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Re: Klausurenkorrektur, welches Fach / welche Dauer "am best

Verfasst: Donnerstag 19. April 2018, 08:54
von halb eins
thh hat geschrieben:
halb eins hat geschrieben:Wobei die Dame als OLG Richterin weniger als 25€ (netto) die Stunde verdienen dürfte .... SCNR
Schon in der niedrigsten Erfahrungsstufe sind es bei regelmäßiger wöchentlicher Arbeitszeit rund 30 €, in der höchsten dann rund 40 € (BW).
Ja, aber brutto....

... aber darum ging es mir auch gar nicht. Mein Punkt war, dass die Klausurkorrektor unterhalb des Freibetrags, jedenfalls wenn man sie mit dem üblichen Stundenlohn für juristische Berufe vergleicht (wie OJ geschrieben hat, auch der GK-Associate kommt nicht auf mehr und 50 Wochenstunden sind meist noch optimistisch), nicht so schlecht bezahlt ist.

Re: Klausurenkorrektur, welches Fach / welche Dauer "am best

Verfasst: Donnerstag 19. April 2018, 14:19
von thh
halb eins hat geschrieben:
thh hat geschrieben:
halb eins hat geschrieben:Wobei die Dame als OLG Richterin weniger als 25€ (netto) die Stunde verdienen dürfte .... SCNR
Schon in der niedrigsten Erfahrungsstufe sind es bei regelmäßiger wöchentlicher Arbeitszeit rund 30 €, in der höchsten dann rund 40 € (BW).
Ja, aber brutto....
Du hast völlig recht; da habe ich nicht nachgedacht.

Re: Klausurenkorrektur, welches Fach / welche Dauer "am besten"?

Verfasst: Freitag 8. Februar 2019, 19:39
von Freedom
Wie sind denn eure Erfahrungen mit Hausarbeiten korrigieren?

Einerseits reizt mich
(a) Der lange Korrekturzeitraum --> Flexibilität und
(b) Das das Entziffern von Handschriften entfällt
c) Die Formalien überprüfen stelle ich mir jetzt nicht so kompliziert vor

andererseits frage ich mich
a) Wie viel man sich dann selbst in den Kommentaren einlesen muss insbesondere wenn
b) Die Leute sich Zusatzprobleme ausdenken / Folgefragen / eben Dinge, die nicht in der Lösungsskizze auftauchen, mit denen man sich aber doch vertieft auseinandersetzen muss, wenn man die Leute "fair" bewerten will. zumal die Leute ja teilweise erheblichen Aufwand in ihre Hausarbeiten gesteckt haben würde ich mit einer höheren Remonstrationsrate rechnen.


Wie war bei euch so der Zeitaufwand? Habt ihr lieber Hausarbeiten oder Klausuren korrigiert? Ich bin kein Lehrstuhlmitarbeiter im entsprechenden Fach, muss mich also durchaus selbst am Anfang nochmal ein bisschen einlesen, je nachdem was drankommt.

Re: Klausurenkorrektur, welches Fach / welche Dauer "am besten"?

Verfasst: Freitag 8. Februar 2019, 19:47
von Tobias__21
Ich korrigiere nicht mehr, habe aber lieber Hausarbeiten gemacht. Zumindest hier trifft man sich vorab mit den Erstellern der Hausarbeit und bespricht sich und bekommt i.d.R. eine umfassende Lösung, teilweise mit Literaturverweisen. Ich habe auch mal ein kopiertes Skript zu der Thematik mit der Lösung bekommen. Der Kontakt zum LS war immer eng. Gerade bei Hausarbeiten merkt man, dass sich eine herrschende Seminarmeinung herausgebildet hat. Mehr oder weniger kommt da immer das gleiche. Alternative Lösungswege hat man natürlich auch, aber auch da merkt man teilweise, dass sich die Leute besprochen haben. Der LS kann dann auch nochmal nachjustieren was die Bewertungsmaßstäbe angeht, wenn man merkt dass zu viele falsch abgebogen sind :)

Einmal habe ich aber auch eine Korrektur abgelehnt, als ich angefragt wurde. War im gr. Schein Strafrecht. Ich hatte den SV vorher schon gelesen und der Prof. hat sich da völlig ausgelebt. Da gab es zig Möglichkeiten das zu lösen und mehr als genug Fallen und Stellen an denen man falsch abbiegen konnte. Das war ein ganz wirres Ding. Aber ansonsten fand ich es immer sehr angenehm. Wenn man in der Thematik drin ist, geht es auch zügiger von der Hand. Die ersten 5-10 brauchen halt etwas länger, aber dann sollte es laufen. Gerade auch weil die Studenten ja Zeit und Hilfsmittel haben. Ganz verrücktes Zeug liefern da nur sehr wenige ab und da merkt man, dass die HA in 2-3 Tagen hingerotzt wurde.

Re: Klausuren / Hausarbeiten-korrektur, welches Fach / welche Dauer "am besten"?

Verfasst: Samstag 9. Februar 2019, 14:05
von surcam
Ich habe lieber Klausuren korrigiert. Das ging schneller als Hausarbeiten. Hier waren die Lösungswege bei Hausarbeiten teilweise nicht weniger krude als bei Klausuren. In den Klausuren gibt's halt nur eine begrenzte Zeit. Entsprechend sind die Lösungen idR weniger tiefgehend. ^^

Die Schrift ist bei den meisten im Übrigen nicht so problematisch, wie man zunächst denkt. Am schlimmsten waren im übrigen mE häufig Frauenhandschriften, bei denen die Buchstaben irgendwie alle rund sind, die gleiche Höhe haben und der Zeilenabstand extrem gering auf Grund der sehr großen Buchstaben.

Re: Klausurenkorrektur, welches Fach / welche Dauer "am besten"?

Verfasst: Montag 11. Februar 2019, 14:55
von Brainiac
Freedom hat geschrieben: Freitag 8. Februar 2019, 19:39 a) Wie viel man sich dann selbst in den Kommentaren einlesen muss insbesondere wenn
b) Die Leute sich Zusatzprobleme ausdenken / Folgefragen / eben Dinge, die nicht in der Lösungsskizze auftauchen, mit denen man sich aber doch vertieft auseinandersetzen muss, wenn man die Leute "fair" bewerten will. [...] Ich bin kein Lehrstuhlmitarbeiter im entsprechenden Fach, muss mich also durchaus selbst am Anfang nochmal ein bisschen einlesen, je nachdem was drankommt.
Überschätze das nicht. Fast alles, was abseits der Lösungsskizze (deren Qualität typischerweise zwischen wild und glänzend schwankt) liegt, lässt sich ziemlich einfach als plausibel bzw. vertretbar oder als ("mit dieser Begründungstiefe") unplausibel, unvetretbar identifizieren, wenn man sich einigermaßen mit juristischer Methodik auskennt und über ein vernünftiges Systemwissen verfügt.