Anwältin der richtige Beruf für mich?
Moderator: Verwaltung
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Anwältin der richtige Beruf für mich?
Hallo zusammen,
dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum.
Zuerst eine kurze Info zu mir. Ich habe im vergangenen Jahr mein 2. Staatsexamen bestanden und bis nun seit ca. einem halben Jahr als Anwältin tätig. Mein Traum war es früher immer, Richterin zu werden. Leider lief das erste Staatsexamen nicht so gut, so dass ich diesen Traum schon damals begraben musste. Bis zu meiner Anwaltsstation im Referendariat war ich mir sicher, niemals Anwältin werden zu wollen. Ich habe mich einfach nicht in diesem Beruf gesehn. Ganz unerwartet hat mir die Station dann aber wirklich Spaß gemacht, so dass ich mir dann vorstellen konnte, diesen Beruf auszuüben. Nachdem ich dann auch gleich ein Jobangebot aus dieser Kanzlei erhielt, habe ich zugesagt.
Mein 1. Staatsexamen habe ich mit der Note 7,3 abgeschlossen, mein 2. Staatsexamen mit der Note 7,9.
Ich bin mir nun aber nicht mehr sicher, ob Anwältin wirklich der richtige Beruf für mich ist. Das Erstellen von Schriftsätzen und die Bearbeitung der Post machen mir riesigen Spaß. Was mir aber absolut nicht gefällt, sind die Besprechungen mit Mandanten und auch die Wahrnehmung von Gerichtsterminen. Ich bin immer froh, wenn die Besprechungen oder Gerichtstermine vorbei sind. Mir ist klar, dass diese Aufgaben einen großen Teil der Arbeit als Anwalt ausmachen, und genau deshalb zweifle ich momentan daran, ob dieser Job wirklich das richtige für mich ist. Im Vergleich zum Chef habe ich natürlich im Moment sehr wenige eigene Besprechungen. Das wird in Zukunft ja sicher noch zunehmen.
Hinzu kommt, dass ich nur in einer kleinen, spezialisierten Kanzlei tätig bin. Hier kommt es daher häufig vor, dass ich Gerichtstermine des Chefs wahrnehmen muss. Das ist immer eine blöde Situation, denn die Mandanten sind oft unzufrieden, wenn ich zum Termine erscheine und nicht der Chef persönlich, der sie bisher betreut hat. Ich muss diese Unzufriedenheit dann natürlich ausbaden.
War jemand vielleicht einmal in einer ähnlichen Lage? Handelt es sich hierbei um den ersten Praxisschock? Haltet ihr es für besser, jetzt schon das Handtuch zu schmeißen oder durchzuhalten und erstmal zu schauen, ob sich meine Einstellung noch ändert? Habe ich nach längerer Zeit in einer Kanzlei überhaupt noch eine Chance, beispielsweise in den öffentlichen Dienst zu wechseln?
Viele Grüße
dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum.
Zuerst eine kurze Info zu mir. Ich habe im vergangenen Jahr mein 2. Staatsexamen bestanden und bis nun seit ca. einem halben Jahr als Anwältin tätig. Mein Traum war es früher immer, Richterin zu werden. Leider lief das erste Staatsexamen nicht so gut, so dass ich diesen Traum schon damals begraben musste. Bis zu meiner Anwaltsstation im Referendariat war ich mir sicher, niemals Anwältin werden zu wollen. Ich habe mich einfach nicht in diesem Beruf gesehn. Ganz unerwartet hat mir die Station dann aber wirklich Spaß gemacht, so dass ich mir dann vorstellen konnte, diesen Beruf auszuüben. Nachdem ich dann auch gleich ein Jobangebot aus dieser Kanzlei erhielt, habe ich zugesagt.
Mein 1. Staatsexamen habe ich mit der Note 7,3 abgeschlossen, mein 2. Staatsexamen mit der Note 7,9.
