überfordern und gleich enttäuscht sein. Irgendwann wird sich der Kreis schließen und es wird immer besser werden.

Re: Jura, die Basics

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 23:13
von i live in tokyo
Muirne hat geschrieben:...Methodenlehre, Rechtsgeschichte und das gesamte Grundlagenstudium...

Jura ist nur: Aneinanderreihung von möglichst kompliziert klingenden Wörtern.
Deine Technik, wie du sie oben mit der Gitarre beschreibst, ist: 9 von 10 Wörtern rausschmeißen, weil unnötig und dann mit dem Kern der Sache loslegen zu arbeiten.

Re: Jura, die Basics

Verfasst: Samstag 16. September 2017, 12:02
von mrmojo
i live in tokyo hat geschrieben:
Muirne hat geschrieben:...Methodenlehre, Rechtsgeschichte und das gesamte Grundlagenstudium...

Jura ist nur: Aneinanderreihung von möglichst kompliziert klingenden Wörtern.
Deine Technik, wie du sie oben mit der Gitarre beschreibst, ist: 9 von 10 Wörtern rausschmeißen, weil unnötig und dann mit dem Kern der Sache loslegen zu arbeiten.
Ich verstehe das leider nicht. Kannst du mir deine Idee nochmal anders erklären?