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Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 10:24
von Gelöschter Nutzer
Ja, keine Ahnung, ob "Lieber"+Dr./Prof. üblich ist oder nicht.

Die Frage ist nur immer, was die Alternative wäre.

Wenn ein Prof. selbst "Lieber" schreibt, kann ich als langjähriger Mitarbeiter nicht stets "Sehr geehrter" antworten. Gleichzeitig wäre es aber auch komisch, den "Prof." wegzulassen, wenn selbst in der Hierarchie höher stehende Personen ihn im persönlichen Gespräch mit "Herr Prof. X" ansprechen.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 10:47
von Tibor
"Lieber Herr Professor Schmidt" ist mE durchaus üblich.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 10:59
von Nourily
Nourily hat geschrieben:Wie sieht es mit Smileys im schriftlichen Mailkontakt aus? Ich finde, Smileys könnte man durchaus verwenden, solange man sie nicht hinter jedem Satz ein solches Emoticon anfügt. :-w
:-s

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 11:50
von OJ1988
Suchender_ hat geschrieben:Ich "spiegele" das auch immer, sonst käme ich mir zu distanziert vor.

Lieber -> Lieber (aber der Prof. oder Dr. bleibt erhalten)

statt "Herzliche Grüße" schreibe ich aber lieber "Beste Grüße"
Ich spiegele das nur dann, wenn ich das möchte. Das stumpfe Durchhalten von "Sehr geehrter" ist m.E. noch eine der nettesten Formen, Distanz zu wahren.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 12:12
von Honigkuchenpferd
Suchender_ hat geschrieben:Ja, keine Ahnung, ob "Lieber"+Dr./Prof. üblich ist oder nicht.

Die Frage ist nur immer, was die Alternative wäre.

Wenn ein Prof. selbst "Lieber" schreibt, kann ich als langjähriger Mitarbeiter nicht stets "Sehr geehrter" antworten. Gleichzeitig wäre es aber auch komisch, den "Prof." wegzulassen, wenn selbst in der Hierarchie höher stehende Personen ihn im persönlichen Gespräch mit "Herr Prof. X" ansprechen.
Wie gesagt: Wenn man mit "Lieber Herr XY" angeschrieben wird, ist das gewöhnlich die Aufforderung, es genauso zu halten, den Titel also wegzulassen, auch wenn er vorhanden ist.

Es mag schon sein, dass man mal an einen Anhänger anderer Gepflogenheiten gerät. Das merkt man dann aber recht schnell.

Ich selbst habe jedenfalls die Kombination "Lieber Herr Prof. XY" in juristischen Kreisen als wirkliche Anrede noch nie miterlebt, anderes wenn jemand bei einer Veranstaltung vorgestellt wird oÄ.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 12:24
von Gelöschter Nutzer
Die Frage ist eben, was die Alternative wäre.

Wollte der Prof. durch das "Lieber" signalisieren, man könne bzw. solle seine Titel weglassen, dann hätte er sicherlich auch im persönlichen Gespräch bereits seine Doktoranden bzw. Habilitanden (!) aufgefordert, ihn nicht mit "Herr Prof. X" anzusprechen.

Da sie dies aber noch immer machen, hat er dies ersichtlich nicht getan. Er scheint also einen gewissen Wert darauf zu legen.

Die Anrede mit "Lieber Herr Prof. X" habe ich tatsächlich auch schon in mehreren anderen E-Mails und Briefen gesehen, insbesondere von anderen Mitarbeitern.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 12:27
von Honigkuchenpferd
Dann ist es halt auch ein spezieller Vertreter. Dass jemand sich in Gesprächen mit Doktoranden und Habilitanden mit Titel anreden lässt, ist mE auch ein Kuriosum.

