Seite 1 von 2

Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Sonntag 29. Oktober 2017, 13:42
von hallöchenpopöchen
Hallo zusammen,

folgende Frage beschäftigt mich: ich studiere an der Uni Frankfurt, es gefällt mir hier was die Stadt, die Leute und die Uni (Organisation, Atmosphäre) angeht. Jedoch ist Heidelberg direkt ums Eck, ich habe dort Freunde und Familie, es wäre also durchaus eine Option, dort zu leben ruft in mir allerdings schon beim nachdenken zu negativen, gelangweilten Gefühlen, da habe ich einfach keine Lust drauf. Ist was subjektives, aber ich kenne die Stadt gut, es ist also denke ich ein legitimiertes Gefühl. Jetzt kenne ich aber einige die in Heidelberg studiert haben und die sehr, sehr von ihrer Uni überzeugt sind, selbst während sie gleichzeitig zugeben, die Organisation wäre nicht immer die Beste. Die haben scheinbar schon in der Begrüßungsveranstaltung gesagt bekommen, sie seien etwas Besonderes und auch die ersten Bewerbungsgespräche nach dem 1. StEx haben sie wohl darin bestätigt.

Nun die Frage: ich stehe noch relativ am Anfang meines Studiums, würdet Ihr, mal angenommen wir nehmen Großkanzleien als Ziel um einfach die maximalkritische Bewertung meines Lebenslaufes abzudecken, nach Heidelberg wechseln?
Frankfurt ist wohl in den ersten Semestern sehr grundlagenlastig, naja, Klausur und Hausarbeit in einem Grundlagenfach zählen halt in die Zwischenprüfung. Das ist ja aber nach den ersten beiden Semestern vorbei. Ist ein hessisches Staatsexamen denn tatsächlich so verpönt? Interessiert Arbeitgeber die Uni wirklich so sehr ? Würde man noch den Dr. machen, wäre das dann anders?
Jura ist mein Zweitstudium (WiWi B.Sc. ist abgeschlossen), weil das sowohl zeitlich, nervlich, und finanziell (!) schon ein Unternehmen ist würde ich echt gerne alles möglichst richtig machen - wenn dann das "deutsche Harvard" (so ein Artikel den mir ein befreundeter HD Absolvent neulich geschickt hat ::roll: ) 50 Minuten mit dem Zug entfernt liegt und man dort auch soziale Bindungen hat... wirkt Frankfurt wie die schlechtere, faulere, zweitbeste (oder laut vielen Artikeln und Foren sogar eine der schlechtesten) Lösung, wie verhungern vor dem vollen Teller. Ich fühle mich hier aber sehr wohl und gerade was das finanzielle angeht .. in Frankfurt hat man mehr Möglichkeiten nebenher zu arbeiten.

Was würdet Ihr an meiner Stelle ehrlicherweise tun? Wenn ihr kein Erststudent mehr seid der auf Party aus ist, sondern eher schon jemand der es kaum erwarten kann endlich auch arbeiten zu können und das so, dass man zurückblickt und sich sagen kann: das hat sich gelohnt?

Vielen Dank für Eure Meinungen :)

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Sonntag 29. Oktober 2017, 13:53
von Ara
9,2 in Frankfurt ist besser als 9,1 in Heidelberg.

Keine Sau interessiert die Uni... Auch das Bundesland ist größtenteils uninteressant...

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Sonntag 29. Oktober 2017, 14:18
von Kroate
Ara hat geschrieben:9,2 in Frankfurt ist besser als 9,1 in Heidelberg.

Keine Sau interessiert die Uni... Auch das Bundesland ist größtenteils uninteressant...
+1
Wenn Du nicht gerade in Hamburg studiert hast, interessiert die Uni oder das Bundesland einen Toten. Ausschlaggebend sind die Examensnoten.



Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Sonntag 29. Oktober 2017, 15:24
von Muirne
hallöchenpopöchen hat geschrieben: - wenn dann das "deutsche Harvard" (so ein Artikel den mir ein befreundeter HD Absolvent neulich geschickt hat ::roll: ) 50 Minuten mit dem Zug entfernt liegt
:lmao:

Naja, Heidelberg ist ein niedliches Gimmick und hört sich besser an als Bielefeld, aber wir haben nun mal kein amerikanisches System, weshalb dieser Vergleich vollkommen sinnlos ist (und ich hab in HD studiert). Insofern, nein, umziehen würde ich deshalb auf keinen Fall. Auf die Examensnote kommt es an und eine GK interessiert es nicht, wo du die her hast. Andere weiche Faktoren sind da dann viel ausschlaggebender als die Uni. Bleib glücklich in FFM und mach dir keine Sorgen.

