Wie die richtige PKV finden?

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

Tobias__21
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Tobias__21 »

Kümmert euch um euren eigenen Scheiss, ihr Lästermäuler :D

Wenn kein Einzelzimmer frei ist, krieg ich dafür Kohle.
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Tobias__21
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Tobias__21 »

Aber um mal zum Thema zurückzukehren:

Dieser Tarif mit den 22 EUR, der das Einzelzimmer umfasst, regelt u.a. dass der Versicherer bei stationärer Behandlung über die Gebühren der jeweiligen Gebührenordnung erstattet, sofern die Behandlung medizinisch sinnvoll ist. Weiter wird auch der "Unterhalt" usw. für Hilfsmittel erstattet, das ist im Grundtarif nicht der Fall. Privatkliniken sind auch drin + die Erstattung nicht verschreibungspflichtiger Medikamente. Dann noch so Zeug wie Schutzimpfungen bei Auslandsreisen, noch irgendwas mit stationärer Behandlung im Ausland, usw. usf. Es geht also nicht nur um das Einzelzimmer.

Man muss da schon genauer hinschauen, ob das für einen sinnvoll ist. Jetzt braucht man den ganzen Scheiss nicht, aber wenn man mal älter wird, wird man sich auch mit so Sachen wie Hörgeräten, Brillen, etc. befassen müssen. Diverse Hilfsmittel müssen auch gewartet werden, das kostet. Bspw. der Akku im Herzschrittmacher. Dafür gibt es dann diese Ergänzungstarife. Da muss man da auch noch schauen, wie und was die Beihilfe übernimmt und irgendwann wird man dann verrückt :D

Vieles ist vom Grundtarif (B heisst der bei der debeka) nicht umfasst. Dafür gibt es dann BC (das ist der mit dem Einzelzimmer) und BG (der etwas weniger umfasst wie BC und günstiger ist). Dann noch WL.

Man muss auch deutlich sagen, dass die debeka grds. nur nach den jeweiligen Gebührenordnungen erstattet. Irgendwelche Honorarvereinbarungen übernimmt sie nicht. Sie kann es aber, wenn sie will. Wird sie wohl nie wollen :) Es könnte also passieren, dass man von irgendeiner Grande auf seinem Gebiet behandelt werden will, der mehr Kohle sehen will, als die Gebührenordnungen vorgeben. Andere Versicherer erstatten auch diese Mehrkosten unter gewissen Vrs.

Die Tarife B (Grundtarif) , BC, WL usw. sind auf der debeka homepage einsehbar. Schau dir die 3 mal an, wenn Du magst. Wenn Du unsicher bist, wirst Du einen unabhängingen Makler hinzuziehen müssen, s.a. § 59 VVG. Die Vertreter der jeweiligen PKV werden dir immer das blaue vom Himmel erzählen. Am Besten ist es aber immer noch das Kleingedruckte selbst zu lesen, auch Makler sind teilweise richtige Schwätzer...
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Ara
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Ara »

Wichtigste Frage: Wird Sexualbegleitung gezahlt?
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Tobias__21 »

Nur im Ergänzungstarif BJ+ ;)

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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Strich »

Ara hat geschrieben: Mittwoch 28. November 2018, 21:12 Wichtigste Frage: Wird Sexualbegleitung gezahlt?
Als PUA hat man das nicht nötig. Das würde dann nur die Beitragsrückerstattung gefährden :lmao:
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Imperius »

Tobias__21 hat geschrieben: Mittwoch 28. November 2018, 12:12 Einfach die debeka nehmen :) So hab ich das gemacht. Da ist alles drin, mir ist bis jetzt nichts aufgefallen, was noch abgesichert werden müsste. Ich zahl noch 22,xx EUR für die Differenz zwischen Zweibettzimmer und Einzelzimmer im Krankenhaus. Das war das einzige was ich als Baustein dazu genommen hab, ist aber kein muss.

Dort anrufen -> Termin mit Berater machen -> Vertrag abschließen.