Ich bin mir nun aber nicht mehr sicher, ob Anwältin wirklich der richtige Beruf für mich ist. Das Erstellen von Schriftsätzen und die Bearbeitung der Post machen mir riesigen Spaß. Was mir aber absolut nicht gefällt, sind die Besprechungen mit Mandanten und auch die Wahrnehmung von Gerichtsterminen. Ich bin immer froh, wenn die Besprechungen oder Gerichtstermine vorbei sind. Mir ist klar, dass diese Aufgaben einen großen Teil der Arbeit als Anwalt ausmachen, und genau deshalb zweifle ich momentan daran, ob dieser Job wirklich das richtige für mich ist. Im Vergleich zum Chef habe ich natürlich im Moment sehr wenige eigene Besprechungen. Das wird in Zukunft ja sicher noch zunehmen.
Hinzu kommt, dass ich nur in einer kleinen, spezialisierten Kanzlei tätig bin. Hier kommt es daher häufig vor, dass ich Gerichtstermine des Chefs wahrnehmen muss. Das ist immer eine blöde Situation, denn die Mandanten sind oft unzufrieden, wenn ich zum Termine erscheine und nicht der Chef persönlich, der sie bisher betreut hat. Ich muss diese Unzufriedenheit dann natürlich ausbaden.
War jemand vielleicht einmal in einer ähnlichen Lage? Handelt es sich hierbei um den ersten Praxisschock? Haltet ihr es für besser, jetzt schon das Handtuch zu schmeißen oder durchzuhalten und erstmal zu schauen, ob sich meine Einstellung noch ändert? Habe ich nach längerer Zeit in einer Kanzlei überhaupt noch eine Chance, beispielsweise in den öffentlichen Dienst zu wechseln?
Viele Grüße
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Hallo Suuuni,
meines Erachtens sind das aber "Probleme" die mit der Zeit besser werden könnten bzw. zT abstellbar sind.
Ich kenne insbesondere das Problem mit der Terminsvertretung. Da musst du dich etwas behaupten und dem Chef sagen: "Bitte teilen sie dem Mandanten das auch mit, es sind unangenehme Situationen entstanden." Meist greife ich auch selbst zum Hörer und sage dem Mandanten, dass ich in 4 Tagen mit ihm dahingehe. Dann sage ich ihm was über die Akte und er merkt: "Ok, der kennt meinen Fall."
Gerichtstermine machen gar nicht mehr soviel Zeit aus, kommt auch etwas auf die Branche an. Der Trend geht eher zu weniger Terminen. Mandantenkontakt ist aber klar. Da wird sich höchstens was darin ändern, ob wir von Angesicht zu Angesicht, oder virtuell kommunizieren.
Ich empfehle dir:
Halt durch. Und die Chance zu wechseln besteht meines Erachtens weiterhin.
meines Erachtens sind das aber "Probleme" die mit der Zeit besser werden könnten bzw. zT abstellbar sind.
Ich kenne insbesondere das Problem mit der Terminsvertretung. Da musst du dich etwas behaupten und dem Chef sagen: "Bitte teilen sie dem Mandanten das auch mit, es sind unangenehme Situationen entstanden." Meist greife ich auch selbst zum Hörer und sage dem Mandanten, dass ich in 4 Tagen mit ihm dahingehe. Dann sage ich ihm was über die Akte und er merkt: "Ok, der kennt meinen Fall."
Gerichtstermine machen gar nicht mehr soviel Zeit aus, kommt auch etwas auf die Branche an. Der Trend geht eher zu weniger Terminen. Mandantenkontakt ist aber klar. Da wird sich höchstens was darin ändern, ob wir von Angesicht zu Angesicht, oder virtuell kommunizieren.
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- immer locker bleiben
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Fühlt es sich einfach nur ungewohnt an oder weißt Du, dass das direkte (Streit-)Gespräch, bei dem Du ggf. schlagfertig sein musst, nicht "Dein Ding" ist? Im ersteren Fall: weiter machen, Du gewöhnst Dich darn. Im zweiteren Fall: man kann so etwas gezielt üben, was ich dann auch empfehlen würde. Das macht aus Dir dann vielleicht keine Meisterin der Eloquenz, sollte aber doch sehr helfen.