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Sonntag 29. Oktober 2017, 19:40
von Trente Steele82
hallöchenpopöchen hat geschrieben:Hallo zusammen,

folgende Frage beschäftigt mich: ich studiere an der Uni Frankfurt, es gefällt mir hier was die Stadt, die Leute und die Uni (Organisation, Atmosphäre) angeht. Jedoch ist Heidelberg direkt ums Eck, ich habe dort Freunde und Familie, es wäre also durchaus eine Option, dort zu leben ruft in mir allerdings schon beim nachdenken zu negativen, gelangweilten Gefühlen, da habe ich einfach keine Lust drauf. Ist was subjektives, aber ich kenne die Stadt gut, es ist also denke ich ein legitimiertes Gefühl. Jetzt kenne ich aber einige die in Heidelberg studiert haben und die sehr, sehr von ihrer Uni überzeugt sind, selbst während sie gleichzeitig zugeben, die Organisation wäre nicht immer die Beste. Die haben scheinbar schon in der Begrüßungsveranstaltung gesagt bekommen, sie seien etwas Besonderes und auch die ersten Bewerbungsgespräche nach dem 1. StEx haben sie wohl darin bestätigt.

Nun die Frage: ich stehe noch relativ am Anfang meines Studiums, würdet Ihr, mal angenommen wir nehmen Großkanzleien als Ziel um einfach die maximalkritische Bewertung meines Lebenslaufes abzudecken, nach Heidelberg wechseln?
Frankfurt ist wohl in den ersten Semestern sehr grundlagenlastig, naja, Klausur und Hausarbeit in einem Grundlagenfach zählen halt in die Zwischenprüfung. Das ist ja aber nach den ersten beiden Semestern vorbei. Ist ein hessisches Staatsexamen denn tatsächlich so verpönt? Interessiert Arbeitgeber die Uni wirklich so sehr ? Würde man noch den Dr. machen, wäre das dann anders?
Jura ist mein Zweitstudium (WiWi B.Sc. ist abgeschlossen), weil das sowohl zeitlich, nervlich, und finanziell (!) schon ein Unternehmen ist würde ich echt gerne alles möglichst richtig machen - wenn dann das "deutsche Harvard" (so ein Artikel den mir ein befreundeter HD Absolvent neulich geschickt hat ::roll: ) 50 Minuten mit dem Zug entfernt liegt und man dort auch soziale Bindungen hat... wirkt Frankfurt wie die schlechtere, faulere, zweitbeste (oder laut vielen Artikeln und Foren sogar eine der schlechtesten) Lösung, wie verhungern vor dem vollen Teller. Ich fühle mich hier aber sehr wohl und gerade was das finanzielle angeht .. in Frankfurt hat man mehr Möglichkeiten nebenher zu arbeiten.

Was würdet Ihr an meiner Stelle ehrlicherweise tun? Wenn ihr kein Erststudent mehr seid der auf Party aus ist, sondern eher schon jemand der es kaum erwarten kann endlich auch arbeiten zu können und das so, dass man zurückblickt und sich sagen kann: das hat sich gelohnt?

Vielen Dank für Eure Meinungen :)
Warum dann nicht einfach in einer der vielen Kanzleien in FFM anheuern, relevante Praaxiserfahrung während des Studiums sammeln und Kontakte, sich auf die beiden Examen konzentrieren und dann nach dem Ref die Kontakte reaktivieren...?

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 08:04
von Einwendungsduschgriff
hallöchenpopöchen hat geschrieben:Nun die Frage: ich stehe noch relativ am Anfang meines Studiums, würdet Ihr, mal angenommen wir nehmen Großkanzleien als Ziel um einfach die maximalkritische Bewertung meines Lebenslaufes abzudecken, nach Heidelberg wechseln?
Glaube mir, es gibt vielerlei beliebte Stellen in der Anwaltschaft und der Wirtschaftswelt, die deutlich schwieriger zu erreichen sind als diejenige des Großkanzleianwalts. Dass die Universität im Sinne einer Leistungsbeurteilung eine relevante Rolle spielt, habe ich nur in Ausnahmefällen mitbekommen. Häufig kann aber die Universität im Gespräch interessant sein, gerade wenn der "Einsteller" an derselben war ("Ist denn der skurrile Professor noch da, der in der Lesung regelmäßig..."). Würde mir da keine Sorgen machen.