Im Vorfeld habe ich mir alle Unterlagen vom Arzt und der GKV kommen lassen (wobei das mit der GKV eher ein Theater war und das was die mir geschickt haben nichtssagend ist). Eine aktuelle OP hatte ich, da hab ich den Entlassbrief beigelegt. Kleinere Geschichte an der Schilddrüse war noch + eine Schraube von ner alten OP in der Schulter. Gab alles keinen Risikozuschlag, was mich schon etwas gewundert hat, zumindest hinsichtlich der aktuellen OP. Von daher kann ich nix schlechtes sagen, außer dass sie mir noch gleich zig andere Versicherungen drücken wollten, aber das ist ja Standard :D

Zahnsachen werden da auch zu 100% übernommen (wenn ich das richtig sehe), andere PKVen haben da wohl nur 70-80%. Ich werde da aber nochmal nachfragen, ob dem tatsächlich so ist, die kommen nochmal wegen Riester Gedöhns, aber ich habe keine %-Sätze in den Versicherungsbedingungen gesehen und er meinte auch dass ich nichts weiter brauche. Wenn da noch irgendwas gewesen wäre, hätten sie mir das sicher auch aufschwatzen wollen :)
Danke dir schonmal für deine umfassende Antwort, Tobias.
Gibt es einen bestimmten Grund, wieso du gerade die debeka empfiehlst, abgesehen davon, dass da "alle sind"? :D
Darf man fragen, was du da so bezahlst (mit und ohne diesen 22,xx EUR Aufschlag)?
Weil du ja geschrieben hattest "da ist alles drin": auf was genau sollte man denn achten, dass es enthalten ist?

Meine GKV meinte, dass sie mir nur eine grobe Übersicht über die letzten 36 Monate erstellen und zukommen lassen können.
Ist das auch das, was du damals hattest? Oder gibt es da noch mehr? Wie lange zurück will denn die PKV da Unterlagen / Informationen?

Ich werd mir jetzt auch mal die verschiedenen Tarife der debeka auf deren Homepage zu Gemüte führen, sobald ich dafür Zeit finde.
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Tobias__21 »

Ja, mehr oder weniger tatsächlich weil alle da sind. Ich habe mich auch im Bekanntenkreis umgehört und da konnte mir keiner was schlechtes sagen. Auch mein Hausarzt sagte mir, als wir die Akte durchgegangen sind, dass er von der debeka sehr selten Anfragen hatte, andere Versicherer machen da wohl etwas mehr "Stress". Er meinte, dass die in der Abwicklung am unkompliziertesten sind. Er behandelt auch diverse chronische Erkrankungen und andere größere Sachen, also nicht nur das übliche was so bei einem Hausarzt anfällt. Er macht auch TCM, Akkupunktur und so Zeug. Auch da gab es nie Probleme.

Ob man die richtige Entscheidung getroffen hat, wird sich allerdings erst zeigen, wenn mal wirklich was ist. Jetzt braucht man die ja so Gott will nicht. Die üblichen Sachen wie Grippe, etc. wird man selber bezahlen, um die Beiträge zurückzukriegen. Bei der debeka 3 Monatsbeiträge, wenn man im Jahr nichts einreicht (andere erstatten da aber auch mehr). Ansonsten habe ich mir das angesehen, was sie übernehmen und mir reicht das. Anderer Versicherer mögen an anderen Stelle mehr übernehmen (bspw. Erstattung über Gebührenordnung), sehen dann aber an anderen Stellen Einschränkungen vor, oder sind entsprechend teurer. Im Hinterkopf habe ich auch behalten, was im Alter drohen kann und mich mit Hilfsmitteln, Heilmitteln, etc. befasst. Einlagen für Schuhe, orthopädisches Zeug, etc. Das passt insoweit. Bei Hörgeräten ist ne Deckelung drin, glaub 1500 oder 2500 zahlen sie. Aber irgendwas ist immer.

Auf was Du achten solltest liegt auch an etwas an dir. Ist dir ein Einzelzimmer wichtig? Wie sieht es mit Alternativer Medizin aus? Osteopathie, Heilpraktiker, etc. Hast Du ne Brille? Was ist mit den Zähnen (hier wohl tatsächlich 100% bei der debeka abgesichert) und über den BC Ergänzungstarif noch irgendwas mit Knochenaufbau. Ich denke, ich fahre damit gut (aber wie gesagt, das wird man sehen, wenn mal wirklich was ist).