In einem solchen Fall würde ich dann aber tatsächlich auch so verfahren wie du, sofern man überhaupt dort bleiben möchte. :)

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 12:33
von Honigkuchenpferd
Nourily hat geschrieben:Wie sieht es mit Smileys im schriftlichen Mailkontakt aus? Ich finde, Smileys könnte man durchaus verwenden, solange man sie nicht hinter jedem Satz ein solches Emoticon anfügt. :-w
In der schriftlichen Korrespondenz mit dem Anwalt würde ich das im Allgemeinen lieber lassen, auch wenn den meisten auch da kein Zacken aus der Krone brechen wird.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 13:08
von Kezzlerinho
An "Liebe/r" als gebräuchlichste Anrede in der Wissenschaft / Kanzlei habe ich mich inzwischen gewöhnt. Worauf ich aber noch immer nicht klar komme ist "Liebe Beide" oder "Liebe Alle". Gerade in langen E-Mail-Konversationen hier bei uns (GK) absoluter Standard...Ist ja nicht nur unschön, sondern schlicht falsch.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 13:22
von Tibor
Suchender_ hat geschrieben: Die Anrede mit "Lieber Herr Prof. X" habe ich tatsächlich auch schon in mehreren anderen E-Mails und Briefen gesehen,
Aber bitte "Lieber Herr Professor X". Die Abkürzung "Prof. Dr." nur ins Anschriftenfeld eines Briefs; in der E-Mail also nicht.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 13:24
von Tibor
Kezzlerinho hat geschrieben: "Liebe Alle". Gerade in langen E-Mail-Konversationen hier bei uns (GK) absoluter Standard...Ist ja nicht nur unschön, sondern schlicht falsch.
Ist halt die direkte (falsche) Übersetzung des gebräuchlichen "Dear all". Dann doch besser "Liebe Kolleginnen und Kollegen" oder "liebes Team".

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 13:48
von Tobias__21
Als wir auf der Firmung der kleinen Schwester meiner Freundin waren, war ein Bischoff (vielleicht sogar ein Kardinal, ich weiß es nicht mehr) da. Die Firmlinge, so wurde mir gesagt, mussten ihn alle mit "Hochwürden" oder "Exzellenz" ansprechen. Also hab ich ihn beim Kaffee auch so angesprochen. Er hat nur gelacht und gemeint, ich soll das doch bitte lassen :) Selbst die katholische Kirche sieht das also auch nicht so streng. Außerdem sagte er mir, dass "Hochwürden" eh schon keiner mehr sagen würde heutzutage, ist scheinbar veraltet.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 14:00
von Honigkuchenpferd
Tobias__21 hat geschrieben:mussten ihn alle mit "Hochwürden" oder "Exzellenz" ansprechen. Also hab ich ihn beim Kaffee auch so angesprochen. Er hat nur gelacht und gemeint, ich soll das doch bitte lassen :) Selbst die katholische Kirche sieht das also auch nicht so streng.
[-(

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 14:06
von Tobias__21
Honigkuchenpferd hat geschrieben:
Tobias__21 hat geschrieben:mussten ihn alle mit "Hochwürden" oder "Exzellenz" ansprechen. Also hab ich ihn beim Kaffee auch so angesprochen. Er hat nur gelacht und gemeint, ich soll das doch bitte lassen :) Selbst die katholische Kirche sieht das also auch nicht so streng.
[-(
Musst Du Dir halt eine neue (eigene) Anrede einfallen lassen, wenn die Kirche den Titel schon in Beschlag hat.

Re: Kommunikation zwischen Anwalt und Mandanten

Verfasst: Samstag 14. Oktober 2017, 14:07
von Ara
Tobias__21 hat geschrieben:Als wir auf der Firmung der kleinen Schwester meiner Freundin waren, war ein Bischoff (vielleicht sogar ein Kardinal, ich weiß es nicht mehr) da. Die Firmlinge, so wurde mir gesagt, mussten ihn alle mit "Hochwürden" oder "Exzellenz" ansprechen. Also hab ich ihn beim Kaffee auch so angesprochen. Er hat nur gelacht und gemeint, ich soll das doch bitte lassen :) Selbst die katholische Kirche sieht das also auch nicht so streng. Außerdem sagte er mir, dass "Hochwürden" eh schon keiner mehr sagen würde heutzutage, ist scheinbar veraltet.
Die Ansprache der Diplomaten ist auch ganz großartig. Da hat jeder seinen Titel und die katholische Kirche noch einmal eine extra Ansprache. Wobei der eigene Botschafter nur mit Herr Botschafter angesprochen wird, die staatsfremden aber mit Eure Exzellenz