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 08:25
von Tikka
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Wir schreiben nun mal StaatsExamina und keine Universitätsprüfungen. Na gut, inzwischen durch den Schwerpunktbereich etwas relativiert, aber der Kern der Prüfungsleistung die zählt ist von der Universität immer noch unabhängig.
Wie der Duschgriff schon sagte ist die Universität eher Anhaltspunkt für Smalltalk im Vorstellungsgespräch, mehr nicht.

Der einzige Grund aus fachlichen Gründen die Uni zu wechseln wäre für mich, wenn es an der Wunschuni irgendwelche Studienoptionen gäbe, die es in FFM nicht gibt, die Du aber unbedingt machen möchtest. So was wie Dipl. Witschaftsjurist in Bayreuth früher etc.. Über den "Ruf" der Uni musst Du Dir wenig sorgen machen, auch wenn immer wieder versucht wird, so etwas zu kolportieren.

Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 08:56
von Tibor
Naja, es gibt schon vielfältige Schwerpunkte und Fachkombinationen. Es gibt zudem zahlreiche Fakultäten, die irgendwelche Kooperationen mit ausländischen Universitäten haben, in denen man parallel Abschlüsse erreichen kann. Für den stinknormalen Staatsexamensabschluss mit Schwerpunkt in den üblichen Fächern ist die Uniwahl eher uninteressant.

Edit: bspw sowas https://www.uni-potsdam.de/fileadmin01/ ... engang.pdf

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 14:05
von Gelöschter Nutzer
Tatsächlich habe ich in Bewerbungsgesprächen teilweise erlebt, dass gewisse Unis positiv bzw. negativ erwähnt werden, allerdings bin ich dennoch fest davon überzeugt, dass die Uniwahl keine nennenswerten Auswirkungen auf die Berufschancen usw. hat. Dies gilt gerade im gegenwärtigen Markt.

Der Uniname führt bestenfalls zu einer kurzen anerkennenden Bemerkung, vergleichbar mit einem auffallenden (oder auch nur von der betreffenden Person geteilten) Hobby o.Ä. Davon kann man sich aber nichts kaufen: hat man die Noten, ist es egal ("nice to have"), hat man sie nicht, hilft es auch nicht weiter.

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 14:23
von Kasimir
Studiere da, wo du dich wohl fühlst. Für mich wäre das eine klassische Uni-Stadt statt Frankfurt, aber die Geschmäcker sind da verschieden und das ist auch völlig in Ordnung.

Zum Thema Prädikat: Ich denke, dass man in Heidelberg tendenziell mehr Studenten findet, die ambitioniert sind und einen mitreissen. Das Phänomen lässt sich z.B. in NRW gut beobachten. Dort unterscheiden sich die Prädikatsquoten in Münster, Bochum und Bielfeld deutlich von einander, obwohl im gleichen OLG-Bezirk geschrieben und somit auch korrigiert wird.

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 14:26
von Strich
Wer dachte beim Threadtitel noch, der TE sei Professor an Universität X/RA Dr. ... bei Großkanzlei Y und habe jetzt einen Ruf an die Uni Frankfurt erhalten?

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 14:32
von Kasimir
Strich hat geschrieben:Wer dachte beim Threadtitel noch, der TE sei Professor an Universität X/RA Dr. ... bei Großkanzlei Y und habe jetzt einen Ruf an die Uni Frankfurt erhalten?
Man erhält ja einen Ruf an die Uni Frankfurt und nicht einen Ruf der Uni Frankfurt. Daher kann es keine Missverständnisse geben.

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 16:02
von Parabellum
Strich hat geschrieben:Wer dachte beim Threadtitel noch, der TE sei Professor an Universität X/RA Dr. ... bei Großkanzlei Y und habe jetzt einen Ruf an die Uni Frankfurt erhalten?
+1

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 19:10
von Tobias__21
Parabellum hat geschrieben:
Strich hat geschrieben:Wer dachte beim Threadtitel noch, der TE sei Professor an Universität X/RA Dr. ... bei Großkanzlei Y und habe jetzt einen Ruf an die Uni Frankfurt erhalten?
+1
+1

Ich war schon ganz aufgeregt beim Öffnen des Threads.

Re: Ruf der Uni Frankfurt?

Verfasst: Montag 30. Oktober 2017, 21:11
von wololo
Strich hat geschrieben:Wer dachte beim Threadtitel noch, der TE sei Professor an Universität X/RA Dr. ... bei Großkanzlei Y und habe jetzt einen Ruf an die Uni Frankfurt erhalten?
Ich habe den Thread eigentlich nur wegen des Nutzernamens angeklickt.