Diktieren vs. Selber Schreiben

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juraklasse
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Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von juraklasse »

Hallo zusammen,

1. Ist es in Kanzleien (GKs) zwingend/üblich, dass man Schriftsätze diktiert (aus Gründen der Schnelligkeit) oder wird anerkannt, wenn man Schriftsätze/Verträge als Associate lieber selber schreiben will? Oder ist sogar selber schreiben die Regel?

2. Ist Diktiersoftware mittlerweile etabliert in GK oder schreiben die Assistenten/Assistentinnen das Vordiktierte noch eigenhändig auf?

Sorry für die vlt. doofen Fragen, aber ich habe echt keinerlei Ahnung von der gesamten Materie.

Vom Gefühl her glaube ich, dass mir das Diktieren nicht besonders liegen würde, jedenfalls dann, wenn ich das Ergebnis nicht ad hoc auf meinem Bildschirm lesen könnte und auf diese Weise einen besseren Blick für Ergänzungen bzw. andere Formulierungen hätte. Eine faktische "Pflicht" zum Schreibenlassen von Assistenten/Assistentinnen würde mir daher arge Bauchschmerzen bereiten.

Vielen Dank für Antworten oder Erfahrungen
chr1983
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von chr1983 »

Nach meiner Erfahrung ist das jedem selbst überlassen, wie er seine Arbeitsprodukte erstellt, solange am Ende das Ergebnis stimmt. Allgemein wird man wohl sagen können, dass gerade in GK'en ganz überwiegend selbst geschrieben und nicht diktiert wird.

Ich möchte an dieser Stelle aber mal eine Lanze für das Diktieren brechen. Ich diktiere nahezu alles - Schriftsätze, Memos, längere E-Mails, Briefe, Terminsberichte, teilweise aber auch DD Reports und Powerpoint-Präsentationen. Der größte Vorteil des Diktieren ist m.E. nicht unbedingt die Schnelligkeit (teilweise muss man länger warten, bis das Diktat geschrieben ist und dann muss es auch noch gelesen/überarbeitet werden), sondern dass man idR eher kurz und prägnant "schreibt" und von den klassichen juristischen Schachtel-/Bandwurmsätzen wegkommt.
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von Theopa »

Vielleicht wäre Dragon eine Lösung für dich?


Es gibt durchaus den Ansatz "Anwälte tippen nichts selbst", wie verbreitet dieser ist, kann man wohl schwerlich sagen.

Ich diktiere als Teilzeit-Berufsanfänger - keine GK - (noch) nicht, gerade bei eher kurzen Schreiben wird es aber schon der Effizienz wegen langfristig kaum zu umgehen sein. Bei längeren Schreiben bzw. wichtigen Schriftsätzen muss ich den Text aber irgendwie schon vor mir sehen, dort fände ich die Kombination aus dem Diktat und dem Gegenlesen einige Tage später schwierig.
Liz
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von Liz »

Fernab der Frage des aktuellen Trends beim jeweiligen Arbeitgeber scheint es mir vor allem eine Typfrage zu sein, ob man die Dinge so prägnant diktieren kann, dass es nur noch mit wenigen Änderungen druckreif ist oder ob man schneller ein paar Sätze getippt hat. Nicht so ganz selten führt das Diktieren ja auch schlichtweg dazu, dass die Ausführungen elendig lang werden und sich dreimal wiederholen.
TobiasG
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von TobiasG »

Dragon ist tatsächlich gar nicht schlecht, wobei man auch da entweder relativ viel Zeit investieren muss, um dem Programm alle Wörter/Namen zu lernen, oder hinterher auch nochmals einiges an Korrekturarbeit hat.

Lange Schriftsätze, die "blind" diktiert wurden, lesen sich i.d.R. wirklich grauenhaft. Wenn man vorhat, eine Klage o.ä. zu diktieren, würde ich daher auf jeden Fall dazu raten, sich zunächst handschriftlich ein Konzeptblatt mit Gliederungspunkten zu machen und erst dann jeden Punkt einzeln zu diktieren, sonst kommt das Ganze so unstrukturiert daher, dass man hinterher länger mit umformulieren/ordnen beschäftigt ist, als wenn man's gleich getippt hätte.