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Kenn ich. War auch mal in ner Kanzlei angestellt und musste immer die Gerichtstermine wahrnehmen, die dem Chef unangenehm waren. Das waren meist aussichtslose Klagen, bei denen das Gericht dies in einem Hinweis bereits deutlich gemacht hatte. Einmal war ich beim Termin und bin nach dem (verlorenen) Fall schnell zum Auto und wollte wegfahren. Die weinende Mandantin hatte ich auf dem Gerichtsflur bereits verabschiedet - da kam im letzten Moment deren Freund und klopfte ans Autofenster, um "mit mir zu reden".Suuuni hat geschrieben: ↑Montag 16. Juli 2018, 12:47Hinzu kommt, dass ich nur in einer kleinen, spezialisierten Kanzlei tätig bin. Hier kommt es daher häufig vor, dass ich Gerichtstermine des Chefs wahrnehmen muss. Das ist immer eine blöde Situation, denn die Mandanten sind oft unzufrieden, wenn ich zum Termine erscheine und nicht der Chef persönlich, der sie bisher betreut hat. Ich muss diese Unzufriedenheit dann natürlich ausbaden.
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Es dürfte so oder so ein Thema sein, an dem Du arbeiten solltest. Als Juristin hast Du immer irgendwie Kontakt zu "Kunden", denen Du ggf auch Dinge beibiegen musst, die diese lieber nicht hören wollen, oder musst mit "Gegnern" verhandeln, ohne dass Du erstmal stundenlang an einer schlagfertigen Antwort arbeiten kannst. Das wäre für mich jetzt aber kein Grund gleich an der Berufswahl zu zweifeln. Nimm Dir lieber etwas Zeit und probiere Dich aus. Schon mal über einen Kommunikations-/ Mediationskurs nachgedacht? Da lernt man durchaus Techniken, um souveräner mit solchen Situationen umzugehen.immer locker bleiben hat geschrieben:Fühlt es sich einfach nur ungewohnt an oder weißt Du, dass das direkte (Streit-)Gespräch, bei dem Du ggf. schlagfertig sein musst, nicht "Dein Ding" ist? Im ersteren Fall: weiter machen, Du gewöhnst Dich darn. Im zweiteren Fall: man kann so etwas gezielt üben, was ich dann auch empfehlen würde. Das macht aus Dir dann vielleicht keine Meisterin der Eloquenz, sollte aber doch sehr helfen.
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Auch und gerade als Richterin musst du doch in der Lage sein ganz unterschiedliche Menschen zu handlen. Das ist eigentlich auch das, worauf ich am meisten achte und lerne, wie alte oder junge Hasen mit den unterschiedlichen Menschen und Konstellationen umgehen. Man versucht ja auch Verfahren ohne Urteil zu erledigen. Empathie und Selbstbehauptung hat man bei Gericht genauso nötig, wenn nicht noch mehr, da du ja alle Kinder im Griff haben musst.
Wenn dir das gar nicht liegt müsstest du schauen dass du einen Job machst bei dem du weniger Kontakt zu Menschen hast. Dann war Gericht aber vermutlich auch nicht der wahre Traumjob. Das gibt es übrigens schon, also Menschen, die das einfach nicht wollen oder können und sich da dann eben was anderes suchen.
Man kann es aber natürlich trainieren und das würde ich auch versuchen, aber ich finde, man muss sich das auch nicht aufzwingen, wenn es einem überhaupt gar nicht liegt.
Wenn dir das gar nicht liegt müsstest du schauen dass du einen Job machst bei dem du weniger Kontakt zu Menschen hast. Dann war Gericht aber vermutlich auch nicht der wahre Traumjob. Das gibt es übrigens schon, also Menschen, die das einfach nicht wollen oder können und sich da dann eben was anderes suchen.
Man kann es aber natürlich trainieren und das würde ich auch versuchen, aber ich finde, man muss sich das auch nicht aufzwingen, wenn es einem überhaupt gar nicht liegt.