Wie gesagt: Am Ehesten noch nen unabhängigen Makler hinzuziehen, nicht die Vertreter von der jeweiligen PKV. Da erzählt dir jeder warum sein Versicherer der beste ist und das ganze Kleingedruckte muss man ohnehin selbst lesen. Die debeka erzählt bpsw. dass sie DER Versicherer für Beamte sind, von Beamten gegründet, bla bla. Sie machen keine Werbung, verzichten auf Chipkarten und kehren den Erlös/Ersparnisse an die Mitglieder aus, ladida. Dreck am Stecken haben sie aber auch :)
https://www.handelsblatt.com/finanzen/s ... mOjsfW-ap1

Gesundheitsfragen: 3 Jahre ambulant, 5 Jahre stationär + alle Unfallfolgen und Anomalien unbegrenzt. Da ist so ne Klausel drin "Bestehen Krankheiten...." Manche Leute legen das wohl so aus, dass da unbegrenzt abgefragt wird, also auch die Krankheiten beim Kinderarzt (Windpocken, etc.) angegeben werden müssen. Ich halte das für nicht vertretbar und auch die Vertreter sagten da was anderes (ob man denen glauben kann, steht auf einem anderen Blatt). Die meinten, dass da eben angegeben werden muss, was man sonst noch so hat. Das verkürzte Bein, die schiefstehende Hüfte, Allergien usw. Aber ich halte die Klausel auch für sehr bedenklich, wenn es da mal zum Schwur kommt und sie Stress wollen, könnten sie da den Fuß reinkriegen. Vielleicht wittere ich da aber auch nur Ungemach, weil ich wieder vom worst case ausgehe. Ich hab von Freunden mit etwas schwereren Erkrankungen (u.a. plötzliche Epilepsie) gehört, dass sie keine Probleme hatten und die nur 3 Jahre abgefragt haben und nicht weiter gewühlt haben. Trotzdem: Alles angeben. Bei anderern Versichern habe ich eine solche Klausel nirgendwo gesehen. Auf der anderen Seite macht diese Frage natürlich auch nur Sinn, wenn sie nicht ausgeheilte Folgen einer Erkrankung oder andere bestehende Auffälligkeiten umfasst und nicht auch die ambulante Behandlung der Magenschleimhautentzündung von vor 10 Jahren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das ein Gericht anders sieht, wenn man sich die Frage im Zusammenhang mit dem vorherigen begrenzten Abfragezeitraum ansieht. Aber hohe See, Gottes Hand, usw :D

GKV Unterlagen: Katastrophe! Bei mir war es die DAK. Erstmal auch nur 3 Jahre gekriegt, da stand mehr oder weniger gar nix. Dann nochmal angerufen, dann Unterlagen aus denen sich nicht ergab was da abgerechnet wurde. Keine ICD Codes, keine Medikamentennamen, nix. Ab 2014 stand dann da, dass sie keine weiteren Daten vorliegen haben. Das kann auch nicht sein. Die müssen da mehr haben, defintiv. Mir war das dann zu blöd und ich bin zu meinem Hausarzt und hab mir auch die Briefe von anderen Ärzten geben lassen. Ich habe übrigens keinen Risikozuschlag trotz OP 2017 bekommen, obwohl ich fest davon ausging.

Kosten: Kommt auf dein Eintrittsalter an und was die Beihilfe erstattet (sind das überall 50% in allen BLen?). Rechne mal mit 200-300 (ohne etwaige Risikozuschläge). Ich denke, 250-280 wird realistisch sein und hinkommen. Bei 200 wirst Du wohl nicht landen, da schon mehr. Aber mehr als 300 (im Grundtarif) glaube ich eigentlich nicht.
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Tobias__21
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Tobias__21 »

Nochmal zum Einzelzimmer:

Freund von mir vor Jahren beim Schlittschuhlaufen in der Eishalle umgeknickt. Der Typ hat Eishockey gespielt. Beim Schlittschuhlaufen mit dem Mädels zerlegt es ihn :D Krankenwagen, das volle Programm. Da war so ziemlich alles gebrochen und gerissen was nur geht. Der lag fast 6 Wochen in der Klinik mit diversen Operationen. Mehrbettzimmer der Chirugie. Der hatte richtig Spaß. Nachts die Leute reingeschoben, die völlig zerstört waren. Bettpfanne, Waschungen mit Schwester Edeltraud (er konnte nicht aufstehen). Alles was man sich so vorstellen kann. Der erzählt heute noch davon. Und wenn sowas mal ist, dann zahlt man in einer Uni-Klinik auch mal nicht locker das Einzelzimmer selbst. Das kostet richtig Geld. Klar, man kann immer eine Kosten Nutzen Rechnung anstellen, aber die 22 EUR kann man auch sinnfreier verblasen. Und wie gesagt: In dem Tarif ist noch mehr dabei, nicht nur das Einzelzimmer.
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famulus
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von famulus »

Red's dir nur schön.
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
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thh
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von thh »

Imperius hat geschrieben: Freitag 30. November 2018, 12:19Gibt es einen bestimmten Grund, wieso du gerade die debeka empfiehlst, abgesehen davon, dass da "alle sind"? :D
Die Debeka ist tatsächlich "die" Krankenkasse, bei der sehr viele, fast alle, versichert sind - zum einem, weil "alle" anderen dort auch versichert sind, zum anderen, weil die Vertreter auch in den Dienststellen sehr präsent sind und Kalender und andere Dinge unterhalb des Werts für eine notwendige Annahmegenehmigung verschenken.

Ich habe selbst und im Nahbereich auch mit der Continentale sehr gute Erfahrungen gemacht; die erstatten in meinem Tarif bis zu sechs Monate Beiträge, wenn über Jahre hinweg keine Leistungen in Anspruch genommen werden. Wie das heute ist - keine Ahnung.

Mit der PKV der Signal hörte ich von nicht so guten Erfahrungen im Nahbereich.

Insgesamt wird es aber im Regelfall weitgehend gleichgültig sein, bei wem man sich versichert.
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Tobias__21 »

thh hat geschrieben: Freitag 30. November 2018, 13:46
Imperius hat geschrieben: Freitag 30. November 2018, 12:19Gibt es einen bestimmten Grund, wieso du gerade die debeka empfiehlst, abgesehen davon, dass da "alle sind"? :D
Die Debeka ist tatsächlich "die" Krankenkasse, bei der sehr viele, fast alle, versichert sind - zum einem, weil "alle" anderen dort auch versichert sind, zum anderen, weil die Vertreter auch in den Dienststellen sehr präsent sind und Kalender und andere Dinge unterhalb des Werts für eine notwendige Annahmegenehmigung verschenken.

Ich habe selbst und im Nahbereich auch mit der Continentale sehr gute Erfahrungen gemacht; die erstatten in meinem Tarif bis zu sechs Monate Beiträge, wenn über Jahre hinweg keine Leistungen in Anspruch genommen werden. Wie das heute ist - keine Ahnung.

Mit der PKV der Signal hörte ich von nicht so guten Erfahrungen im Nahbereich.

Insgesamt wird es aber im Regelfall weitgehend gleichgültig sein, bei wem man sich versichert.
Das glaube ich auch. Der eine Versicherer umfasst halt dies und jenes noch, anderes dann eben nicht. Und was später passiert und was einem alles im Alter drohen kann, kann man jetzt eh noch nicht abschätzen. Und wenn sie mir mit 70 die Batterie für meinen Herzschrittmacher nicht zahlen, werd ich das auch irgendwie anders hinkriegen. Hauptsache Entziehungskuren und Suchtbehandlungen sind umfasst, wenn ich ob der Arbeit das Saufen anfange :D
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Imperius »

Vorab noch eine kurze Frage (insbesondere an meinen Vorposter): bekommt man wirklich über die Kassenärztliche Vereinigung seine abgerechneten Leistungen? Mir wurde da mitgeteilt, sie können mir das aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht mitteilen, da ich mich bei Ihnen insbesondere nicht legitimieren kann. Die Daten würde ich über die Krankenkasse bekommen, da ich mich dort über meine Versichertennummer legitimieren könnte. Bei Bedarf kann die KK dann bei der Kassenärztlichen Vereinigung rückfragen, wenn sie selbst die Daten nicht mehr hat.
edit: die KK sagt, sie haben die Daten nicht und machen auch keine Abfrage bei der kassenärztlichen Vereinigung.
Woher kriege ich denn nun meine Daten?





