Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

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flx
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Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von flx »

Bin ich der einzige, dem es so geht?

Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll ... es wirkt so, als hätte JuraIndividuell zu JEDEM Thema einen Beitrag, und diese Beiträge sind absichtlich so geschrieben, dass genau die konkreten Fragen, die man hat nur nebulös oder gar nicht beantwortet werden.

Das ist mir inzwischen schon so oft aufgefallen, dass ich idR nicht mehr auf deren Links klicke. Selbst wenn ich nach den einfachsten, grundlegendsten Dingen suche kriege ich von JuraIndividuell einen 10seitigen Artikel vorgesetzt, der in hohen Tönen und möglichst diffus, auf jeden Fall aber mit der abartigsten mutwillig chaotisierendsten Untergliederung aller Zeiten auf alle möglichen dogmatischen Fragen eingeht aber fast niemals eine ordentliche, konkrete Antwort gibt.

Ich muss einfach meinen Frust ablassen, weil ich schon so oft am Punkt war, wo ich gesagt hab "ok, jetzt komm, das kriegen sogar die noch irgendwie lesbar erklärt" aber ich werde jedes - einzelne - Mal (!!!) eines besseren belehrt. Die Kollegen dort sind für mich wirklich die pure Definition dessen, warum Jura so schwer zu erlernen ist. Nicht, weil die Materie schwer ist (sie ist, wenn man sie in lesbare, deutsche Sätze runterbricht, idR super einfach, v.a. im Vergleich mit echten Wissenschaftsstudien) sondern weil die einfachsten Zusammenhänge hinter ganzen Satzmauern verbarrikadiert werden, die durch unnötige oder unklare Bezugswörter in Sätzen oder umständliche Formulierungen so wirken als wären sie absichtlich so geschrieben, möglichst nicht vom Leser verstanden werden zu können und weil man (vor allem in frühen Semestern) wie ein Nasenbär suchen muss nach der versteckten Perle, die einem vielleicht wirklich klar (also für Anfänger verständlich) die Systematik vermittelt. und ich glaub, das ist gerade der Grund, warum so viele Studenten in die Falle tappen und anfangen wie die Irren Schemata, Definitionen und Meinungsstreite zu lernen aber sich wundern, warum sie in ner Klausur gerade noch 4 Punkte bekommen, weil sie trotz umfangreichen Wissens zB nie richtig die völlig grundlegende Systematik des Gewährleistungsrechts (und damit die wesentlichen Unterschiede zum allg. Leistungsstörungsrecht) gelernt haben, dafür aber alle dafür nötigen Schemata und Definitionen für beides können. (dessen hab ich mich übrigens auch schuldig gemacht)


Hab das in kein Fachforum gepostet, weil ich eigentlich nur kurz nen Platz brauchte, um Dampf abzulassen.
Zuletzt geändert von flx am Donnerstag 20. Dezember 2018, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Tikka
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von Tikka »

Also ich weiß ehrlich gesagt nicht was JuraIndividuell ist.

Aber es klingt doch nach solider juristischer Arbeit: Eine lange (teure?) Antwort, die richtig, präzise und zu nichts zu gebrauchen ist. Damit schlage ich mich seit nunmehr 10 Jahren erfolgreich im Berufsleben durch?

Hat alles seine Richtigkeit!
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flx
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von flx »

Sorry, Link fehlte: http://www.juraindividuell.de/artikel/

Vielleicht liegt es daran, dass du schon länger im Berufsleben bist, aber wenn man heutzutage studiert, kommt man um die fast nicht mehr rum. Egal, welche Frage ich bei google suche, auf der ersten Seite ist zu 99% ein Artikel von denen.

Aber stimmt schon, aus juristischer Sicht scheint alles in Ordnung zu sein. Möglichst viel geschrieben, möglichst wenig gesagt, möglichst schlau geklungen :D
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Tikka
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von Tikka »

Sorry bei mir ist das alles etwas entrückt, aber...

Gibt es keine AGs und Lerngruppen oder gar Übungen mehr in denen man sich diese Themen näherbringt und dann in der Examensvorbereitung das ganz klassische Rep?

Also wir damals...
Wir haben unsere Zylinderhüte aufgesetzt und sind dann eben mit der Droschke zur Bibliothek des königlich preußischen Landgerichts gefahren und haben uns den Kram aus Lehrbüchern, Skripten, AG Materialien etc. zusammengesucht und uns so beigebracht.

Glaube ich zumindest, ist alles so lang her...