Das verstehe ich aber nicht, das gehört doch dazu, sich mit den Menschen bisschen auseinanderzusetzen. Ist doch deine Aufgabe die Mandantin auf die Entscheidung vorzubereiten, wenn eh klar ist, was passiert. Und danach den Termin sinnvoll beenden, ein Tempo reichen und kurz warten, bis der Freund da ist würde ich im Normalfall auch irgendwie anständig finden.joee78 hat geschrieben: ↑Montag 16. Juli 2018, 15:09
Kenn ich. War auch mal in ner Kanzlei angestellt und musste immer die Gerichtstermine wahrnehmen, die dem Chef unangenehm waren. Das waren meist aussichtslose Klagen, bei denen das Gericht dies in einem Hinweis bereits deutlich gemacht hatte. Einmal war ich beim Termin und bin nach dem (verlorenen) Fall schnell zum Auto und wollte wegfahren. Die weinende Mandantin hatte ich auf dem Gerichtsflur bereits verabschiedet - da kam im letzten Moment deren Freund und klopfte ans Autofenster, um "mit mir zu reden".
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»Natürlich ist das herablassend. Torquemada ist mir gegenüber herablassend, ich bin esprit gegenüber herablassend. So ist die Nahrungskette in diesem Forum nunmal.« - Swann
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Ist halt immer ne Abwägungsentscheidung. Normalerweise müsste man sagen "tut mir leid, der Fall war von vornherein aussichtslos, aber mein Chef braucht Geld und nimmt deswegen alle Fälle an". Macht man natürlich nicht, weil man seinem Chef nicht in den Rücken fallen will. Also sagt man gar nichts, verabschiedet sich und geht. Oder bringt die Story von "vor Gericht und auf hoher See..."
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
So Anwälte trifft man doch quasi täglich 5x vor Gericht. Irgendeiner verliert halt, oft auch deutlich.
Ich finde das auch extrem fragwürdig, so Mandate, aber wenn man halt drin ist, ist man drin. Ich würde dann unter Gesichtswahrung so ehrlich wie möglich zum Mandanten sein und den nicht ins offene Messer rennen lassen. Schweigen und wegrennen ist nun eher eine komische Strategie. ^^
Ich musste übrigens auch schon Mandanten anrufen, deren Akte ein Jahr rumlag. Geht schon.
Am Anfang war er sauer, aber dann hat er sich gefreut, dass ich mich gerade engagiert kümmer.
Ich finde das auch extrem fragwürdig, so Mandate, aber wenn man halt drin ist, ist man drin. Ich würde dann unter Gesichtswahrung so ehrlich wie möglich zum Mandanten sein und den nicht ins offene Messer rennen lassen. Schweigen und wegrennen ist nun eher eine komische Strategie. ^^
Ich musste übrigens auch schon Mandanten anrufen, deren Akte ein Jahr rumlag. Geht schon.
Am Anfang war er sauer, aber dann hat er sich gefreut, dass ich mich gerade engagiert kümmer.
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Hey!
Ich denke, dass du dich noch etwas daran gewöhnst.
Bei mir ist es auch manchmal so.
Meist tritt es aber auf, wenn ich mich unsicher fühle, weil der Chef mir eine Aufgabe erteilt, die ich, vom Gefühl her, nicht befriedigend löse(n kann). Manchmal stellte sich heraus, dass ich es doch gut gemacht habe oder ich evtl. zu kompliziert gedacht habe und der Chef nur etwas ganz einfaches haben wollte.
Ich habe das Gefühl, dass gerade noch zu Anfang, ich als Neuling sehr verkopft bzw. uni-theoretisch an viele Dinge herangehe und der Chef eher dem Mandantenbegehren praktisch denkt und "versucht".
Wenn man alles mal so ein wenig durch hat, dann wird es schon!
Es passiert halt viel neues.
Ich denke, dass du dich noch etwas daran gewöhnst.
Bei mir ist es auch manchmal so.