Nachdem ich jetzt umfassend verglichen und mich beraten lassen habe, habe ich die zukünftige PKV auf die Debeka und die Alte Oldenburger eingrenzen können.

Bei der Debeka auf jeden Fall mit dem Tarif BC (über die Öffnungsklausel zumindest den BG), da dieser nicht nur ein Einbettzimmer (imo nur nice-to-have, nicht essentiell), sondern auch einen Beihilfeergänzungstarif beinhaltet. Da die Beihilfe z.B. bei Brillen, Zahnersatz (Laborkosten) und Kuren Lücken aufweist ist dieser sehr wichtig.
Auch bei der alten Oldenburger mit dem entsprechenden Beihilfeergänzungstarif.
Preislich besteht zwischen den beiden Versicherungen ein Unterschied von ca. 2€, also fast nichts.
Was an dem Einbettzimmer ganz nett ist, ist die Tatsache, dass die Beihilfe für Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung insgesamt 32,50 € Selbstbehalt pro Tag vorsieht. Wenn man das Einbettzimmer nicht in Anspruch nimmt und stattdessen beim Zweibettzimmer bleibt kann man durch das ersatzweise gewährte Krankenhaustagegeld von 30 € den Selbstbehalt schon fast komplett zahlen.

Von den Kurleistungen sind beide sehr schlecht, das scheint aber allen PKVs gemein zu sein.
Bei der Debeka besteht der Nachteil, dass man eine Beitragsrückerstattung (BRE) nur bekommt, wenn man über das Jahr komplett nichts eingereicht hat, auch keine Rechnungen für Vorsorgeuntersuchungen.
Bei der Alten Oldenburger kann man Vorsorgeuntersuchungen ohne Anrechnung auf die BRE einreichen, dafür ist die Erstattung allgemein etwas geringer (ca. 150-200 €).

Die Debeka hat zudem in ihrem Beihilfeergänzungstarif eine Begrenzung der erstatteten Aufwendungen für die Laborkosten auf 6.150 € jährlich drin, die Alte Oldenburger erstattet hier unbegrenzt.
Die Berechnung, worauf sich dieses Limit von 6.150 € bezieht ist hier allerdings etwas komplex, dürfte jedoch erst bei Zahnersatzkosten von ca. 20.500 € allein für die Laborkosten (da die meist so 50% des Gesamten ausmachen also ab ca. 41.000 € Gesamtkosten).

Bei der Debeka ist dafür neben Reparatur und Wartung der Hilfsmittel auch die entsprechende Unterhaltung enthalten (also z.B. Strom für einen elektrischen Rollstuhl), bei der Alten Oldenburger nur Reparatur und Wartung.
Die Debeka beschränkt es dafür auf beihilfefähige Hilfsmittel, was den grds. offenen Hilfsmittelkatalog wieder ein bisschen entwertet.

Die Darstellung spiegelt nur das Ergebnis meiner bisherigen Recherchen wieder, Gewähr für die Richtigkeit kann ich nicht übernehmen :D
Gelöschter Nutzer

Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Grundsätzlich würde ich vor allem eine PKV wählen, die a) einen umfassenden Leistungskatalog bietet und b) stabile Beiträge hat, auch wenn sie am Anfang evtl. etwas teurer ist. Da würde ich v.a. auf richtig teure Hilfsmittel achten, auch wenn man die man hoffentlich niemals brauchen wird (Sprachcomputer, sensorische Steuerung, spezieller Rollstuhl, ...), und natürlich auf Dinge, die fast jeder im Alter in Anspruch nehmen will/wird, wie etwa eine Brille oder Hörgerät. Lieber etwas Zeit lassen und zu drei oder vier Vertretern bzw. "unabhängigen" Maklern gehen und dann noch zu den Jungs von der Debeka. Man kann sich von denen die Vergleiche zusammenstellen lassen und selbst auswerten. Auf einen einzigen Makler würde ich niemals vertrauen. Die haben fast alle ihre "Lieblinge".