Aber ernsthaft: Was ist dort zu finden, was nicht auch in jedem Lehrbuch/Skript etc. stehen würde?
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von arlovski »

es ist halt manchmal einfacher einen begriff oder ein prolem schnell zu googlen als bücher rauszusuchen, die man vielleicht auch nicht dabei oder zu hause hat etc.; lernt ja niemand nur damit.

klicke aber egal was ich suche auch nie auf juraindividuell, die seite ist nix. ist halt alles eher von studenten (und referendaren?) geschrieben, da kann man denke ich meistens nicht soo viel erwarten. hab selber mal im 3. semester für eine ähnliche seite (bezahlt) geschrieben (auch zu themen von denen ich keine ahnung hatte, aber musste ja), würde damit heute auch sicher nicht lernen wollen.
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von flx »

@Tikka: genau, was arlovski geschrieben hat.
Natürlich findet man die Informationen in Lehrbüchern und Skripten, aber diese muss man erstmal überhaupt dabei haben, was nicht selbstverständlich ist (wenn einem eben mal die eine oder andere Frage in den Kopf gekommen ist). Und dann kommt natürlich dazu, dass man bei vielen Fragen überhaupt nicht weiß, unter welchem Kapitel im Lehrbuch man die Antwort findet. Die Indices sind oft leider auch nicht das Gelbe vom Ei. Die eBibliothek von Beck hat zwar viele gute Standardwerke, aber leider sind die einzelnen Kapitel so zerzaust, dass man sich quasi von einem Absatz in den nächsten klicken muss, und gerade die Strg-F Funktion wird damit quasi wertlos. Abgesehen davon dass die Suchfunktion aller juristischen Portale im Vergleich zu den milliardenschweren Algorithmen von google natürlich der aller-allerletzte Scheiß sind.
Swann
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von Swann »

flx hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 10:03 Egal, welche Frage ich bei google suche ...
Das ist vielleicht Teil des Problems.
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Tibor
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von Tibor »

Das was dort als Fachartikel bezeichnet wird, bleibt doch deutlich hinter dem zurück, was man in Printform überall sonst findet.
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von flx »

Swann hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 13:01 Das ist vielleicht Teil des Problems.
Nein. Wie schon beschrieben: wenn sich Beck, Juris und Co mal um ne Suchfunktion bemühen würden, die tatsächlich auch diesen Namen verdient, müsste ich vielleicht nicht auf google zurückgreifen, um in einer angemessenen Zeit an die Informationen zu kommen, die ich suche. Dass die nicht mit einem hochmodernen, multimilliardenschweren Unternehmen mithalten können versteh ich. Aber die Suchfunktionen bei denen sind so derartig rudimentär, dass ich es meistens gar nicht erst probiere, komplexere Fragen (wo man uU noch nicht einmal den Ansatzpunkt im Gesetz verorten kann) über die zu beantworten.

Der schnellste Weg ist mE, über google auf die Unterlagen diverser Unis zuzugreifen und dort herauszufinden, unter welchem Begriff das Problem normalerweise verarbeitet wird - und dann erst auf die Kommentare bei beck zurückzugreifen.
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Tibor
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von Tibor »

Es gibt diesen schönen Spruch: Der bittere Geschmack schlechter Qualität hält länger an, als die Süße des geringen Preises. So scheint es auch hier zu sein: Dein Problem ist, dass du mit gegebenen Mitteln in kürzester Zeit eben nur Müll bekommst; für 3€ bekommt man auch kein gutes Fleisch, für 9.000€ nur einen neuen Dacia und mit 3 Sekunden Suchzeit eben nur schlechte Ergebnisse. Lerne einfach BECK/Juris sinnvoll einzusetzen. Die Volltextsuche ist dort zwar schlecht, aber mit den richtigen Filtern findet man auch was man sucht.
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von Swann »

flx hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 14:52
Nein. Wie schon beschrieben: wenn sich Beck, Juris und Co mal um ne Suchfunktion bemühen würden, die tatsächlich auch diesen Namen verdient, müsste ich vielleicht nicht auf google zurückgreifen, um in einer angemessenen Zeit an die Informationen zu kommen, die ich suche.
Mir ist immer noch nicht klar, wieso du nicht einfach auf die vorhandene Ausbildungsliteratur zurückgreifst. Dann dauert es vielleicht zehn Minuten und nicht 0,33 Sekunden bis du den entsprechenden Punkt herausgesucht hast, aber dafür bekommst du eine vernünftige und belastbare Erklärung.
Der schnellste Weg ist mE, über google auf die Unterlagen diverser Unis zuzugreifen und dort herauszufinden, unter welchem Begriff das Problem normalerweise verarbeitet wird - und dann erst auf die Kommentare bei beck zurückzugreifen.
Und warum musst du zwingend den "schnellsten Weg" nehmen?
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von Tikka »