Der Vorteil vom Diktieren ist aber ganz klar, dass man derweil z.B. in der Akte oder im Kommentar hin- und herblättern kann, was beim Tippen schnell nervt, wenn man ständig unterbrechen muss.
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von scndbesthand »

Kurze Vermerke, Mails und Schreiben hier ausschließlich per Diktat. Bei längeren Schriftsätzen für gewöhnlich ein Mix aus Diktat und Selbstschreiben. Die Datei wird nebst Gliederung händisch erstellt. Für immer wieder gleiche Probleme hat man sich über die Jahre bewährte Textbausteine erstellt oder aus anderen Schriftsätzen herauskopiert, die per Copy und Paste in die Datei gelegt werden. Die zu diktierenden Passagen erhalten Nummern, die Assisstenz fügt diese dann passend in anderer Farbe ein, so dass man nur die eingefügten Stellen genauer lesen muss. Fällt einem was ein, das man nachträglich in den Diktatfluss einfügen möchte, ist es statt Spulen oftmals schneller, den Einfügesatz eben selbst zu tippen und erst bei der Endkontrolle an die richtige Stelle zu schieben.
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von famulus »

Ohne jegliche praktische Erfahrung wirken diese Schilderung zum "Diktieren und Tippen lassen" auf mich immer furchtbar anachronistisch, unnötig langwierig und umständlich. Ich kann mir da - abgesehen vielleicht wirklich von dem Training, prägnanter zu formulieren - irgendwie beim besten Willen keinen Vorteil ggü. dem eigenen Tippen (vorausgesetzt, man tippt halt schnell) oder höchstens noch einer guten Spracherkennungssoftware vorstellen.
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Tibor
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von Tibor »

Ich gebe zu, ich habe diktieren nie wirklich probiert, weil ich schnell tippe. Ich habe einmal 2-3 Wochen lang dragon mit Juramodul getestet und fand es ungewöhnlich, dass ich auf den Bildschirm schaute, aber die Hände von der Tastatur lassen sollte. Die Texterkennung ist zwar recht flüssig gewesen, aber mein Problem war eher die Geräuschkulisse. Will man vernünftige Ergebnisse haben, muss man still sein (kein Radio am Platz) und am besten solch ein Headset vor der Gusche haben. Das hat mich ungemein gestört.
An zweiter Stelle kam bereits das Problem mit Nachweisen. Wenn ich einen Urteilsnachweis in Klammern einfügen muss, ist es eben deutlich schneller, wenn ich tippe "(Gericht, Entscheidungsart vom Datum Aktenzeichen, Fundstelle)", als wenn ich das alles Dragon ansage "Klammerauf BeGeHa Komma Urteil vom Dreiundzwanzigsten April Neunzehnhundertsiebenundneunzug Ieh Ieh Zet Er Zwöfl Schrägstrich Vierundneunzig Komma En Jot Weh Neunzehnhundertsiebenundneunzug Komma Eintausenddreihundertfünfundachtzig Klammerzu". Da bin ich echt irre geworden und richtig erkannt hat er es auch nicht immer. Wenn man dann aber zum Verweistippen Dragon unterbrechen muss, sind die Vorteile des Diktats schnell dahin.
Zudem habe ich mir in vielen Jahren Praxis eben eine Art der "Schriftsatzerstellung" angewöhnt, die nur beim Selbsttippen geht: Ich habe eine Grundidee vom Aufbau, aber keine klare Gliederung, wenn es losgehen soll. Ich mache vorher auch keine Falllösungsgliederung wie im 2. Examen; der Gedanke reift soweit ich tippe. Zudem nutze ich vielfältige die Möglichkeiten der "E-Akte-Light" und von Jura-Datenbanken, aus denen ich Copy & Paste. Auch das passte nicht zu Dragon. Diktat für Sekretariat scheitert hier ohnehin an der Verfügbarkeit geeigneten Personals.
Meine Vermutung (!) ist, dass ein Diktat nur geeignet ist, wenn es kurze Schriftsätze betrifft, in denen man zum Verfahrensstand was mitteilen will.
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von TobiasG »

+ natürlich Mandantenschreiben usw.

Es ist schon erheblich "cooler", in der Mandantenbesprechung z.B. gleich die Sachverhaltszusammenfassung zu diktieren und die Verfügungen fürs Sekretarait zu machen, als alles auf einem Karo-Block mitzuschreiben.
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von Samson »

TobiasG hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 11:55 + natürlich Mandantenschreiben usw.