Meist tritt es aber auf, wenn ich mich unsicher fühle, weil der Chef mir eine Aufgabe erteilt, die ich, vom Gefühl her, nicht befriedigend löse(n kann). Manchmal stellte sich heraus, dass ich es doch gut gemacht habe oder ich evtl. zu kompliziert gedacht habe und der Chef nur etwas ganz einfaches haben wollte.
Ich habe das Gefühl, dass gerade noch zu Anfang, ich als Neuling sehr verkopft bzw. uni-theoretisch an viele Dinge herangehe und der Chef eher dem Mandantenbegehren praktisch denkt und "versucht".
Wenn man alles mal so ein wenig durch hat, dann wird es schon!
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- Ara
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Ja aber das ist doch auch die beste Ausbildung die man kriegen kann. Man kommt aus seiner Komfortzone raus. Man braucht vielleicht mal etwas länger, aber am Ende weiß man zumindest, wie man es das nächste mal macht.allround hat geschrieben: ↑Freitag 20. Juli 2018, 22:11 Hey!
Ich denke, dass du dich noch etwas daran gewöhnst.
Bei mir ist es auch manchmal so.
Meist tritt es aber auf, wenn ich mich unsicher fühle, weil der Chef mir eine Aufgabe erteilt, die ich, vom Gefühl her, nicht befriedigend löse(n kann). Manchmal stellte sich heraus, dass ich es doch gut gemacht habe oder ich evtl. zu kompliziert gedacht habe und der Chef nur etwas ganz einfaches haben wollte.
Ich habe das Gefühl, dass gerade noch zu Anfang, ich als Neuling sehr verkopft bzw. uni-theoretisch an viele Dinge herangehe und der Chef eher dem Mandantenbegehren praktisch denkt und "versucht".
Wenn man alles mal so ein wenig durch hat, dann wird es schon!
Es passiert halt viel neues.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich denke es liegt tatsächlich daran, dass mir das direkte Streitgespräch einfach nicht so liegt. Natürlich werde ich das üben, denn auch für andere Berufszweige ist es wichtig, entsprechend aufzutreten. Aber dennoch merke ich auch, dass mir dieser direkte Kontakt mit den Mandanten bzw. die Gerichtstermine keinen Spaß machen. Ich kann mir zumindest im Moment nicht vorstellen, auf Dauer als Anwältin zu arbeiten.
Aber natürlich möchte ich auch nicht vorschnell das Handtuch werfen. Wie lange denkt ihr, sollte ich durchhalten? Nach welcher Zeit kann man denn wirklich beurteilen, ob dieser Beruf einem liegt oder nicht?
Ich denke es liegt tatsächlich daran, dass mir das direkte Streitgespräch einfach nicht so liegt. Natürlich werde ich das üben, denn auch für andere Berufszweige ist es wichtig, entsprechend aufzutreten. Aber dennoch merke ich auch, dass mir dieser direkte Kontakt mit den Mandanten bzw. die Gerichtstermine keinen Spaß machen. Ich kann mir zumindest im Moment nicht vorstellen, auf Dauer als Anwältin zu arbeiten.
Aber natürlich möchte ich auch nicht vorschnell das Handtuch werfen. Wie lange denkt ihr, sollte ich durchhalten? Nach welcher Zeit kann man denn wirklich beurteilen, ob dieser Beruf einem liegt oder nicht?
Darf ich fragen, wie lange du schon in einer Kanzlei arbeitest? Nach welcher Zeit hattest du denn das Gefühl, dass es besser wird?allround hat geschrieben: ↑Freitag 20. Juli 2018, 22:11 Hey!
Ich denke, dass du dich noch etwas daran gewöhnst.
Bei mir ist es auch manchmal so.
Meist tritt es aber auf, wenn ich mich unsicher fühle, weil der Chef mir eine Aufgabe erteilt, die ich, vom Gefühl her, nicht befriedigend löse(n kann). Manchmal stellte sich heraus, dass ich es doch gut gemacht habe oder ich evtl. zu kompliziert gedacht habe und der Chef nur etwas ganz einfaches haben wollte.