Gnihihi,

Die Union der vereinigten Muppet-Show-Opas hat mit geballter Kraft den Jungspunden mal wieder den Wind aus den Segeln genommen! So :D

(Sorry @OP)

/e: OP, Die Muppet Show ist so eine Sendung die es früher mal gab und da waren so... Ach Google es einfach :D
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von flx »

Swann hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 16:46 Mir ist immer noch nicht klar, wieso du nicht einfach auf die jvorhandene Ausbildungsliteratur zurückgreifst. Dann dauert es vielleicht zehn Minuten und nicht 0,33 Sekunden bis du den entsprechenden Punkt herausgesucht hast, aber dafür bekommst du eine vernünftige und belastbare Erklärung.
Wie gesagt, weil es so schneller geht.
Swann hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 16:46Und warum musst du zwingend den "schnellsten Weg" nehmen?
Ist die Frage ernst gemeint? Ich hab meine Zeit doch nicht gestohlen. Wenn ich jeden Tag entweder 5h für eine Klausur oder 3 für eine Klausurgliederung habe. Dann 2 x 45 Minuten für Karteikarten und die restlichen 1-2h für das Nacharbeiten von Stoff, den ich noch nicht voll durchdrungen habe, und mir beim Nacharbeiten so 10 kleine Fragen nebenbei kommen, die ich mir notiere, macht es einen Unterschied, ob ich eine Frage in 3 Minuten (0,33 s ist vll etwas optimistisch) beantworte oder in 10. Genau gesagt mehr als eine Stunde (!) Unterschied. Eine Stunde, die mir keinen Mehrwert bringt, weil ich sie zum Großteil damit verbrächte, von Bib zu Bib zu laufen, Bücher hin- und herzutragen und mich frustriert durch oft konfuse Indizes zu blättern. Oder mich alternativ auf Beck Online von Paragraph zu Paragraph zu klicken und zu hoffen, dass eduroam nicht in 10 min wieder abstürzt. Da nehm ich - sehr gerne - die Abkürzung über google, um über eine Fußnote in einem Vorlesungsdokument von Prof. Soundso direkt zu der Randnummer im MüKo oder die Seite im Artikel der NJW zu kommen, an die ich eigentlich will.
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von Swann »

flx hat geschrieben: Donnerstag 20. Dezember 2018, 16:58Da nehm ich - sehr gerne - die Abkürzung über google, um über eine Fußnote in einem Vorlesungsdokument von Prof. Soundso direkt zu der Randnummer im MüKo oder die Seite im Artikel der NJW zu kommen, an die ich eigentlich will.
Hier hast du dich aber beklagt, dass die Ergebnisse deines Learning by Google qualitativ minderwertig seien. Da ist die Stunde mehr vielleicht gut investierte Zeit? Die Anspruchshaltung, dass jede Frage, die sich dir beim Lernen stellt, durch eine Googlesuche schnell und richtig beantwortet wird, halte ich für übertrieben.
arlovski
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Re: Warum ist JuraIndividuell SO scheiße?

Beitrag von arlovski »

naja, man findet schon sehr oft sehr schnell hilfreiche antworten zu seinen fragen, weil google hunderte musterloesungen raussucht in denen diese fragen eine rolle spielen, google books sofort die treffende seite ausspuckt und es durchaus gute seiten gibt (strafrecht-online.irgendwas war glaube ich echt gut). das ersetzt natuerlich keinen mueko, den hat aber auch nicht jeder zu hause und nicht jeder hat einen tollen beck-online heimzugang, und die gaengigen lehrbuecher halten sich zu einigen fragen durchaus auch sehr bedeckt bzw. verursachen weitere nachfragen.

nur juraindividuell ist leider ziemlich scheisse, aber aufgrund von SEO oder weissdergeier staendig das allererste google ergebnis.

google ist btw auch (leider!) der beste freund von einigen bearbeitern im klausurenkurs. durfte letztens eine klausur korrigieren in der die bearbeiterin 7 (!) seiten wort fuer wort (!) aus einer fallloesung aus der ZJS (google: buergschaft + grundschuld, zack fallloesung) abgeschrieben hatte..

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