Es ist schon erheblich "cooler", in der Mandantenbesprechung z.B. gleich die Sachverhaltszusammenfassung zu diktieren und die Verfügungen fürs Sekretarait zu machen, als alles auf einem Karo-Block mitzuschreiben.
Noch cooler ist, wenn man einen jüngeren Kollegen dabei hat, der das mitschreiben übernimmt. Bei meinem Vorarbeitgeber war selbtschreiben ausdrücklich untersagt. Diktieren (also einem echten Sekrätariat) geht ERHEBLICH schneller.
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von chr1983 »

Ich glaube, die Entscheidung Diktieren oder Tippen ist wirklich Typsache. Bei mir war die Hürde zum Diktieren zunächst auch ziemlich hoch und ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dass das Diktieren wirklich Vorteile bringt, zumal ich auch relativ schnell tippen kann. Ich habe es dann aber einfach probiert und mittlerweile fühlt sich das Diktiergerät in der Hand genauso normal an wie die Maus...

Die Qualität der Produkte und die Zeitersparnis hängt u.a. davon ab, wie pfiffig das Sekretariat ist. In unserer Abteilung wird relativ viel diktiert, so dass die PA's die gewünschten Zitierweisen und auch die häufig benutzen Werke/Authoren gut kennen. Außerdem muss ich mich nicht um die Anlage des Dokuments im System und die Formatierung kümmern, was zumindest bei uns auch erheblich Zeit spart.

Insbesondere beim Zusammenfassen von umfangreichen Sachverhalten aus unterschiedlichen Quellen, die bei mir auf dem Tisch liegen (gerade wenn man daraus viel wörtlich zitiert), empfinde ich das Diktieren als große Erleichterung...oder wenn ich nach einer mündlichen Verhandlung den Terminsbericht schnell an Ort und Stelle am Handy runterdiktiere, wenn die Eindrücke noch ganz frisch sind. Dann ist das Ding fertig, wenn ich wieder im Büro bin und ich muss nur noch korrekturlesen.
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Tibor
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von Tibor »

chr1983 hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 12:20 ...oder wenn ich nach einer mündlichen Verhandlung den Terminsbericht schnell an Ort und Stelle am Handy runterdiktiere, wenn die Eindrücke noch ganz frisch sind. Dann ist das Ding fertig, wenn ich wieder im Büro bin und ich muss nur noch korrekturlesen.
Ah, diese Anwälte kenne ich aus dem Zug.

"Frau Schmidt, in der Sache Hansen gegen Schulz bitte Schreiben an Hansen. Lieber Herr Hansen, vor dem Landgericht fand heute die Verhandlung gegen Schulz statt. Nachdem der Vorsitzende erläuter ... <spul> darauf hinwies, dass die Klage wohl unbegründet sei ... <spul> Nach dem der Kammervorsitzende klar gemacht hatte, dass die Klage unbegründet ist, konnte ich noch einen Vergleich mit dem Beklagten vereinbaren. Bitte vor Vergleich noch den bestmöglichen einfügen. Der Anwalt von Schulz war damit einverstanden ... <spul> Ich konnte dem Anwalt von Schulz noch abringen, dass Schulz Eintausend Euro an Sie zahlen soll ähh muss. Die Kosten müssen aber ach das mit den Kosten lassen wir weg. Bitte rufen Sie mich in den kommenden Tagen an. Grußformel. Ich unterschreibe gleich, wenn ich im Büro bin."
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von chr1983 »

Tibor hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 12:52
chr1983 hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 12:20 ...oder wenn ich nach einer mündlichen Verhandlung den Terminsbericht schnell an Ort und Stelle am Handy runterdiktiere, wenn die Eindrücke noch ganz frisch sind. Dann ist das Ding fertig, wenn ich wieder im Büro bin und ich muss nur noch korrekturlesen.
Ah, diese Anwälte kenne ich aus dem Zug.
Ich bin eher der Autofahrertyp :-w
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von thh »

chr1983 hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 14:12Ich bin eher der Autofahrertyp :-w
Bei 240 auf der Überholspur fasziniert es den Beifahrer auch viel mehr, wenn der Fahrer zugleich konzentriert diktiert. \:D/
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Re: Diktieren vs. Selber Schreiben

Beitrag von thh »

famulus hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 10:31Ohne jegliche praktische Erfahrung wirken diese Schilderung zum "Diktieren und Tippen lassen" auf mich immer furchtbar anachronistisch, unnötig langwierig und umständlich. Ich kann mir da - abgesehen vielleicht wirklich von dem Training, prägnanter zu formulieren - irgendwie beim besten Willen keinen Vorteil ggü. dem eigenen Tippen (vorausgesetzt, man tippt halt schnell) oder höchstens noch einer guten Spracherkennungssoftware vorstellen.
Es ist m.E. kaum möglich, so schnell zu tippen, wie man diktieren kann - zumal man beim Diktieren zugleich in Akten blättern oder in PDF-Dokumenten scrollen kann.