Viele ködern auch mit Zeug, was man persönlich vielleicht unnütz findet, wie etwa Homöopathie, ein Einzelzimmer im KH, künstliche Befruchtung, Tagegeld etc. Von solchen Leistungen sollte man sich nicht blenden lassen, insbesondere, wenn sie für einen selbst keine Rolle spielen.

Wie oben bereits angesprochen kann ich wirklich nur dazu raten, die eigenen Krankenakte anzufordern und zu schauen, ob sich da nicht vorhandene chronische Leiden verstecken, die hinterher nur Probleme machen. Hierzu zwei Beispiele:

1. Ich hatte während der Pubertät keine perfekte Haut, aber war weit entfernt von "Akne". Mit 15 hatte ich dann einen entzündeten Pickel/Furunkel/eingewachsenes Haar/...?, weswegen ich zum Hautarzt bin. Dieser einmalige Besuch, der mit dem Verschreiben einer antibiotischen Salbe endete, wurde als "Acne vulgaris" vermerkt und abgerechnet. Erfahren habe ich das 8 Jahre später als ich als Privatpatientin eine Rechnung bei der PKV eingereicht habe und diese mit der Aufforderung zurückbekam, entweder einen 20% Risikozuschlag (rückwirkend seit Versicherungsbeginn und für die Zukunft) zu zahlen oder die Rechnung würde nicht übernommen werden. Grund: Ich hätte meine Akne-Diagnose verschwiegen.

2. So mit 20 hatte ich mal einen leichten Sportunfall, wegen dem ich zweimal zum Arzt musste und der nach vier Wochen Pause folgenlos ausgeheilt war. Diagnose hier: Arthrose. Komisch, dass ich niemals davon etwas gemerkt habe... :crazy:

Daher: Unbedingt Befunde einholen, aus denen hervorgeht, dass ihr nie an einer vermerkten chronischen Krankheit gelitten habt bzw. diese verheilt ist! Auch sehr beliebt: Vorgebliche psychische Probleme/Angststörungen, die Zahnärzte angeben um die Narkose oder Sedierung bei der Entfernung der Weisheitszähne abzurechnen. Das kann sich u.U. auch auf den Abschluss von Pflege-, Lebens- oder BU-Versicherungen auswirken.

Ich für meinen Teil bin mittlerweile ganz froh, als Student wieder in der GKV zu sein, ist einfach unkomplizierter und bringt m.E. keine wirklichen Nachteile mit sich. Generell sind Privatpatienten natürlich lieber gesehen (schnellere Terminvergabe, sogar Extra-Sprechstunden) und werden bevorzugt behandelt, mitunter auch über das notwendige Maß hinaus. Da wird man auch gerne mal am Samstagabend angerufen und nach dem Befinden gefragt, weil man ja am Mittwoch mit einer Grippe in der Praxis war und der Doc nur mal hören will, ob es einem soweit gut geht. Folge: Rechnung über "Beratung, auch mittels Fernsprecher" inkl. Wochenend-Zuschlag. =D>


Was ich zumindest den Beamten raten kann: Checkt Eure Arztrechnungen sofort! Es gibt Positionen, die die Beihilfe nicht übernimmt.
Grundsätzlich sollte man immer ein kleines Geldpolster bereit halten um ggfs. in Vorleistung treten zu können.
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Re: Wie die richtige PKV finden?

Beitrag von Tobias__21 »

Der Staat soll einfach auch Beihilfe bei der gesetzlichen gewähren, wie sie es in HH schon tun. Eigentlich ne Frechheit, dass man faktisch in die private KV gezwungen wird. Ich wäre gern in der GKV geblieben. Mein Einzelzimmer hätte ich auch über ne Zusatzversicherung (die ich schon hatte) haben können. Ohne Chefarzt Behandlung ist das gar nicht so teuer.
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