Ich habe das Gefühl, dass gerade noch zu Anfang, ich als Neuling sehr verkopft bzw. uni-theoretisch an viele Dinge herangehe und der Chef eher dem Mandantenbegehren praktisch denkt und "versucht".
Wenn man alles mal so ein wenig durch hat, dann wird es schon!
Es passiert halt viel neues.
Da hast du definitiv recht und das ist auch der Grund, warum ich nicht vorschnell kapitulieren möchte. Allerdings weiß ich nicht, wie lange ich es wirklich durchziehen soll bzw. wann der Zeitpunkt gekommen ist, um sich wirklich nach was anderem umzuschauen...Ara hat geschrieben: ↑Samstag 21. Juli 2018, 08:36Ja aber das ist doch auch die beste Ausbildung die man kriegen kann. Man kommt aus seiner Komfortzone raus. Man braucht vielleicht mal etwas länger, aber am Ende weiß man zumindest, wie man es das nächste mal macht.allround hat geschrieben: ↑Freitag 20. Juli 2018, 22:11 Hey!
Ich denke, dass du dich noch etwas daran gewöhnst.
Bei mir ist es auch manchmal so.
Meist tritt es aber auf, wenn ich mich unsicher fühle, weil der Chef mir eine Aufgabe erteilt, die ich, vom Gefühl her, nicht befriedigend löse(n kann). Manchmal stellte sich heraus, dass ich es doch gut gemacht habe oder ich evtl. zu kompliziert gedacht habe und der Chef nur etwas ganz einfaches haben wollte.
Ich habe das Gefühl, dass gerade noch zu Anfang, ich als Neuling sehr verkopft bzw. uni-theoretisch an viele Dinge herangehe und der Chef eher dem Mandantenbegehren praktisch denkt und "versucht".
Wenn man alles mal so ein wenig durch hat, dann wird es schon!
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Re: Anwältin der richtige Beruf für mich?
Das ist natürlich eine Einzelfallfrage. Ich würde sagen man kann dann deutlich eher wohlfühlen, wenn nicht mehr ständig neue Dinge auf einen einprasseln. Anfangs fühlt man sich eben oft etwas hilflos, da gerade auch das Fachwissen meist noch sehr dünn ist und man jederzeit eine Situation erwartet, in der man nicht mehr weiter weiß.Suuuni hat geschrieben: ↑Dienstag 24. Juli 2018, 15:01 Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich denke es liegt tatsächlich daran, dass mir das direkte Streitgespräch einfach nicht so liegt. Natürlich werde ich das üben, denn auch für andere Berufszweige ist es wichtig, entsprechend aufzutreten. Aber dennoch merke ich auch, dass mir dieser direkte Kontakt mit den Mandanten bzw. die Gerichtstermine keinen Spaß machen. Ich kann mir zumindest im Moment nicht vorstellen, auf Dauer als Anwältin zu arbeiten.
Aber natürlich möchte ich auch nicht vorschnell das Handtuch werfen. Wie lange denkt ihr, sollte ich durchhalten? Nach welcher Zeit kann man denn wirklich beurteilen, ob dieser Beruf einem liegt oder nicht?
Je nach Fachgebiet und Grad der Spezialisierung kann diese Eingewöhnungsphase auch nur ein Jahr dauern, realistisch sollten mE für etwas zurückhaltendere Persönlichkeiten eher 3 Jahre aufwärts sein. Auch dann hat man natürlich noch lange nicht alles erlebt (dafür reichen wohl auch 50 Jahre nicht ), die Erfahrung dürfte dann aber genügen um die meisten Situationen souverän zu überstehen.
Eine andere Frage wäre, ob du vielleicht das Gebiet oder die "Seite" wechselst: Es gibt natürlich auch Branchen mit eher wenig Mandantenkontakt. Ich könnte mir zum Beispiel auch kaum vorstellen einen Spezialisierung zu wählen in der man zugleich auch oft Therapeut sein soll, also z.B. Familienrecht oder Arbeitsrecht auf AN-Seite.