In meinem Fall - schnelles Schreiben, über die Jahrzehnte selbst beigebracht, aber kein echtes 10-Finger-System - gilt das in jedem Fall. Ich habe aber auch den Vergleich zwischen dem direkten Diktat an eine anwesende Schreibkraft, die das Schreiben gelernt hat, und dem Diktat auf "Band" - tatsächlich natürlich digital -, das später geschrieben wird. Letzteres geht deutlich schneller.
scndbesthand hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 09:34Kurze Vermerke, Mails und Schreiben hier ausschließlich per Diktat.
Hier ist es gerade umgekehrt - der Aufwand und zeitliche Verzug für das Diktieren kurzer Texte erscheint mir völlig ineffizient. Kurze Vermerke und Schreiben will ich sofort erledigt haben, nicht erst diktieren und dann irgendwann in den folgenden Tagen zurückbekommen, und eine E-Mail dient der beschleunigten Kommunikation; ich fände es skurril, das heute zu diktieren und dann am Montag oder Dienstag geschrieben für den Versand zurückzubekommen.
scndbesthand hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 09:34Bei längeren Schriftsätzen für gewöhnlich ein Mix aus Diktat und Selbstschreiben. Die Datei wird nebst Gliederung händisch erstellt. Für immer wieder gleiche Probleme hat man sich über die Jahre bewährte Textbausteine erstellt oder aus anderen Schriftsätzen herauskopiert, die per Copy und Paste in die Datei gelegt werden. Die zu diktierenden Passagen erhalten Nummern, die Assisstenz fügt diese dann passend in anderer Farbe ein, so dass man nur die eingefügten Stellen genauer lesen muss.
Ich bin mir nicht sicher, wie gut das funktionieren würde, und diktiere daher lieber einen Entwurf, den ich dann hinterher korrigiere, vervollständige und glätte.
Tibor hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 10:42Diktat für Sekretariat scheitert hier ohnehin an der Verfügbarkeit geeigneten Personals.
Nanu, ihr werdet doch auch jemanden haben, dessen Aufgabe es ist, Texte nach Diktat zu schreiben?
Tibor hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 10:42Meine Vermutung (!) ist, dass ein Diktat nur geeignet ist, wenn es kurze Schriftsätze betrifft, in denen man zum Verfahrensstand was mitteilen will.
Gerade da lohnt das Diktieren - schon aufgrund des damit verbundenen zeitlichen Verzugs - m.E. gar nicht.
chr1983 hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 12:20Die Qualität der Produkte und die Zeitersparnis hängt u.a. davon ab, wie pfiffig das Sekretariat ist. In unserer Abteilung wird relativ viel diktiert, so dass die PA's die gewünschten Zitierweisen und auch die häufig benutzen Werke/Authoren gut kennen. Außerdem muss ich mich nicht um die Anlage des Dokuments im System und die Formatierung kümmern, was zumindest bei uns auch erheblich Zeit spart.
Schön wäre es. Formatieren muss man schon selbst, wenn es nicht aussehen soll wie Hund (Einrückungen mit Leerzeichen oder wiederholten Tabulatoren, Absatzabstände durch mehrfaches Betätigten von Enter, Einrückungen so, wie Word das per default macht, was wirklich nicht ansehnlich aussieht ...).
chr1983 hat geschrieben: Donnerstag 30. August 2018, 12:20Insbesondere beim Zusammenfassen von umfangreichen Sachverhalten aus unterschiedlichen Quellen, die bei mir auf dem Tisch liegen (gerade wenn man daraus viel wörtlich zitiert), empfinde ich das Diktieren als große Erleichterung...oder wenn ich nach einer mündlichen Verhandlung den Terminsbericht schnell an Ort und Stelle am Handy runterdiktiere, wenn die Eindrücke noch ganz frisch sind. Dann ist das Ding fertig, wenn ich wieder im Büro bin und ich muss nur noch korrekturlesen.
Jein. Ganz so schnell[tm] geht das nicht. Wenn es schnell geht, kommt das Diktat am Folgetag, es kann aber auch ein paar Tage, im Extremfall auch mal eine Woche dauern.
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